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Sporolactobacillus ist eine Gattung von Bakterien Die Typusart ist Sporolactobacillus inulinus zuerst beschrieben von Kitahara und Suzuki im Jahr 1963 erweitert von Kitahara und Lai 1967 Arten von Sporolactobacillus sind sporenbildende Milchsaurebakterien SporolactobacillusSystematikDomane Bakterien Bacteria Abteilung FirmicutesKlasse BacilliOrdnung BacillalesFamilie SporolactobacillaceaeGattung SporolactobacillusWissenschaftlicher NameSporolactobacillusKitahara und Suzuki 1963 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Erscheinungsbild 1 2 Wachstum und Stoffwechsel 2 Vorkommen und Okologie 3 Systematik 4 Quellen 4 1 Literatur 4 2 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenErscheinungsbild Bearbeiten Die Zellen der Arten von Sporolactobacillus sind grampositiv Es handelt sich um gerade Stabchen mit einem Durchmesser von 0 4 bis 1 0 mm und einer Lange von 2 0 bis 4 0 mm Sie treten einzeln in Paaren oder seltener in Ketten auf 1 Die Arten sind meist beweglich motil Die Bewegung erfolgt mit Hilfe von peritrichen Geisseln Sporolactobacillus bildet Endosporen als Uberdauerungsform Die Endosporen sind ellipsoid mit einem Durchmesser von 0 9 1 4 mm und einer Lange von 1 0 2 1 mm Sie werden terminal oder subterminal in der Mutterzelle gebildet dabei schwillt diese an 2 Auf festen Nahrboden wachsen die Zellen zu grauen bis weissen sehr kleinen Kolonien heran Sie sind in der Aufsicht rund von der Seite betrachtet konvex und glanzend Falls der Nahrboden Calciumcarbonat enthalt wird dieses durch die Bildung von Milchsaure aufgelost so dass um die Kolonien ein klarer Hof zu sehen ist 2 Wachstum und Stoffwechsel Bearbeiten Alle Arten von Sporolactobacillus sind heterotroph sie fuhren keine Photosynthese durch Die Vertreter der Gattung sind fakultativ anaerob oder mikroaerophil d h Wachstum erfolgt unter vollstandigen Ausschluss von Sauerstoff oder unter geringem Sauerstoffanteil Das Enzym Katalase ist nicht vorhanden Sie konnen in einer Fermentation verschiedene Kohlenhydrate zur Energiegewinnung verwerten Wie die Milchsaurebakterien produziert Sporolactobacillus Milchsaure in einer Garung die folglich als Milchsauregarung bezeichnet wird Hierbei unterscheidet man zwischen homofermentativen und heterofermentativen Arten Die Vertreter von Sporolactobacillus sind homofermentativ sie produzieren aus Glucose praktisch ausschliesslich Milchsaure Bei dem Typusstamm von Sporolactobacillus inulinus ist dies uberwiegend gt 99 die D Milchsaure Syn R Milchsaure die auch als linksdrehende Milchsaure bezeichnet wird Bei anderen Arten hat man auch ein Gemisch aus D und L Milchsaure gefunden 2 Die Kultivierung von Sporolactobacillus erfolgt in oder auf Nahrmedien die auch fur Milchsaurebakterien geeignet sind z B auf MRS Agar einem Nahrmedium das das Wachstum anspruchsvoller Milchsaurebakterien ermoglicht da es komplexe Wachstumsfaktoren enthalt Welche Wachstumsfaktoren Sporolactobacillus tatsachlich benotigt ist fur die meisten Arten noch nicht geklart Das Nahrmedium wird meist bei 30 37 C inkubiert dabei wird eine Gasatmosphare mit 5 Kohlenstoffdioxid empfohlen da unter normaler Luft nur eine sehr langsame Vermehrung stattfindet Die meisten untersuchten Stamme wachsen bei Temperaturen zwischen 20 und 40 C wobei die Vermehrung optimal bei etwa 30 C ist Da Sporolactobacillus Milchsaure produziert ist er in der Lage auch bei niedrigen pH Werten zu wachsen Bei S inulinus wurde ein pH Wert im Medium von 3 2 3 8 gemessen bei anderen Arten ein pH Wert von 4 4 2 Die Sporenbildung erfolgt nicht automatisch sondern wird durch bestimmte Umwelteinflusse auf die Zellen ausgelost Ein Nahrmedium dessen Bestandteile die Sporenbildung fordern ist beschrieben worden Es enthalt unter anderem Tomatensaft der haufig als Bestandteil von Nahrmedien fur Milchsaurebakterien verwendet wird Ammoniumsulfat und Starke Die Endosporen sind hitze resistent sie uberstehen eine Erhitzung auf 70 80 C fur 10 Minuten und konnen danach noch auskeimen durch eine Erhitzung auf 90 C fur 10 Minuten werden sie jedoch inaktiviert Wie bei bakteriellen Endosporen ublich enthalten sie Dipicolinsaure 2 Vorkommen und Okologie BearbeitenDas Bakterium nach dem die Gattung beschrieben ist wurde aus Huhnerfutter isoliert Fast alle weiteren bisher entdeckten Arten wurden in der Rhizosphare oder anderen Bodenproben gefunden Die Fundorte liegen uberwiegend in Japan und Sudostasien In den USA wurden zwei Stamme isoliert allerdings wurden dafur 700 Proben untersucht so dass angenommen wird dass Sporolactobacillus nicht haufig verbreitet ist 2 Einige Arten sind mesophil d h sie bevorzugen mittlere Temperaturen fur das Wachstum So zeigt Sporolactobacillus lactosus Wachstum bei 45 C wobei viele Stamme auch bei 15 C wachsen 1 Systematik BearbeitenDie Typusart Sporolactobacillus inulinus wurde 1963 von Kitahara und Suzuki erstbeschrieben Sie entdeckten in Huhnerfutter ein Bakterium das ihrer Ansicht nach eine Zwischenform der Gattungen Lactobacillus wegen der Milchsauregarung und Clostridium wegen der Sporenbildung darstellt Sie schlugen eine neue Untergattung Subgenus abgekurzt als subgen Sporolactobacillus in der Familie Lactobacillaceae vor 3 Die Typusart wurde von ihnen als Sporolactobacillus subgen Lactobacillus inulinus bezeichnet was zur Folge hatte dass die Gattung Lactobacillus in den Rang einer Untergattung herabgestuft wurde Es ist wahrscheinlich dass der korrekte Name Lactobacillus subgen Sporolactobacillus inulinus sein sollte Spater wurde die Art von Kitahara u a nur noch als Sporolactobacillus inulinus bezeichnet und damit Sporolactobacillus als Gattung etabliert 4 1972 wurde die Gattung dann zu der Familie Bacillaceae gestellt 4 Erst 2010 wurde durch Ludwig u a eine neue Familie Sporolactobacillaceae etabliert deren Typusgattung Sporolactobacillus ist 5 Die Familie Sporolactobacillaceae ist zu der Ordnung Bacillales gestellt nicht zu der Ordnung Lactobacillales in der viele Milchsaurebakterien enthalten sind Beide Ordnungen gehoren zur Abteilung Firmicutes Der Gattungsname verweist auf das Vorkommen der Milchsaurebakterien lateinisch lactis Milch das Aussehen der Zellen lateinisch bacillus kleiner Stab und die Fahigkeit Sporen zu bilden griechisch spora Spore Sporolactobacillus ist folglich ein stabchenformiges Bakterium in der Milch das Sporen bilden kann Tatsachlich kommt Sporolactobacillus aber nicht in Milch vor der Bestandteil des Gattungsnamens verweist nur auf die Ahnlichkeit mit der Gattung Lactobacillus die jedoch keine Sporen bildet 3 Folgende Arten zahlen zu der Gattung Stand 16 Marz 2021 4 Sporolactobacillus inulinus Kitahara und Suzuki 1963 Kitahara und Lai 1967 Sporolactobacillus kofuensis Yanagida et al 1997 Sporolactobacillus lactosus Yanagida et al 1997 Sporolactobacillus laevolacticus Andersch et al 1994 Hatayama et al 2006 Sporolactobacillus nakayamae Yanagida et al 1997 Sporolactobacillus nakayamae subsp nakayamae Yanagida et al 1997 Sporolactobacillus nakayamae subsp racemicus Yanagida et al 1997 Sporolactobacillus pectinivorans Lan et al 2016 Sporolactobacillus putidus Fujita et al 2010 Sporolactobacillus shoreae Thamacharoensuk et al 2015 Sporolactobacillus shoreicorticis Tolieng et al 2017 Sporolactobacillus spathodeae Thamacharoensuk et al 2015 Sporolactobacillus terrae Yanagida et al 1997 Sporolactobacillus vineae Chang et al 2008Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Paul Vos George Garrity Dorothy Jones Noel R Krieg Wolfgang Ludwig Fred A Rainey Karl Heinz Schleifer William B Whitman Bergey s Manual of Systematic Bacteriology Volume 3 The Firmicutes Springer 2009 ISBN 978 0 387 95041 9 Martin Dworkin Stanley Falkow Eugene Rosenberg Karl Heinz Schleifer Erko Stackebrandt Hrsg The Prokaryotes A Handbook on the Biology of Bacteria 3 Auflage Volume 4 Bacteria Firmicutes Cyanobacteria Springer Verlag New York 2006 ISBN 0 387 25494 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b Paul Vos George Garrity Dorothy Jones Noel R Krieg Wolfgang Ludwig Fred A Rainey Karl Heinz Schleifer William B Whitman Bergey s Manual of Systematic Bacteriology Volume 3 The Firmicutes Springer 2009 ISBN 978 0 387 95041 9 a b c d e f Dieter Claus Dagmar Fritze Miloslav Kocur Genera Related to the Genus Bacillus Sporolactobacillus Sporosarcina Planococcus Filibacter and Caryophanon Chapter 1 2 19 In Martin Dworkin Stanley Falkow Eugene Rosenberg Karl Heinz Schleifer Erko Stackebrandt Hrsg The Prokaryotes A Handbook on the Biology of Bacteria 3 Auflage Volume 4 Bacteria Firmicutes Cyanobacteria Springer Verlag New York 2006 ISBN 0 387 25494 3 S 631 635 doi 10 1007 0 387 30744 3 19 a b Kakuo Kitahara Jiro Suzuki Sporolactobacillus nov subgen In The Journal of General and Applied Microbiology Band 9 Nummer 1 1963 S 59 71 ISSN 1349 8037 doi 10 2323 jgam 9 59 a b c Jean Euzeby Aidan C Parte Genus Sporolactobacillus In List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature LPSN Abgerufen am 16 Marz 2021 unbekannt List of new names and new combinations previously effectively but not validly published Validation List no 132 In International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology Band 60 Nr 3 8 Marz 2010 ISSN 1466 5026 S 469 472 doi 10 1099 ijs 0 022855 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sporolactobacillus amp oldid 240492137