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Dieser Artikel behandelt den im 14 und 15 Jahrhundert lebenden pommerschen Herzog zu dem fruher lebenden vielfach ebenfalls als Swantibor I bezeichneten pommerschen Fursten siehe Swantibor 12 Jahrhundert Swantibor I nach anderer Zahlung Swantibor III um 1351 21 Juni 1413 war ein Herzog von Pommern Stettin aus dem Greifenhaus und zeitweilig Statthalter der Mittelmark Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Leistungen 2 Familie 3 Zahlung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 FussnotenLeben und Leistungen BearbeitenSwantibor I war ein Sohn von Herzog Barnim III dem Kirchenstifter um 1303 1368 der im pommerschen Teilherzogtum Pommern Stettin regierte und dessen Gemahlin Agnes der Tochter von Herzog Heinrich II von Braunschweig Grubenhagen Nach dem Tode von Barnim III im Jahre 1368 ubernahmen seine drei uberlebenden Sohne Kasimir III Swantibor I und Bogislaw VII gemeinsam die Herrschaft in Pommern Stettin Bei ihrem Regierungsantritt herrschte Krieg zwischen Danemark unter Konig Waldemar IV um 1321 1375 einerseits und der Hanse und ihren Verbundeten insbesondere Herzog Albrecht II von Mecklenburg andererseits Zweiter Waldemarkrieg Wahrend der verstorbene Herzog Barnim III auf die Seite Danemarks getreten war schlossen seine drei Sohne am 7 November 1368 Frieden mit Herzog Albrecht II von Mecklenburg und verhielten sich gegenuber Danemark neutral Bereits dadurch aber gerieten sie in Gegnerschaft zu Markgraf Otto dem Faulen von Brandenburg der auf der Seite Danemarks stand Es kam daher in den folgenden Jahren zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit Brandenburg Bei der Belagerung von Konigsberg in der Neumark im Jahre 1372 fiel Herzog Kasimir III Nach dem Tode ihres Bruders regierten Swantibor I und Bogislaw VII gemeinsam wobei Swantibor I nunmehr die fuhrende Rolle spielte Herzog Swantibor stand vor der Herausforderung die Stellung des in mehrere Teilherzogtumer zersplitterten Herzogtums Pommern zu bewahren insbesondere gegenuber der Mark Brandenburg Als Kaiser Karl IV 1316 1378 die Mark Brandenburg fur seine Familie gewinnen wollte furchtete Swantibor zunachst Kaiser Karl werde auch alte Rechte einer brandenburgischen Oberherrschaft uber Pommern geltend machen So taten sich am 17 Mai 1373 samtliche pommerschen Herzoge neben Swantibor I und seinem Bruder Bogislaw VII waren dies die in Pommern Wolgast regierenden Wartislaw VI und Bogislaw VI sowie der in Hinterpommern regierende Bogislaw V und der Bischof von Cammin zusammen um ihre Interessen und ihren gemeinsamen Besitz zu wahren Als Kaiser Karl IV aber durch den Furstenwalder Vertrag 15 August 1373 Brandenburg fur seine Familie gewonnen hatte nahm er im Gegenteil freundschaftliche Beziehungen zu den pommerschen Herzogen auf sicherlich auch aus familiaren Rucksichten war er doch in vierter Ehe mit Elisabeth von Pommern verheiratet Vor allem zog der Kaiser Swantibor an sich der gelegentlich an Reichsgeschaften teilnahm und als koniglicher Hofrichter amtierte Die Lage im Inneren Pommerns war und blieb jedoch zerruttet Die Herzoge waren mit den Stadten verfeindet und litten durch laufende Fehden an Geldnot Die Verhaltnisse zum Deutschen Orden waren wechselhaft 1388 traten Swantibor und sein Bruder Bogislaw VII fur einige Zeit in die Dienste des Ordens Spater kam es zum Bruch als Swantibor versuchte seinen Sohn Otto II zum Erzbischof von Riga zu machen dies gegen den Willen des Ordens der Johannes von Wallenrode als Erzbischof unterstutzte Erst 1403 schlossen Swantibor und sein Bruder mit dem Orden Frieden An der Schlacht bei Tannenberg 1410 dann liess Swantibor sogar ein pommersches Kontingent unter der Fuhrung seines Sohnes Kasimir V VI auf Seiten des Ordens teilnehmen Die Schlacht endete mit einer Niederlage des Ordens Kasimir wurde von den polnischen Siegern gefangen genommen aber bald wieder freigelassen Nachdem 1388 Karls Sohn Sigismund 1368 1437 die Mark Brandenburg an Jobst von Mahren 1351 1411 verpfandet hatte kam es wiederholt zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Swantibor und Jobst Swantibor stand auf der Seite von Konig Wenzel 1361 1419 und erhielt von diesem die Herrschaft Beeskow 1409 kam es zum Ausgleich zwischen Swantibor und Jobst von Mahren und letzterer ernannte Swantibor zum Statthalter der Mittelmark In der Folge geriet Swantibor freilich in Streitigkeiten mit dem dortigen Adel der ihn zuvor unterstutzt hatte Zudem wurde 1411 der Burggraf Friedrich VI von Nurnberg spater als Kurfurst von Brandenburg Friedrich I von Konig Sigismund zum Obersten Hauptmann und Verwalter der Marken ernannt Swantibor hielt an seinem Amt als Statthalter der Mittelmark fest zog sich aber 1412 zuruck und uberliess die Regierung seinen Sohnen 1 Nun kam es zwischen diesen und Friedrich zu kriegerischen Auseinandersetzungen darunter der Schlacht am Kremmer Damm in der Swantibors Sohne Otto II und Kasimir V kampften Inmitten dieser kriegerischen Auseinandersetzungen starb Herzog Swantibor I am 21 Juni 1413 Er wurde im Kloster Kolbatz bestattet Nach dem Urteil des Historikers Martin Wehrmann 1861 1937 scheint Herzog Swantibor ein energischer tuchtiger Mann gewesen zu sein konnte aber infolge der unglucklichen Zustande seines Landes nichts Dauerndes erreichen 2 Familie BearbeitenSwantibor I heiratete 1374 Anna die Tochter des Burggrafen Albrecht des Schonen von Nurnberg Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor Otto II um 1380 1428 regierte nach dem Tod seines Vaters Pommern Stettin gemeinsam mit seinem Bruder Kasimir V Albrecht vor 1412 starb vor seinem Vater Kasimir V VI nach 1380 1434 regierte nach dem Tod seines Vaters Pommern Stettin gemeinsam mit seinem Bruder Otto II nach dessen Tod allein Margaretha heiratete Herzog Ulrich I von Mecklenburg StargardZahlung BearbeitenDie Zahlung der Angehorigen des Greifenhauses ist seit jeher verwickelt Von Alters her herrscht hier eine Ungleichheit die manche Verwirrung hervorruft 3 Die modernere Vorgehensweise zahlt grundsatzlich nur die ins Erwachsenenalter gelangten Angehorigen des engeren Greifenhauses Danach wird dieser Swantibor als Swantibor I gezahlt Zahlt man hingegen alle Angehorigen des Greifenhauses so ergibt sich die Zahlung als Swantibor III die in der alteren Literatur anzutreffen war und sich beispielsweise noch in der Allgemeinen Deutschen Biographie findet Siehe auch BearbeitenStammliste der Greifen Liste der Herzoge von PommernLiteratur BearbeitenOliver Auge Swantibor I III In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 723 f Digitalisat Klaus Conrad Herzogliche Schwache und stadtische Macht in der zweiten Halfte des 14 und im 15 Jahrhundert In Werner Buchholz Hrsg Deutsche Geschichte im Osten Europas Pommern Siedler Verlag Berlin 1999 ISBN 3 88680 272 8 S 127 202 Martin Wehrmann Swantibor III In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 640 f Martin Wehrmann Geschichte von Pommern Band 1 2 Auflage Verlag Friedrich Andreas Perthes Gotha 1919 Nachdruck Augsburg 1992 ISBN 3 89350 112 6 Martin Wehrmann Genealogie des pommerschen Herzogshauses Veroffentlichungen der landesgeschichtlichen Forschungsstelle fur Pommern Reihe 1 Bd 5 Leon Saunier Stettin 1937 S 67 68 Fussnoten Bearbeiten Gottfried von Bulow Otto II und Casimir VI In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 25 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 785 787 Martin Wehrmann Swantibor III In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 641 Martin Wehrmann Genealogie des pommerschen Herzogshauses Verlag Leon Sauniers Buchhandlung Stettin 1937 S 15 Normdaten Person GND 123230810 lobid OGND AKS VIAF 18125875 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Swantibor I ALTERNATIVNAMEN Swantibor III KURZBESCHREIBUNG Herzog von Pommern Stettin Statthalter der MittelmarkGEBURTSDATUM um 1351STERBEDATUM 21 Juni 1413 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Swantibor I amp oldid 236799497