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Die Artikel Alpenwall in Sudtirol und Vallo Alpino uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Vallo Alpino oder Vallo Alpino del Littorio deutsch Alpenwall ist der Name einer zu grossen Teilen unfertig gebliebenen Befestigungslinie Italiens in den Alpen Der Bau begann in den spaten 1920er Jahren und endete offiziell 1942 an einigen Stellen wurde aber nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 der Baubetrieb wieder aufgenommen Vallo Alpino 1940Maschinengewehrscharte eines Vallo Alpino Werkes oberhalb der Cimabanche an der Grenze zwischen der Autonomen Provinz Bozen Sudtirol und der Provinz Belluno 2008 Bunker des Vallo Alpino auf einer Flussinsel am oberen TagliamentoGepanzerter Kampfstand fur ein Maschinengewehr in einem Infanteriewerk des Vallo Alpino in der Provinz Belluno Im unteren Bildausschnitt ist der Anschluss fur die Atemluftversorgung des Schutzen sichtbar Da wahrend des Schiessens Gase entstehen die nicht so schnell abziehen konnen musste der Soldat eine Gasmaske tragen um nicht selbst zu ersticken Die Frischluftversorgungsleitungen und dazugehorigen Filteranlagen waren ein wesentlicher Bestandteil des Innenausbaus Die Linie sollte die Grenzregionen zu Frankreich der Schweiz Jugoslawien und dem Deutschen Reich siehe Artikel Alpenwall in Sudtirol sichern Eine Vielzahl der Anlagen ist heute noch erhalten Strassen Wege und Bunker werden mitunter privat touristisch bzw gewerblich genutzt Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geographie 3 Konstruktion 4 Geschichte 4 1 Nach 1918 4 2 Im Kalten Krieg 4 3 Nach 1990 5 Galerie 6 Literatur 7 Weblinks 8 MedienName BearbeitenDer Name Vallo Alpino del Littorio leitet sich vom Liktor dem romischen Trager der Fasces ab und kann daher etwa mit faschistischer Alpenwall ubersetzt werden Die deutsche Bezeichnung wird haufig fur den Abschnitt gegenuber dem Deutschen Reich den Alpenwall in Sudtirol verwendet Die Bezeichnung Vallo Alpino resultiert aus der Tatsache dass diese Befestigungskette keinen offiziellen Propaganda Namen erhielt wie etwa die franzosische Maginot Linie der Westwall oder der Atlantikwall Diese wurden wahrend ihrer Bauzeit von einer zielgerichteten Propaganda begleitet die dem Gegner Starke und Unverwundbarkeit vorgaukeln sollte Somit sind diese Befestigungslinien heute auch einem breiteren Publikum sehr bekannt und ihr Name ist Programm Die italienischen Befestigungsanlagen hingegen wurden insbesondere die Befestigungen in Sudtirol unter strenger Geheimhaltung errichtet Geographie BearbeitenDer Alpenwall reicht von der franzosisch italienischen Grenze in den Seealpen bis zum heutigen Rijeka ital Fiume in Kroatien Aufgrund von Grenzverschiebungen nach dem Zweiten Weltkrieg befindet sich eine grosse Anzahl von Anlagen des Vallo Alpino heute nicht mehr auf italienischem Staatsgebiet sondern in Frankreich Slowenien und Kroatien Die Befestigungslinie ist im eigentlichen Sinne keine Linie die wie eine Perlenschnur wie etwa der Atlantikwall an der Kuste entlang der italienischen Grenze aufgereiht vorzufinden ist Da grosstenteils Hochgebirge Italien von seinen Festlandsnachbarn trennt sind es vor allem die Passe und Taler der Zufahrtswege die befestigt wurden Aber auch in den Kammregionen in der Nahe der Passe gibt es Anlagen die durch ein gigantisches Strassennetz miteinander verbunden wurden Konstruktion BearbeitenDie Befestigungsanlagen bestehen aus einer Kombination von Hindernissen verschiedenster Funktionen Mannschaftsunterkunften Betonbunkern und kavernierten Felsstellungen die alle an taktisch gunstigen Platzen innerhalb der Alpen beziehungsweise dem slowenischen Karst errichtet wurden Kennzeichnend ist eine imposante Tiefenstaffelung der Sperrbereiche Sie reicht bis zu 70 Kilometer ins Landesinnere und kann bis zu sechs Sperren hintereinander enthalten Dabei sind die Sperren in unmittelbarer Grenznahe die baulich altesten Die Sperranlagen sind in Ausbau und Starke sehr verschieden Manche Sperren verfugen nur uber kleine Bunker fur Maschinengewehre andere uber im Fels untergebrachte Artilleriestellungen und ein ganzes Tal durchziehende Panzergraben bzw mauern Diese Sperren konnen bis zu einem Dutzend oder mehr autarke Anlagen einschliessen und befinden sich oft an naturlichen Hindernissen in den Talern an Verkehrsknotenpunkten oder beziehen Ortschaften in das Verteidigungskonzept ein Der heutige bauliche Zustand der Anlagen variiert sehr stark So existieren weiterhin verschlossene Anlagen die nur mit ortlicher Genehmigung zu besichtigen sind In der Regel sind viele Bunker und Felskavernen offen und stellen Gefahrenquellen dar besonders wenn sie noch unvollendet geblieben sind Manche Anlagen bestehen aus Hunderten von Metern von Stollenanlagen ungesicherten Schachten und stellenweise maroden Zugangen die die Orientierung erschweren und deren Betreten lebensgefahrlich sein kann Oft erschweren Bewuchs und noch gut erhaltene Tarnung die Entdeckung der Bauwerke Geschichte BearbeitenNach 1918 Bearbeiten Nach 1918 machten sich Militarplaner an die Auswertung des Krieges und kamen zu dem Schluss dass man einem zukunftigen Krieg mit einer starken Landesbefestigung an den Grenzen begegnen musse So entstanden die bekannten Befestigungen in Frankreich Maginot Linie in Deutschland Oder Warthe Bogen Westwall und Pommernwall in Griechenland Metaxas Linie der Tschechoslowakei Tschechoslowakischer Wall sowie in Jugoslawien Polen der Sowjetunion Stalin Linie der Schweiz Schweizer Reduit und in weiteren europaischen Landern Landesbefestigungen waren nicht nur teuer viele Militars sahen deren militarischen Wert angesichts neuer Waffen und Taktiken auch als gering an und forderten die Geldmittel in die Mobilitat der Armeen zu investieren In Italien begannen die Planungen fur eine Befestigung der besonders nach den Friedensverhandlungen von Paris 1919 neu gewonnenen Gebiete bereits vor dem endgultigen Machtantritt Mussolinis 1926 Im Kriegsfall so die Strategen sollte ein gegnerischer Vormarsch nach Italien erschwert werden um dem italienischen Heer Zeit zur Mobilisierung zu verschaffen Damit sollten mit einer relativ kleinen Zahl von Grenztruppen die Einfallswege im Gebirge gesperrt werden konnen Dieser Gedanke resultierte aus den italienischen Erfahrungen des Ersten Weltkrieges und wurde spater in die Planung der NATO nach dem Zweiten Weltkrieg integriert Viele Werke in Sudtirol und Friaul wurden nach 1945 fertiggestellt und ausgerustet Erst die politischen und wirtschaftlichen Kraftanstrengungen der faschistischen Regierung erlaubten es die Planungen umzusetzen Gebaut wurde gleichzeitig im Westen an der Grenze zu Frankreich und im Osten an der Grenze zu Jugoslawien Bevor mit dem Bau der eigentlichen Befestigungswerke begonnen werden konnte mussten Hunderte Kilometer neuer Strassen in schwierigem Berggelande gebaut werden Dieser Teil verschlang schon einen erheblichen Teil des vorhandenen Budgets So mussten Arbeitskrafte aus dem Suden Italiens angeworben Transportmittel bereitgestellt und Baumaterialien beschafft werden Da Stahl knapp war und meist zur Waffenproduktion verwendet wurde griffen die italienischen Ingenieure zu bewahrten Losungen des letzten Krieges und konnten so die Kosten gering halten Wo immer es moglich war wurden Stollen in den vorhandenen Fels getrieben und nur Eingange und Waffenstande entstanden im herkommlichen Bunkerbau wobei aber grosstenteils auf Armierungsstahl verzichtet wurde Auch die Inneneinrichtungen waren spartanisch und die Italiener verzichteten auf aufwandige technische Einrichtungen Im Gegensatz zu den bekannten Landesbefestigungen wie der franzosischen Maginot Linie oder dem deutschen Westwall ist der Vallo Alpino ohne propagandistisches Begleitprogramm errichtet worden Daher zahlt er bis heute zu den eher unbekannten Befestigungslinien in Europa Mit dem Ende des Westfeldzuges im Juni 1940 wurden auch die Arbeiten an der italienischen Alpengrenze zu Frankreich eingestellt Nach dem deutsch italienischen Balkanfeldzug im Fruhjahr 1941 endeten die Arbeiten an der italienischen Ostgrenze ebenso Die 1938 begonnenen Arbeiten am Alpenwall an der Grenze zu Deutschland wurden trotz der Achse Berlin Rom fortgesetzt Grund war ein tiefes Misstrauen zwischen dem NS Regime und vor allem den italienischen Militars Daran anderten auch die Freundschaftsgesten beider Diktatoren nichts Als sich die Anzeichen auf deutscher Seite mehrten dass die aus dem Stahlpakt zwischen Rom und Berlin beschlossenen Mittel unter anderen in den Bunkerbau flossen intervenierte Hitler direkt in Rom Der Bau wurde offiziell eingestellt tiefer im Landesinneren gelegene Sperren wurden heimlich weitergebaut waren aber noch nicht fertig als im September 1943 Wehrmacht Truppen den Norden Italiens besetzten Fall Achse um Mussolini noch einmal die Macht zu ermoglichen Republik von Salo und um die eigene Front im Suden weiterhin versorgen zu konnen Die Kampfhandlungen an einigen Stellen waren nur eine Randnotiz der Besetzung Im Kalten Krieg Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen die Franzosen im Westen damit viele Anlagen des Vallo Alpino zu zerstoren Im Osten befand sich der gesamte Befestigungsbereich nun auf dem Territorium des neu entstandenen Jugoslawien Nur im Norden blieben die Anlagen auf italienischem Staatsgebiet Einige Sperren wurden fertiggestellt und sollten mit dem beginnenden Kalten Krieg einen befurchteten Angriff der Roten Armee erschweren Immerhin war Osterreich bis zum Staatsvertrag von 1955 auch noch in vier Besatzungszonen geteilt Dazu wurden einige Sperranlagen mit Panzerturmen ausrangierter M4 Sherman sowie M26 Pershing armiert Bis zum Fall des Eisernen Vorhanges blieben die Anlagen militarisches Sperrgebiet deshalb ist die Forschung zu den Bauten noch relativ jung Viele Unterlagen in den italienischen Militararchiven sind nur unvollstandig oder fehlen ganz Nach 1990 Bearbeiten Nach dem Ende des Kalten Krieges hat das Militar die noch bis 1990 betriebenen Anlagen desarmiert und endgultig aufgegeben 1999 ubertrug das Militar bzw der italienische Staat zahlreiche Anlagen ins Eigentum der Autonomen Provinz Bozen Sudtirol und der Region Friaul Julisch Venetien Viele ehemalige Militarstrassen und Wege dienen heute als Wanderrouten Mountainbikerouten und Wirtschaftswege Galerie Bearbeiten nbsp Kaserne des Vallo Alpino in hochalpiner Lage am Kreuzjoch in der Nahe des Brenners nbsp Scharte des unvollendeten Vallo Alpino Artilleriewerkes am Gampenpass in Sudtirol nbsp Betonierter Unterstand mit Verbindungsweg zu einem Bunker des Vallo Alpino auf dem Plamort oberhalb des Reschenpasses an der italienisch osterreichischen Grenze nbsp Verbindungsgang in einem nach 1945 ausgebauten grosseren Befestigungswerk des Vallo Alpino in der Nahe des Sudtiroler Ortes Gossensass nbsp Hockerlinie hier einbetonierte Holzpfahle mit Metallspitze auf dem Plamort oberhalb des Reschenpasses an der italienisch osterreichischen Grenze nbsp Beobachtungs und Maschinengewehrstand eines Vallo Alpino Werkes am Toblacher See im Hohlensteintal in Sudtirol nbsp Beobachtungspanzerglocke eines Vallo Alpino Werkes oberhalb von Rijeka Hafenstadt im heutigen Kroatien nbsp Bunker nahe Mals nbsp Bunkeranlage am Kreuzbergpass in Comelico Superiore nbsp Zum Alpinwall gehorende Befestigungsanlage in Zgornja Sorica im heutigen SlowenienLiteratur BearbeitenAlessandro Bernasconi Giovanni Muran Le fortificazioni del Vallo Alpino Littorio in Alto Adige Trient 1999 Alessandro Bernasconi Giovanni Muran Il testimone di cemento Le fortificazioni del Vallo Alpino Littorio in Cadore Carnia e Tarvisiano Udine 2009 Florian Brouwers Il Vallo Alpino Der Alpenwall In Fortifikation Nr 12 1998 S 5 22 Florian Brouwers Matthias Schneider Der ostliche Teil des Vallo Alpino zwischen Postojna und Rijeka In Fortifikation Sonderausgabe 6 Befestigungen in Italien 1 2000 S 83 137 Hans Otto Clauss Die Tagliamento Linie Befestigungsanlagen des Vallo Alpino in Karnien In Fortifikation Nr 21 2007 S 95 109 Pier Giorgio Corino L opera in caverna del Vallo Alpino o O 1995 Malte Konig Vallo del littorio Die italienischen Verteidigungsanlagen an der Nordfront In Fortifikation Fachblatt des Studienkreises fur Internationales Festungs Militar und Schutzbauwesen Nr 22 2008 S 87 92 Christina Niederkofler Red Bunker Herausgegeben von der Autonomen Provinz Bozen Sudtirol Athesia Bozen 2005 ISBN 88 8266 392 2 Claude Raybaud Les fortifications francaises et italiennes de la derniere guerre dans les Alpes Maritimes o O 2002 Oliver Zauzig Der Vallo Alpino von Winnebach bis Cortina d Ampezzo In Fortifikation Nr 22 2008 S 93 116 Rolf Hentzschel Der Alpenwall in Sudtirol Helios Verlag 2014 ISBN 978 3 86933 109 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alpine Wall Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bunker Blog ein Blog zum Italienischen Alpenwall mit Schwerpunkt auf Anlagen in Sudtirol Mussolinis betongewordene Angst vor HitlerMedien BearbeitenMussolinis Alpenwall Geheimnisse des Vallo Alpino YOU TUBE MADE BY TSCHANZ Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vallo Alpino amp oldid 238817602