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Theresimima ampellophaga gelegentlich auch Wein Zygaene genannt ist ein Schmetterling aus der Familie der Widderchen Zygaenidae Das Artepitheton setzt sich aus den griechischen Worten ampelos fur Weinstock und fagos fur Fresser zusammen und weist auf die Tatsache hin dass die Art im Mittelmeerraum gebietsweise ein gefurchteter Schadling im Weinbau war 1 2 Theresimima ampellophagaTheresimima ampellophagaSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Widderchen Zygaenidae Unterfamilie Grunwidderchen Procridinae Gattung TheresimimaArt Theresimima ampellophagaWissenschaftlicher Name der GattungTheresimimaStrand 1917Wissenschaftlicher Name der ArtTheresimima ampellophaga Bayle Barelle 1808 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Biologie 4 Quellen 4 1 Einzelnachweise 4 2 Literatur 5 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Falter erreichen eine Vorderflugellange von 8 5 bis 12 Millimeter bei den Mannchen und 7 5 bis 11 5 Millimeter bei den Weibchen Kopf und Thorax sind glanzend dunkelbraun das Abdomen glanzt blaulich oder grunlich braun Die Fuhler sind lang und markant kammformig Sie sind mit glanzenden grunen Schuppen bedeckt und haben 35 bis 38 Segmente Die Vorderflugel haben eine dunkelbraune Grundfarbe an der Flugelbasis befinden sich glanzende Schuppen Die schwarzlich braunen Hinterflugel sind abgerundet und viel kurzer und schmaler als bei den anderen Arten der Procridinae die in der Westpalaarktis beheimatet sind Die Art ist abgesehen von den Grossenunterschieden nicht variabel und es gibt in der westlichen Palaarktis keine ahnlichen Arten Bei den mannlichen Genitalien ist der Uncus im Vergleich zu den meisten Procridinae der Westpalaarktis relativ kurz und hat eine breite dreieckige Basis Tegumen und Vinculum sind nur schwach sklerotisiert Die Valven haben am Ende einen kleinen ventralen Fortsatz und einen kleinen Pulvinus Der Aedeagus ist von mittlerer Grosse leicht nach oben gebogen und besitzt einen grossen Cornutus Gelegentlich sind auch zwei weitere kleinere Cornuti ausgebildet Der distale Teil des Ductus ejaculatorius besitzt eine Anzahl kleiner dreieckiger Stachel Bei den weiblichen Genitalien ist das Antrum eben und stark sklerotisiert Der Ductus bursae ist lang durchscheinend und charakteristisch longitudinal strukturiert Das Corpus bursae ist klein und kugelformig Die Papillae annales sind gross und haben kurze Apophysenanhange Die Eier sind eiformig zunachst perlfarben und spater fahlgelb Die Raupenstadien L1 L3 sind weisslich der Bauch ist gelblich weiss Kopf und Thorakalplatte sind schwarzlich braun Das Integument besitzt keine Tuberkel Ausgewachsene Raupen sind 18 bis 22 Millimeter gross 1 Die Puppe ist braunlich schwarz 2 Verbreitung BearbeitenTheresimima ampellophaga ist von Algerien Spanien und Sudfrankreich uber die meisten Gebiete Sudeuropas bis zur Nordkuste des Schwarzen Meeres einschliesslich der nordlichen Gegenden Ungarns und der Slowakei verbreitet Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis in den Suden des europaischen Teils Russlands den Westen des Kaukasus und Transkaukasus und uber die Turkei den Libanon und Syrien bis nach Israel 2 Biologie BearbeitenDie Weibchen legen die Eier in Gruppen von 20 bis 100 Stuck an den Blattunterseiten der Futterpflanzen ab Die Raupen schlupfen nach sechs bis acht Tagen Die ersten Raupenstadien fressen das Parenchym der Blatter so dass ein unregelmassiges Netz von zuruckgebliebenen Blattadern entsteht Spatere Stadien leben einzeln und fressen an allen Blattteilen Die ausgewachsenen Raupen verpuppen sich in einem weissen kokonartigem Gespinst Eine Diapause wird wahrend des dritten oder vierten Raupenstadiums eingelegt Insgesamt verlauft die Larvalentwicklung uber funf Raupenstadien Die Hauptfutterpflanze ist die Weinrebe Vitis vinifera Hervorgerufen durch Insektizideinsatz fressen die Raupen inzwischen auch an Gewohnlicher Jungfernrebe Parthenocissus vitacea und an Selbstkletternder Jungfernrebe Parthenocissus quinquefolia Die letzteren beiden Pflanzenarten wurden aus Nordamerika eingefuhrt Die Raupen verpuppen sich in einem braunlich weissen nicht sehr dichten Kokon an der Rinde des Stammes in Rindenrissen oder selten auch unter Blattern Die Falter schlupfen nach 14 bis 20 Tagen nachts oder in den fruhen Morgenstunden die Mannchen sind aktiver und fliegen bis in den spaten Morgen hinein Die Falter paaren sich 24 bis 48 Stunden nach dem Schlupfen am spaten Morgen selten auch nachmittags Der Russel der Falter ist zuruckgebildet so dass sie keinen Nektar aufnehmen konnen und daher auch nicht an Bluten zu finden sind Die Falter fliegen normalerweise in einer Generation von Mai bis Juli in Ungarn und im Libanon kann auch eine zweite Generation gebildet werden Seit romischer Zeit war Theresimima ampellophaga ein bedeutender Schadling im Weinbau 3 Durch den Einsatz von Insektiziden ist die Art heute allerdings in vielen Gegenden ihres Verbreitungsgebietes ausgestorben so beispielsweise in Nordafrika Spanien Suditalien und Ungarn Aktuelle Nachweise sind selten und stammen zumeist aus den ostlichen Gebieten des Mittelmeerraumes wie den griechischen Inseln und der Turkei Infolge des oben genannten Wirtswechsels bildet die Art inzwischen wieder hohe Populationsdichten aus und erobert das ursprungliche Verbreitungsgebiet zuruck 4 Angesichts der historischen Verbreitung des Weinbaus in Europa muss angenommen werden dass das oben genannte Verbreitungsgebiet nicht mit dem ursprunglichen Verbreitungsgebiet der Art identisch ist Dafur spricht die Tatsache dass Theresimima ampellophaga die einzige Art aus der Unterfamilie Procridinae in der westlichen Palaarktis ist deren Raupen lediglich funf Entwicklungsstadien durchlaufen anstelle der sonst ublichen sechs Funf Raupenstadien sind typisch fur die tropischen Vertreter der Unterfamilie Vermutlich muss man Theresimima ampellophaga wie den Erdbeerbaumfalter Charaxes jasius als Reliktart mit Herkunft aus dem tropischen Afrika oder Asien einstufen Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b Arnold Spuler Die Schmetterlinge Europas 2 Band E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1910 S 166 a b c C M Naumann W G Tremewan The Western Palaearctic Zygaenidae 1 Auflage Apollo Books Stenstrup 1999 ISBN 87 88757 15 3 S 105 englisch L Issekutz Der Weinstockschadling Theresimima ampelophaga Bayle Barelle in Ungarn Lepidopt Zygaenidae Zeitschrift der Wiener Entomologischen Gesellschaft 42 1957 S 75 80 PDF auf www biologiezentrum at P Huemer W Rabitsch 6 3 19 Schmetterlinge Lepidoptera In Franz Essl Wolfgang Rabitsch Neobiota in Osterreich Umweltbundesamt Wien 2002 ISBN 3 85457 658 7 S 36Literatur Bearbeiten C M Naumann W G Tremewan The Western Palaearctic Zygaenidae 1 Auflage Apollo Books Stenstrup 1999 ISBN 87 88757 15 3 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theresimima ampellophaga Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Theresimima ampellophaga bei Fauna Europaea Abgerufen am 20 Marz 2011 Lepiforum e V Taxonomie und Fotos Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theresimima ampellophaga amp oldid 229653035