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Theobald Fuchs seit 1910 Ritter von Fuchs 30 Juni 1852 in Schrobenhausen Oberbayern 1 Februar 1943 in Garmisch Oberbayern war ein bayerischer Verwaltungsjurist und Politiker Theobald Ritter von Fuchs 1910 Wappen des Ritter von Fuchs 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Parlamentarier 3 Zentrumsprotokolle 4 Orden und Ehrenzeichen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFuchs kam als Sohn eines Steuerbeamten zur Welt besuchte von 1858 bis 1863 die Volksschule in Schrobenhausen und von 1863 bis 1871 das Humanistische Gymnasium in Neuburg an der Donau Anschliessend studierte er 1871 bis 1875 Rechtswissenschaften an der Universitat Munchen absolvierte von 1875 bis 1878 die Rechtspraktikantenzeit Referendariat und fand seine erste Anstellung am Bezirksgericht Munchen I Zum 1 Januar 1880 wurde er aufgrund einer eigenen Bewerbung rechtskundiger Burgermeister der oberfrankischen Stadt Forchheim Bereits mit Schreiben vom 17 November 1882 bewarb sich Fuchs um das Burgermeisteramt in Kissingen erst ab 1883 Bad Kissingen wurde noch im selben Jahr vom Kissinger Gemeinde Collegium einstimmig zum rechtskundigen Burgermeister gewahlt zunachst auf Probe und erhielt seine Amtseinweisung am 3 Januar 1883 Nach seiner Wiederwahl erhielt er das Amt ab dem 1 Januar 1886 auf Lebenszeit am 1 Juli 1886 wurde ihm durch Magistratsbeschluss das Burgerrecht verliehen 1 In seiner Amtszeit als Burgermeister konnte Fuchs zahlreiche gekronte Haupter aus ganz Europa und Personlichkeiten der internationalen Diplomatie in der Kurstadt empfangen Ausserdem wurde 1883 Kissingen zum koniglich bayerischen Bad erhoben und erreichte 1908 die Kreisfreiheit Zu diesem feierlichen Anlass trug Fuchs erstmals die speziell aus diesem Grund vom bayerischen Hofgoldschmied Theodor Heiden im Jahr 1907 gefertigte Amtskette die noch heute vom jeweiligen Oberburgermeister getragen wird Nach einer schweren Operation im April 1917 liess sich Fuchs zum 1 Oktober 1917 als Burgermeister von Bad Kissingen in den Ruhestand versetzen Im September 1917 zog er nach Munchen nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1931 nach Garmisch Dort starb er wurde aber auf dem Munchener Ostfriedhof begraben Er hinterliess drei Kinder Karl geboren 1881 war Bankdirektor und ebenfalls Burgermeister in Bad Kissingen 1947 1952 Sein zweiter Sohn Clemens geboren 1883 war Braudirektor der Hasen Brauerei in Augsburg Seine Tochter Maria geboren 1885 heiratete den ehemaligen Maximilianaer und Bankdirektor Kurt Barlet in Ludwigshafen Bayerische Pfalz Parlamentarier BearbeitenFuchs wurde bei den Landtagswahlen 1893 erstmals in die Kammer der Abgeordneten die zweite Kammer des bayerischen Landtags gewahlt Wahlkreis Neustadt a d Saale Er gehorte dem Landtag bis zur Revolution 1918 an Wiederwahlen 1899 und 1905 im Wahlkreis Neustadt a d Saale 1907 und 1912 im Wahlkreis Bad Kissingen Er gehorte der Fraktion der Zentrumspartei an und kann deren katholisch konservativem Flugel zugerechnet werden im Jahr 1912 wurde er in den Fraktionsvorstand gewahlt In der Kammer fungierte Fuchs von 1893 bis 1897 und von 1899 bis 1903 als 3 Schriftfuhrer seit Januar 1903 als 2 Vizeprasident und seit Oktober 1907 als 1 Vizeprasident Am 31 Januar 1917 wurde er als Nachfolger des verstorbenen Georg von Orterer zum Prasidenten der Abgeordnetenkammer gewahlt In dieser Funktion legte er nach der Revolution am 12 November und am 8 Dezember offentlich Protest gegen die Behinderung der Kammer die er als noch bestehend erachtete ein 2 Zentrumsprotokolle BearbeitenFuchs hat fur die Erforschung der bayerischen Landesgeschichte und der Geschichte des Parlamentarismus in Deutschland eine herausragende Bedeutung weil er von 1893 bis 1914 die Sitzungen der Zentrumsfraktion kontinuierlich protokolliert hat Eine vergleichbare Quelle existiert fur die Zeit vor 1914 fur keine andere Landtagsfraktion in Deutschland Fuchs war fur diese Tatigkeit bestens vorbereitet weil er in seiner Studentenzeit als Stenograph in beiden Kammern des Bayerischen Landtages und im Deutschen Reichstag gearbeitet hatte Die Protokolle sind in nicht reformierter Gabelsberger Stenographie verfasst und im Stenographenburo des Bayerischen Landtags uberliefert Da diese Kurzschrift heute nur mehr von wenigen Menschen gelesen werden kann kommt dem Regensburger Historiker Dieter Albrecht das Verdienst zu der Forschung die Protokolle in einer funfbandigen Edition kommentiert und durch ein differenziertes Register erschlossen zuganglich gemacht zu haben 3 Orden und Ehrenzeichen BearbeitenFuchs wurde vielfach auch international mit Orden und Ehrenzeichen ausgezeichnet Im Jahr 1901 wurde ihm der Titel Koniglich bayerischer Hofrat verliehen und schon 1902 folgte der Ehrentitel Koniglich bayerischer Geheimer Hofrat Im Jahr 1910 erhob ihn Prinzregent Luitpold von Bayern durch Verleihung des Ritterkreuzes des Verdienstordens der Bayerischen Krone in den bayerischen personlichen nicht vererbbaren Adel Schliesslich wurde ihm im Jahr 1918 der Titel eines Koniglich bayerischen Geheimen Rats mit der Anrede Exzellenz verliehen In Bad Kissingen wurde die Theobald von Fuchs Strasse nach ihm benannt und er selbst mit Magistratsbeschluss vom 24 Juli 1917 und Beschluss des Gemeinde Collegiums vom 25 Juli 1917 zum Ehrenburger der Stadt ernannt Literatur BearbeitenDieter Albrecht Hrsg Die Protokolle der Landtagsfraktion der Bayerischen Zentrumspartei 1893 1914 5 Bande Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte Bande 91 92 93 94 102 Munchen C H Beck 1989 1993 Peter Weidisch Exzellenz Theobald Ritter von Fuchs In Peter Weidisch Thomas Ahnert Hrsg 1200 Jahre Bad Kissingen 801 2001 Facetten einer Stadtgeschichte Festschrift und Begleitbuch zur Ausstellung Verlag T A Schachenmayer Bad Kissingen 2001 ISBN 3 929278 16 2 Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche biographische Enzyklopadie 2 Auflage Bd 3 Saur Munchen 2006 ISBN 978 3 598 25033 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theobald Fuchs Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Theobald von Fuchs in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der BavariathekEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Albrecht Hrsg Die Protokolle der Landtagsfraktion der Bayerischen Zentrumspartei Band 1 1893 1899 Munchen 1989 Einleitung S 40 42 Kurzbiographie Dieter Albrecht Hrsg Die Protokolle der Landtagsfraktion der Bayerischen Zentrumspartei Band 1 1893 1899 Munchen 1989 Einleitung S 41 Dieter Albrecht Hrsg Die Protokolle der Landtagsfraktion der Bayerischen Zentrumspartei Band 1 1893 1899 Munchen 1989 Einleitung S 42 Prasidenten der Bayerischen Kammer der Abgeordneten Sebastian von Schrenck Karl von Seinsheim Hermann von Rotenhan Carl Friedrich Heintz Karl Kirchgessner Gustav von Lerchenfeld Friedrich von Hegnenberg Dux Joseph Pozl Ludwig von Weis Karl von Ow Franz August Schenk von Stauffenberg Karl von Ow Johann Baptist von Walter August von Clemm Georg von Orterer Theobald von FuchsBurgermeister und Oberburgermeister von Bad Kissingen Donat Fuss 1847 1854 Gerhard Linhard 1854 1865 Carl Fleischmann 1865 1866 Valentin Fuchs 1866 1869 Gottlieb Full 1869 1878 Josef Feldbauer 1879 Carl Furst 1879 1882 Theobald von Fuchs 1883 1917 Eduard Bauch 1917 1919 Max Pollwein 1919 1939 Adalbert Wolpert 1939 1944 Franz Meinow 1945 1946 Franz Rothmund 1946 1947 Karl Fuchs 1947 1952 Hans Weiss 1952 1984 Georg Straus 1984 1990 Christian Zoll 1990 2002 Karl Heinz Laudenbach 2002 2008 Kay Blankenburg 2008 2020 Dirk Vogel ab 2020 Normdaten Person GND 116845074 lobid OGND AKS VIAF 47523892 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fuchs Theobald vonALTERNATIVNAMEN Fuchs Theobald Fuchs Theobald Ritter vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker Burgermeister von Bad KissingenGEBURTSDATUM 30 Juni 1852GEBURTSORT SchrobenhausenSTERBEDATUM 1 Februar 1943STERBEORT Garmisch Partenkirchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theobald von Fuchs amp oldid 218636200