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Die romisch katholische Pfarrkirche St Christina ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Herzebrock einem Ortsteil von Herzebrock Clarholz im Kreis Gutersloh Nordrhein Westfalen Katholische Pfarrkirche St Christina AussenansichtDas Gebaude steht unter der lfd Nr 10 in der Liste der Baudenkmaler in Herzebrock Clarholz Sie war bis 1803 Klosterkirche des Benediktinerklosters Herzebrock Die kreuzformige Basilika mit einem ausladenden Querschiff wurde in Bruchstein gemauert Der starke Westturm ist geschlammt Die Gemeinde gehort zum Pastoralverbund Herzebrock Clarholz des Dekanats Rietberg Wiedenbruck im Erzbistum Paderborn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Ausgrabungen 4 Historische Ansichten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Grundriss nach Ludorff von 1901 nbsp Blick auf den ChorraumDie erste Vorgangerkirche war ein Holzbau er wurde im 12 Jahrhundert durch eine einschiffige Anlage mit einem leicht eingezogenen Chor und Kirchturm errichtet Der Prokurator Johannes von Hamm ordnete 1474 einen Neubau der Kirche an Es wurden 50 rheinische Goldgulden bereitgestellt die zinspflichtigen Hofe hatten Baumaterial zu stellen Das romanische Gebaude wurde 1474 im Zuge der Bursfelder Reform abgebrochen und umfangreich umgebaut Die neue spatgotische Kirche zu vier Jochen war einschiffig und schloss mit einem 5 8 Chor Die drei westlichen Joche zu denen auch der Nonnenchor gehorte wurden mit Netzgewolben versehen An die Nordseite wurde ein Kreuzgang angefugt der von 1900 bis 1901 wieder abgebrochen wurde Der Turm wurde 1705 im oberen Teil aufgestockt und mit einem spitzen Helm bekront Die Eckquaderungen und Teile der Verblendungen sind in Sandstein ausgefuhrt Das Gebaude wurde von 1898 bis 1901 nach Planen des Paderborner Dom und Diozesanbaumeisters Arnold Guldenpfennig umfangreich erweitert Es wurden niedrige Seitenschiffe das Querschiff die Taufkapelle und die sudliche Apsis errichtet Dabei blieben die Netzgewolbe des abgerissenen sudlichen Kreuzgangflugels erhalten sie fanden in dem nordlichen Kapellenanbau Wiederverwendung Alte Gewolbemalereien farbige Rankenmalereien des 15 Jahrhunderts wurden 1958 aufgedeckt und restauriert Die Wande des Haupt und Seitenschiffes sind durch mit Masswerk verzierte Fenster gegliedert Im Innenraum dominiert das spatgotische Mittelschiff das hohe Querschiff ist nur wenig einbezogen Das fast quadratische Vierungsjoch war im Mittelalter ein Teil des Chores Die ehemalige Nonnenempore in einem Westjoch wurde 1901 abgebaut Die Schlusssteine in den Gewolben zeigen Darstellungen der Hl Christina und des Hl Benedikt Ausstattung Bearbeiten nbsp Kreuzigungsgruppe mit Gabelkreuz auf dem KirchplatzDer Hochaltar ist ein geschnitztes Retabel das Szenen aus dem Leben Jesu zeigt Das Gesprenge ist nicht uberliefert Der Altar wurde von August Bucker gebaut und die Figuren und Reliefs sind Arbeiten von Heinrich Hartmann 1 Die Kanzel ist aufwendig gestaltet sie wurde in der Zeit von 1902 bis 1904 zusammen mit den Beichtstuhlen in der Werkstatt Diedrichs amp Knoche gebaut Der Orgelprospekt von 1699 steht in dem zum Schiff geoffneten Turmjoch vorher stand hier die Nonnenempore Der Prospekt wurde nach einer Bezeichnung 1721 erganzt Die Fassung des 18 Jahrhunderts wurde 1986 aufgedeckt und restauriert Eine Reliquie der Hl Christina die Schadeldecke der Heiligen wurde 900 durch Bischof Egilmar von Osnabruck von Rom nach Herzebrock gebracht Zwei Kardinale bestatigen in einer Urkunde vom 20 Juni 1419 einen 100 Tage Ablass fur Glaubige die am Festtag der Christina zum Kloster wallfahrten und die Kirche finanziell unterstutzen Die Reliquie ist auf dem Christinenaltar ausgestellt Der Rosenkranzaltar stammt aus der Zeit des spatgotischen Baues Er stand fruher vermutlich auf dem Nonnenchor Ein Maler aus dem Kreis der Wiedenbrucker Schule Becker Brockhinke erweiterte den Marienaltar zum Rosenkranzaltar Einige Teile des Altares werden in National Gallery in London und im Kunstmuseum Munster gezeigt Die Heimatstube Herzebrock beheimatet farbig gefasste Kopien dieser Teile Hier werden auch noch andere Gegenstande aus der Klosterzeit gezeigt 2 Von einem Christinenaltar aus der Zeit von 1902 bis 1904 sind Reste erhalten Der Christuskorpus der Kreuzigungsgruppe von der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts wurde 1963 erneuert Die Gruppe steht im Aussenbereich Eine weitere Kreuzigungsgruppe mit einem Gabelkreuz steht auf dem umbauten Kirchplatz Sie wurde im 18 Jahrhundert geschaffen Die Madonna aus Baumberger Sandstein stammt aus der Zeit um 1330 Das ehemalige Lilienzepter ist verloren Die Reste der ursprunglichen Fassung wurden 1963 freigelegt Eine Glocke mit besonders gutem Klang wurde 1507 von Wolter Westerhues gegossen Drei andere Glocken wurden im 16 Jahrhundert sowie 1679 und 1716 gegossen Ausgrabungen BearbeitenAuf dem Grundstuck an der Westseite des Turmes wurden 1963 bei Ausschachtungsarbeiten ausgehohlte Baumstamme zutage sie wurden vermutlich fruher als Wasserleitung genutzt Ausserdem wurden alte Eichenbohlen und bretter gefunden Bei weiteren Arbeiten im Jahr 1983 wurden in einem Meter Tiefe zwei mit Mortel gemauerte parallel laufende Mauern ergraben Aus diesen Hinweisen wurde geschlossen das die Klosteranlage bis zu dem dritten Brand im Jahr 1314 hier stand Historische Ansichten BearbeitenAlbert Ludorff beschrieb und dokumentierte in seinem Werk Die Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 10 Kreis Wiedenbruck von 1901 die Kirche Einige historische Fotos sind hier zur Erganzung eingefugt nbsp Pfarrkirche St Christina Ansicht von 1899 nbsp St Christina Historische Ansicht um 1900 nbsp St Christina Aussenansicht mit Kreuzgang um 1900 nbsp Innenansicht nach Osten nbsp Innenansicht in Richtung Orgel nbsp Die Pieta im Zustand vor 1900 nbsp Die historische Monstranz nbsp Die Madonna Darstellung des Zustandes vor 1900Literatur BearbeitenUrsula Quednau Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 Albert Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 10 Kreis Wiedenbruck von 1901Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Christina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pastoraler Raum Rheda Herzebrock Clarholz St Christina Herzebrock Okumenisches Heiligenlexikon Christina von Bolsena Patronin der KircheEinzelnachweise Bearbeiten Hinweis auf die Altare Memento vom 20 September 2011 im Internet Archive Seite des Heimatmuseums im Kloster Herzebrock51 884723 8 245159 Koordinaten 51 53 5 N 8 14 42 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Christina Herzebrock amp oldid 235452245