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Das Vallee des Ponts offiziell auch als Vallee de la Sagne bezeichnet im Kanton Neuenburg praktisch nur unter letzterem Namen bekannt ist ein rund 18 km langes abgeschlossenes Hochtal auf 1000 m u M im Neuenburger Jura im Kanton Neuenburg der Schweiz Der Name hat nur im entfernten Sinn etwas mit Brucken zu tun Er weist auf die Holzwege und stege hin die fruher notig waren um das Hochmoor zu uberqueren Typische Hauser des Strassenzeilendorfs La SagneJura Landschaft Ausgangs La Sagne Richtung Les Ponts de MartelVallee des Ponts bei La Sagne im Winter Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Topographie 3 Hydrologie 4 Bevolkerung 5 Kulturgeschichte 6 Verkehr 7 TourismusGeologie BearbeitenAus geologischer Sicht bildet das Vallee des Ponts eine Synklinale zwischen zwei Juraketten der Kette des Grand Som Martel und Mont Sagne im Westen sowie derjenigen von Mont Racine und Tete de Ran im Osten Die vollig abgeschlossene Synklinale ist im unteren Teil mit Molasse aus dem Tertiar gefullt Daruber legte sich das Moranenmaterial der eiszeitlichen Gletscher Messungen ergaben eine bis zu 400 m machtige Sedimentationsschicht Da einige dieser Schichten wasserundurchlassig sind bildete sich im Lauf der Zeit ein ausgedehntes Hochmoor Das Bois des Lattes ist das grosste gewolbte Torfmoor der Schweiz Die Torfmoore des Vallee de la Sagne wurden bis vor noch nicht langer Zeit ausgebeutet doch die Neuenburger Naturschutzer vorab Archibald Quartier setzten sich vehement fur den Schutz dieser Moore ein Topographie BearbeitenDas Tal erstreckt sich gemass der allgemeinen Streichrichtung des Juras im Gebiet von Neuenburg von Nordosten nach Sudwesten Es beginnt auf rund 1150 m u M auf der Hohe zwischen La Chaux de Fonds und dem Passubergang Vue des Alpes Wahrend der ersten 4 km ist der Talboden etwa 500 m breit und fallt bis auf eine Hohe von 1040 m u M leicht ab Sudwestlich von La Sagne offnet sich das Tal auf eine Breite von 1 km um im weiteren Verlauf immer breiter zu werden bis bei Les Ponts de Martel die maximale Breite von 3 km erreicht wird Dabei ist der Talboden vollig eben auf einer Hohe von 1000 m u M Den sudwestlichen Abschluss bildet der Riegel von La Cote des Emposieux und Combe Varin der nur rund 30 bis 70 m hoher als der Talboden liegt Sudlich dieses Riegels fallt das Gelande steil 300 m zum unteren Val de Travers ab Hydrologie BearbeitenDer oberste Teil des Vallee des Ponts weist kein oberirdisches Fliessgewasser auf Wichtigster Bach ist der Bied teilweise auch Grand Bied der in der Combe des Quignets einem Erosionstal am Westhang der Tete de Ran entspringt Er tritt bei La Sagne mit einem kleinen Aufschuttungsfacher in das Haupttal ein und fliesst dann heute grosstenteils korrigiert und begradigt nach Sudwesten Bei Les Ponts de Martel senkt er sich leicht in die Torfschichten ein Hier ist sein Lauf noch weitgehend naturlich mit zahlreichen Maandern Aus der Gegenrichtung nimmt er den ebenfalls Bied genannten Seitenbach auf und wechselt ab der Mundung seine Fliessrichtung abrupt nach Nordwesten wobei er sich in Maandern durch ein bis zu 10 m tiefes Talchen windet Bei Le Voisinage einem Ortsteil von Les Ponts de Martel verschwindet der Bach in einem Versickerungstrichter In der Nahe dieses Trichters befinden sich nahe beieinander drei bis zu 20 m tiefe Dolinen In einer dieser Dolinen wird mit 978 m u M der tiefste Punkt des Vallee des Ponts erreicht Das versickerte Wasser erscheint ungefahr 4 km sudlich und 270 m tiefer bei der Ortschaft Noiraigue in der Source de la Noiraigue wieder an der Oberflache und fliesst nach nur rund 700 m Laufstrecke in die Areuse Bevolkerung BearbeitenDas Gebiet des Vallee des Ponts teilen sich drei Gemeinden das Regionalzentrum Les Ponts de Martel im Westen Brot Plamboz im Sudosten und das Strassenzeilendorf La Sagne im Nordosten Der oberste Teil der Talschaft gehort zum Gemeindeboden der Stadt La Chaux de Fonds und im aussersten Sudwesten besitzt auch die Gemeinde Travers einen kleinen Anteil Im Hochtal leben 2465 Einwohner Ende 2003 von denen 94 5 Franzosisch und 3 3 Deutsch als Muttersprache angeben Kulturgeschichte BearbeitenErste Rodungen im Bereich des Hochtals wurden gegen Ende des 12 Jahrhunderts unter den Herren von Valangin unternommen Weil diese das Gebiet unter ihre Herrschaft bringen wollten sicherten sie den Kolonisten weitgehende Steuerfreiheit zu Die Landnahme und Urbarmachung begann Anfang des 14 Jahrhunderts durch Emigranten aus dem Kanton Waadt spater kamen auch Siedler aus dem Val de Ruz hinzu Siedlungen entstanden bevorzugt am westlichen Talrand auf der Sonnenseite und auf den angrenzenden Hangen wahrend die ostliche Talseite nur kleine Hofsiedlungen aufweist Die Bewohner lebten hauptsachlich von der Weidewirtschaft Seit dem 15 Jahrhundert wurde im Moorgebiet Torf gestochen der als Brennstoff fur die Herde und Ofen diente Dies geschah zuerst nur fur den Eigenbedarf ab dem 18 Jahrhundert wurde aus dem Torf zunehmend ein begehrtes Handelsprodukt Hauptabnehmer waren die umliegenden Stadte La Chaux de Fonds Le Locle und Neuenburg Seinen Hohepunkt erreichte der Torfabbau wahrend der beiden Weltkriege seither nahm er stark ab und 1991 wurde er ganz eingestellt Durch den jahrhundertelangen grossangelegten Torfabbau wurden weite Teile des Talbodens um bis zu 3 m abgetragen Infolge der Entwasserung des Talbodens wurde viel Wies und Weideland gewonnen Nur der sudwestliche Teil ist heute noch moorig und der einzige naturbelassene Teil mit Kiefern und Birkengeholzen und typischen Hochmoorpflanzen bildet das Gebiet Bois des Lattes das unter Naturschutz steht Hier werden auch wissenschaftliche Untersuchungen durch die Universitat Neuenburg durchgefuhrt Im Lauf des 18 Jahrhunderts wurden im Vallee des Ponts Spinnerei und Spitzenkloppelei in Heimarbeit eingefuhrt Gegen Ende des Jahrhunderts kam die Uhrenherstellung dazu deren Blutezeit wahrend des 19 Jahrhunderts zu einem wirtschaftlichen Aufschwung fuhrte Die Erwerbsstruktur im Tal war ganz auf die Uhrenindustrie ausgerichtet Mit der Krise in diesem Industriezweig ab den 1930er Jahren kam es zu einem bedeutenden Bevolkerungsverlust durch Abwanderung Heute sichern sich die Bewohner ihren Lebensunterhalt durch die Landwirtschaft wobei Viehzucht und Milchwirtschaft sowie Kaseherstellung uberwiegen Im industriellen Bereich haben der Bau von landwirtschaftlichen Maschinen und das Baugewerbe eine gewisse Bedeutung Viele Erwerbstatige sind auch Wegpendler und arbeiten in den umliegenden Stadten Verkehr Bearbeiten nbsp Vallee des Ponts bei La SagneDas Vallee des Ponts wird von der Hauptstrasse von Neuenburg uber den Pass La Tourne nach Le Locle durchquert Entlang beider Talrander fuhren Kantonsstrassen welche die Siedlungen und Weiler miteinander verbinden Les Ponts de Martel ist Endstation der am 26 Juli 1889 eroffneten meterspurigen Bahnstrecke der ehemaligen Ponts Sagne Chaux de Fonds Bahn PSC die seit 1999 von den Transports Regionaux Neuchatelois TRN betrieben wird und das Tal mit La Chaux de Fonds verbindet Tourismus BearbeitenDas Tal und die angrenzenden Hohen sind Ausflugsziele fur Naturliebhaber und Erholungssuchende In den letzten Jahren wurde von Pro Natura ein Moorerlebnispfad eingerichtet der sowohl die Natur als auch die Kulturgeschichte beleuchtet Im Winter eignet sich das Gebiet optimal fur den Langlaufsport 47 02124 6 783 Koordinaten 47 1 16 5 N 6 46 58 8 O CH1903 550155 208008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vallee des Ponts amp oldid 233530220