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Urkost Urmedizin oder Urmethodik ist das umstrittene Ernahrungs Heil und Lebenskonzept des Bundes fur Gesundheit e V BfG Der Verein ist eine Grundung des Sachbuchautors Franz Konz 1926 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Konzept 2 Kritik 3 Todesfall 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseKonzept BearbeitenDie Urmedizin geht von der zentralen Aussage aus dass es sich bei allen Krankheiten um die Folgen einer falschen nicht mehr artgerechten Ernahrung handele Aus dieser Annahme wird der Umkehrschluss gezogen dass auch nahezu alle Krankheiten durch eine Ruckkehr zur Urkost einer besonders strikten Form der Rohkost therapierbar seien Begrunder Franz Konz hatte einst geraten von der Schulmedizin Abstand zu nehmen und sich selbst mit der Urkost zu therapieren 1 Von anderer Rohkost unterscheidet sich die Urkost dadurch dass nicht nur der Verzicht auf zubereitete Speisen sondern auch ausdrucklich der Verzehr essbarer Wildkrauter wie Vogelmiere Lowenzahn Breitwegerich und Melde eingefordert wird Konz lehnt das Waschen von Gemusen und Krautern ab weil hierbei Mikroorganismen abgespult wurden die fur die Versorgung mit lebenswichtigen Stoffen wie B Vitaminen essentiell seien Des Weiteren behauptet er dass es zur Urkost gehore gelegentlich auch Erde zu essen also u a auch anorganische Materie welche nur durch die Photosynthese der Pflanzen in organische Substanzen umgewandelt werden kann Zur Deckung des Flussigkeitsbedarfes reicht es laut Konz vollig aus saftige Fruchte zu konsumieren 1 Aus der Sicht von Franz Konz ist seine Urkost im Wesentlichen vegetarisch Er empfiehlt jedoch Kleinstlebewesen an Fruchten und Grunpflanzen mitzuessen Ein Wurm in einem Apfel oder einer Kirsche eine Ameise an einem Blatt habe nach seiner Auffassung noch niemandem geschadet und erganze die sonst vegetarische Nahrung um Vitamin B12 und Kleinstmengen von tierischem Eiweiss Dies steht jedoch nicht im Vordergrund der Urkost Konz argumentiert sowohl aus Grunden des Tierschutzes als auch aufgrund der stammesgeschichtlichen Entwicklung des Menschen gegen den Fleischkonsum Der Mensch habe anders als Raubtiere keine Klauen und Reisszahne er sei aufgrund seiner Physiognomie nicht dafur bestimmt Tiere zu essen da er sie nicht hauten konne Somit ernahre sich der Mensch schon seit Jahrtausenden anders als man bei der reinen Betrachtung seiner korperlichen Ausstattung erwarten wurde Kritik BearbeitenGegen das von Konz entwickelte Konzept spricht jedoch dass Werkzeuggebrauch Jagd und Fleischverzehr bereits sowohl fur seine Vorfahren als auch fur den anatomisch modernen Menschen Homo sapiens selbst dokumentiert sind Wissenschaftlich geht man heute davon aus dass der Mensch nur durch den Verzehr von Fleisch in der Lage war das Gehirn in seiner heutigen Grosse zu entwickeln Ebenfalls ist der Verdauungsapparat des Menschen fur die energieeffizientere omnivore Ernahrung ausgelegt 2 Eine Studie der Universitat Giessen stellte fest dass es bei ausschliesslicher Rohkosternahrung aufgrund des beobachteten Proteinmangels vermehrt zu Mangelerscheinungen unter anderem Anamien kommen konnte Die Deutsche Gesellschaft fur Ernahrung DGE rat daher von einer ausschliesslichen Rohkosternahrung ab die American Dietetic Association warnt ebenfalls vor Mangelerscheinungen 3 Todesfall Bearbeiten2004 kam ein 16 Monate alter Junge der nach den Lehren von Konz ernahrt wurde zu Tode nachdem seine Eltern sich aufgrund der Hypothesen von Konz weigerten eine Lungenentzundung arztlich behandeln zu lassen Das Kind wog lediglich 4 kg obwohl in diesem Alter mindestens 10 kg ublich sind 4 Siehe auch BearbeitenHelmut Wandmaker Sonnenkost Kokovorismus Ernahrungslehre von August Engelhardt deren zentrales Nahrungsmittel die Kokosnuss war Literatur BearbeitenFranz Konz Der grosse Gesundheits Konz 2002 ISBN 3800414147 Claus Leitzmann Markus Keller Andreas Hahn Alternative Ernahrungsformen Georg Thieme Verlag 2005 ISBN 9783830453246 S 123 135 Weblinks BearbeitenArtikel Den Kochtopf fur immer vergessen auch uber Urkost Einzelnachweise Bearbeiten a b Sara Eden Rohkost die verschiedenen Formen In essen amp trinken Thomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag 2002 ISBN 3 642 55798 8 S 310 American Dietetic Association Dietitians of Canada Position of the American Dietetic Association and Dietitians of Canada vegetarian diets Can J Diet Pract Res 2003 Summer 64 2 62 81 PMID 12826028 S 27 sekteninfo lsa de PDF 405 kB Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Urkost amp oldid 193576916