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Die katholische Pfarrkirche St Gervasius und St Protasius ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Altenruthen einem Stadtteil der Stadt Ruthen im Kreis Soest in Nordrhein Westfalen Ihre Patrone sind die Martyrer Gervasius und Protasius Luftaufnahme 2014 Aussenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Glocken 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer in dem Ort um 1000 bestehende Haupthof gehorte dem Erzbischof von Koln Gegrundet wurde die Pfarrei von Erwitte aus in der ersten Halfte des neunten Jahrhunderts Zum ursprunglichen Pfarrgebiet gehorten die spateren Pfarreien Langenstrasse Effeln Meiste Warstein und Ruthen Die Kirche wurde 1072 durch den Erzbischof Anno II dem Kloster Grafschaft inkorporiert Dies ubertrug 1232 die Kirche dem Kloster Oelinghausen unter dem Vorbehalt des Patronatsrechtes die Kirche wurde wenige Jahre spater wieder zuruckgenommen Die Pfarrstelle wurde von 1687 bis 1805 durch Konventuale aus Grafschaft verwaltet Die erste Kirche vermutlich eine Kapelle aus Holz entstand um 750 der Ort wurde um die Zeit Ruothino genannt Nach 800 wurde von den Karolingern die erste Steinkirche errichtet Um 1000 wurde ein Wehrkirchturm errichtet um vor Uberfallen geschutzt zu sein Mit der Grundung der Stadt Ruthen um 1200 war der Wehrturm nicht mehr notwendig er wurde bis auf das 1 Obergeschoss abgerissen und dann aufgemauert Im Dreissigjahrigen Krieg wurden Turm und Kirche stark beschadigt der Turm wurde 1647 notdurftig instand gesetzt Das Kirchengebaude wurde 1664 abgerissen und durch einen Neubau die heutige Kirche ersetzt Der Turm wurde 1686 komplett saniert zum Haupteingang ohne Turen wurde der heutige Eingang zur Kapelle somit entstand eine offene Kirche Um 1750 wurde der Hochaltar aufgebaut die Sakristei und das Sudportal der heutige Haupteingang wurden 1760 errichtet 1779 wurde die Orgel gebaut Architektur BearbeitenDie dreijochige verputzte Saalkirche mit einem dreiseitig geschlossenen Chor ist ein Dachreiter aufgesetzt Der stattliche romanische Westturm wurde um 1200 aufgestockt und im 17 Jahrhundert dem barocken Neubau angepasst Das Langhaus wurde von 1664 bis 1667 unter der Bauleitung von Nikolaus Tendel errichtet Die zweigeschossige Sakristei im Osten wurde von Franz Christoph Nagel entworfen und von 1755 bis 1757 gebaut Zur selben Zeit wurden die Fenster und Turen im Langhaus neu eingefasst Das Sudportal mit einem Wappen ist mit 1779 bezeichnet Im Saal ruht ein weites Kreuzgratgewolbe auf gestuften Wandpfeilern und Gurtbogen Der Gang unter der Sakristei ist tonnengewolbt Die tiefer gelegene Turmhalle ist kreuzgratgewolbt die ursprunglich durch hohe Rundbogen zum Schiff hin geoffnete Halle wurde mit einer Fachwerkwand verschlossen Auch die seitlichen Nischen waren ursprunglich offen Die Sakristei und die Kleiderkammer befinden sich in der Flucht des Chores Der 3 8 Schluss des Chores ist nur von Innen erkennbar 1 Ausstattung Bearbeiten nbsp InnenansichtEine umfangreiche Barockausstattung wurde um 1750 von Johann Theodor Axer geschaffen Grosser Hochaltar ausgestattet mit Figurenschmuck und einem Gemalde auf dem die Verehrung der Eucharistie dargestellt ist das Gemalde stammt von Anton Joseph Stratmann Der Altar ist flankiert von geschnitzten Figuren der Kirchenpatrone Seitenaltare von Johann Theodor Axer der sudliche zeigt Maria Himmelskonigin der nordliche zeigt ein spatromanisches Kruzifix aus Silber und Holz Herrgott von Altenruthen genannt Der Legende nach befinden sich als Reliquie in ihm Partikel vom Kreuz Jesu 2 3 Das dazugehorige Altarbild von 1765 mit der Kreuzung Christi befindet sich heute an der nordlichen Chorwand Geschnitzte Kanzel In der Sakristei steht ein Ankleidetisch mit einer Kreuzigungsgruppe aus der Werkstatt Axer 1 Glocken BearbeitenIm Kirchturm hangt ein dreistimmiges Glockengelaut Die grosse Glocke aus Bronze wurde 1680 von Johannes de la Paix und Claudius Lamiralle gegossen 1 Sie wiegt 1200 kg hat einen Durchmesser von 1280 mm und erklingt in d Die mittlere Glocke aus Sonderbronze wurde 1948 von Albert Junker in Brilon gegossen Sie wiegt 900 kg hat einen Durchmesser von 1180 mm und erklingt in f Die kleine Glocke aus Sonderbronze wurde ebenfalls 1948 von Albert Junker in Brilon gegossen Sie wiegt 650 kg hat einen Durchmesser von 1050 mm und erklingt in g Orgel BearbeitenDas Instrument ist eines der am besten erhaltenen des Orgelbauers Johann Gottlieb Muller der 1727 als Sohn des Orgelbauers Johann Georg Muller geboren wurde Johann Gottlieb baute die Orgel von 1783 bis 1784 als Colnischer Hoforgelmacher das Instrument hat 13 Register Von 1849 bis 1850 veranderte Adolf Fischer geringfugig die Disposition Durch eine Zusatzlade von funf Kanzellen konnte der Klaviaturumfang auf 54 Tone erweitert werden Gleichzeitig wurde die Orgel durch ein Pedal von funf Registern und ein Unterwerk von sieben Registern erweitert 1980 bis 1981 nahm die Orgelwerkstatt Siegfried Sauer aus Ottbergen eine Restaurierung vor der Prospekt von 1783 konnte ebenso wie die Registertraktur der Manuale und die Windladen erhalten werden Die mechanisch arbeitende Spieltraktur wurde durch einen mechanischen Spieltisch ersetzt Im Rahmen der erweiterten Konzeption von 1850 wurde das Hauptwerk von 1784 renoviert 4 Literatur BearbeitenKarl Friedrich Hillesheim Bernd Gotze Pfarrkirche St Gervasius und Protasius in Altenruthen Westfalische Kunststatten Bd 129 Westfalischer Heimatbund Munster 2022 Ursula Quednau Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 S 942 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Gervasius und St Protasius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien BeschreibungEinzelnachweise Bearbeiten a b c Ursula Quednau Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 S 942 f Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Deutscher Kunstverlag Munchen 1969 S 12 f Geschichte Memento des Originals vom 17 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pastoralverbund ruethen de Hannelore Reuter Massnahmen an historischen Orgeln und Orgelgehausen in den Jahren 1980 1984 In Westfalen Hefte fur Geschichte Kunst und Volkskunde 67 Band Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Munster 1989 ISSN 0043 4337 S 318 und 319 51 49689 8 4087 Koordinaten 51 29 48 8 N 8 24 31 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Gervasius und St Protasius Altenruthen amp oldid 232887456