www.wikidata.de-de.nina.az
Der Verband Schweizerischer Konsumvereine VSK franzosisch Union suisse des cooperatives de consommation USC italienisch Unione Svizzera delle Cooperative di Consumo USC war die genossenschaftlich organisierte Dachorganisation der Schweizer Konsumvereine Verband Schweizerischer Konsumvereine VSKRechtsform GenossenschaftGrundung 1890 1970 aufgelostOrt Vorort 1890 Basel SchweizMitglieder Hochstbestand 572 Genossenschaften mit 3320 VerkaufsstellenEr wurde 1890 gegrundet 1893 zur Dachorganisation und 1941 zur Dachgenossenschaft umgewandelt Der VSK vertrat 572 Konsumvereine 1950 mit 3320 Verkaufsstellen 1960 Mit der ersten Fusionsrunde ging der VSK 1970 im Coop Schweiz auf Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verbands und Genossenschaftsgeschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie hohen Lebensmittelpreise in den 1840er Jahren fuhrten zur Bildung von Fruchtvereinen deren Hauptaufgabe die Beschaffung von billigem Brot war das an die Mitglieder gegen Marken und Karten verkauft wurde Sie umgingen den Zwischenhandel um einen Vorteil fur die Konsumenten zu erzielen Sie waren Aktiengesellschaften wie die spateren Konsumvereine wurden jedoch nur temporar wahrend Notzeiten Getreideteuerung Hungersnote gebildet Nach dem Vorbild der Aktienbackerei Schwanden von 1839 verbreiteten sich in den Kantonen Glarus St Gallen Schwyz Bern Waadt und Genf Selbsthilfeorganisationen zur Vermittlung von Brot Als Nachfolger des 1846 gegrundeten Basler Fruchtvereins der sich 1847 wieder aufloste errichtete 1847 die Allgemeine Arbeitergesellschaft in Basel einen Konsumverein der bis 1859 bestand 1851 gab es Konsumvereine in den grosseren Stadten und im Kanton Zurich Der Gemeinnutzige Verein von Utzenstorf Batterkinden hatte 100 Mitglieder Der erste Fabrikkonsumverein entstand in der Rieter schen Fabrik in Niedertoss Die Societe de consommation Fontainemelon als Boulangerie par actions gegrundet gehorte bis zur Ubernahme 1976 durch Coop Neuchatel zum VSK Der Konsumverein Zurich war 1851 der erste Verein der den Namen Konsumverein trug und damit die alteste erfolgreiche Konsumgesellschaft der Schweiz und auf dem europaischen Kontinent Die grossen Erfolge des Konsumvereins Zurich blieben nicht ohne Einfluss auf die Umgebung Ab Oktober 1852 konstituierten sich Konsumvereine in Ruschlikon Affoltern am Albis Altstetten Bruttisellen Rorbas Schwamendingen und Wollishofen kurz darauf in Horgen und Thalwil Im Laufe des Jahres 1853 bildeten sich uber 30 Konsumvereine im Kanton Zurich Eine erste Konferenz von 34 Konsumvereinen in Zurich zur Grundung eines losen Zusammenschlusses blieb erfolglos Der Fabrikarbeiterverein Schwanden entwarf 1864 seine Statuten nach den Grundsatzen der 1844 gegrundeten Gesellschaft der Pioniere von Rochdale die unter anderem die Warenreinheit unverfalschte Ware Barzahlung Verteilung der Uberschusse aufgrund der getatigten Einkaufe Ruckvergutung begrenzte Kapitalverzinsung Bildung von Reserven aus den Uberschussen Spargenossenschaft Forderung der Weiterbildung und demokratische Verwaltung ein Mann eine Stimme umfassten Der Prasident des Fabrikarbeitervereins Schwanden der Textilfabrikant Jean Jenny Riffel hatte sich wahrend eines geschaftlichen Aufenthalts in England uber die Konsumvereine informiert So sind in die Schwandener Statuten die englischsprachigen Ausdrucke eingeflossen Auf der Konferenz der Konsumvereine von Zurich Basel Bern Grenchen Biel und Olten von 1869 konnten sich diese nicht zur Grundung einer Vereinigung schweizerischer Konsumvereine einigen Mit dem ersten schweizerischen Obligationenrecht von 1881 wurde die Rechtsform der Genossenschaft eingefuhrt die auf die Grundanliegen der Konsumenten und Produzenten im Ernahrungsbereich besonders zugeschnitten war Das hatte zur Folge dass bis zur Jahrhundertwende rund 80 Prozent der fast 300 Konsumvereine in Genossenschaften umgewandelt wurden 1 Verbands und Genossenschaftsgeschichte Bearbeiten nbsp Logo VSK 1904 nbsp Logo VSK 1908 nbsp Anteilschein uber 1000 Franken der Muhlengenossenschaft Schweiz Konsumvereine MSK vom 20 Oktober 1945Nach den gescheiterten Zusammenschlussversuchen von 1853 und 1869 kam es an der Konferenz im Januar 1890 in Olten zur Grundung des Verbandes Schweizerischer Konsumvereine VSK Die Anregung zur Konferenz kam von der Societe cooperative suisse de consommation in Genf und die Einladung erfolgte durch den Allgemeinen Consumvereins ACV Basel Letzterer wurde zum Vorort bestimmt Von den 27 vertretenen Konsumvereinen erklaren funf den sofortigen Beitritt Bis zum Jahresende hatte der Verband 43 Mitglieder darunter der 1878 gegrundete Lebensmittelverein Zurich Der VSK war eine wirtschaftspolitische Vereinigung der lokalen und regionalen Konsumvereine sowie der Konsumgenossenschaften Die Tatigkeiten der Warenvermittlung und des Handels auf eigene Rechnung fuhrten schon drei Jahre spater zu einer Umwandlung des VSK in eine Dachgenossenschaft aus der 1941 ein Genossenschaftsverband und 1970 die Coop Schweiz wurde Dem VSK schlossen sich in den Folgejahren immer mehr Konsumvereine an 1936 waren von den 661 Konsumvereinen in der Schweiz bereits 505 Mitglieder des VSK 50 waren bei anderen Verbanden und 106 blieben vorerst unabhangig wie der Konsumverein Zurich KVZ der ab 1878 eine geschlossene Aktiengesellschaft war Der KVZ wurde 1995 durch Coop Schweiz ubernommen 1892 schuf der VSK eine Zentralstelle zur Warenvermittlung und stellte einen nebenamtlichen Verwalter Die Umwandlung des Verbandes in eine Genossenschaft erfolgte 1893 Der VSK nahm 1896 der schweizerischen Landesausstellung in Genf teil und wahlte im selben Jahr Hans Muller zum ersten Verbandssekretar Ab 1897 erschien regelmassig das Correspondenzblatt des Verbands schweizerischer Konsumvereine als Mitteilungsblatt fur die Genossenschaften Es wurde 1901 durch den Schweizerischen Konsum Verein abgelost und erschien bis 1967 1897 tritt der VSK dem internationalen Genossenschaftsbund bei Durch das starke Wachstum der genossenschaftlichen Konsumvereine die nicht nur den Zwischenhandel umgingen sondern auch eigene Produktionsbetriebe errichteten fuhlte sich der private Handel bedroht Er reagierte mit Boykotten und Vorstossen fur eine hohere Besteuerung der Genossenschaften um das Wachstum der Konsum und landwirtschaftlichen Genossenschaften zu bremsen Im Marz 1898 versammelten sich auf Einladung der VSK und der VOLG rund 400 Delegierte von Wirtschaftsgenossenschaften in Zurich und beschlossen als Abwehrmassnahme einen Schweizerischen Genossenschaftsbund zu grunden der die wirtschaftlichen Austauschbeziehungen zwischen den Konsum und den landwirtschaftlichen Genossenschaften in der Schweiz vertiefen sollte Bisher hatte sich der VSK auf den Verkauf von Kolonialwaren konzentriert und nicht auf die Vermittlung von in der Schweiz produzierten Nahrungsmitteln Ab 1902 erfolgte die Herausgabe des Genossenschaftlichen Volksblattes der heutigen Coopzeitung es folgten 1904 die franzosische Ausgabe Cooperation und 1906 die italienische Cooperazione Kauf der Liegenschaft Thiersteinerallee 14 1902 wurde der VSK Hauptsitz in Basel gekauft und bis 1912 eine Reihe von Produktions und Nebenbetriebe eroffnet 1905 chemisches Labor zur Untersuchung der Lebensmittel 1907 Lagerhaus in Pratteln mit Kaffeerosterei Mais und Gewurzmuhle Grundung des Vereins schweizerischer Konsumverwalter 1909 Versicherungsanstalt Schweizerischer Konsumvereine VASK heute Coop Personalversicherung CPV 1910 eigene Druckerei 1912 Bau einer Schuhfabrik und Bildung einer Bankabteilung des VSK Kauf der Stadtmuhle Zurich der grossten Muhle der Schweiz durch die neu gegrundete Muhlengenossenschaft Schweizerischer Konsumvereine MSK Im Kriegsjahr 1914 wurde der erste Gesamtarbeitsvertrag zwischen dem VSK und dem Verband der Handels und Transportarbeiter abgeschlossen Von 1915 bis 1921 erfolgten zahlreiche Fusionen 1916 wurde die Milcheinkaufsgenossenschaft Schweizerischer Konsumvereine MESK gegrundet und bis 1918 acht Landwirtschaftsbetriebe gekauft um eigene Nahrungsmittel produzieren zu konnen Damit engagierte sich der VSK im Ernahrungsbereich uber alle vier Stufen der Wertschopfungskette die Produktion die Verarbeitung den Handel und den Verkauf an die Konsumenten Die Schweizerische Volksfursorge eine Volksversicherung auf Gegenseitigkeit gemeinsam mit Gewerkschaftsvertretern wurde 1917 gegrundet 1942 Coop LebensversicherungsGenossenschaft Im Landesstreikjahr 1918 in dem auch gegen den kriegsbedingten Ernahrungsnotstand aufgrund des niederen Selbstversorgungsgrades protestiert wurde ergriff der VSK 1918 die Initiative zur Grundung der Schweizerischen Genossenschaft fur Gemusebau SGG in Basel gegrundet um auf bisher brachliegendem Boden Gemuse anzubauen Er spielte fur die Etablierung der Ernahrungssicherung im und nach dem Ersten Weltkrieg in der Schweiz eine zentrale Rolle 2 Von 1919 bis 1921 liess der VSK die Siedlungsgenossenschaft Freidorf in Muttenz erbauen das sie als Modellprojekt einer Vollgenossenschaft stiftete 1922 wurde der Konsumgenossenschaftliche Frauenbund ins Leben gerufen seit 1969 Coop Frauenbund Das heute Coop Bildungszentrum hat seine Wurzel in der Stiftung Genossenschaftliches Seminar von 1923 Gemeinsam mit dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund wurde 1927 die Bank fur Genossenschaften und Gewerkschaften gegrundet die 1928 in Genossenschaftliche Zentralbank umbenannt wurde Das Filialverbot von 1933 bremste die Ausdehnung der Konsumgenossenschaften 1937 wurden die Thesen genossenschaftlicher Warenvermittlung verfasst von Bernhard Jaeggi aufgestellt 1 Belieferung kleiner und mittlerer Vereine durch benachbarte grosse Vereine aufgrund von Lieferabkommen zur Einsparung uberflussiger Lagerhauser und Transportspesen 2 Fusion von Vereinen soweit die Voraussetzungen dazu vorhanden sind 3 Beschrankung des Sortimentes mit Bevorzugung der Marke CO OP 4 Moglichste Vereinheitlichung des Sortiments der Preise und der Ruckvergutungssatze der Vereine die in einem wirtschaftlich oder geografisch eine Einheit bildenden Gebiet tatig sind 5 Aktive Preispolitik auch wenn zu deren Durchfuhrung eine Reduktion der Ruckvergutungen erforderlich sein sollte Wegen des revidierten schweizerischen Genossenschaftsrechts von 1937 wurde der VSK von einer Genossenschaft zu einem Genossenschaftsverband Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 brachte die Kriegswirtschaft und zahlreiche Aktivitaten des VSK im Rahmen des Plan Wahlen wie 1942 1943 die Wanderausstellung des VSK Mehr anbauen oder hungern Der VSK grundete 1942 die Patenschaft Coop zur Unterstutzung der Bergbevolkerung Der erste Selbstbedienungsladen des VSK wurde 1948 an der Stauffacherstrasse 20 durch den Lebensmittelverein Zurich LVZ eroffnet 1960 wurde das Coop Signet eingefuhrt Ab 1965 fand ein grundlegender Strukturwandel statt Die Verbandsmitglieder erhielten einen gemeinsamen Kontenplan die Budgetierung und ein erster gesamtschweizerischer Verkaufsplan wurden eingefuhrt und die Fernsehwerbung begann Der Fall der Preisbindung aus zweiter Hand von 1967 forderte diese Entwicklung Der VSK erstellte 1969 einen ersten Fusionsplan mit dem Ziel die 400 Genossenschaften bis 1975 auf 30 40 zusammen zu schliessen Das 7 Punkte Programm Die Unternehmensgruppe Coop plant und realisiert umfasste 1 Fusionen 2 rationelles Verkaufsstellennetz 3 zentrale Bearbeitung der Sortimente 4 Konzentration der Lagerhauser 5 Investitions und Finanzplanung 6 Personal und Ausbildungspolitik 7 Reorganisation der Zentrale und Neugestaltung der Organisationsstruktur 1970 wurde aus dem VSK die Coop Schweiz 3 Literatur BearbeitenFriedrich Heeb Die Krise im Basler A C V In Rote Revue sozialistische Monatsschrift Bd 9 Heft 4 1929 1930 S 117 125 Digitalisat Hans Muller Die schweizerischen Konsumgenossenschaften ihre Entwicklung und ihre Resultate Im Auftrag des Verbands schweizerischer Konsumvereine fur die 2 Landesausstellung in Genf Verlag des Verbands schweizerischer Konsumvereine Basel 1896 1 Hans Handschin Der Verband schweizerischer Konsumvereine VSK 1890 1953 Genossenschaften in aller Welt Band 2 Verlag Buchdruckerei VSK Basel 1954 Der Verband Schweizerischer Konsumvereine VSK im Jahre 1954 Zeitschrift Wohnen Band 30 1955 www e periodica ch cntmng pid woh 002 1955 30 613 Peter Moser Ein Dienstleister als Produzent der Verband Schweizerischer Konsumvereine und die Schweizerische Genossenschaft fur Gemusebau als Teil des Ernahrungsprojekts im 20 Jahrhundert In Schweizerische Gesellschaft fur Wirtschafts und Sozialgeschichte Band 22 2007 archiviert in E Periodica der ETH Zurich Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konsumgenossenschaften Schweiz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bernard Degen Konsumvereine In Historisches Lexikon der Schweiz Ruedi Brassel Moser Genossenschaftsbewegung In Historisches Lexikon der Schweiz Homepage Freidorf MuttenzEinzelnachweise Bearbeiten Hans Muller Die schweizerischen Konsumgenossenschaften ihre Entwicklung und ihre Resultate Peter Moser Ein Dienstleister als Produzent der Verband Schweizerischer Konsumvereine und die Schweizerische Genossenschaft fur Gemusebau als Teil des Ernahrungsprojekts im 20 Jahrhundert Die Geschichte der Coop Gruppe ein Unternehmen in Bewegung Coop Marz 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verband Schweizerischer Konsumvereine amp oldid 235031910