www.wikidata.de-de.nina.az
Die Spinnerin am Kreuz ist eine gotische Steinsaule in Wien Favoriten Spinnerin am Kreuz Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Geschichte 3 Lage 4 Bauwerk 5 Ahnliche Saulen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDa es in Wiener Neustadt eine ahnliche Saule mit demselben Namen gibt die vom Baumeister Michael Knab gegen Ende des 14 Jahrhunderts errichtet wurde wird er auch bei dieser Saule traditionell als Urheber bezeichnet bewiesen ist dies jedoch nicht 1 Belegbar ist erst der Neubau im 15 Jahrhundert Um die Spinnerin am Kreuz rankt sich auch eine Sage welche die Entstehungsgeschichte der Steinsaule mit den Kreuzzugen in Verbindung bringt Laut dieser Sage soll eine Frau an dieser Stelle wo damals noch ein Holzkreuz stand jahrelang spinnend auf ihren Mann gewartet haben 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Historische Darstellung von 1841 Gemalde von Rudolf von AltDas auf dem Wienerberg gelegene Wahrzeichen war in vergangenen Jahrhunderten weithin sichtbar Im Mittelalter hatte man von Suden kommend von diesem Punkt aus den ersten Blick auf die Stadt Wien Das Wiener Stadtrecht von 1296 erwahnt bereits ain stainern kreucz ob meurling mit dem der Vorganger des heutigen Tabernakelpfeilers gemeint sein durfte Es wird ofter eine herzogliche Stiftung von 1379 erwahnt die aber nicht belegbar ist 3 1446 wurde das Bauwerk durch Scharen des Janos Hunyadi zerstort In ihrer heutigen Form wurde die Saule 1452 von einem Dombaumeister des Stephansdomes Hans Puchsbaum zusammen mit Laurenz Spenning wiedererrichtet 1529 durch die Turken schwer beschadigt wurde sie 1598 durch den Wiener Hofsteinmetzmeister Paul Kolbl erneuert 1606 durch Truppen des Istvan Bocskai nochmals schwer beschadigt 1624 renoviert 1650 um eine Inschrift laut Erlass Ferdinands III erganzt 1683 wieder durch die Turken beschadigt und 1709 10 abermals renoviert Fur das Jahr 1709 ist erstmals der Name Creutz Spinnerin bzw Spinnerin Creutz belegt Figural dargestellt sind die christlichen Motive der Kreuzigung Geisselung Dornenkronung und Ecce homo Lage Bearbeiten Hauptartikel Hinrichtungsstatten am Wienerberg Die Saule markierte die ausserste Grenze der Wiener Stadtgerichtsbarkeit In unmittelbarer Nahe befand sich das Hochgericht wo bis ins 19 Jahrhundert offentliche Hinrichtungen durch den Galgen oder das Rad erfolgten Beim Bau des in unmittelbarer Nahe gelegenen George Washington Hofes wurden 1927 unzahlige Skelette verscharrter Gehenkter gefunden Die letzte offentliche Hinrichtung wurde an dieser Stelle am 30 Mai 1868 an Georg Ratkay 4 vollzogen der am 20 Mai 1868 in einem ordentlichen Gerichtsverfahren zum Tode verurteilt worden war und nachdem ihm am 28 Mai 1868 das Todesurteil bekanntgegeben wurde Bauwerk Bearbeiten nbsp Foto 1933Heute ist die 16 Meter hohe Saule von dichter Bebauung umgeben und der stark frequentierten Triester Strasse ausgesetzt Der Sandstein ermoglichte die Gestaltung komplizierter Figuren ist aber langfristig gegenuber atmospharischen Angriffen anfallig Der saure Regen und die saure Atmosphare konnen aus dem Stein den Kalk herauslosen Dabei entsteht Gips der am Stein als schwarze entstellende Kruste sichtbar ist Diese gipsgebundenen Ablagerungen aus Staub Sand Russ und Reifenpartikeln sind fur sich zwar hart darunter befindet sich mitunter schon zerbroselnder Sandstein Das Wahrzeichen wurde bereits mehrmals restauriert Wegen der starken Witterungsschaden wurde entschieden die Originalfiguren durch Kopien zu ersetzen Die Originale sind heute im Bezirksmuseum Favoriten zu besichtigen Ahnliche Saulen BearbeitenEine gewisse Ahnlichkeit zur Spinnerin am Kreuz besitzen neben der in Wiener Neustadt die Tutzsaule in Klosterneuburg das Hochkreuz in Bonn das Hochkreuz in Frauwullesheim die Predigtsaule und die Wegsaule beim Jakobstor die eines der Denkmaler in der Furst Anselm Allee in Regensburg ist sowie die Zderadsaule in Brunn Literatur BearbeitenFranz Xaver Schweickhardt Darstellung des Erzherzogthums Osterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen Schlosser Herrschaften Stadte Markte Dorfer Rotten etc etc topographisch statistisch genealogisch historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis Vierteln alphabetisch gereiht Teil Viertel unterm Wienerwald 7 von 34 Banden 6 Band Schongraben bis St Valentin Schmidl Wien 1833 S 130 Spinnerin am Kreuz Internet Archive Friedrich Dahm Manfred Koller Die Wiener Spinnerin am Kreuz Verlag Deuticke 1991 ISBN 3700546270 Richard Kurt Donin Meister Michael Knab In derselbe Zur Kunstgeschichte Osterreichs Verlag Rohrer 1951 Ignaz Benda 500 Jahre Spinnerin am Kreuz eine kunst und kulturgeschichtliche Studie Verlag Volkshochschule Favoriten 1953 Werner Schubert Favoriten Verlag Bezirksmuseum Favoriten Wien 1992 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spinnerin am Kreuz Wien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sage zur Spinnerin am Kreuz Artikel des Bundesdenkmalamts BDA uber die Restaurierung der Spinnerin am Kreuz Memento vom 10 Mai 2014 im Internet Archive Februar 2009 Einzelnachweise Bearbeiten Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Bd 5 S 268 Die Spinnerin am Kreuz auf Sagen at Dehio X XIX und XXI XXIII Wien 1996 S 40 http www wien gv at rk historisch 1948 november html 48 171111111111 16 350555555556 Koordinaten 48 10 16 N 16 21 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spinnerin am Kreuz Wien amp oldid 237758677