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St Firminus ist eine evangelisch lutherische Kirche in der niedersachsischen Gemeinde Dotlingen Landkreis Oldenburg Die Feldsteinkirche ist benannt nach Firmin von Amiens der im 3 Jahrhundert der erste Bischof von Amiens Frankreich war als Martyrer starb und als Heiliger verehrt wird St Firminus Kirche in Dotlingen Inhaltsverzeichnis 1 Bauphasen 1 1 Romanisch I 1 2 Romanisch II 1 3 Gotisch 2 Innenbereich 2 1 Eingangsbereich 2 2 Empore 2 3 Altar 2 4 Kanzel 2 5 Taufstander 2 6 Fenster 2 7 Ausmalungen 3 Orgel 4 Siehe auch 5 Literatur Auswahl 6 WeblinksBauphasen Bearbeiten nbsp Wilhelm Scholkmann Dotlingen um 1909Romanisch I Bearbeiten Obwohl die erste urkundliche Erwahnung aus dem Jahr 1270 stammt ist die Kirche nach baugeschichtlichen Untersuchungen deutlich alter Schon in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts entstand der erste Massivbau aus behauenen Feldsteinen mit Backsteinerganzungen eine rechteckige vierjochige Saalkirche Das Kirchenschiff hatte Ausmasse von ca 12 5 m 9 5 m der Chorraum war etwa 6 m 7 m gross die Mauern besassen eine Starke von etwa 1 m Im Westteil der Kirche gab es einen Nord und einen Sudeingang die heute beide durch Ziegelmauerwerk verschlossen sind Licht erhielt das Kirchenschiff durch jeweils drei Rundbogenfenster in der Nord und Sudwand die in spateren Bauphasen teilweise zugemauert wurden Das Dach bestand vermutlich aus Reet oder Stroh Romanisch II Bearbeiten Mitte des 12 Jahrhunderts erfolgte dann der Anbau des Westturmes mit einer Hohe von etwa 24 m Ab der 2 Halfte des 12 Jahrhunderts wurde der Kirchenbau erweitert Der Chorraum wurde abgebrochen ein neuer Chor in der Breite des Langhauses mit Kreuzgratgewolbe und angefugter Apsis wurde erbaut Licht erhielt der neue Chorraum durch je ein rundbogiges Fenster an der Nord und Sudseite Gotisch Bearbeiten In der 2 Halfte des 13 Jahrhunderts erfolgte dann die letzte Erweiterung des Baus Die Apsis wurde abgebrochen der Chorraum um ein fast gleich grosses Joch mit Rippengewolbe mit Kastenrippen erweitert Die Fenster dieses neuen Chores waren zum Teil in Kreuzform gestaltet und in Spitzbogentechnik Die Kirche hatte nun eine Grosse von etwa 31 m 10 m die Eindeckung des Daches bestand aus halbrunden Tonziegeln In diesem Zustand prasentiert sich die Kirche heute Innenbereich BearbeitenEingangsbereich Bearbeiten Durch das Westportal im Kirchturm betritt man heute die Kirche Der Turmraum wurde 1923 als Gedenkstatte fur die Kriegsopfer des Ersten Weltkrieges gestaltet Eine Gedenktafel mit den Namen der Gefallenen wurde vom Kunstmaler Jan Zimmermann aus dem Werkhaus in Oldenburg entworfen Die Deckenmalereien stammen vermutlich auch aus dem Wirkungskreis des Kunstmalers Zudem befindet sich hier der Grabstein des 1723 verstorbenen und in der Kirche begrabenen Pastors Dietrich Veltmann Empore Bearbeiten Eine holzerne Winkelempore aus dem 17 Jahrhundert mit Darstellungen der 12 Apostel und des heiligen Firminus in den Holzfullungen der Brustung umgibt den westlichen und nordlichen Teil des Kirchenschiffes Eine im 18 Jahrhundert erfolgte Erweiterung der Empore bis hinter den Altar hat man 1948 wieder entfernt Die Malereien wurden 1948 durch den Kirchenmaler Hermann Oetken aufgebracht ebenso die zwischen den Gemalden angeordneten Schriftfelder nbsp Blick von der Empore Richtung Altar nbsp Blick auf die Orgel und die Empore nbsp Holzfullungen der Empore Altar Bearbeiten Der Altarstipes stammt aus der 2 Halfte des 13 Jahrhunderts der barocke Altaraufsatz wurde 1687 von Kaspar Elmendorf erstellt Das Gemalde eines unbekannten Meisters wohl auch aus dem spaten 17 Jahrhundert im Sockelgeschoss zeigt das Heilige Abendmahl Das ovale Mittelbild mit der Darstellung der Dreifaltigkeit zeigt zudem die wesentlichen Bestandteile des lutherischen Gottesdienstes namlich Taufe und Wortverkundigung und steht damit in der Tradition lutherischer Bekenntnisbilder in barocker Interpretation Kanzel Bearbeiten Der Erbauer der 1644 vom Oldenburger Grafen Anton Gunther gestifteten barocken Kanzel ist unbekannt Die Bemalung stammt wie die des Altars aus der 2 Halfte des 17 Jahrhunderts Der daruberhangende Schalldeckel diente zur akustischen Verstarkung des predigenden Pastors In dessen Feldern befindet sich umlaufend der Schriftzug Selig sind die Gottes Wort horen und bewahren Lukas 11 28 Taufstander Bearbeiten Der aus der 2 Halfte des 17 Jahrhunderts stammende Taufstander ist aus Eichenholz gefertigt und wurde 2003 restauriert Die Taufschale aus Messing wurde 1948 gefertigt nbsp Barocker Altaraufsatz nbsp Barocker Kanzelkorb nbsp Taufstander 17 Jh Fenster Bearbeiten Die ursprunglichen Fenster wurden in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges zerstort Die heutige Verglasung stammt aus dem Jahr 1997 und orientiert sich an Vorbildern aus dem 17 bis 19 Jahrhundert Die Fensterverglasung in den gotischen Fenstern beiderseits des Altars sowie uber der Eingangstur stammen von dem Glasmaler Georg Reiners aus dem Jahr 1947 und zeigen die Symbole der vier Evangelisten sowie eine Darstellung des Kampfes des Erzengels Michael mit dem Drachen Ausmalungen Bearbeiten In Folge von Kriegsschaden wurden 1948 Renovierungsarbeiten erforderlich die vom Kirchenmaler Hermann Oetken vorgenommen wurden Dabei wurden grossere Teile mittelalterlicher Ausmalungen freigelegt und erganzt Eine weitere Renovierung erfolgte 1997 bei der die mittelalterliche Erstausmalung der Gewolbe und Fensterrahmungen rekonstruiert wurde Eine verbindliche Deutung der Motive gibt es bislang nicht da sie sowohl als christliche Symbole als auch als Erinnerung an die heidnisch germanische Mythologie interpretiert werden nbsp Gewolbemalerei nbsp Malerei am GurtbogenOrgel BearbeitenDie erste Orgel aus dem Jahr 1717 stammte von Christian Vater Ersetzt wurde sie 1892 von einer von Johann Martin Schmid erbauten Orgel Die heutige Orgel der Firma Alfred Fuhrer aus Wilhelmshaven stammt aus dem Jahre 1971 Sie wurde 2002 grunduberholt Sie hat 17 Register mit 1072 Pfeifen uber zwei Manuale und Pedal Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen in der Landeskirche OldenburgLiteratur Auswahl BearbeitenDOTLINGEN Kr Oldenburg In Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1992 S 393 ISBN 3 422 03022 0 Wilhelm Gilly Mittelalterliche Kirchen und Kapellen im Oldenburger Land Baugeschichte und Bestandsaufnahme Isensee Verlag Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 126 6 S 54 f ohne Verfasser Faltblatt St Firminus Kirche in Dotlingen o O o J ca 1999 8 S m 8 Abb Ekkart Sauser Firminus In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 17 Bautz Herzberg 2000 ISBN 3 88309 080 8 Sp 382 383 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Hrsg Ev luth Kirchengemeinde Dotlingen St Firminus Kirche in Dotlingen o O o J 40 Seiten Informationen zum Kirchengebaude und zur BaugeschichteWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Firminus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die ev Kirche in Dotlingen und ihre Wandmalereien Baugeschichte und Schadensbild Memento vom 10 Februar 2013 im Webarchiv archive today Firminus Kirche Dotlingen Firminus der Altere von Amiens 52 935248 8 37906 Koordinaten 52 56 6 9 N 8 22 44 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Firminus Dotlingen amp oldid 236619847