Ueberstrass ist eine französische Gemeinde mit 369 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Sundgau im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).
Ueberstrass | |
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Staat | Frankreich |
Region | Grand Est |
Département (Nr.) | Haut-Rhin (68) |
Arrondissement | Altkirch |
Kanton | Masevaux-Niederbruck |
Gemeindeverband | Sud Alsace Largue |
Koordinaten | 47° 33′ N, 7° 9′ O |
Höhe | 354–427 m |
Fläche | 5,12 km² |
Einwohner | 369 (1. Januar 2020) |
Bevölkerungsdichte | 72 Einw./km² |
Postleitzahl | 68580 |
INSEE-Code | 68340 |
Website | www.ueberstrass.fr |
Bürgermeisteramt (Mairie) |
Geographie Bearbeiten
Überstrass liegt in dem nach NW gerichteten Talabschnitt der Larg, der charakterisiert wird durch eine Vielzahl von Weihern, teils im Talraum des Flusses, teils in den angrenzenden lösslehmbedeckten Tertiärhügeln. Im Largtal befinden sich zwei Drittel der Sundgauweiher, auf der Gemarkung des Dorfes allein über 20. Die Weiher in natürlichen verlehmten Senken südwestlich des Dorfs bekamen durch Aufstau das heutige Aussehen. Andere Weiher im Tal sind dagegen rein künstlich angelegt.
Überstrass liegt an der Sprachgrenze. Das Waldgebiet im Westen der Gemarkung und die dortigen Weiher haben noch deutsche Namen (Oberwald, Metzgerweiher …), jenseits der Suarcine (Gemarkungsgrenze) erscheinen bereits französische Flurnamen (le Banbois, Étang Châtelain …).
Geschichte Bearbeiten
1284 erwähnt als „Überstraße“ (französisch „Sur Estrée“, mundartlich Iwwerstrass oder Chû Estrée), d. h. über der hier verlaufenden Römerstraße von Mörnach nach Dammerkirch (Dannemarie) gelegen. Der Ort gehörte bis 1324 zur Grafschaft Pfirt, dann zu Habsburg und ab 1648 zu Frankreich, von 1871 bis 1918 zum Reichland Elsass-Lothringen. Der Johanniterorden (die Kommende in Friesen) bezog in Überstrass den Zehnten.
Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2017 |
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Einwohner | 265 | 271 | 274 | 285 | 313 | 312 | 348 | 375 |
Wirtschaft Bearbeiten
Wichtige Erwerbszweige sind das Kleingewerbe und die Landwirtschaft. Viele Einheimische arbeiten als Grenzgänger in der Schweiz.
Sehenswürdigkeiten Bearbeiten
Kirche St. Theresia mit dem Jesuskind (Sainte Thérèse de l'Enfant-Jésus), Weihe 1932. Im Schiff eine beachtenswerte Holzskulptur Jungfrau mit Kind, um 1500. Aus derselben Zeit ein Haupt des Johannes. Beides aus der Johannes-Kapelle.
Johanneskapelle auf dem Haulenberg. Spätgotischer Kernbestand. Aufgegeben.
Kapelle Unserer Lieben Frau vom Grünenwald (Notre-Dame du Gruenenwald). Der 1705 einen mittelalterlichen Vorgängerbau ersetzende barocke Neubau wurde während der Revolution beschädigt und im Ersten Weltkrieg zerstört. Die jetzige Kapelle wurde erst 1930 errichtet. Seit alters her Wallfahrt zu der bis heute erhaltenen Marienstatue (überm Altar). Der Überlieferung nach soll der erste Kapellenbau auf ein Gelübde des Komturs der Johanniterkommende von Friesen zurückgehen.
Literatur Bearbeiten
- Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Band 1. Flohic Editions, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 599–601.