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Die St Ursula Kirche in Boel einer Gemeinde im Kreis Schleswig Flensburg in Schleswig Holstein ist ein uberwiegend spatromanischer Backsteinbau dessen alteste Teile Schiff Chor Apsis ungefahr 1230 errichtet wurden Die Kirche gehort zur 2019 fusionierten evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Suderbrarup in der Nordkirche St Ursula Boel Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Bauwerk 3 Inneres 4 Ausstattung 5 Quellen 6 WeblinksBaugeschichte BearbeitenUm 1230 wurde die Kirche gebaut der Sage nach nur von Frauen Diese Sage verbindet sich vermutlich mit dem Patrozinium der Heiligen Ursula von Koln die auf ihrer Wallfahrt nach Rom zusammen mit 11 000 Jungfrauen den Martyrertod gestorben sein soll Wahrscheinlich entstand die Kirche auf Betreiben des danischen Konigs der auch das Kirchenpatronat innehatte 1473 schenkte Christian I dem Kloster Mohrkirchen das Patronatsrecht uber die Kirche Von diesem Zeitpunkt an versahen die Monche des Klosters den Gottesdienst Die Periode endete im Jahr 1544 mit der Aufhebung des Klosters infolge der Reformation Danach wurde die Kirche wieder selbstandig unter einem lutherischen Pastor Um 1500 entstand der spatgotische Westturm Ziegel des ehemaligen Klosters Mohrkirchen dienten als Baumaterial In die Zeit fallt auch der Anbau des sudlichen Vorhauses 1750 wurde die westliche Turmmauer mit Granitquadern verstarkt Wegen einer Wasserader unter dem Turm hatte sich dieser geneigt 1894 wurde ein Dachreiter bei einem Sturm zerstort ein neuer wurde nicht erstellt 1911 hat man die romanischen Fenster der Apsis und der Nordseite wiederhergestellt ebenso den Chorbogen und das Apsisgewolbe 2002 wurden die Seitenleuchten erneuert und ein neuer Kronleuchter wurde installiert Die Kirche erhielt einen neuen Innenanstrich Bauwerk BearbeitenDas Bauwerk gliedert sich in Westturm Schiff eingezogenen Chor eingezogener Apsis und Vorhaus Der wuchtige quadratische Turm ist 35 m hoch Das spitze achtseitige Zeltdach ist wie auch das Kirchenschiff schiefergedeckt In seinen Giebelfeldern sind an jeder Seite zwei Schalloffnungen fur das Gelaut eingelassen Zahlreiche Maueranker sowie die abgetreppte Granitverstarkung der Westwand dienen der Stabilisierung Nach Osten folgen das Kirchenschiff mit Spitzbogenfenstern und Satteldach der schmalere Chorbereich mit Rundbogenfenstern und die halbrunde Apsis ebenfalls mit Rundbogenfenstern Das schlichte Vorhaus ist dem westlichen Teil des Schiffs nach Suden hin vorgebaut Dessen rundbogiges Portal mit Oberlichttur bildet den Haupteingang Inneres Bearbeiten nbsp Blick nach Osten im Vordergrund der Kronleuchter von 2002Die Gliederung von Turmhalle Schiff Chor und Apsis bestimmt den Innenraum Die Orgel im westlichen Schiffsteil wird von einer hufeisenformig umlaufenden Empore eingeschlossen die auf schlanken Saulen ruht und aus dem Jahr 1867 stammt Ein Chorbogen mit Triumphkreuz trennt Schiff und Chor In der Apsis durch einen beschrifteten Bogen vom Chor getrennt befindet sich der Altar Sowohl das Schiff als auch der Chor werden von einer Holzbalkendecke abgeschlossen wahrend uber der Turmhalle noch das spatgotische siebenrippige Gewolbe erhalten ist Ausstattung Bearbeiten nbsp Altaraufsatz von 1649 nbsp Orgel von 1868AltarDer Altar ist aus Ziegeln gemauert und tragt einen dreiteiligen Aufsatz in Formen der Spatrenaissance aus dem Jahr 1649 Das Zentrum bildet ein Olbild des Abendmahls nach Albrecht Durers Grosser Holzschnitzpassion von 1510 daruber ein kleineres Gemalde der Kreuzigung Aussen ist links Mose mit den Gesetzestafeln dargestellt rechts Jesus als Salvator mundi Die Datierung der Bilder ist in der Literatur widerspruchlich angegeben sicher ist dass einige von 1867 stammen die mittleren sind eventuell alter Die beiden Seitentafeln waren ursprunglich mit Inschriften versehen die 1867 durch die bestehenden Gemalde ersetzt wurden Drei Altar Leuchterpaare stehen auf der Altarplatte Sie stammen aus dem 17 Jh und sind in ihrer Hohe unterschiedlich Ihr Metall besteht aus Gelbguss und Rotguss OrgelVorlaufer der Orgel war ein Harmonium das 1868 durch die jetzige Orgel ersetzt wurde Diese wurde von Marcussen aus Apenrade gebaut und 1968 renoviert KanzelDie Kanzel im Stil der spaten Renaissance wird auf den Anfang des 17 Jahrhunderts datiert Die Schnitzarbeiten werden dem Ringerink Kreis zugeordnet Der polygonale Korb zeigt auf den Pilastern Figuren der Tugenden in den Feldern Reliefs aus dem Leben Christi Die lateinische Inschrift der Kanzel lautet OMNIA PERIBUNT VERBA AUTEM MEA MANEBUNT Es ist derselbe Bibeltext der auf deutsch uber dem sudlichen Chorbogen steht Himmel und Erde werden vergehen aber meine Worte werden nicht vergehen Mt 24 35 LUT Der achteckige Schalldeckel ist gekront von Beschlagwerkaufsatzen und vier Apostelfiguren Auf seinem Rand steht NON VOSESTIS QUI LOQUIMINI SED SPIRITUS PATRIS VESTRI QUI LOQUITOR IN VOBIS Nicht Ihr seid es die ihr redet sondern der Geist eures Vaters der durch euch spricht TaufeDie spatromanische Taufe aus Kalkstein stammt aus Gotland und wurde um 1240 in dieser Kirche aufgestellt Ihre Kuppa zeigt Rundbogenblenden Die Taufschussel von 1758 besteht aus Messing mit achteckigem Rand TriumphkreuzgruppeDie Triumphkreuzgruppe aus Eichenholz ist ein spatgotisches Werk aus dem letzten Viertel des 15 Jahrhunderts Nur der Balken an der Basis stammt von 1911 Der Gekreuzigte ist mit Dornenkrone und geneigtem Kopf dargestellt mit drei Nageln an das Kreuz genagelt Seitlich stehen Maria und Johannes Das Kreuz zeigt an den quadratischen Endstucken die Symbole der Evangelisten Auf dem Balken der die Basis fur die Seitenfiguren bildet steht SIEHE DAS IST GOTTES LAMM WELCHES DER WELT SUNDE TRAGT nbsp Kanzel vom Anfang des 17 Jahrhunderts nbsp Taufstein aus Gotland von 1240 nbsp Triumphkreuzgruppe vom Ende des 15 JahrhundertsGlockenDie alten Bronzeglocken von 1840 mussten 1917 fur Kriegszwecke abgegeben werden Sie wurden 1921 1922 durch zwei Stahlglocken ersetzt Diese tragen die Aufschrift LEHRE und MAHNE Quellen BearbeitenLandesamt fur Denkmalpflege Schleswig Holstein und im Amt fur Denkmalpflege der Hansestadt Lubeck Bearb Kunst Topographie Schleswig Holstein Wachholtz Neumunster 1989 ISBN 3 529 02627 1 Johannes Habich Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hamburg Schleswig Holstein Dt Kunstverlag Munchen 1971 ISBN 3 422 00329 0 Informationsblatt zur Auslage in der Kirche von Pastor P Langenstein Kirchenfuhrer St Ursula Boel Kirchengemeinde Suderbrarup Seite 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Ursula Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche Boel Gemeinde Boel54 647463 9 721774 Koordinaten 54 38 50 9 N 9 43 18 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Ursula Boel amp oldid 234067904