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Die Kirche St Maria Heimsuchung ist die katholische Pfarrkirche der Gemeinde gleichen Patronats in Hauenhorst bei Rheine Seit 2012 ist sie eine der drei Kirchen des Pfarrverbandes St Johannes der Taufer bestehend aus den ehemals eigenstandigen Gemeinden Hauenhorst Elte St Ludgerus und Mesum St Johannes Baptist Das Patrozinium Maria Heimsuchung bezieht sich auf eine Begebenheit aus dem Marienleben dem Besuch Mariens bei Elisabet Das Patronatsfest wird am 31 Mai gefeiert Katholische Pfarrkirche St Maria Heimsuchung von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Inneres 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Die alte Kirche von 1808 auf einer Postkarte vom Anfang des 20 Jahrhunderts nbsp Der Weihestein von 1901 an der Aussenseite der ChorapsisEinem Hauenhorster Lehrer gelang es 1783 im Sudwesten der damals kleinen Bauerschaft Hauenhorst eine kleine Dorfschule zu errichten der er einen Anbau den er als Schulkapelle nutzen wollte hinzufugte Ab 1790 konnte hier die Hl Messe gefeiert werden Dieses missfiel dem Rheinenser Klerus da sie finanzielle Einbussen fur ihre Kirchen befurchteten sollte doch die St Dionysius Kirche entsprechend dem barocken Zeitgeschmack gerade umfassend umgestaltet werden Hauenhorst gehorte rechtlich zu ihrem Pfarrsprengel und war somit abgabepflichtig Die Hauenhorster erwirkten jedoch die Genehmigung zur Nutzung ihrer Kapelle an hoherer Stelle Die Seelsorge ubernahmen Franziskaner Patres die seit 1635 in Rheine ansassig waren Diese Schulkapelle erwies sich schnell als zu klein und in der Bausubstanz nicht erhaltenswert Somit erwirkte ein Nachfolger des Dorfschullehrers den Bau einer separaten Kapelle in solidem Bruchstein die 1808 fertiggestellt wurde Von aussen zeigte sich das Gebaude im Stil des klassizistischen Barock hollandischer Pragung mit drei grossen Fenstern in den Seitenwanden einem einfachen Staffelgiebel mit halbrundem Abschluss und einem aufgesetzten Dachreiter Uber die Innenausstattung ist nichts bekannt Auch dieses Gebaude wurde zum Ende des 19 Jahrhunderts zu klein sodass erneut uber ein grosseres Kirchengebaude nachgedacht werden musste 1893 erteilte der Bischof von Munster die Bauerlaubnis Wegen grosser Bauvorhaben im benachbarten Rheine Neubau der St Antonius Basilika ging die Planung fur die kleine Dorfkirche in Hauenhorst nur schleppend voran Als Bauherr zeichnete der kunstbeflissene Pfarrer von St Antonius Dechant Pietz verantwortlich Er setzte den Architekten seines Bauvorhabens einer grossen Basilika fur den Stadtteil rechts der Ems nun auch fur das bescheidenere Projekt in Hauenhorst ein Der Deutsch Niederlander Franz Klomp war nunmehr fur zwei Kirchenneubauten innerhalb der Stadtgrenzen Rheines zustandig und die Dorfkirche in Hauenhorst wurde somit zu einem Nebenprodukt der reprasentativen Basilika in Rheine Dies zeigt sich nicht nur in der stilistischen Ahnlichkeit der Projekte sondern auch in der Tatsache dass zum Teil dieselben Kunstler mit der Gestaltung beider Gebaude betraut wurden Die ersten Plane Klomps lagen 1899 vor im Juli 1900 wurde die Grundsteinlegung gefeiert und im Marz 1902 wurde das neue Gotteshaus mit der Weihe seiner Funktion ubergeben Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Grundriss nach dem Plan von Franz KlompEbenso wie die Basilika in Rheine stellt sich die neue Kirche in Hauenhorst als ein Werk im Stile der Neoromanik einem Spezialgebiet des Architekten dar Die Formensprache ist die der Deutschen Romanik Norddeutschlands jedoch erganzt durch die der Spatromanik vom Niederrhein Das Gebaude besteht aus einem dreijochigem Saalbau mit halbrunder Chorapsis Dieser Langsbau wird nach rheinischem Vorbild von einem ebenfalls dreijochigen Querschiff gleicher Hohe durchdrungen Somit entsteht eine quadratische Vierung und das Innere der Kirche wird zum Zentralbau dasselbe Zentralbauexperiment nur in neogotischen Formen wagte zeitgleich der Architekt Hilger Hertel der Altere beim Kirchenneubau in Mesum In den zwischen den Schiffen entstandenen Winkeln werden niedrigere quadratische Raume eingefugt Sie lassen eine dreischiffige Struktur entstehen die zusammen mit der Durchfensterung des Hauptschiffes eine Zuordnung der Kirche zum Bautypus Basilika zulassen Inneres Bearbeiten nbsp KapitellIm Inneren fallen sofort die wuchtigen und kurzstammigen Saulen auf Drei der vier flachen Kapitelle sind unvollendet und nur grob behauen Nur das vierte nordostliche Kapitell zeigt Szenen aus dem Leben eines Bauern der seinem Tageswerk nachgeht Engel ubernehmen diese Arbeit sodass er Zeit fur sein Gebet findet Es handelt sich wohl um eine Episode aus der Heiligenlegende des Hl Isidor von Madrid Dies ist eine Darstellung mit der sich die Hauenhorster Landbevolkerung identifizieren sollte Ansonsten fehlt figurlicher Schmuck im Innenraum nahezu Allein in der Aussenmauer der Chorapsis ist der Weihestein der Kirche von 1901 in die Wand eingelassen Er zeigt in einem Relief die Patronats Szene die Begegnung Mariens mit Elisabet Der Innenraum wird dominiert von der fensterlosen halbkreisformigen Apsis Die architektonische Gestaltung lasst das Kircheninnere massig und gedruckt erscheinen Dies entsprach der damaligen Vorstellung der Romanik als schwer wehrhaft und urtumlich Ausstattung BearbeitenDer Bau der neuen Kirche war fur die kleine Gemeinde finanziell gesehen ein immenses Projekt Nach der Fertigstellung fehlte so das Geld fur eine reiche Ausstattung Trotzdem verfugt die Kirche uber eine Reihe nennenswerter Objekte Vesperbild 1 Halfte des 15 Jahrhunderts dunkel gebeiztes Weichholz mehrfach restauriert Schenkung des Bauherren Dechant Pietz aus seiner eigenen Kunstsammlung an die Gemeinde Figur des Antonius von Padua mit dem Christuskind um 1800 Baumberger Sandstein 14 Kreuzwegstationen von Heinrich Fleige entstanden zwischen 1885 und 1890 Die fur die recht kleine Kirche unpassenden Proportionen der Kreuzwegstationen erklaren sich aus der Tatsache dass diese Passionsdarstellungen ursprunglich fur die um vieles grossere Dionysiuskirche in Rheine geschaffen wurden dort aber aus statischen Grunden nicht eingebaut werden konnten Somit kamen sie nach Hauenhorst Stilistisch erinnern die sie an Werke des Deutschromers Wilhelm Achtermann dessen Pieta fur den Dom in Munster zum damaligen Zeitpunkt fur Furore sorgte und viele Nachahmer fand Kirchenbanke und Innenflugel des Hauptportals Schnitzarbeiten des ebenfalls an der Basilika in Rheine tatigen Bildhauers Theodor Appelmann Die Darstellung einer auf ihrem Nest stehenden Taube begrundet nach Volksmeinung die Bezeichnung Taubendorf fur Hauenhorst Appelmann verstand Taube und das daneben dargestellte Einhorn wohl eher als marianische Symbole Darstellung des Heiligen Geistes bei der Verkundigung in Form einer Taube Das legendare Einhorn kann nur von einer Jungfrau eingefangen werden Maria steht hier symbolisch fur die Jungfrau Jesus fur das Einhorn Taufstein Sandstein und Marmor mit Bronzedeckel ohne figurlichen Schmuck 1908 Ewiges Licht Anfang 20 Jahrhundert filigrane gotisierende Gestaltung in goldglanzender Bronze Statuen des Hl Josef und der Hl Anna von Anton Ruller einem Schuler Heinrich Fleiges grau lasiertes Lindenholz in der Formensprache der Nazarener Zwei in den Querschiff Nischen eingebaute Beichtstuhle aus dem Jahr 1935 vom Bildhauer Albert Karl Kalthoff aus Rheine Halbrunde Aufsatze mit Darstellung des Guten Hirten mit der lateinischen Ubersetzung Pastor Bonus und des Verlorenen Sohnes mit dem Gruss Pax tecum lat Der Friede sei mit dir nbsp Figurliche Darstellung der Patronats Erzahlung nbsp Pieta 15 Jahrhundert nbsp Kreuzwegstation nbsp Einhorn Schnitzerei im Hauptportal nbsp Taube Schnitzerei im Hauptportal nbsp Taufbecken von 1908 nbsp Beichtstuhl mit der Darstellung Pastor Bonus Der gute Hirte Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien die alte Ausmalung nicht mehr zeitgemass Im Zuge der Neugestaltung des Inneren wurde im Jahr 1956 der Kirchenmaler Ludwig Baur aus Telgte mit der Ausmalung der Apsis beauftragt Es entstand die Darstellung eines Christus als Weltenrichter thronend auf einem Regenbogen mit Maria und Johannes als Nebenfiguren Orgel Bearbeiten nbsp Blick nach Westen mit der Fleiter Orgel auf der WestemporeErst 1925 verfugte die Kirchengemeinde uber die erforderlichen finanziellen Mittel zur Anschaffung einer Orgel Die Werkstatt Fleiter errichtete auf einer erst zu diesem Zeitpunkt eingebauten holzernen Empore ein Instrument mit 16 klingenden Registern verteilt auf zwei Manuale und Pedal mit pneumatischer Traktur Spater wurde die Orgel um zwei weitere Register erweitert 1992 folgte eine Modernisierung des Instrumentes indem die vorhandenen Windladen durch Schleifladen und das vorhandene pneumatische Regierwerk durch eine mechanische Spieltraktur und elektrische Registertraktur ersetzt wurden Die Disposition lautet I Hauptwerk C 1 Bordun 16 2 Prinzipal 8 3 Hohlflote 8 4 Oktave 4 5 Rohrflote 4 6 Flageolett 2 7 Mixtur IV 1 1 3 8 Trompete 8 II Positiv C 9 Lieblich gedackt 8 10 Flauto Dolce 4 11 Prinzipal 2 12 Sesquialtera II 2 2 3 1 3 5 13 Zimbel II III 1 2 14 Oboe 8 Pedal C 15 Subbass 16 16 Oktavbass 8 17 Choralbass 4 18 Fagott 16 Literatur BearbeitenRudolf Breuning Die Kunst und Kulturdenkmaler in Rheine Teil IV Die Denkmaler in Elte Hauenhorst und Mesum Tecklenborg Verlag 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Maria Heimsuchung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hauenhorst Die Geschichte eines Dorfes auf der Website des Heimatvereins Hauenhorst Unsere Kirchengebaude Website der Katholischen Kirchengemeinde St Johannes der Taufer in Rheine52 237847222222 7 4516833333333 Koordinaten 52 14 16 2 N 7 27 6 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Maria Heimsuchung Hauenhorst amp oldid 233523647