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Die heutige reformierte St Pauli Kirche in der Bremer Neustadt auf dem linken Weserufer ist 1967 an der Grossen Krankenstrasse 11 gegenuber dem Neuen Markt als Nachfolgerin des an der Osterstrasse gelegenen kriegszerstorten Kirchenbaus von 1682 errichtet worden Der Neubau der St Pauli Kirche in Bremen von 1967 Foto 2009Das Kirchengebaude steht seit 2022 unter Bremischem Denkmalschutz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Barocker Kirchenbau 2 Kirchenbau von 1967 3 Kirchengemeinde 3 1 Pfarr und Gemeindehaushaus 4 Einzelnachweise 5 LiteraturBarocker Kirchenbau Bearbeiten nbsp Die ehemalige St Pauli Kirche in der Bremer Neustadt Lithographie von Christian Grabau 1872 Im Dreissigjahrigen Krieg ab 1623 erganzte man die Wallanlagen die bis dahin nur die Altstadt umgeben hatten durch einen Befestigungsring auf der linken Weserseite Die Bewohner waren zunachst bei St Martini eingepfarrt erst 1639 mit der allmahlichen Besiedlung des Gelandes wurde ein eigenes Kirchspiel eingerichtet und Conrad Laelius zum Prediger bestellt Ein umgebautes mit Dachreiter versehenes Wohnhaus an der Osterstrasse diente als provisorischer Kirchenraum Er erhielt den Namen des Apostels Paulus ob in Erinnerung an das uber 100 Jahre zuvor abgerissene Paulskloster 2 ist umstritten Christine Graevaeus 1589 1675 Witwe eines Bremer Ratsherrn hatte durch ihren Nachlass den Erwerb eines hochwassersicheren Grundstucks fur einen Neubau ermoglicht Das schlichte Gotteshaus errichtete man 1679 bis 1682 an der Osterstrasse Den Architekten kennen wir nicht 3 Einziger Schmuck des Saalbaus aus unverputztem Backstein waren ein Dachreiter 1686 und zwei Sandsteinportale mit Wappen im Sprenggiebel Das Dach war mit Sandsteinplatten gedeckt 4 Eine der beiden Emporen an den Schmalseiten trug die Orgel von 1718 5 von der Teile des Prospektes in den Nachkriegsbau ubernommen wurden Ein Kanzelaltar stand in der Mitte der Langswand zwischen den Eingangen 6 Ein weisser Anstrich und farblose Fenster gaben dem Inneren eine hell durchlichtete aber auch nuchterne Anmutung Diese Zuruckhaltung in friesischen und niederlandischen Saalkirchen des 16 und 17 Jahrhunderts vorgebildet entsprach dem strengen Geist bremisch reformierter Kirchenzucht und St Pauli wurde Vorbild fur einige folgende bremische Kirchenbauten 7 Am 6 Oktober 1944 brannte die Kirche bei einem Luftangriff vollig aus Uber das Grundstuck fuhrt heute die Achse der 1960 fertiggestellten gegenuber ihrer Vorgangerin um 40 m weseraufwarts geruckten Grossen Weserbrucke heute Wilhelm Kaisen Brucke Die Kanzel der zerstorten Kirche steht heute in der Kirche in Borgfeld Kirchenbau von 1967 BearbeitenAuf einem Grundstuck an der Schmalseite des Neuen Marktes 100 m westlich des alten Standorts errichtete die Gemeinde 1967 einen Neubau nachdem dort ebenfalls vom Architekten Jan Noltenius 8 schon 1956 ein Gemeindezentrum gebaut worden war Beide Bauteile verknupft ein schlanker Glockenturm Der prismatische Baukorper dominiert die Schmalseite des Platzes Im lichten Innenraum kontrastieren die weiss gestrichenen Ziegelwande mit grossen Farbfenstern Albrecht Kroning Ausstattung Aus der Kirche wurden eine steinerne Portalbekronung mit Burgermeisterwappen ein Teil des Orgelprospektes und die barocken Abendmahlsgerate ubernommen Metallarbeiten von Walter Wadephul Orgel von Kleuker Bielefeld 9 1966 lieferte die Glockengiesserei Otto aus Bremen Hemelingen drei Glocken mit den Schlagtonen fis d e und folgenden Durchmessern 1151 mm 725 mm und 646 mm 10 11 Kirchengemeinde BearbeitenBei Grundung der Gemeinde gehorten zu ihr die Einwohner der Neustadt und der Feldmark Lehnstatt 12 Dann wurde der Teerhof 1772 das Neueland 1850 der ehemals Arster Teil des Buntentorsteinwegs der Gemeinde zugewiesen Gegen Ende des 19 Jahrhunderts war die Gemeinde in der Stadtmission sehr aktiv Es entstanden die Tochtergemeinden Jakobi 1884 Zion 1893 Hohentor 1927 Die Vereinigte Ev Gemeinde Bremen Neustadt besteht seit 2009 aus der Fusion der fruher selbststandigen Kirchgemeinden Zion St Pauli und Matthias Claudius Zu den Pastoren und bedeutenden kirchlich aktiven Gemeindemitgliedern zahlen Die Theologen Georg Gottfried Treviranus 1788 1868 und Gottfried Menken 1768 1831 sowie der Burgermeister und Handelsminister Arnold Duckwitz 1802 1881 Pfarr und Gemeindehaushaus Bearbeiten Das zweigeschossige verklinkerte Pfarrhaus mit Schwesternstation sowie Wohnraume fur den Gemeindehelfer an der Kleinen Annenstrasse 1 3 wurde 1955 nach Planen von Jan Noltenius gebaut Das Gebaude steht seit 2022 unter Bremischem Denkmalschutz 13 Das zweigeschossige verklinkerte Gemeindehaus mit Walmdach sowie einem provisorischen Glockengerust wurden 1955 nach Planen von Jan Noltenius Bremen gebaut Das Gebaude steht seit 2022 unter Bremischem Denkmalschutz 14 Einzelnachweise Bearbeiten Denkmaldatenbank des LfD Heitmann S 162 Iken S 56 nennt fur die Ausfuhrung den Maurermeister Frerich Ottersen Fliedner Kloos bringt ohne Quellenangabe den vielleicht missverstandenen Namen Hermanos de Vogel span Gebruder Vogel eines hollandischen Architekten bei Baumeister des Dachreiters war H Rust Iken S 62 Buchenau S 307 Foto bei Stein Abb 40 Grundrisse bei Stein Abb 37 und 38 S 84 Stein S 38 100 St Michaelis zerstort Kirche in Rablinghausen 1750 alte Rembertikirche 1736 Andere Kirchenbauten von Jan Noltenius sind hier aufgelistet Bremer Architekten Heitmann S 164 Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 hier insbesondere S 552 553 561 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen NL 2019 S 556 hier insbesondere 508 509 514 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen Zur Ortlichkeit Lehnstatt Ledense siehe Buchenau S 223 f Denkmaldatenbank des LfD Denkmaldatenbank des LfDLiteratur BearbeitenJohann Friedrich Iken Geschichte der St Pauli Kirche und Gemeinde in Bremen Bremen 1882 Eberhard Syring Bremen und seine Bauten 1950 1979 Bremen 2014 S 382 Claus Heitmann Von Abraham bis Zion S 161 164 Franz Buchenau Die Freie Hansestadt Bremen 2 Auflage Bremen 1934 S 307 Siegfried Fliedner und Werner Kloos Bremer Kirchen Bremen 1961 S 129 Rudolf Stein Bremer Barock und Rokoko Bremen 1960 S 86 88 Bremer Zentrum fur Baukultur Leichtes Zelt und feste Burg Sakralbau in Bremen seit 1945 Bremen 2009 S 200 f Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Diss Radboud Universiteit Nijmegen 2919 DNB Zugangssignatur L 2019 333968 53 071887 8 797873 Koordinaten 53 4 18 8 N 8 47 52 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Pauli Kirche Bremen amp oldid 237058521