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Unserer Lieben Frau ist eine romisch katholische Filialkirche im oberschwabischen Rammingen Oberrammingen im Landkreis Unterallgau in Bayern Sie steht unter Denkmalschutz 1 Unserer Lieben Frau von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 4 1 Stuck 4 2 Fresken 4 3 Altar 4 4 Holzfiguren 4 5 Votivbilder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie geostete Kirche steht mitten im Ort Oberrammingen an der Hauptstrasse Sie ist umgeben vom Kapellenplatz Geschichte BearbeitenDie heutige Kirche geht auf einen Kapellenbau aus dem 15 Jahrhundert zuruck Der Turm wurde um 1600 errichtet ebenso wie die Umfassungsmauer des Ostteils der Kapelle Im Jahre 1700 war der Turkheimer Schreiner Johann Bergmuller tatig Die ersten Fresken stammten vom Turkheimer Maler Johann Andreas Bergmuller Einen volligen Umbau und eine Erweiterung nach Westen erfuhr der Bau im Jahre 1766 Es durfte sich dabei um dieselben Handwerker gehandelt haben die zur selben Zeit an der Erbauung der Pfarrkirche St Magnus in Unterrammingen tatig waren darunter der Maurermeister Joseph Stiller aus Ettringen und Stuckateur Andreas Henkel aus Mindelheim Die Fresken malte Johann Baptist Enderle Nach der Sakularisation war die Kirche zunachst zum Abbruch vorgesehen Die politische Gemeinde erwarb sie 1807 und veranlasste 1811 wieder den gottesdienstlichen Gebrauch Restaurierungen fanden in den 1880er Jahren und 1955 statt Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Das InnereDie Kirche besteht aus einem langen Raum zu vier Achsen mit einem dreiseitigen Schluss Sie ist flach gedeckt und besitzt eine Hohlkehle mit abgemuldeter Decke Die Wandgliederung wird durch Paare von rotlich marmorierten korinthischen Pilastern erreicht Die Paare stehen ziemlich weit auseinander und sind in der Voute durch in Stuckprofilen angedeutete flache Schildbogen uber den eingezogenen rundbogigen Fenstern verbunden An den Seiten der Chorscheitelachse ist nur je ein Pilaster Oberteil angebracht In der ostlichen Achse befinden sich beiderseits marmorierte Rechteckturen wovon die nordliche zum Turm die sudliche zur Sakristei mit dem daruber liegenden Oratorium fuhrt Uber der Sakristeiture befindet sich eine rundbogige Oratoriumsoffnung Der Scheitel des Chores besitzt kein Fenster Im Westen des Langhauses befindet sich eine Empore und eine ins Vorzeichen fuhrende Stichbogentur Das Dach ist im Westen abgewalmt das dortige Vorzeichen aus dem Jahre 1766 ist querrechteckig und besitzt Korbbogenarkaden im Westen und Suden und ein profiliertes Gesims mit halben Walmdach Die zweigeschossige mit einem Walmdach versehene Sakristei im Suden wurde in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts angebaut Im Chorscheitel befindet sich aussen eine Nische mit einer Figur Der Turm nordlich der ostlichen Achse besitzt ein zweigeschossiges quadratisches Unterteil und ein zweigeschossiges Oktogon als Oberteil Ecklisenen im Oberteil geschmuckt schliessen schmale Felder ein Die Felder des Untergeschosses enden in je zwei Halbkreisbogen auf Konsolen Das Obergeschoss besitzt Paare rundbogiger Offnungen mit einer runden Mittelstutze ein profiliertes Kranzgesims und eine blechdeckte Zwiebelhaube mit einer Wetterfahne Ausstattung BearbeitenDie Kirche ist reich ausgestattet Das schlichte marmorierte und mit Schweifwangen versehene Chorgestuhl mit Felderung wurde wohl um 1766 geschaffen Die 14 Kreuzwegstationen in Ol Leinwandmalerei aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts haben geschnitzte Rahmen Ein um das Jahr 1800 gefertigtes Gemalde des Hochwurdigen Gutes eines Reliquiars mit Hostie befindet sich im Oratorium Die um 1766 geschaffene Kanzel wurde entfernt und ist seit 1967 im Pfarrhaus Unterrammingen untergebracht Sie besteht aus einer halbzylindrischen Brustung mit Pilastern und geschweiften Feldern Stuck Bearbeiten Der Stuck der Kirche aus dem Jahre 1766 von Andreas Henkel aus Mindelheim ist grau und golden auf weissem Grund Das Hauptmotiv sind Rocaillen und Palmzweige Die drei Deckengemalde haben geschwungene von Rocaillen umgebene Profilrahmen In der Voute uber den Pilasterscheiteln befinden sich Kartuschen mit Tonmalerei und im Schildbogen des Scheitels weitere Rocaillen Auf dem Gebalk sind Putten und an den Seiten des Hochaltars Engelskopfe angebracht Uber der Nische oberhalb der Tur zum Turm befindet sich eine Taube als Symbol des Heiligen Geistes vor einem Strahlenkranz mit einem Engelskopf Die korinthisierenden Kapitelle sind mit Rocaillen geschmuckt Eine Kartusche zwischen den beiden ostlichen Deckenbildern enthalt das Chronostichon DILeCta Mea Vt aVrora ConsVrgens mit der Jahreszahl 1766 Fresken Bearbeiten nbsp Chorfresko Kreuzigung ChristiDie Fresken der Kirche stammen von dem Maler Johann Baptist Enderle aus Donauworth Ein Fresko an der Decke uber dem Chor stellt die Kreuzigung Christi dar Das Hauptfresko des Langhauses zeigt die Anbetung der Konige ein weiteres uber der Empore den Tempelgang Maria mit der Signatur Joh Enderle pinxit Marianische Symbole in der Voute sind in olivgruner Tonmalerei ausgefuhrt Das sudliche Fresko im Osten tragt die Inschrift Pulchra ut luna cant 6 9 und zeigt eine mondbeschienene Landschaft Ein weiteres ist mit Lilium inter Spinas cant 22 beschriftet und zeigt eine Lilie unter Dornen Die Inschrift des nachsten lautet Portans ramum olivae gen 8 11 und zeigt eine Arche mit einer Taube und einem Olzweig Das letzte auf der Sudseite hat einen Lebensbaum zum Inhalt und tragt die Inschrift Lignum vitae gen 2 9 Die nordlichen Fresken zeigen ein Schiff in Seenot mit einer Muttergottes und einem Stern und die Inschrift Stella maris eine aus Dornen wachsende Rose mit der Inschrift Ex spinis sine spina einen Bogen mit Tierkreiszeichen mit der Inschrift Pertransiit benefaciendo Act 10 und einen an einen Altarstein gelehnten Anker mit der Inschrift In me omnis spes vitae Ecl 24 Drei Fresken an der Emporenbrustung zeigen Maria Heimsuchung Anbetung der Hirten und eine Darstellung der Flucht nach Agypten Altar Bearbeiten nbsp Der Hochaltar mit dem AllerheiligstenDer rot und grau marmorierte holzerne Altar mit vergoldetem Rocailledekor stammt aus der Zeit um 1766 Der Stipes ist leicht konkav und hat abgeschragte Ecken die oben volutenartig ausgebaucht sind Der klassizistische um 1811 geschaffene Tabernakel ist zylindrisch mit korinthischen Saulen an den vorderen und Voluten an den ruckwartigen Ecken Der Abschluss ist flachbogig Ein kleines Kruzifix vor der Muschelnische kann uber einen Drehmechanismus nach innen gedreht werden In der zweiten Nische befindet sich der Kelch mit den Hostien Der Altaraufbau ist konkav und besitzt ein geschweiftes Altarbild mit der Szene Mariahilf Saulen beiderseits des Bildes haben aussen schmale konkave Achsen mit vorgehefteten Figuren der Eltern Marias links des heiligen Joachim rechts der heiligen Anna Sie sind von geschweiften Pilastern begrenzt Die Gebalkzone ist reich verkropft Auf den Voluten des Auszuges sitzen Putten In der Mitte ist ein Herz Jesu in einem Strahlenkranz zu sehen Die Kanontafelrahmen mit Rocailleschnitzerei und eingelassenen Spiegelscherben wurden um 1770 geschaffen Holzfiguren Bearbeiten In der Kirche befinden sich mehrere gefasste Holzfiguren An der Sudwand ist ein Kruzifix aus der Mitte des 18 Jahrhunderts angebracht Darunter steht eine neubarocke schmerzhafte Muttergottes Unterhalb der Empore steht ein Monch aus der Mitte des 18 Jahrhunderts mit einem Kreuz auf einer prachtigen Rocaillekonsole Es konnte sich dabei um den heiligen Magnus den Patron der Pfarrkirche im benachbarten Unterrammingen handeln Der heilige Josef auf einer Rocaillekartusche stammt aus dem ersten Viertel des 18 Jahrhunderts Ein Jesus mit der Geisselsaule auf einer Rocaillekartusche an der Nordwand stammt aus dem Anfang des 16 Jahrhunderts Der heilige Antonius von Padua aus der Mitte des 18 Jahrhunderts steht ebenfalls auf einer Rocaillekonsole Das Vortragekruzifix wurde in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts angefertigt Die Pieta wurde wohl um 1500 geschaffen und im 18 Jahrhundert verandert Der heilige Sebastian ist neubarock die Muttergottes eine Kopie nach einem gotischen Vorbild Der heilige Johann Nepomuk stammt aus dem zweiten Viertel des 18 Jahrhunderts In der Sakristei befinden sich ein kleines Kruzifix und ein Auferstehungsheiland aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts im Oratorium ein wohl aus dem 19 Jahrhundert stammendes Arma Christi Kreuz Votivbilder Bearbeiten nbsp VotivbildernischeEines der Votivbilder unter dem Emporenaufgang in einem klassizistischen Rahmen zeigt eine kniende Frau unter einem Mariahilfbild und wurde um 1800 auf Holz gemalt Ein weiteres auf Holz gemaltes und mit EX VOTO 1812 bezeichnetes Bild in einem klassizistischen Rahmen zeigt eine Frau im Krankenbett unter einem Mariahilfbild Ein um 1800 auf Holz gemaltes Bild zeigt arme Seelen im Fegefeuer und daruber die Szene Mariahilf Ein anderes Bild mit einer knienden Frau unter der Mariahilf Szene ist auf Leinwand gemalt und mit EX VOTO 1810 bezeichnet Ein weiteres auf Holz gemaltes Bild zeigt einen jungen Geistlichen unter der Mariahilf Szene und die Inschrift EX VOTO 1838 Literatur BearbeitenHeinrich Habel Landkreis Mindelheim Hrsg Torsten Gebhard Anton Ress Bayerische Kunstdenkmale Band 31 Deutscher Kunstverlag Munchen 1971 S 392 393 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Unserer Lieben Frau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Kirche auf bergfex de Die Kirche auf den Tourismusseiten des LandkreisesEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag in der Denkmalliste 48 058693 10 586254 Koordinaten 48 3 31 3 N 10 35 10 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unserer Lieben Frau Oberrammingen amp oldid 212776253