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Die evangelisch lutherische sogenannte Frauenbergkirche St Maria auf dem Berg Beatae Mariae Virginis in Monte so benannt im Unterschied zu Beatae Mariae Virginis in Valle steht in der Kreisstadt Nordhausen im Landkreis Nordhausen in Thuringen Frauenbergkirche 2015 Nordhausen Frauenbergkirche historisches Gebaude und moderne Andeutung der verlorenen TeileGlockentrager 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einrichtungsgegenstande 3 Grabsteine 4 Orgel 5 Pfarrer 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gotteshaus ist die alteste Kirche in Nordhausen und somit auch das alteste Baudenkmal der Stadt Die ursprunglich dreischiffige romanische kreuzformige Pfeilerbasilika wurde 1200 erstmals urkundlich genannt Ihre Entstehung wird von Julius Schmidt circa auf die Mitte des 12 Jahrhunderts datiert da ein Bogenfries in der Apsis einem Stuck der 1147 geweihten Peterskirche in Erfurt gliche Das Fehlen einer Krypta ist fur den Bau in damaliger Zeit untypisch Das Querhaus ist rein romanisch gehalten das heute nicht mehr vorhandene Langhaus wies bereits leicht gotische Zuge auf Im Jahr 1480 erfolgte ein erster Umbau der Kirche Die beiden Seitenapsiden wurden abgebrochen an deren Stelle wurden zwei kapellenartige Raume angebracht Das Dach des Chorjoches wurde uber diese Raume hinunter gefuhrt Nach der Reformation wurden Emporen eingebaut In den Jahren 1909 bis 1911 wurde schliesslich der nordliche Kapellenraum wieder verkleinert um ein darunter befindliches Radfenster in der nordlichen Wand des Chorjoches befindlich wiederherzustellen Heute befindet sich im nordlichen Kapellenraum ein nach Friedrich Christian Lesser benannter Gemeinderaum im sudlichen die Sakristei Die Kirche gehorte zum Zisterzienserinnen Kloster Dieses trug den Namen St Mariae novi operis Neuwerk Es wurde in den 30er Jahren des 13 Jahrhunderts gegrundet Uber das genaue Jahr gibt es widerspruchliche Angaben In einer Urkunde heisst es den Nonnen sei 1233 die Kirche ubertragen worden in einer anderen wird bereits 1230 eine Nonne dieses Klosters genannt Am 21 Juni 1237 stellte der Kaiser Friedrich II das Kloster unter den Schutz des Reiches Der Kreuzgang des Klosters schloss sudlich an die Kirche an 1525 nach der Reformation verlor das Kloster Einfluss Nach Aufhebung des Konvents 1557 58 wurde in den Gebauden eine stadtische Madchenschule eingerichtet Wie die Stadt so wurde auch die Kirche bei den britischen Bombenangriffen auf Nordhausen schwer getroffen Das Langhaus des Gotteshauses wurde zerstort ebenso die Klostergebaude Die Gottesdienste wurden daraufhin in eine Baracke auf dem Heringer Weg und in die Cyriaci Kapelle verlegt Die Kirche besteht heute nach teilweisem Wiederaufbau nur noch aus Querhaus und Chor Zum 50 Jahrestag der Zerstorung wurde ein sieben Meter langes Holzkreuz durch die Stadt getragen und am Ende des Kreuzwegs an der Fassade der Kirche befestigt Das Kreuz trug die Inschrift Selig die Frieden stiften 3 4 April 1945 Zerstorung Nordhausens Von den Kirchengemeinden der Stadt am 2 April 1995 errichtet als Zeichen christlicher Hoffnung Ein holzerner Glockenstuhl mit Walmdach wurde 1997 nordwestlich der Kirche errichtet Er enthalt drei Glocken Die kleinste wurde 1448 gegossen und hing ursprunglich im Dachreiter der Kirche Die mittlere Glocke stammt aus der Altendorfer Kirche Die grosste Melanchthon Glocke genannt mit einem Gewicht von 777 kg entstand 1927 zur 1000 Jahr Feier der Stadt Nordhausen fur die Petrikirche 1 Anlasslich der Thuringer Landesgartenschau in Nordhausen auf dem benachbarten Petersberg im Jahr 2004 wurde das Frauenberggelande neu gestaltet Der zugemauerte Bogen der das Querhaus mit dem verlorenen Langhaus verbunden hatte wurde wieder geoffnet und mit einem Fenster und einer Glasfalttur uber die gesamte Breite versehen Daran wurde das grosse Kreuz befestigt Als Visualisierung des Mittelschiffs des einstigen Langhauses wurde eine moderne offene Stahlkonstruktion mit variablen Segeln geschaffen 2 Eine grosse Hinweistafel weist vor der Kirche auf deren Rolle in der Friedlichen Revolution 1989 90 hin Einrichtungsgegenstande BearbeitenVon einem geschnitzten gotischen Kruzifix uberstand nur das Haupt des Korpus Grabsteine BearbeitenEin Grabstein ist noch vorhanden Er zeigt wahrscheinlich eine Abtissin des Klosters Nicht mehr vorhanden sind ein Denkmal des Propstes Dietrich von Kullstedt und seiner Schwester Margarethe Jahreszahl 1370 eine Denktafel aus Bronze des Lorenz Gassemann aus Ellrich wurde von Berlt Koch erstochen 13 Mai 1577 Orgel BearbeitenDie erste Orgel war ein Positiv das 1657 erwahnt wird I Positiv C g31 Prinzipal 4 2 Oktave 2 3 Quinte 1 1 3 4 Mixtur5 ZimbelDa sich dieses 1657 in baufalligem Zustand befand es muss also schon alt gewesen sein wurde es im gleichen Jahr durch den Orgelmacher Samuel Herold aus Wernigerode repariert und erweitert I Positiv C g31 Prinzipal 4 2 Gedackt 8 3 Oktave 2 4 Quinte 1 1 3 5 Mixtur6 Zimbel7 Cornett 2 Pedal8 Posaunenbass 8 1696 erfolgte ein Neubau der Orgel durch den Orgelmacher Johann Andreas Vetter auch Organist der Kirche Die Orgel wurde uber die hinterste Kirchentur dem Chor gegenuber gesetzt 1709 wurde sie erneut renoviert erweitert umgesetzt und uber dem Chor angebracht Die damalige Orgel bestand aus Oberwerk Ruckpositiv und Pedal 1725 erlitt die Orgel bei einem Blitzschlag erheblichen Schaden Pfeifen schmolzen das Schnitzwerk wurde zertrummert 1777 erfolgte eine Reparatur durch den Orgelbauer Johann Friedrich Mocker 1810 durch Johann Gottfried Krug 1819 wurde durch Orgelbauer Heinrich Deppe aus Nordhausen ein Neubau der Orgel ausgefuhrt Den Plan fur die Disposition fertigte August Muhling Organist an St Nikolai I Hauptwerk1 Quintaton 16 2 Prinzipal 8 3 Gedackt 8 4 Viola di Gamba 8 5 Hohlflote 8 6 Oktave 4 7 Spitzflote oder Gemshorn 4 8 Flauto dolce 4 9 Quinte 3 10 Superoktave 2 11 Mixtur V12 Trompete 8 II Oberwerk13 Quintaton 8 14 Bordun 8 15 Flauto traverse 8 16 Prinzipal 4 17 Kleingedackt 4 18 Rohrflote 4 19 Oktave 2 20 Cornett IV21 Clarine 4 Pedal22 Prinzipal 16 23 Violonbass 16 24 Subbass 16 25 Oktave 8 26 Posaune 16 Koppeln I PIm Jahr 1855 wurde die Orgel durch den Orgelbauer G Knauf aus Bleicherode gereinigt es folgen Reparaturen 1879 von Orgelbauer Ernst Kelle aus Nordhausen 3 und 1892 wiederum von Knauf Bei letzterer wurde die Clarine 4 durch ein Salizional 8 ersetzt Nachdem schon seit 1893 Mangel an der Orgel beklagt wurden und 1900 nochmals eine Reparatur durch die Orgelbaufirma A Seewald amp Sohn durchgefuhrt wurde erfolgte 1911 der Neubau einer pneumatischen Orgel durch die Orgelbauanstalt E F Walcker amp Co aus Ludwigsburg I Hauptwerk1 Bordun 16 2 Prinzipal 8 3 Zartgedackt 8 4 Viola di Gamba 8 5 Hohlflote 8 6 Oktave 4 7 Gemshorn 4 8 Quinte 2 2 3 9 Oktave 2 10 Mixtur IV 4 11 Cornett III IV 8 12 Trompete 8 II Oberwerk Schwellwerk 13 Geigenprincipal 8 14 Gedeckt 8 15 Aeoline 8 16 Voix celeste 8 17 Flauto harmonique 8 18 Fugara 4 19 Flauto amabile 4 20 Waldflote 2 21 Oboe 8 Pedal22 Subbass 16 23 Violon 16 24 Gedecktbass 16 25 Prinzipalbass 8 26 Gedecktbass 8 27 Cello 8 28 Oktavbass 4 29 Posaune 16 Koppeln II I I P II P Superoktavkoppeln und Suboktavkoppeln fur Oberwerk und Hauptwerk Spielhilfen Schweller fur Oberwerk feste Kombinationen piano mezzoforte tutti Gambenchor Flotenchor zwei freie KombinationenVon dieser Orgel ist nach der Zerstorung im Zweiten Weltkrieg nichts erhalten geblieben Die heute vorhandene einmanualige Orgel wurde 1974 als Opus 2008 des VEB Sauer aus Frankfurt Oder eingebaut Sie befindet sich auf der nordlichen Empore I Hauptwerk C 1 Holzgedackt 8 2 Prinzipal 4 3 Rohrflote 4 4 Waldflote 2 5 Quinte 1 1 3 6 Terzflote 4 5 7 Scharff III IV Pedal C 8 Pommer 16 Koppeln I PPfarrer Bearbeiten Hauptartikel Liste der Pfarrer an der Kirche St Maria auf dem Berg Nordhausen Literatur BearbeitenEugen Duval Nordhausens mittelalterliche Grabdenkmaler Nordhausen Nordhauser Section des Harzvereins Theodor Perschmann 1880 S 54 57 Digitalisat auf geschichtsportal nordhausen de August Stolberg Friedrich Stolberg Die Bau und Kunstdenkmaler der Stadt Nordhausen In Das tausendjahrige Nordhausen Band II Nordhausen 1927 S 532 539 Johannes Schafer Nordhauser Orgelchronik Geschichte der Orgelwerke in der tausendjahrigen Stadt Nordhausen am Harz in Max Schneider Hrsg Beitrage zur Musikforschung Buchhandlung des Waisenhauses G m b H Halle Saale Berlin 1939 Beitrage und Fotos zur Geschichte der Frauenbergkirche Nordhausen Nordhausen 2005 ISBN 978 3 930558 16 2 Peter Kuhlbrodt Nordhausen Frauenbergkloster Neuwerk In Die Monchs und Nonnenkloster der Zisterzienser in Hessen und Thuringen bearbeitet von Friedhelm Jurgensmeier und Regina Elisabeth Schwerdtfeger Germania Benedictina IV St Ottilien 2011 S 1143 1186 Bernard Peugniez Le Guide Routier de l Europe Cistercienne Editions du Signe Strassburg 2012 S 499 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frauenbergkirche Nordhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Kirche St Maria auf dem Berg auf harzlife de Infos zur Kirche St Maria auf dem Berg auf der Website der Stadt Nordhausen Frauenbergkloster auf NordhausenWikiEinzelnachweise Bearbeiten http www harzlife de harzrand frauenbergkirche nordhausen html abgerufen am 10 August 2015 Die Kirche auf www nordhausen de abgerufen am 1 April 2014 Fritz Reinboth Die Nordhauser Orgelbauer im 19 Jahrhundert In Nordhauser Nachrichten Sudharzer Heimatblatter Herausgegeben vom Stadtarchiv Nordhausen 3 200551 497288 10 797745 Koordinaten 51 29 50 2 N 10 47 51 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Maria auf dem Berg Nordhausen amp oldid 235927198