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Die Stadtkirche Vegesack ist das Gotteshaus und Gemeindezentrum der Vereinigten Evangelisch Protestantischen Kirchengemeinde zu Bremen Vegesack im Bremer Stadtteil Vegesack Die Kirche steht seit 1973 unter Denkmalschutz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bauwerk 1 2 Innen 1 3 Aussen 1 4 Erreichbarkeit 2 Orgel 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenMit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam die Ortschaft Vegesack zu Bremen Gleichzeitig entstand bei der Bevolkerung der Wunsch nach einer eigenen Kirche doch die franzosische Okkupation verhinderte diese Plane 1812 kurz nach der Befreiung hatte der langsam wachsende Hafenort 1 379 Einwohner die kirchlich entweder nach Blumenthal reformiert oder Lesum lutherisch eingepfarrt waren und lange Wege zu ihren Kirchen zuruckzulegen hatten 1815 wurde Dr jur August Christian Wilmanns zum ersten Vegesacker Amtmann ernannt Er initiierte die Grundung der Vereinigten Evangelisch protestantischen Kirchengemeinde zu Bremen Vegesack Anlasslich des 300 Jahrestages der Reformation am 31 Oktober 1817 schlossen sich nach preussischem Vorbild die Vegesacker Anhanger der lutherischen und der reformierten Glaubensrichtung zu einer unierten Kirchengemeinde zusammen Auch der Bau einer eigenen Kirche fur Vegesack wurde von Wilmanns initiiert Die Baukosten wurden vollstandig durch Spenden aus dem Ort 3000 Thaler der Stadt Bremen 12 000 Thaler und von Auswarts aufgebracht der Grundstein am 13 Juni 1819 2 von Wilmanns und dem Pfarrer von St Ansgarii Johann Heinrich Bernhard Draseke Drasecke gelegt 3 Bauwerk Bearbeiten Die Stadtkirche Vegesack wurde als klassizistischer querrechteckiger Saalbau mit einem Dachreiter nach dem Vorbild der 1679 82 errichteten St Pauli Kirche in der Bremer Neustadt von 1819 bis 1821 nach den Planen der Bremer Baumeister Friedrich Wendt 1780 1832 und Gerhard Tolken 1785 1860 erbaut Die Kirche war mit ihren rund 500 Platzen fur die schnell wachsende Gemeinde bald zu klein zumal 1824 das Dorf Lesumbrok im Werderland eingepfarrt wurde Nach Planen des Bremer Architekten Jacob Ephraim Polzin und baulicher Mitwirkung des Vegesacker Baumeisters Johann Friedrich Kimm 1792 1867 wurde das Kirchenschiff 1832 nach Westen und Osten jeweils um jeweils zwei Fensterachsen erweitert und bot nunmehr Platz fur 800 Personen Gleichzeitig wurde ein schlanker funfgeschossiger Turm im Westen der Kirche angebaut auf dem sich 1847 bis 1851 die Station eines optischen Telegrafen befand Die rot gelbe Vorhallenfassade markieren vier Pilastern mit ionischen Kapitellen uber denen sich der Giebel befindet mit dem Spruch Ein Gott Ein Christus Eine Gemeinde An der Ruckseite entstand ein entsprechender Sakristeianbau Das walmgedeckte quergelagerte Kirchenschiff hat beidseitig je zwei mal drei Fensteroffnungen eingelassen in hohen Rundbogennischen Nach Planen des Bremer Architekten Frank Puffel wurde 2009 der Dachboden der Kirche zum Gemeindezentrum Oberdeck ausgebaut seither befinden sich im Dach zehn rundbogige Gauben Der Treppenanbau im Osten korrespondiert mit dem westlichen Turmanbau und wurde beim letzten Ausbau leicht erhoht Puffel Architekten wurde fur den Umbau eine Anerkennung im Rahmen des Bremer Denkmalpflegepreises 2010 ausgesprochen nbsp Innenansicht der Stadtkirche Vegesack 2018Innen Bearbeiten Im Inneren der Stadtkirche Vegesack befinden sich an drei Seiten die breiten umlaufenden Emporen Gegenuber dem Eingang ist der Kanzelaltar in bewusster Angleichung an die Vorhalle auch in der Form eines Tempels geschmuckt mit dem Apostelspruch Einer ist Euer Meister Christus Ihr aber seid alle Bruder Matthaus 23 8 Sehenswert ist die Kanzel aus Mahagoni und zwei Monumentalgemalde Kreuzigung Christi um 1825 gemalt von Henriette Amy geb Kuerpenning 1798 1852 nach Peter Paul Rubens und Kreuzabnahme Christi 1823 gemalt von Joseph Sutter 1781 1866 nach Raffael Neben der Kanzel hangt als Votivgabe ein Modell des Braker Vollschiffs Theodore Seemannsarbeit um 1890 Ferner die Portrats der Pastoren Christoph Hermann Gottfried Hasenkamp 1835 von B D Funke Heinrich Friedrich Iken 1854 von Addig Jaburg und Heinrich Albrecht Zedler 1893 von Oltmann Jaburg sowie das unsignierte Portrat des Amtmanns und Forderers der Kirchengemeinde August Christian Wilmanns Die sechs Glasfenster auf der Nordseite des Kirchenraumes und zwei im Raum hinter der Kanzel mit den Motiven der vier Apostel wurden 1903 04 vom Glasmaler Georg Karl Rohde aus Oldenburg geschaffen Die jetzige Orgel von 1967 stammt aus der Werkstatt von Alfred Fuhrer Wilhelmshaven Sie hatte drei Vorgangerinnen Aussen Bearbeiten Der die Kirche umgebende Friedhof wurde 1876 geschlossen und 1906 zu einer offentlichen Parkanlage umgestaltet in der sich neben einem 1925 errichteten Kriegsgefallenenehrenmal einzelne klassizistische Grabmaler befinden darunter die des Botanikers Dr med Albrecht Wilhelm Roth des Amtmanns August Christian Wilmanns oder des Schiffbauers Jurgen Sager Ein Stein tragt den Spruch Ihr wandelt uber Grabern im Sonnenlicht Ehrt diese Statte schandet sie nicht 1821 1907 4 Der jetzige Friedhof Vegesack der Gemeinde befindet sich im Ortsteil Fahr Lobbendorf an der Lindenstrasse 93 5 Erreichbarkeit Bearbeiten Die Stadtkirche Vegesack ist mit den Buslinien 87 90 bis 92 94 95 98 99 und 677 der Bremer Strassenbahn AG erreichbar Nachstgelegene Haltestellen sind Gerhard Rohlfs Strasse Aumunder Kirche und Gustav Heinemann Burgerhaus Orgel BearbeitenDie 1967 von Alfred Fuhrer erbaute Orgel verfugt uber insgesamt 40 Register verteilt auf Hauptwerk Schwellwerk Ruckpositiv und Pedal Einzelnachweise Bearbeiten Denkmaldatenbank des LfD Augenzeugenbericht Gustav Ferdinand Dwerhagen 12 9 1803 29 7 1831 Allgemeine Literatur Zeitung vom Jahre 1819 Dritter Band Hrsg C A Schwetschke Hall 1819 S 1149 Grabmal Inschrift Eine Bitte an die Nachwelt in Eva Maria Bast Frank Kolpin Regine Kolpin Bremer Geheimnisse Spannendes aus der Hansestadt mit Kennern der Heimatgeschichte Band 2 Weser Kurier 2021 S 147 148 Website des Vegesacker FriedhofsLiteratur BearbeitenLuder Halenbeck Geschichte der Stadt Vegesack 2 erweiterte Auflage Vegesack 1893 Diedrich Steilen Kirche zu Vegesack Vegesack 1921 Rudolf Stein Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens Band 2 Die Vorstadte und die Stadt Landguter Vegesack und Bremerhaven Forschungen zur Geschichte der Bau und Kunstdenkmaler in Bremen Band 5 Hauschild Verlag Bremen 1965 S 392 396 Gottfried Kiesow Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 1977 ISBN 3 422 00348 7 S 46 Friedrich Caron Bleiker Stadtkirche Vegesack verandert ihr Gesicht In Die Norddeutsche Regionalteil der Bremer Nachrichten vom 18 Februar 2009 Thomas Begerow Die Vegesacker Stadtkirche Ein Wegweiser durch die Kirche und uber den Kirchhof Berlin Bremen 2010 Thomas Begerow Volker Keller Ingbert Lindemann Hrsg 200 Jahre Evangelische Kirchengemeinde Vegesack 1817 2017 Donat Verlag Bremen 2017 ISBN 978 3 943425 73 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche Vegesack Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchengemeinde Vegesack Friedhof 1 53 17328 8 6215 Koordinaten 53 10 23 8 N 8 37 17 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtkirche Vegesack amp oldid 239448669