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Der Stoppelige Drusling Exidia glandulosa Syn Exidia truncata auch Abgestutzter oder Becherformiger Drusling genannt ist ein haufiger weit verbreiteter Gallertpilz aus der Gattung der Druslinge Er zersetzt abgestorbene Aste und Stamme von Laubgeholzen insbesondere Eiche Stoppeliger DruslingStoppeliger Drusling Exidia glandulosa s orig Syn E truncata SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse unsichere Stellung incertae sedis Ordnung Ohrlappenpilzartige Auriculariales Familie Ohrlappenpilzverwandte Auriculariaceae Gattung Druslinge Exidia Art Stoppeliger DruslingWissenschaftlicher NameExidia glandulosa Bull Fr Fr Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Artabgrenzung 3 Okologie 4 Verbreitung 5 Taxonomie und Phylogenie 5 1 Namensgeschichte 5 2 Verwandtschaftsverhaltnisse 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Eintrocknende Fruchtkorper schrumpfen zu flachen Belagen zusammen nbsp Farbtafel von Exidia glandulosa aus Jean Baptiste Francois Bulliards Herbier de la France IX 1789 Makroskopische Merkmale Bearbeiten Die 1 4 cm hohen 2 4 8 cm breiten und schwarzlichen Fruchtkorper wachsen einzeln oder in dicht gedrangten Gruppen Oben abgestutzt erinnern sie durch ihre stielartig verjungten Basen an Kreisel Im Alter sind sie schwach grubig bis becherformig vertieft und an den Randern wellig faltig verbogen Deutlich lasst sich die namensgebende stoppelige kornig warzige und sterile Unterseite von der glatten lediglich mit einzelnen Drusenwarzchen besetzten Oberseite mit der Fruchtschicht unterscheiden Wahrend durchfeuchtete Fruchtkorper vom Substrat abstehen bzw daran herabhangen liegen sie trocken teils auf der Unterlage auf Dann fallen die kegeligen Warzchen auf der Oberseite besonders auf Eingetrocknet schrumpfen die Fruchtkorper zu einem bis zu 3 mm dicken glanzenden Belag zusammen Das Fleisch ist gallertartig weich bis zah und wassrig oliv grau bis braunlich grau gefarbt Das Sporenpulver ist weiss 1 2 3 Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Die farblosen Pilzfaden haben einen Durchmesser von 1 5 3 4 µm und besitzen Schnallen an den Septen Die Fruchtschicht besteht aus elliptischen und 14 17 µm 10 12 µm grossen Basidien an denen jeweils 2 oder 4 Sporen heranreifen Die zylindrischen Sterigmen sind 30 60 µm lang und 2 3 µm breit Die ebenfalls farblosen Sporen sind zylindrisch und messen 14 17 23 µm 4 5 6 7 µm Sie konnen stabchenformige Sekundarsporen bilden die 10 11 µm 3 5 4 5 µm gross sind Daruber hinaus produziert der Pilz 4 5 µm 2 µm grosse Konidien 4 Artabgrenzung Bearbeiten nbsp Warziger Drusling Exidia nigricans Habituell und farblich recht ahnlich sieht der Warzige Drusling Exidia nigricans aus Die Fruchtkorper sind jedoch weniger dick deutlich breiter am Substrat angewachsen und besitzen nur eine schmale dem Holz zugewandte sterile Unterseite Mikroskopisch kann die Art durch ihre kleineren Sporenmasse von 10 12 17 4 5 µm unterschieden werden 1 Der Teerflecken Drusling Exidia pythia ist ebenfalls schwarz gefarbt In den Augen einiger Autoren nur eine Varietat des Warzigen Druslings 2 erinnern die lediglich 1 bis 2 selten auch 4 mm flachen oft welligen Fruchtkorper tatsachlich an Teerflecken Typisch ist zudem die fast ganzlich ohne Drusenwarzchen besetzte Oberflache Die Art wachst nur an Nadelgeholzen doch auch der Warzige Drusling kann solches Substrat besiedeln 5 4 Altere einzelne Fruchtkorper mit kreiselformigem Habitus konnen dem Gemeinen Schmutzbecherling Bulgaria inquinans ahneln Die Art lasst sich jedoch problemlos durch das schwarze reichlich vorhandene Sporenpulver identifizieren Wer mit dem Finger uber die Oberseite mit der Fruchtschicht streift bekommt schmutzige Finger daraus resultiert der Trivialname Mikroskopisch ist der Fall ebenso eindeutig Die Sporen reifen nicht an Phragmobasidien sondern in Schlauchen heran 1 Okologie BearbeitenDer Stoppelige Drusling ist in allen Laub und Mischwaldern verbreitet vor allem in Rotbuchen und Hainbuchen Eichenwaldern sowie in Hartholzauen Er kann ganzjahrig an toten stehenden Baumen am Boden liegenden Stammchen sowie abgefallenen oder noch ansitzenden Zweigen von Laubgeholzen gefunden werden Dort brechen die Fruchtkorper aus der Rinde hervor selten wachsen sie auch auf entrindetem Holz Der Pilz besiedelt das Substrat wahrend der spaten Optimal bis fruheren Finalphase der Vermorschung und verursacht im Inneren durch den Abbau von Zellulose Hemizellulose und den Holzstoff Lignin eine Weissfaule Hauptsachlich wachst der Pilz an Eiche danach folgen jeweils in grossen Abstanden Rotbuche Gemeine Hasel und Gemeine Esche Zum Substratspektrum gehoren ferner Apfel Ahorne Berberitze Birken Hainbuche Linden Pappeln Schlehdorn Schwarzer Holunder Vogelbeere Vogelkirsche und Weiden 2 Verbreitung BearbeitenDer Stoppelige Drusling ist in den meridionalen bis borealen Zonen der Holarktis beheimatet Dort ist er in ozeanisch bis subkontinental gepragten Gebieten zu finden Er kommt zerstreut in grossen Teilen Asiens vor darunter China Iran Japan Kaukasus Korea Pakistan Sibirien und Zentralasien Auf dem amerikanischen Kontinent tritt er im Norden auf Auch in Neuseeland konnte die Art nachgewiesen werden Ebenso kann sie auf den Kanarischen Inseln gefunden werden In Europa ist der Gallertpilz weit verbreitet nach Norden bis zu den Hebriden und Lappland In Deutschland zahlt er zu den haufigsten Gattungsvertretern wenngleich er nicht so flachendeckend wie der Warzige Drusling verbreitet ist Er fehlt bzw ist sehr selten in Sand Heide und Nadelholzgebieten sowie in der hochmontanen Stufe anzutreffen die vertikale Verbreitung umfasst hauptsachlich die kolline und submontane Hohenstufe Taxonomie und Phylogenie BearbeitenNamensgeschichte Bearbeiten Elias Magnus Fries veroffentlichte 1822 eine Diagnose des Stoppeligen Druslings unter dem Namen Exidia truncata und beschrieb den Warzigen Drusling als Exidia glandulosa 6 Letzteren Namen verwendete Jean Baptiste Francois Bulliard bereits 1789 fur den Stoppeligen Drusling 7 Der altere Name hatte aber zunachst keine Prioritat weil das Systema Mycologicum den Startpunkt der Nomenklatur bildete Demnach waren Bulliards Name ungultig und Fries Diagnose als Neubeschreibung des Warzigen Druslings E glandulosa Fries 1822 Fries 1822 non Bull gultig Nachdem der Nomenklaturstartpunkt vorverlegt wurde war Bulliards Name im Sinne des Originalautors verwendbar und demzufolge ist heute E glandulosa ss orig fur den Stoppeligen Drusling nomenklatorisch korrekt Dennoch bevorzugen einige Autoren das Synonym E truncata um eine Verwechslungsgefahr zwischen den beiden unterschiedlichen Interpretationen von E glandulosa zu vermeiden Verwandtschaftsverhaltnisse Bearbeiten Exidiopsis grisea Exidia thuretiana Exidia saccharina Exidia recisa Exidia glandulosa Syn E truncata Vorlage Klade Wartung StyleKladogramm Verwandtschaftsverhaltnisse des Stoppeligen Druslings 8 Am nachsten verwandt ist der Stoppelige Drusling mit dem Kreisel Drusling Exidia recisa der mit seinen einzelnen zimtbraunen Fruchtkorpern uberwiegend an dunnen abgestorbenen aber noch ansitzenden Weidenzweigen zu finden ist Im benachbarten Ast des Kladogramms ist der Kandisbraune Drusling platziert Der Gallertpilz bildet an Nadelgeholzen gekroseartige bis hirnartig gewundene Gebilde deren Farbe an braunen Zucker erinnert Jener Ast zweigt schliesslich zur Grauen Gallertkruste Exidiopsis grisea und zum Weisslichen Drusling Exidia thuretiana ab Erstgenannte Art uberzieht vor allem die Aste von Weisstannen mit grau blaulichen bis stahlgrauen wachsartigen und flachig mit dem Substrat verwachsenen Fruchtkorpern Der Weissliche Drusling bildet auf Asten von Buchen und anderen Laubgeholzen weisse bis hellgraue scheibenartige und eng am Substrat aufliegende Fruchtkorper Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c Ewald Gerhardt BLV Handbuch Pilze BLV Verlag Munchen 2002 S 484 ISBN 3 405 14737 9 a b c German Josef Krieglsteiner Hrsg Die Grosspilze Baden Wurttembergs Band 1 Allgemeiner Teil Standerpilze Gallert Rinden Stachel und Porenpilze Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3528 0 Edmund Michael Bruno Hennig Hanns Kreisel Nichtblatterpilze Basidiomyzeten ohne Blatter Askomyzeten Handbuch fur Pilzfreunde Bd 2 3 und neu bearbeitete Auflage VEB Gustav Fischer Verlag Jena 1986 a b Walter Julich Die Nichtblatterpilze Gallertpilze und Bauchpilze In Kleine Kryptogamenflora Bd II b 1 VEB Gustav Fischer Verlag Jena 1984 Verbreitung von Exidia plana in Deutschland Pilzkartierung 2000 Online Deutsche Gesellschaft fur Mykologie Abgerufen am 20 Februar 2011 Elias Magnus Fries Exidia truncata Memento des Originals vom 25 Dezember 2015 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cybertruffle org uk In Systema Mycologicum 2 1 Memento des Originals vom 8 Januar 2009 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cybertruffle org uk 1822 S 224 Jean Baptiste Francois Bulliard Tremella glandulosa In Herbier de la France IX Tab 420 Fig 1 1789 Seishi Ikeda Lynn Esther E Rallos Takashi Okubo Shima Eda Shoko Inaba Hisayuki Mitsui Kiwamu Minamisawa Microbial Community Analysis of Field Grown Soybeans with Different Nodulation Phenotypes Applied and Environmental Microbiology Vol 74 No 18 September 2008 S 5704 5709 PDF 786 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stoppeliger Drusling Exidia glandulosa Album mit Bildern Videos und Audiodateien Bildersammlung von Exidia truncata Auf Atlas grzybow polskich Verbreitung von Exidia truncata in der Slowakei mit Bildergalerie slowakisch Auf Nahuby sk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stoppeliger Drusling amp oldid 237734413