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Die romisch katholische Stadtpfarrkirche St Maria in der wurttembergischen Stadt Isny im Allgau Landkreis Ravensburg ist die Kirche der Ende des 19 Jahrhunderts neu gegrundeten katholischen Pfarrei Isny Kemptener Strasse 5 Bis 1803 gab es in der Reichsstadt Isny selbst nur protestantische Burger Der Bau der Kirche und die Grundung einer eigenen stadtischen Pfarrei machten deutlich dass bis zum Ende des 19 Jahrhunderts viele Katholiken in diese Grenzstadt zu Bayern zugezogen waren Romisch katholische Stadtpfarrkirche St Maria Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausseres 3 Inneres 4 Ausstattung 4 1 Kirchengestuhl 5 Orgel 6 Glocken 7 Kulturdenkmal 8 Weblinks 9 Literatur 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZwischen dem Kloster St Georg und der reichsfreien Stadt war es im Spatmittelalter ofters zu Streitigkeiten gekommen Deswegen fand der Gedanke der Reformation in Isny schnell Verbreitung Bereits 1529 nahm Isny in Speyer an der Protestaktion der evangelischen Stande teil und wurde dadurch zu einem Zentrum der Reformation im Allgau 1531 trat Isny dem Schmalkaldischen Bund bei und 1555 wurde die Nikolaikirche endgultig der Stadt und damit dem protestantischen Gottesdienst ubergeben Das Kloster selbst blieb jedoch bis 1803 katholisch Dadurch kam es uber die Jahrhunderte immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Protestanten und Katholiken Erst der Westfalische Frieden sorgte 1648 fur eine klare Trennung Protestanten intra muros und Katholiken extra muros Dem katholischen Kloster gehorten z B zwei Muhlen in der Stadt sowie die landlich und von Handwerkern besonders Webern gepragte Siedlung auf der Viehweid die Anfang des 19 Jahrhunderts zur eigenstandigen Kommune Isny Vorstadt wurde und sich erst 1911 mit der Stadt Isny zusammenschloss Seit 1803 konnten wieder Katholiken auf dem Gebiet der ehemaligen protestantischen Reichsstadt wohnen Fur diese wurde nun die ehemalige Klosterkirche St Georg wieder zur Pfarrkirche In den Folgejahren kam es zunehmend zu Spannungen zwischen den alteingesessenen Katholiken der ehemaligen Klosterpfarrei und den Stadtkatholiken Deswegen wurde 1888 die zweite Stadtpfarrei St Maria auf dem Gebiet der ehemaligen Reichsstadt errichtet Zur Kirchengemeinde St Georg gehorten nunmehr wieder nur die alten Pfarrgebiete aus der Zeit des Klosters Somit wurde das einige Jahre spater entstehende Bauwerk von St Maria ein wichtiges Zeugnis fur diese neue katholische Gemeinde Ein Platz wurde ostlich der Altstadt ausserhalb der Stadtmauer gefunden so dass sie an der Kemptener Strasse in Solitarlage platziert werden konnte 1902 03 wurde St Maria nach Planen des Stuttgarter Architekten Joseph Cades in teils neoromanischem teils neogotischem Stil durch den Isnyer Werkmeister Burger erbaut Die Trennung der Pfarreien wurde mit der Weihe der Kirche St Maria im Jahr 1903 endgultig vollzogen Eine Innenrenovierung erfolgte 1959 und im Jahr 1962 wurde die Fassade renoviert 1985 gab es eine erneute Instandsetzung des Inneren sowie 2004 eine Fassadensanierung 1981 schlossen sich die beiden Kirchengemeinden St Georg mit Neutrauchburg und St Maria zur Gesamtkirchengemeinde Isny zusammen und werden seit 1982 wieder von einem Pfarrer geleitet 1 Ausseres BearbeitenDie katholische Stadtpfarrkirche ist ein massiv gemauertes und verputztes Bauwerk eine dreischiffige Hallenkirche mit Kreuzrippengewolben Polygonalchor und Chorseitenturm Das Langhaus ist mit einem Satteldach versehen der Turm schliesst mit einem Pyramidendach ab Die Fassaden sind durch backsteinsichtige Offnungsgewande akzentuiert Das Stilgemisch zwischen Neogotik und Neoromanik ist typisch fur diese Historismus Epoche der spaten Kaiserzeit in Deutschland nbsp Das Langhaus von Westen nbsp Die Giebelseite mit Hauptportal nbsp Choranbau in gotischer ManierInneres BearbeitenDer Innenraum ist typisch neogotisch wirkt aber nicht so hochstrebend wie es in dem alten gotischen Kirchen der Fall ist Das Mittelschiff hat eher Hallencharakter Denn da sich zwischen den Pfeilern Rundbogen spannen wirkt der Bau wie eine spatromanische Basilika Allerdings gibt es keine durchgehenden Seitenschiffe Sie sind fur jedes Joch jeweils wie eine Art Kapelle gestaltet allerdings mit spitzbogigen Durchgangen untereinander nbsp Neogotischer Innenraum nbsp Blick auf den Chor nbsp Glasfenster im Chor nbsp Orgelempore nbsp Frauenbilder im Chor im NazarenerstilAusstattung BearbeitenDie Ausstattung des Chores mit Glasfenstern nimmt die Intentionen der Gotik auf aber im Stil des beginnenden 20 Jahrhunderts Auch die Bilder der starken oder heiligen Frauen im Chor sind in der typischen Manier der damaligen Zeit gemalt Kirchengestuhl Bearbeiten Das mittelbraune schlicht gehaltene Gestuhl passt zu den farbig gehaltenen Rippen des Gewolbes und zur dekorativen Malerei zwischen den Rippen Orgel Bearbeiten nbsp Die Maier Orgel in der MarienkircheSechs Jahre nach ihrer Einweihung erhielt die Marienkirche ihre erste Orgel Sie stammte aus der Werkstatt der Gebruder Spath in Ennetach Opus 172 Am 7 Juli 1909 fand die feierliche Orgelweihe mit anschliessendem Kirchenkonzert statt 2 Fast einhundert Jahre spater musste die Spath Orgel ersetzt werden Da keinerlei Zuschusse gewahrt wurden brauchte die katholische Kirchengemeinde einige Jahrzehnte bis die Mittel zur Finanzierung der 350 000 Euro teuren neuen Orgel vorhanden waren Veranstaltungsreihen wie der Isnyer Orgelherbst und Musik und Meditation in der Vorweihnachtszeit brachten regelmassig Spenden ein Auch der in Isny wohnende Journalist und Musikliebhaber Gerhard Konzelmann unterstutzte das Vorhaben durch Benefizvortrage 3 Die neue Orgel stammt als Opus 51 von der Orgelbaufirma Josef Maier in Hergensweiler Beim Neubau wurden einige gut erhaltene Register der Spath Orgel beispielsweise das Register Oboe weiterverwendet 4 Das Instrument mit 33 Registern auf drei Manualen und Pedal wurde am 6 Marz 2005 eingeweiht 5 Der Orgelprospekt wurde in seinem Aufbau an die Fenster des Westgiebels angepasst Das mittlere Glasfenster kommt jetzt voll zur Wirkung da die zwei Flugel des Prospekts links und rechts des Mittelfensters platziert sind und das Ruckpositiv den Lichteinfall in den Kirchenraum ungehindert ermoglicht Das Instrument hat folgende Disposition 6 I Ruckpositiv C g31 Rohrflote 8 2 Salicional 8 3 Praestant 4 4 Traversflote 4 5 Superoctav 2 6 Quinte 1 1 3 7 Dulcian 8 II Hauptwerk C g38 Bordun 16 9 Principal 8 10 Stillgedackt 8 11 Flot harmonique 8 12 Viola da Gamba 8 13 Voce umana 8 14 Oktav 4 15 Nasard 2 2 3 16 Doublette 2 17 Terz 1 3 5 18 Mixtur IV 2 19 Trompete 8 III Recit expressif C g320 Holzflote 8 21 Quintaton 8 22 Gambe 8 23 Vox coelestis 8 24 Fugara 4 25 Piccolo 2 26 Tromp Harm 8 27 Oboe 8 Pedal C f128 Subbass 32 29 Prinzipalbass 16 30 Bordun 16 31 Oktavbass 8 32 Bordun 8 33 Posaune 16 Koppeln I II III I III II I P II P III PSuboktavkoppel III III III II III ISpielhilfen SetzeranlageGlocken BearbeitenUrsprunglich waren in der Marienkirche funf Glocken vorhanden von denen vier im Ersten Weltkrieg als sogenanntes Kriegsopfer abgegeben werden mussten um fur die Rustungsindustrie eingeschmolzen zu werden Nur die grosste Glocke durfte als Lauteglocke in der Kirche verbleiben Pfarrer Fink hielt eine Abschiedsmesse fur die Glocken und hielt eine Glockenpredigt die er auch veroffentlichte Die Glocken wurden am 29 Juli 1917 durch die Glockengiesserei Wolfart abgenommen mit Trauerflor verziert und unter dem Gelaute der einzigen verbliebenen Glocke zum Bahnhof uberfuhrt 2 Kulturdenkmal BearbeitenAn der Erhaltung des Gebaudes besteht aus wissenschaftlichen Grunden ein offentliches Interesse Es ist nach 2 des Denkmalschutzgesetzes von Baden Wurttemberg als Kulturdenkmal geschutzt 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Maria Isny im Allgau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Denkmalpflegerischer Werteplan fur Isny im Allgau auf der Website der Stadt IsnyLiteratur BearbeitenUdo Rudinger Die neue Josef Maier Orgel in St Maria Isny Allgau In Musica sacra Heft 02 2006 S 109 Einzelnachweise Bearbeiten Website der katholischen Seelsorgeeinheit Isny im Allgau abgerufen am 17 Oktober 2017 a b Artikel Pfarrer Fink und die Glockenpredigt Schwabische Zeitung vom 7 November 2003 schwaebische de abgerufen am 17 Oktober 2017 Artikel Jetzt fehlen noch 24 000 Euro 1 2 Vorlage Toter Link www schwaebische de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Schwabische Zeitung vom 10 Februar 2004 schwaebische de abgerufen am 17 Oktober 2017 Artikel Josef Maier im Gehause 1 2 Vorlage Toter Link www schwaebische de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Schwabische Zeitung vom 2 September 2004 schwaebische de abgerufen am 17 Oktober 2017 Orgelspiegel 2005 Gesellschaft der Orgelfreunde In gdo de 22 August 2017 abgerufen am 17 Oktober 2017 Informationen zur Orgel auf der Website der Herstellerfirma abgerufen am 17 Oktober 2017 Denkmalpflegerischer Werteplan fur Isny im Allgau47 69132 10 04214 Koordinaten 47 41 28 8 N 10 2 31 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Maria Isny im Allgau amp oldid 238552034