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Trobigau obersorbisch Trjechow im lokalen Dialekt Trabchen tʁɛ pcn ist eine Ortschaft in der Gemeinde Schmolln Putzkau in der sachsischen Oberlausitz In Trobigau leben ca 310 Einwohner TrobigauGemeinde Schmolln PutzkauKoordinaten 51 7 N 14 16 O 51 119444444444 14 261388888889 327 Koordinaten 51 7 10 N 14 15 41 OHohe 327 311 446 mFlache 3 44 km Einwohner 398 31 Dez 2011 1 Bevolkerungsdichte 116 Einwohner km Eingemeindung 1 Marz 1994Postleitzahl 01877Vorwahl 03594Blick auf Trobigau Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Nachbarorte 1 2 Schwarzwasser 2 Geschichte 3 Religionen 4 Sprache 5 Verkehr und Infrastruktur 6 Vereinsleben 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksGeografie BearbeitenDie Ortschaft befindet sich im Nordwesten des Lausitzer Berglandes im Tal zwischen dessen nordlicher Bergkette und dem im Klosterberg 394 m gipfelnden Nordwestauslaufer Weitere Berge rund um Trobigau sind im Norden der Trobigauer Berg 401 m der Jungfernstein 372 m und der Trobigauer Butterberg 388 m im Suden der Hohe Hahn 446 m als hochste Erhebung der Spitzberg 385 m sowie der Oberhofberg 341 m Von der Bauform her ist Trobigau ein Waldhufendorf mit Gutsblocken Es unterteilt sich in ein Oberdorf und ein westlich davon befindliches Niederdorf Die nachstgelegenen Stadte sind Bischofswerda ca 7 km Wilthen ca 12 km und die Kreisstadt Bautzen ca 16 km Die sachsische Landeshauptstadt Dresden liegt ca 40 km entfernt Nachbarorte Bearbeiten Neuschmolln Trobigauer Berg Naundorf Gemeinde Doberschau Gaussig Schmolln OL nbsp Hoher HahnNiederputzkau Oberputzkau Neukirch LausitzSchwarzwasser Bearbeiten nbsp Schwarzwasserquelle am Hohen HahnTrobigau ist das erste Dorf am Oberlauf des Schwarzwassers welches auf dem Flurstuck des Ortes entspringt Die Hauptquelle befindet sich am Hohen Hahn etwa 200 Meter nordlich dessen Gipfels auf 419 Metern Hohe Eine weitere Quelle befindet sich am Butterberg dieser Arm wurde jedoch aufgrund landwirtschaftlicher Nutzung unter die Erde verlegt und tritt am Durchfluss der Strasse des Friedens im Trobigauer Oberdorf zutage und vereint sich wenige Hundert Meter spater mit dem Hauptarm Die dritte Quelle befindet sich in den sogenannten Tocken abgeleitet von slawisch tok Fluss zwischen dem Trobigauer Berg und dem Jungfernstein auf 378 Metern Hohe Von hier aus fliesst es in Richtung Suden in das Oberdorf und vereint sich auf 314 Metern Hohe kurz vor dem Durchfluss durch die Neuschmollner Strasse mit dem Hauptarm Von hier aus fliesst das Schwarzwasser in Richtung Sudwesten durch das Niederdorf speist einen grosseren Teich und setzt seinen Weg in Richtung Schmolln OL fort Auf diesem Wege durchquert es eine Staumauer mit Ruckhaltebecken welche 1958 nach einer grosseren Uberschwemmung errichtet wurde Fruher betrieb das Schwarzwasser mehrere Muhlen in Trobigau Geschichte Bearbeiten nbsp Blick vom Trobigauer Erbgericht in den 1950er JahrenJahr Einwohner 2 1586 ca 801834 2131871 2841890 3071910 5711925 5571939 6491946 5711950 6601964 5671971 5001990 3852001 3502007 319Die erste indirekte Ortsnennung Trobigaus ist auf 1374 datiert in Form der Erwahnung eines Henczil de Trebechow im Zinsregister des Klosters St Marienstern Die erste direkte Ortsnennung als Drebekow liegt 1412 vor Zur Entstehung des Ortsnamens gibt es verschiedene Theorien die meisten vermuten einen slawischen sorbischen Namensursprung entweder abgeleitet von trejechow was in etwa Ort der Pechreisser bedeuten wurde oder als Ableitung vom Personennamen Trebech Eine andere Theorie legt einen deutschen Ursprung anhand der Wortbestandteile Trobe Schaftreibe und Aue nahe was zum Bild der Landschaft um Trobigau passen konnte nbsp Restloch des Opitz Bruches im Trobigauer NiederdorfIm Jahre 1840 begann man mit dem Granitbergbau in mehreren Steinbruchen rings um den Ort wovon heute zahlreiche grosstenteils mit Wasser gefullte Restlocher zeugen Traditionelle Erwerbsquellen der Trobigauer waren somit in erster Linie die Steinmetz und Steinbrucharbeiterberufe zudem die Leineweberei und die Landwirtschaft Im Jahr 1960 schlossen sich die Trobigauer Bauern zur LPG Schwarzwasserquell zusammen welche elf Jahre spater in die LPG Karl Marx Schmolln Putzkau eingegliedert wurde Von 1839 bis 1994 war Trobigau eine eigenstandige Gemeinde bevor es durch freiwilligen Zusammenschluss mit den Nachbargemeinden Schmolln und Putzkau im neu gebildeten Gemeindeverbund Schmolln Putzkau aufging Die nebenstehende Tabelle zeigt die Bevolkerungsentwicklung Trobigaus wahrend der letzten 200 Jahre So war bis Mitte des 20 Jahrhunderts ein stetiger Bevolkerungsanstieg zu verzeichnen der mit etwa 670 Einwohnern Ende der 1940er seinen Hohepunkt erreichte Der Anstieg in dieser Zeit wurde verstarkt durch den Zuzug von Fluchtlingen aus Gebieten ostlich der Neisse Seither ist ein langsamer Ruckgang der Bevolkerung zu beobachten der sich insbesondere nach der politischen Wende 1990 durch den Wegzug junger Leute aufgrund der Arbeitsmarktsituation in der Oberlausitz sowie einen Geburtenruckgang beschleunigte Das heutige Bevolkerungsniveau entspricht etwa dem von 1900 Religionen BearbeitenTraditionell ist der Ort evangelisch lutherisch gepragt besitzt jedoch keine eigene Kirche sondern ist nach Schmolln OL gepfarrt Auch Angehorige anderer christlicher Gemeinden sind hier zu Hause Der Grossteil der heutigen Ortsbevolkerung ist jedoch konfessionslos Sprache BearbeitenDie meisten Einwohner Trobigaus sprechen in unterschiedlicher Auspragung eine Form des Oberlausitzer Dialekts Entsprechend Hans Klecker 3 wird er als die nordwestliche Variante der Oberlausitzer Mundart klassifiziert Die Trobigauer Sprache verfugt uber einige Begriffe die scheinbar nur hier bekannt sind zum Beispiel gaalchn fur scharf ruckartig und andere Laut Oberlausitzer Worterbuch lautet die mundartliche Bezeichnung fur Trobigau de Trabche 4 in der heutigen lokalen Umgangssprache ist jedoch die artikellose Form Trabchen gelaufiger Einwohner Trobigaus bezeichnen sich davon abgeleitet als Trabcher Verkehr und Infrastruktur BearbeitenTrobigau befindet sich an der Staatsstrasse S 120 Im Ort befinden sich 2 Bushaltestellen Direkte Busverbindungen bestehen zur Kreisstadt Bautzen und der Grossen Kreisstadt Bischofswerda In der Zeit vor 1989 verfugte Trobigau uber eine gut ausgebaute Infrastruktur bestehend aus mehreren Geschaften Gaststatten einer Schule und einem Kindergarten Diese ist nach der Wende nahezu vollig zusammengebrochen einzig ein kleines Gasthaus an der Neuschmollner Strasse ist davon ubrig geblieben Vereinsleben BearbeitenIm Ort ansassig ist ein Keglerverein mit eigener moderner Bahnanlage Der Kegelverein richtet jedes Jahr ein Preis und Werbekegeln aus Einzelnachweise Bearbeiten Mullers Grosses Deutsches Ortsbuch 2012 Vollstandiges Ortslexikon 33 uberarb und erw Ausg Walter de Gruyter Berlin und Boston 2012 ISBN 978 3 11 027420 2 Online bei Google Books S 1390 Trobigau im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen www oberlausitzer woerterbuch de Memento des Originals vom 22 Dezember 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www oberlausitzer woerterbuch de Mundartgebiete Oberlausitz T Trabche In Oberlausitzer Woerterbuch Abgerufen am 23 August 2019 Literatur BearbeitenLausitzer Bergland um Pulsnitz und Bischofswerda Werte unserer Heimat Band 40 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1983 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trobigau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage uber Trobigau Trobigau im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenNormdaten Geografikum GND 1068609567 lobid OGND AKS VIAF 315523693 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trobigau amp oldid 225395804