www.wikidata.de-de.nina.az
Franz Meinow 2 August 1910 in Breslau Niederschlesien 12 Marz 1947 in Ochsenfurt Unterfranken war ein bayerischer Burgermeister und Landrat Leben BearbeitenDer Sohn eines Versicherungsdirektors in Breslau besuchte das Konig Wilhelm Gymnasium und studierte nach seinem Abitur Staatswissenschaften an den Universitaten Wien Berlin und Breslau und promovierte zum Dr rer pol im Jahr 1934 Die Dissertation vom 1 Marz 1934 an der rechts und staatswissenschaftlichen Fakultat hatte passend zum Beruf seines Vaters das Thema Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Gruppenversicherung Verlag Eschenhagen Ohlau 1934 Meinow heiratete am 21 April 1936 in Breslau Ruth Blumel Am 12 Februar 1939 und 1 September 1940 wurde dem Ehepaar Meinow jeweils eine Tochter geboren Wegen eines schweren Herzfehlers den er sich bei einer Blutvergiftung zuzog war er fur den Dienst in der Wehrmacht untauglich Vor dem Einmarsch der russischen Truppen floh Meinow am 25 Marz 1945 mit Ehefrau und zwei Kindern aus der Festung Breslau zunachst nach Wurzburg wo er eine Anstellung als Hoteldirektor im Russischen Hof bekam Am 16 Marz 1945 wurde Wurzburg zerbombt und die Meinows zogen weiter nach Bad Kissingen wo er wohl aufgrund seiner Bekanntschaft mit dem ersten unterfrankischen Regierungsprasidenten der Nachkriegszeit Adam Stegerwald und seiner Sprachkenntnisse Leiter des stadtischen Ernahrungsamtes B wurde Doch schon am 28 Juni 1945 setzte ihn die Militarregierung als Ersten Burgermeister der Stadt Bad Kissingen ein Die erste Sitzung des neuen durch die Militarregierung gebildeten Stadtrats am 17 Juli 1945 eroffnete Meinow u a mit den Worten Auszug Wir alle die wir gegen Hitler gekampft haben in der Zeit vor 1933 und nach 1933 Keiner der auch nur im Entferntesten dazu beigetragen hat soll sich damit entschuldigen dass man vorher nicht wissen konnte was kommen wurde Denn tatsachlich konnte dies jeder wissen und ich bin dabei zu dem Ergebnis gekommen dass es nur eines geben kann diesen Mann Adolf Hitler mit allen Mitteln zu bekampfen weil er nicht nur ein Dilettant sondern ein Verbrecher ist Schon am 25 Mai 1946 wurde Meinow zum Landrat des Kreises Ochsenfurt gewahlt und wurde durch die Militarregierung im August bestatigt Nach diesem schnellen Einstieg in die Politik ging es mit Meinow aber ebenso schnell wieder bergab Bereits am 15 Februar 1947 wurde Meinow wegen Verdachts der Fragebogenfalschung des Meineids und verschiedener Wirtschaftsdelikte als Landrat des Kreises Ochsenfurt von der Landespolizei verhaftet In den folgenden drei Wochen wurde Meinow zweimal gegen Kaution aus dem Gefangnis entlassen und letztlich doch wieder verhaftet Grund fur die Verhaftung waren falsche Angaben die er schon 1945 in Bad Kissingen in seinem Fragebogen zur Entnazifizierung und in seinen Personalbogen gemacht hatte Zwar hatte Meinow seine Mitgliedschaft in der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt von 1937 bis 1945 bei der Deutschen Arbeitsfront und beim Rechtwahrerbund von 1934 bis 1945 angegeben Allerdings hatte er seine Mitgliedschaft in der Ortsgruppe Breslau der NSDAP seit 1 Mai 1937 Mitgliedsnummer 5 594 761 verschwiegen Das Mittlere Militargericht Wurzburg in Ochsenfurt verhandelte im Marz 1947 gegen Meinow wegen Fragebogenfalschung und verurteilte ihn zu vier Jahren Gefangnis Meinow entschied sich darauf hin fur den Freitod und erhangte sich im Gefangnis in den Morgenstunden des 12 Marz 1947 Literatur BearbeitenPeter Weidisch Dr Franz Meinow In Peter Weidisch Thomas Ahnert Hrsg 1200 Jahre Bad Kissingen 801 2001 Facetten einer Stadtgeschichte Festschrift zum Jubilaumsjahr und Begleitbuch zur Ausstellung Verlag T A Schachenmayer Bad Kissingen 2001 ISBN 3 929278 16 2Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Franz Meinow im Katalog der Deutschen NationalbibliothekBurgermeister und Oberburgermeister von Bad Kissingen Donat Fuss 1847 1854 Gerhard Linhard 1854 1865 Carl Fleischmann 1865 1866 Valentin Fuchs 1866 1869 Gottlieb Full 1869 1878 Josef Feldbauer 1879 Carl Furst 1879 1882 Theobald von Fuchs 1883 1917 Eduard Bauch 1917 1919 Max Pollwein 1919 1939 Adalbert Wolpert 1939 1944 Franz Meinow 1945 1946 Franz Rothmund 1946 1947 Karl Fuchs 1947 1952 Hans Weiss 1952 1984 Georg Straus 1984 1990 Christian Zoll 1990 2002 Karl Heinz Laudenbach 2002 2008 Kay Blankenburg 2008 2020 Dirk Vogel ab 2020 Normdaten Person GND 124675794 lobid OGND AKS VIAF 69867555 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meinow FranzKURZBESCHREIBUNG bayerischer Burgermeister und LandratGEBURTSDATUM 2 August 1910GEBURTSORT Breslau NiederschlesienSTERBEDATUM 12 Marz 1947STERBEORT Ochsenfurt Unterfranken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Meinow amp oldid 232684184