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Thomas Olivier oder Thomas Oliver auch Oliver der Sachse Oliver von Paderborn Oliver von Koln um 1170 vermutlich in Westfalen 11 September 1227 in Otranto war von 1223 bis 1225 Bischof von Paderborn bis ihn Papst Honorius III im Jahre 1225 zum Kardinal erhob Er war damit der erste Paderborner Bischof der Kardinal wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr stammte vermutlich aus Westfalen oder aus Friesland Seit 1196 gehorte er zum Paderborner Domkapitel und leitete als Domscholaster die Paderborner Domschule Seit 1202 war er zusatzlich als Domscholaster in Koln tatig 1 Um 1205 war er auch Kanzler der Kolner Erzbischofs Bruno 1207 hielt er sich kurz zu Studienzwecken in Paris auf und predigte anschliessend fur den Albigenserkreuzzug 1209 bis 1213 weilte er wieder im Erzstift Koln wo er vom Aufruf des Papstes Innozenz III zum Funften Kreuzzug erfuhr Im Fruhjahr 1214 begann er im Rheinland in den Niederlanden und in Friesland den Kreuzzug zu predigen wobei es ihm gelang tausende von Freiwilligen zu finden die die Teilnahme am Kreuzzug erklarten in Koln begannen die Kreuzfahrer eine eigene Flotte auszurusten 1217 brach das Kreuzfahrerheer ins Heilige Land auf Oliver schloss sich vermutlich einem Teilheer der Kreuzfahrer an mit dem er den Rhein und die Rhone entlang nach Marseille reiste von wo man sich nach Outremer einschiffte Uber die folgenden Geschehnisse des Kreuzzuges berichtet Oliver selbst in seiner Chronik Historia Damiatina Im Heiligen Land tat er sich besonders dadurch hervor dass er als Konig Andreas von Ungarn den Kreuzzug 1218 abbrach und nach Europa zuruckkehrte sein gerade in Akkon eingetroffenes kolnisch friesisches Kontingent das die Iberische Halbinsel umsegelt hatte dazu bewog den Kreuzzug weiterzufuhren und Damiette in Agypten anzugreifen Im August 1218 zeichneten sich die friesischen Kreuzfahrer besonders aus als ihnen mit Hilfe eines auf Anraten Olivers speziell umgebauten Schiffes die Eroberung des Damiette vorgelagerten Turms inmitten des Nils gelang Er fungierte wohl auch als Sekretar des papstlichen Legaten Kardinal Pelagius Nachdem die Kreuzfahrer besiegt worden waren und im September 1221 aus Agypten abziehen mussten blieb Oliver noch bis September oder Oktober 1222 in Akkon Aus dieser Zeit sind zwei Briefe von ihm erhalten einer an den Sultan al Kamil von Agypten der andere an die dortigen Islamgelehrten in denen er mit der polemischen Gelehrsamkeit seiner Zeit versucht sie von der Verwerflichkeit des muslimischen Glaubens zu uberzeugen und zur Annahme des Christentums zu bewegen Wieder in Deutschland predigte er ab 1223 fur den zweiten Anlauf des Funften Kreuzzugs unter Kaiser Friedrich II Nach dem Tod des Bischofs Bernhard III von Paderborn am 28 Marz 1223 sollte Oliver zum Paderborner Bischof gewahlt werden Die Wahl war nicht unumstritten und der Gegenkandidat Heinrich von Brakel Propst von Busdorf erhielt vom Konig die Regalien und vom Mainzer Erzbischof die Bestatigung doch Oliver suchte bei der romischen Kurie sein Recht 2 Am 7 April 1225 wurde er schliesslich durch Papst Honorius III als Bischof von Paderborn bestatigt Er hielt sich jedoch nicht in seinem Bistum auf sondern vor allem in der Umgebung des Papstes der ihn im September 1225 zum Kardinalbischof von Sabina erhob und das Bistum fur vakant erklarte 1227 schloss er sich als papstlicher Legat dem sich in Suditalien sammelnden Kreuzzugsheer Kaiser Friedrichs II an Noch bevor er sich mit dem Heer nach Outremer einschiffen konnte starb er am 11 September 1227 in Otranto als Opfer einer Seuche die im Kreuzfahrerheer ausgebrochen war Literatur BearbeitenWolfgang Giese Oliver von Paderborn In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 522 f Digitalisat Hermann Hoogeweg Oliver von Paderborn In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 24 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 305 308 Erich Weise Der Kolner Domscholaster Oliver und die Anfange des Deutschen Ordens in Preussen In Hans Reykers Bearb Im Schatten von St Gereon Erich Kuphal zum 1 Juli 1960 Verlag der Lowe Koln 1960 S 385 394 Hans Jurgen Brandt Karl Hengst Die Bischofe und Erzbischofe von Paderborn Veroffentlichungen zur Geschichte der mitteldeutschen Kirchenprovinz Bd 1 Verlag Bonifatius Druckerei Paderborn 1984 ISBN 3 87088 381 2 S 117 120 Anna Dorothea von den Brincken Islam und Oriens Christianus in den Schriften des Kolner Domscholastikers Olivier 1227 in Zimmermann Albert Kraemer Ruegenberg Ingrid Vuillemin Gudrun Orientalische Kultur Europaisches Mittelalter de Gruyter Berlin 1985 S 86ff Weblinks BearbeitenOliverus scholasticus im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Dieter Deubner Hermann von Salza und der Kolner Domscholaster Oliver Moment Online Paderborn Oliver von In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Fachschaft Geschichte des Gymnasium Theodorianum in Paderborn Hrsg Gymnasium Theodorianum Paderborn 799 1612 1987 375 Jahre Schulgebaude am Kamp Eigenverlag Paderborn 1987 zur umstrittenen Bischofswahl vgl Brandt Hengst 1984 117VorgangerAmtNachfolgerBernhard III von OesedeBischof von Paderborn 1223 1225Wilbrand von OldenburgAldobrandino GaetaniKardinalbischof von Sabina 1225 1227Jean II Halgrin d AbbevilleNormdaten Person GND 100956149 lobid OGND AKS LCCN n80040313 VIAF 29628856 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Olivier ThomasALTERNATIVNAMEN Oliver Thomas Oliver der Sachse Oliver von Paderborn Oliver von KolnKURZBESCHREIBUNG deutscher Kardinal der Katholischen KircheGEBURTSDATUM um 1170GEBURTSORT unsicher Westfalen oder FrieslandSTERBEDATUM 11 September 1227STERBEORT Otranto Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Olivier amp oldid 238187020