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Die St Vitus Kirche ist eine romisch katholische Kirche in Altenoythe Ortsteil der Gemeinde Friesoythe im Landkreis Cloppenburg in Niedersachsen Die Feldsteinkirche mit Backsteinerganzungen ist eine der altesten Kirchen im Oldenburger Munsterland St Vitus Kirche Ansicht von OstenSt Vitus Kirche Ansicht von Sud Sudwest Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Beschreibung 2 Ausstattung 2 1 Altar 2 2 Kanzel 2 3 Wandmalereien 2 4 Madonna und Kreuz 2 5 Epitaph 2 6 Sonstiges 2 7 Kreuzigungsgruppe 2 8 Relief des hl Vitus 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Beschreibung BearbeitenDie St Vitus Kirche wurde gegen Anfang des 9 Jahrhunderts unter Abt Gerbert Castus von der Missionszelle Visbek aus gegrundet und ist eine Urkirche des nordwestlichen sachsischen Lerigaus 1 Die Kirche wurde zusammen mit dem Kloster cellula Visbek durch Ludwig den Deutschen 855 der Benediktinerabtei Corvey an der Weser geschenkt 2 3 Schon das Patrozinium weist auf Corvey hin wohin 836 die Reliquien des heiligen Vitus gelangten Seit dieser Zeit ist Vitus Schutzpatron der Altenoyther Kirche Turm und die ursprunglich romanische einschiffige Saalkirche entstammen dem 12 Jahrhundert was an den tiefsitzenden Rundbogenfenstern erkennbar ist Im 13 Jahrhundert wurden die Wande in Backsteinmauerwerk erhoht so dass die Kirche eingewolbt werden konnte Um 1270 kam im Osten ein Joch hinzu Im 15 Jahrhundert wohl 1479 bekam die Kirche einen hohen polygonalen gotischen Chor mit Strebepfeilern und Fenstern mit Fischblasenmasswerk 4 Ausstattung BearbeitenAltar Bearbeiten Reste eines spatgotischen Schnitzaltars aus der Zeit um 1520 30 in einem neuen Schrein ersetzen den barocken Hochaltar der 1698 in Munster gekauft wurde und bis 1958 im Chor stand Im Mittelschrein ist eine vielfigurliche Kreuzigungsszene rechts davon Gefangennahme Jesu Judaskuss und Petrus haut Malchus das Ohr ab darunter Jesu Gebet am Olberg Links von der Kreuzigungsszene die Kreuzabnahme und die Grablegung Christi alle nach Vorbildern der Kleinen Holzschnitt Passion von Albrecht Durer Kanzel Bearbeiten Aus Munster stammt auch die Kanzel Sie wurde dort 1715 erworben Wandmalereien Bearbeiten Die Gewolbemalereien wurden 1668 von Pastor Henricus Hausche zwar beschrieben aber spater ubertuncht Das ist insofern interessant weil die Kirche in jenem Jahr rekatholisiert wurde und seit 1549 evangelisch war Die Malereien wurden erst 1958 bzw 1987 wieder freigelegt und restauriert Zu sehen sind im Chorgewolbe Szenen aus dem Marienleben und zwar die Verkundigung die Geburt Jesu die Anbetung durch die drei Konige Maria Himmelfahrt und die Kronung Mariens Ausserdem sind die drei heiligen Madel Margaretha Katharina und Barbara sowie Johannes der Taufer mit Lamm und Buch zu sehen Im nachsten Gewolbe ist das Weltgericht nebst kaum noch erkennbaren Holle und Himmel sowie der Seelenwager St Michael abgebildet Neben Gott als Weltenrichter knien furbittend Maria und Johannes der Taufer Es sind ferner Simon von Cyrene beim Kreuztragen weitere Personen am Kreuzweg sowie die Kreuzigung mit Maria und Johannes dem Evangelisten unter dem Kreuz sowie die Kreuzabnahme bzw die Pieta abgebildet Auf dem Gewolbe oberhalb der Orgel sind Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons St Vitus mehr oder weniger gut sichtbar Das Liebespaar im Baum eines Minnegartens ist vermutlich ein Hinweis auf die Versuchung des hl Vitus durch Lustbarkeiten Auf einem weiteren Bild wird er ausgepeitscht und auf einem anderen versucht man ihn vor einem Gotzenbild das auf einer Saule steht zu erschlagen Es zeigt eventuell das Martyrium im Olkessel Auch an den Wanden sind einige Malereien erhalten so der Apostel Simon mit der Sage der Apostel Andreas mit dem X formigen Kreuz und der Apostel Jakobus mit dem Pilgerstab und Pilgerhut Madonna und Kreuz Bearbeiten An einem Pfeiler steht eine barocke Madonna mit Jesuskind Beide sind bekront An der Sudseite hangt ein barockes Kreuz Epitaph Bearbeiten An der Nordwand hangt das steinerne Epitaph des Ehepaars Kobrinck Grothaus von 1675 mit der doppelten Ahnenprobe aus je 16 Wappen Oberhalb befindet sich ein Relief mit der Auferstehung Christi uber ihm die Figur des Heilands und neben ihm die Statuen der Apostel Petrus und Paulus Laut Dehio stammt das Epitaph vermutlich von B Meiering aus Rheine 4 Die Kobrincks die beherrschende Adelsfamilie im Ort blieben nach der Rekatholisierung lutherisch bzw calvinistisch 1651 wurde Bernhard von Kobrinck deshalb vom Pastor als Haretiker und Ketzer geschmaht Sonstiges Bearbeiten Auch das Unterteil einer Sakramentsnische aus dem 15 Jahrhundert blieb erhalten nbsp OrgelKreuzigungsgruppe Bearbeiten Uber dem Sudportal befindet sich ein spatgotisches Kreuzigungsrelief Es hat Ahnlichkeit mit dem Bentlager Kreuzigungsrelief 4 Relief des hl Vitus Bearbeiten Uber dem neugotischen Vorbau ist ein zeitgenossisches Relief des Kirchenpatrons St Vitus angebracht Es zeigt ihn bei dem missgluckten Totungsversuch durch Kaiser Diokletian Der warf ihn den Lowen vor weil Vitus sich weigerte den heidnischen Gottern zu opfern Die Lowen taten ihm jedoch nichts ja der mannliche Lowe leckte ihm gar die Fusse Siehe auch BearbeitenListe der Bauwerke der norddeutschen und rheinischen Backsteingotik in Deutschland Ubriges Elbe Weser und Weser Ems GebietLiteratur BearbeitenDehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1992 ISBN 3 422 03022 0 Seite 129 Wilhelm Gilly Mittelalterliche Kirchen und Kapellen im Oldenburger Land Baugeschichte und Bestandsaufnahme Isensee Verlag Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 126 6 S 22 ff Rolf Jurgen Grote Kees van der Ploeg Wandmalerei in Niedersachsen Bremen und im Groningerland Hannover 2001 S 66 Manfred Balzer Abt Castus von Visbek Aufsatz In Nordmunsterland Forschungen und Funde 8 2021 S 7 63 insbes S 41 44 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Vitus Kirche Altenoythe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friesoythe Altenoythe St Vitus Kirche ST VITUS ALTENOYTHE St Vitus Kirche 011 Altenoythe Kirche St Vitus Theos Seite www pano createur de 011 Altenoythe Kirche St VitusEinzelnachweise Bearbeiten Werner Rosener Das Kloster Corvey und die Christianisierung im westlichen Sachsen In Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Jg 87 2015 S 7 32 hier S 20 Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Artikel Gerbert PDF 7 7 MB Oldenburg Isensee 1992 S 232 Theo Kolzer Corvey Reichsgut und konstruierte Misssionszentren in Archiv fur Diplomatik Band 65 2019 S 1 14 hier S 6 a b c Dehio S 129 53 03066 7 875374 Koordinaten 53 1 50 4 N 7 52 31 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Vitus Altenoythe amp oldid 237750181