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Die evangelische Stadtkirche Unser Lieben Frauen Mittweida ist eine spatgotische Hallenkirche im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen Sie ist auch als St Marien Mittweida bekannt und gehort zur Kirchengemeinde Mittweida in der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Durch ihre Lage hoch uber der Stadt pragt sie das Stadtbild von Mittweida Unser Lieben Frauen Mittweida Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 2 1 Orgel 3 Umgebung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Sudwestansicht nbsp InnenansichtDie Stadtkirche Mittweida wurde 1303 erstmals erwahnt Nach einem Brand im Jahr 1450 wurde sie zum Teil durch einen Neubau ersetzt Dabei blieb vom Vorgangerbau die Sakristei nordlich des Chores erhalten An dem sich anschliessenden nordlichen Seitenschiff von 1430 50 befindet sich ein kielbogiges Figurenportal aus etwa der gleichen Zeit Der neu erbaute Chor ist durch die Kirchen in Rochlitz beeinflusst und war um 1476 eingewolbt Der Bau des Kirchenschiffs zog sich bis in das 16 Jahrhundert hin Der Westturm mit Turmerstube wurde von 1516 bis 1522 neu gebaut Die Stadtkirche in Mittweida ist eine dreischiffige vierjochige Hallenkirche aus verputztem Bruchsteinmauerwerk mit verschiedenen Netzgewolbeformen Der zweischiffige Chor umfasst das Mittelschiff und das sudliche Seitenschiff und schliesst mit sieben Seiten eines Zwolfecks das vom Vorgangerbau ubernommene Nordschiff des Chores ist niedriger und mit steinernen Emporen versehen Ahnlich wie die Rochlitzer Kirchen zeigt der Chor reiche Masswerkfenster und einen fein gegliederten Aussenbau Eine ahnliche asymmetrische Chorlosung ist in der Marienkirche Angermunde zu finden Eine neugotische Restaurierung erfolgte in den Jahren 1886 87 durch Hugo Altendorff dabei wurden auch die figurlichen Glasmalereien im Chor eingesetzt Weitere Restaurierungen erfolgten 1958 im Innern 1974 im Ausseren durch Georg Laudeley und nach 1987 Ausstattung Bearbeiten nbsp AltarVon der Ausstattung ist der dreiteilige Altaraufbau von Valentin Otte und Johann Richter aus Meissen aus dem Jahr 1661 zu erwahnen der den Altaren in der Stadtkirche Leisnig und in der Klosterkirche St Afra in Meissen ahnelt In der Predella zeigt er ein Relief mit einer Darstellung des Abendmahls Daruber befindet sich ein Gemalde mit Christus am Olberg das von vier Engeln auf Konsolen gerahmt wird die einen Architrav stutzen auf dem die Mittelfigur steht In der Mitte befindet sich eine Nische mit einer Ecce homo Figur die von seitlichen Nischen mit Figuren der Evangelisten vor gemalten illusionistischen Architekturen gerahmt wird In den Wangen befinden sich gemalte Darstellungen des Opfers Abrahams und von Samson mit den Torflugeln von Gaza In der Bekronung des Altars sind Engel mit den Leidenswerkzeugen dargestellt Uber den Seiten befinden sich Bilder mit der Ehernen Schlange und der Geschichte des Jonas sowie vier weitere Figuren Den Abschluss bildet eine Kreuzigungsgruppe die vom Salvator mundi bekront wird Die ursprunglich farbig gefasste Kanzel aus Sandstein fertigte 1667 Abraham Conrad Buchau sie zeigt eine sitzende Figur des Mose als Trager des Korbs und einen geschnitzten Gnadenstuhl am Schalldeckel Der Kanzelaufgang windet sich schneckenartig um den Pfeiler An der Brustung des Korbs sind Nischen mit der Darstellung der grossen Propheten zwischen korinthischen Saulen zu finden die Treppenbrustung ist mit Darstellungen der kleinen Propheten ausgestattet Ein Sakramentshaus aus Rochlitzer Porphyrtuff stammt noch aus der Zeit um 1450 Es zeigt uber einem schmalen Fuss sich auffacherndes Rankenwerk mit der daruber angeordneten Nische die von Prophetenfiguren flankiert ist Als Abschluss dient ein funfbahniger gestaffelter Aufbau mit Fialen und Engelsfiguren in den seitlichen Zwickeln Funf Fenster im Chor mit Glasmalereien wurden 1889 von Wenzel Schwarz und Bruno Urban geschaffen Die achteckige Taufe aus Sandstein von 1553 ist in der Turmhalle aufgestellt und zeigt am Fuss Kinderfiguren mit Taufkleidchen sowie an der Kuppa Putten zwischen Ranken Ein grosses ausdrucksstarkes Kruzifix stammt aus der Zeit um 1700 Ein Einbaumschrank aus dem 15 Jahrhundert mit Beschlagwerk und unterschiedlichen Schliessvorrichtungen ist ebenfalls erhalten Orgel Bearbeiten nbsp OrgelDie Orgel erbaute Friedrich Ladegast im Jahr 1880 mit 39 Registern auf drei Manualen und Pedal davon erhalten ist jedoch nur das neugotische Gehause Das Werk wurde durch die Firma Jehmlich Orgelbau Dresden auf 72 Register erweitert und im Jahr 2009 durch die Firma Eule Orgelbau uberarbeitet 1 I Hauptwerk C a30 1 Principal 16 0 2 Principal 0 8 0 3 Doppelflote 0 8 0 4 Viola di Gamba 0 8 0 5 Flauto Amabile 0 8 0 6 Viola d Amour 0 8 0 7 Gemshorn 0 4 0 8 Octave 0 4 0 9 Quinte 0 2 2 3 10 Octave 0 2 11 Cornett III12 Mixtur IV13 Trompete 0 8 II Oberwerk C a314 Quintaton 16 15 Principal 0 8 16 Traversflote 0 8 17 Salicional 0 8 18 Rohrflote 0 8 19 Flauto Dolce 0 8 20 Dolce 0 8 v 21 Flauto Minor 0 4 22 Blockflote 0 4 23 Octave 0 4 24 Fugara 0 4 v 25 Quinte 0 2 2 3 26 Piccolo 0 2 27 Waldflote 0 2 v 28 Terz 0 1 3 5 29 Spielpfeife 0 1 30 Progressio III IV31 Scharff IV VI v 32 Cymbel III33 Clarinette 0 8 III Echowerk C a334 Gedackt 16 35 Geigenprincipal 0 8 36 Soloflote 0 8 37 Quintaton 0 8 38 Gedackt 0 8 39 Gemshorn 0 8 40 Aeoline 0 8 41 Vox Coelestis 0 8 42 Schwebeflote 0 8 43 Zartflote 0 4 44 Violine 0 4 45 Octavflote 0 4 46 Nassat 0 2 2 3 47 Flautino 0 2 48 Terz 0 1 3 5 49 Septime 0 1 1 7 50 Sifflote 0 1 51 Cornett V52 Mixtur IV53 Schalmei 0 8 54 Trompete 0 8 55 Oboe 0 8 Pedalwerk C f156 Untersatz 32 57 Principalbass 16 58 Violon 16 59 Subbass 16 60 Echobass 16 61 Quintbass 10 2 3 v 62 Dulciana 0 8 v 63 Flotenbass 0 8 64 Violoncello 0 8 65 Octavbass 0 8 66 Nassat 0 5 1 3 67 Choralbass 0 4 68 Flauto Dolce 0 4 69 Octavbass 0 2 70 Mixturbass IV71 Posaune 16 72 Trompetenbass 0 8 Koppeln Normalkoppeln II I III I III II I P II P III P Suboktavkoppeln II I III I III II III III Superoktavkoppeln II I III I III II III III II P III P Sonstige Koppeln Generalkoppel Spielhilfen 10000 Setzerkombinationen Feste Kombinationen Pianopedal Tuttipedal Tutti Absteller Pedal 16 Zungen 16 Register Anmerkung v fur spateren Einbau vorbereitetUmgebung BearbeitenDie Kirche steht auf einem befestigten Kirchhof mit zahlreichen teils mehrarmigen und miteinander verbundenen unterirdischen Speichern mit Gewolben oder in den Felsen gehauenen Gangen Felsenkellern die ursprunglich der Aufbewahrung von Getreide und Geraten oder als Zufluchtsort dienten Sie sind von der Nord und Westseite des Kirchhofs und von der Aussenseite der Mauer her zuganglich Literatur BearbeitenGeorg Dehio Sachsen II Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 694 697 Fritz Loffler Stadtkirchen in Sachsen 4 Auflage Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1980 S 224 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Unser Lieben Frauen Mittweida Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde MittweidaEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 2 November 2020 Normdaten Geografikum GND 4663011 9 lobid OGND AKS VIAF 245418620 50 983416666667 12 9815 Koordinaten 50 59 0 3 N 12 58 53 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unser Lieben Frauen Mittweida amp oldid 237906409