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Die Stadtpfarrkirche Scharding mit dem Patrozinium hl Georg befindet sich in der Stadt Scharding im gleichnamigen Bezirk von Oberosterreich Kirchengasse 6 Seit dem 1 Janner 2023 gehort die bisherige Stadtpfarre Scharding als eine von 12 Pfarrteilgemeinden zur Pfarre Scharding der Diozese Linz Pfarrkirche Scharding Ansicht von Nordost Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 2 1 Altare 2 2 Glocken 3 Stadtpfarrer 1785 2022 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Sudportal der Pfarrkirche SchardingZur Zeit der fruhen Kirchenorganisation im Mittelalter gehorte Scharding zur Urpfarre St Weihflorian Diese bestand ebenso wie die Pfarre Munzkirchen aus Gebieten die ursprunglich zur Pfarre St Severin in der Passauer Innstadt gehort hatten 1 Als eine eigenstandige Pfarre wurde St Weihflorian erstmals 1182 bezeichnet als sie dem Passauer Innbruckamt inkorporiert wurde 2 welches dem St Agidien Spital in der Innstadt unterstand 3 Der Sprengel der Pfarre St Weihflorian war sehr ausgedehnt Er lag zwischen dem Wirkungsbereich der Urpfarre St Severin sowie dem der Urpfarre Munsteuer und umfasste das Gebiet der heutigen Pfarren Brunnenthal Scharding St Florian am Inn Suben St Marienkirchen und Eggerding 4 dazu ausserdem Anteile der heutigen Pfarren Taufkirchen Lambrechten und Rainbach 1 Als es im Jahr 1380 zur Verlegung des Sitzes der Pfarre St Weihflorian nach Scharding kam wurde die Stadt selbst zum Pfarrort Der Bau der heutigen Stadtpfarrkirche wurde 1307 von dem herzoglichen Beamten und Burgpfleger Ritter Ludwig der Grans veranlasst Damals wurde Scharding aus dem Pfarrbezirk von St Weihflorian herausgelost und zu einer eigenen Pfarre erhoben dies wurde durch Bischof Bernhard von Passau und dem bayerischen Herzog bestatigt Das Kreuzgewolbe im Lauthaus des Westturms ist aus fruhgotischer Zeit erhalten Durch zahlreiche Stiftungen zwischen 1450 und 1500 wurden weitere Kapellen und ein neuer Ostchor errichtet von diesem sind noch das Mauerwerk mit den Strebepfeilern erhalten In der Barockzeit ersetzte man 1660 den gotischen Pyramidenturm durch einen Zwiebelturm Die Kirche erhielt 1686 einen neuen Hochaltar 1703 wurde die Pfarrkirche St Georg im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges durch den kaiserlichen General Reventlau bombardiert und schwer beschadigt Zwischen 1720 und 1726 erfolgte ihr Wiederaufbau im Barockstil nach Planen des Passauer Domkapitelmeisters Jakob Pawagner Als am 24 Dezember 1721 ein Pfeiler einsturzte wurde Pawanger verhaftet und abgesetzt und 1722 der Munchener Hofbaumeister Johann Baptist Gunetzrhainer mit der Fortfuhrung beauftragt Gunetzrhainer beschaftigte beim Bau seinen Verwandten Johann Michael Fischer als Polier und technischen Leiter Fur den Bau wurden auch Steine des abgerissenen Schlossturmes verwendet Wahrend der franzosische Beschiessung fielen am 26 April 1809 die ganze Stadt mit der Kirche den Flammen zum Opfer Der Dachstuhl wurde in Brand gesetzt und das Presbyteriumgewolbe sturzte ein Der Hochaltar das Chorgestuhl die Kanzel und das Gestuhl verbrannten Wahrend der franzosischen Besatzung diente die Kirchenruine als Stall und Magazin 1810 kam Scharding wieder unter bayerische Oberhoheit und die Rekonstruktion der Kirche begann Auf die Wiederherstellung unter dem bayerischen Kreisbauinspektor von Ranson 1814 weist das bayerische Staatswappen im Scheitel des Triumphbogens Nach dem Wiener Kongress kam Scharding am 1 Mai 1816 wieder an Osterreich 1838 wurde der Turmstumpf ausgebaut 1840 kam eine neue Orgel in die Kirche 1854 wurde ein geschnitzter Kreuzweg in Stil der Neorenaissance angeschafft Die weiss getunchte Kirche wurde zwischen 1902 und 1904 von Max Gehri in einem dusteren Stil der Neurenaissance des Neubarock und des spaten Nazarenerstils ausgemalt Den 1945 wiederum durch Beschuss beschadigten Kirchturm reparierte man 1948 farbelte 1957 die Aussenfassaden neu deckte 1967 das Dach neu ein und errichtete 1973 eine neue Orgel Dabei wurden die Malereien von Gehri ubertuncht Zwischen 1975 und 1979 wurden das Kircheninnere und die Altare restauriert und in barockem Stil wieder hergestellt Ausstattung Bearbeiten nbsp Pfarrkirche Scharding Innenraum nbsp Empore mit OrgelNach dem Abbruch des Langhauses 1715 wurde die Kirche in den Ausmassen des alteren gotischen Baues 1720 1726 wieder errichtet Die Pfarrkirche hat ein einschiffiges funfjochiges Langhaus Im ostlichen Teil ist durch eine grossere Jochbreite und die Hochfuhrung der Kapellen ein Querschiff angedeutet Die korinthischen Pilaster weisen ein reich gestuftes Gesims auf Im Westturm befindet sich ein Kreuzrippengewolbe mit einem Schlussstein in Form einer quadratischen Platte Die Glockenstube ist mit Rundbogenfenstern ausgestattet daruber erhebt sich ein achteckiger Aufbau mit toskanischen Eckpilastern rundbogigen Schallfenstern und einem Zwiebelhelm Die Langhauswande sind nach der toskanischen Riesenordnung gegliedert Zwischen den Pilastern befinden sich oben halbkreisformig geschlossene Nischen Das linke Eingangsportal aus rotem Marmor mit profiliertem Rahmen und geschweifter Verdachung datiert von 1784 Im zweijochigen Presbyterium sind hohe gotische Strebepfeiler Die durch toskanische Pilaster gegliederte zweigeschossige Sakristei steht an der Sudseite des Presbyteriums Die marmorne Kanzel von 1815 stammt von Anton Hogler Salzburg nach einem Modell von Christian Jorhann d J Weiters zu erwahnen sind ein rotmarmorner gotischer Taufstein mit barocker Kuppel im Erdgeschoss des Westturms ein Gedenkstein an Herzog Ludwig den Gebarteten Der barocke Kreuzweg stammt aus der ehemaligen Kapuzinerkirche Die neue Orgel wurde 1973 von der Tiroler Orgelbaufirma Pirchner dreimanualig 2224 Pfeifen 31 Register gebaut Altare Bearbeiten nbsp Hochaltar der Pfarrkirche SchardingAm 15 Juli 1815 stellte der Salzburger Steinmetz Anton Hogler den rotmarmornen Hochaltar auf den Konig Maximilian Josef I von Bayern von der aufgehobenen Karmeliterkirche in Regensburg an Scharding verschenkt hatte Er wurde ursprunglich im Auftrag Kaiser Leopolds I 1677 von dem Linzer Johann Peter Spaz auch Giovanni Pietro Spazzi genannt fur die Regensburger Karmeliterkirche geschaffen Das Altarbild mit der Geburt Christi wurde 1817 von Joseph Bergler geschaffen Daruber ist ein Wappen mit Bindenschild und Doppeladler im Aufsatz ein Bild des hl Georg von dem Munchner Maler Josef Hauber Im Querschiff sind als Seitenaltare ein Herz Jesu Altar von Johann Michael Rottmayr von 1690 und ein Marienaltar aus dem 19 Jahrhundert Im Langhaus sind weitere Seitenaltare Hl Josefsaltar von dem Munchner Maler J Adam Muller von 1727 ein Hl Familie Altar dessen Altarbild von 1726 ebenfalls von J Adam Muller stammt ein Kreuzaltar dessen Bild von J Hauber um 1816 stammt ein Taufaltar dessen Altarbild die Taufe Jesu darstellt ebenfalls von J Hauber rechts im Hintergrund ist ein Selbstbild des Malers zu sehen Glocken Bearbeiten Die vier Glocken fertigte 1839 die Innsbrucker Glockengiesserei Grassmayr an 5 1942 wurden sie zwar zu Kriegszwecken abgeliefert in Hamburg aber wieder aufgefunden und am 6 Marz 1947 zuruck in die Kirche gebracht Sie gehoren zu den wenigen Glocken Oberosterreichs die beide Weltkriege uberstanden haben Stadtpfarrer 1785 2022 BearbeitenDie Stadtpfarre Scharding als Pfarre der Diozese Linz bestand von der Grundung der Diozese Linz 1785 bis zur Grundung der Pfarre Scharding zum 1 Janner 2023 Die meisten Pfarrer der Stadtpfarre Scharding bekleideten zudem die Funktion eines Dechants des Dekanats Scharding siehe dort 1771 1789 Edmund Kreuzmayer 1798 1789 1792 Joseph Thomas Dosch 1807 1792 1800 Joseph Zellinger 1800 1800 1812 Caspar Melchior Link 1813 1812 1830 Sebastian Vinzenz Grasback 1829 1830 1838 Johann Baptist Postlbauer 1838 1838 1845 Gottlieb Hackl 1845 1845 1863 Joseph Heindl 1863 1863 1866 Ignaz Dreyling 1804 1866 1867 1875 Josef Rothbauer 1805 1875 1876 1903 Karl Kiederle 1818 1903 Ehrenburger von Scharding 1886 1939 1948 Josef Starzinger 1874 1961 1966 1995 August Zauner 1924 1999 1999 2022 Eduard Bachleitner 1966 Literatur BearbeitenAugust Zauner Franz Engl Rudolf Lessky Stadtpfarrkirche St Georg Scharding am Inn 2 uberarbeitete Auflage Passavia Druck Passau 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sankt Georg Scharding Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarre Scharding auf Diozese Linz at Historische Sehenswurdigkeiten in SchardingEinzelnachweise Bearbeiten a b Johann Ev Lamprecht Beschreibung der k k landesfurstl Granzstadt Scharding am Inn und ihrer Umgebungen Wels 1860 S 276 Google Books online Johann Ev Lamprecht Beschreibung der k k landesfurstl Granzstadt Scharding am Inn und ihrer Umgebungen Wels 1860 S 275 Google Books online Hugo Lerch Der Streit des Passauer Domherrn und Innbruckmeisters Johann von Malenthein mit dem Passauer Domkapitel 1544 1549 In Ostbairische Grenzmarken 6 1962 1963 S 249 261 hier S 250 251 Theodor Ebner Die Antiesenmundung In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Jahrgang 148 Linz 2003 S 257 284 hier S 279 zobodat at PDF 2 2 MB Florian Oberchristl Glockenkunde der Diozese Linz Verlag R Pirngruber Linz 1941 S 486 48 4581233 13 4310188 318 Koordinaten 48 27 29 2 N 13 25 51 7 O Normdaten Geografikum GND 7565120 8 lobid OGND AKS VIAF 234811305 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtpfarrkirche Scharding amp oldid 239619493