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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Sinclair QL ist ein als Heim und Personal Computer ausgelegter Computer des Herstellers Sinclair Research der in der ursprunglichen 1984 erstmals vermarkteten Variante uber einen Motorola 68008 Prozessor 128 KB RAM und zwei Microdrive Bandlaufwerke verfugte Das QL im Namen steht fur Quantensprung Englisch quantum leap Sinclair QLHersteller Sinclair ResearchTyp HeimcomputerVeroffentlichung 1984Produktionsende 1986Prozessor Motorola 68008 7 5 MHzArbeitsspeicher 128 KBGrafik 256 256 8 Farben512 256 4 FarbenSound Datentrager MicrodriveBetriebssystem QDOSSinclair QL rechts die beiden Microdrives mit zwei Cartridges bestucktTrotz seines teilweise ausserst fortschrittlichen Konzepts etwa einer einfachen grafischen Benutzeroberflache mit Fenstern hochauflosender Grafik einem sehr leistungsfahigen BASIC und dem damals fortschrittlichen Mikroprozessor wurde das Gerat kein kommerzieller Erfolg fur Sinclair Dies wurde unter anderem darauf zuruckgefuhrt dass der QL fur professionelle Anwendungen wegen der langsamen Microdrive Bandlaufwerke weniger geeignet andererseits fur einen reinen Spiele und Hobby orientierten Heimcomputer aber uberdimensioniert und zu teuer war Gleichzeitig verzogerte sich die Markteinfuhrung immer wieder und die ersten Gerate hatten technische Probleme was einen Imageschaden verursachte Durch die lange Verzogerung des Verkaufsstarts war der QL zudem nach kurzer Zeit mit Konkurrenzprodukten wie dem Atari ST und dem Commodore Amiga konfrontiert die dem Gerat in vielen Aspekten uberlegen waren Inhaltsverzeichnis 1 Hardware 2 Betriebssystem 3 Software 4 Technik 5 Markterfolg 6 Trivia 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHardware Bearbeiten nbsp Sinclair QL in Betrieb nbsp Geoffneter QL nbsp Ruckseite mit AnschlussenDer Sinclair QL ist in Form einer Konsole mit zwei integrierten Microdrive Laufwerken aufgebaut Microdrives sind Bandspeicher die eine Miniatur Endloskassette als Speichermedium verwenden und dank sektororientierter Datenspeicherung eine ahnliche Funktionalitat wie Diskettenlaufwerke bieten Die RAM Grundausstattung von 128 KB war mittels ursprunglicher Erweiterungsmodule bis auf 896 KB aufrustbar Der Sinclair QL besitzt Anschlusse sowohl fur RGB als auch damals gelaufigere F BAS Monitore um seine Grafikauflosung von 512 256 Pixeln in vier Farben oder in vier Graustufen sichtbar machen zu konnen Ebenfalls ist ein HF Modulator eingebaut so dass der QL auch an einem Fernsehgerat angeschlossen werden kann Besonders im auch uber den HF Modulator verfugbaren Grafikmodus von 512 256 Pixeln ist je nach Qualitat der Analog Elektronik des Fernsehgerates mit Einschrankungen von Bildgrosse und qualitat zu rechnen Da in den 1980ern bei Heimcomputern ublicherweise Fernsehgerate zur Bilddarstellung verwendet wurden hatte Sinclair deswegen einen alternativen Darstellungsmodus von 256 256 Pixel in acht Farben mit vergrossertem Bildrand implementiert der auch auf schlechten Fernsehgeraten noch eine vollstandige und relativ deutliche Anzeige bietet Auf seiner linken Seite bietet der QL einen Einschub fur Erweiterungsmodule Kleinere Exemplare etwa Floppy Disk Controller verschwinden komplett darin andere ragen aus dem Gerat heraus Die gangigsten Erweiterungsmodule waren Speichererweiterungen Ausserdem besitzt der QL einen Steckplatz an seiner Ruckseite in den ROM Module gesteckt werden konnen Betriebssystem BearbeitenDas QDOS genannte Betriebssystem mit integrierter Shell und Basicinterpreter in Abgrenzung zur ZX Reihe SuperBASIC genannt befindet sich in einem 48 KB ROM Es unterstutzt serienmassig einmalig fur die damalige Zeit echtes praemptives Multitasking Das BASIC des QL ist sehr umfangreich und leistungsfahig es unterstutzt komfortable Stringmanipulation und ahnlich wie Pascal geschachtelte Anweisungen Funktionen mit mehreren Parametern lokale Variable und rekursive Prozeduren Die Benutzeroberflache bietet einfache Fenstertechnik mit beliebig vielen und beliebig angeordneten Fenstern die allerdings alle in derselben Ebene liegen Ausgaben in sich uberlappende Fenster konnen sich daher gegenseitig uberschreiben was von den Applikationen aufgefangen werden kann Alle Fenster sind wie beim zeitgleich erschienenen Apple Macintosh bitmapped und damit voll grafikfahig d h jedes Pixel ist einzeln ansteuerbar Das Betriebssystem unterscheidet Nur Ausgabe Fenster und Fenster die sowohl zu beliebiger Ausgabe als auch zur Text Eingabe dienen konnen Da fur Textausgabe jedem Fenster individuelle Zeichensatze zugeordnet werden konnen sind auch Ausgaben in exotischen Schriftarten realisierbar Der QL ist ausserdem serienmassig netzwerkfahig das QLAN genannte Netzwerk lauft laut Herstellerangaben mit 100 kBit s tatsachlich aber 87 KBit s und kann bis zu 63 Sinclair QL und auch Sinclair ZX Spectrum sofern sie mit einem Interface 1 ausgestattet sind miteinander verbinden Es ist im ZX8302 Chip implementiert und mit einigen BASIC Befehlen auch ansprechbar QLAN ist ein Nachfolger des ZXNET das im Interface 1 des Sinclair Spectrum enthalten ist Der Funktionsumfang im Auslieferungszustand ist nach heutigen Massstaben minimal in der Werbung ist allerdings die gemeinsame Nutzung von Microdrive Laufwerken und Druckern vermerkt geredet wird auch von Dateiubertragung von gemeinsamen Spielen und der Nutzung in Schulen Mit Toolkit 2 einer ROM Erweiterung des Drittherstellers QJump kann ein Fileserver implementiert werden der uber das QLAN Zugriff auf entfernte Speichermedien und Drucker anderer Netzwerkteilnehmer erlaubt Eine Vernetzung war im Homecomputerbereich eher unublich entwickelte sich eher in Universitaten im DFU und Businessbereich Die spatere QL Variante One Per Desk war mit anderem Betriebssystem und abgeanderter Hardware dann primar fur den Telefonbetrieb ausgerichtet Die beiden RS 232C Anschlusse konnen nur mit bis zu 9 600 Baud betrieben werden im Nur Sendemodus z B an Drucker auch mit 19 200 Baud Fur Spiele sind zwei Joystick Anschlusse vorhanden Software Bearbeiten nbsp Anwendersoftware von Psion auf Microdrive CartridgesAls Softwareausstattung wurden auch die fur die damalige Zeit sehr leistungsfahigen Programme Quill Textverarbeitung Abacus Tabellenkalkulation Archive Datenbank mit eigener Programmiersprache und Easel Geschaftsgrafik mitgeliefert Diese Programme stammten vom englischen Hersteller Psion der zuvor bereits eine Reihe von Softwaretiteln fur die Vorganger des QL ZX80 81 ZX Spectrum produziert hatte Dieses fruhe Office Paket wurde von der Presse ausgesprochen positiv beurteilt und galt lange als eines der wesentlichsten Argumente fur den Kauf eines QL uberhaupt Einige Jahre spater erschien das Programmpaket ubrigens in leicht veranderter Form unter dem Titel XChange auch fur IBM kompatible Rechner es kostete alleine mehr als ein Sinclair QL inklusive der Psion Software Abgesehen vom Sinclair Hauslieferanten Psion wurde der QL von Softwareherstellern jedoch wenig unterstutzt Insbesondere Spiele die ihn fur den typischen Heimanwender attraktiv gemacht hatten gab es deutlich weniger als fur den damaligen Hauptkonkurrenten C64 Fur viele Buroanwender ware das mitgelieferte Psion Paket wegen seiner unbestrittenen Qualitat ein ausreichender Kaufanreiz gewesen wenn sie nicht durch die damals in vielen Zeitschriften erschienenen negativen Testberichte die sich auf die verfruhten QL Auslieferungen und die ungewohnten Microdrives bezogen abgeschreckt worden waren Nach dem Produktionsende des QL setzten Insider die Entwicklung des QL und vor allem des Betriebssystems QDOS eigenmachtig fort Unter anderem wurde QDOS auf die leistungsfahigere Hardware des Atari ST ubertragen und angepasst Technik Bearbeiten nbsp Eine Microdrive Cartridge wie sie bereits vom Sinclair Spectrum bekannt war Die Endloskassette war relativ fehleranfallig und hatte hohe Zugriffszeiten Der QL brachte einige grossere Neuerungen mit sich Er war der erste Homecomputer dessen Betriebssystem uber Multitasking verfugte Der QL basierte zudem auf einer Motorola CPU der 68k Serie also einem fur seine Zeit sehr fortschrittlichen Mikroprozessor als Kern Allerdings wurde mit dem Motorola 68008 die kleinste Variante ausgewahlt bei diesem Prozessor ist der Datenbus auf 8 Bit und der Adressbus auf 20 Bit reduziert was den hardwaretechnischen Aufwand stark vereinfachte Gegenuber einem gleich getakteten 68000 lauft der 68008 wegen der vermehrten Speicherzugriffszyklen etwa 15 langsamer der QL mit seiner mit 7 5 MHz getakteten 68008 CPU lief also etwa so schnell wie ein Computer mit einer mit 6 5 MHz getakteten 68000 CPU Als zweiten Prozessor besass der QL einen Intel 8049 fur die Steuerung der Tastatur Tonausgabe Schnittstellen und der Microdrives dadurch konnten Datenubertragungen bereits im Hintergrund stattfinden In anderer Hinsicht brachte der QL nur wenig Fortschritt Wenn man kein teures Floppylaufwerk dazukaufte erfolgte die Datenspeicherung auf den standardmassig eingebauten eigenentwickelten Endloskassetten Microdrives aus der Entwicklung des Spectrum entlehnt die nur langsame Datenzugriffe boten und ein ermudungsanfalliges Endlosband benutzten Zwar wurden an anderen Heimcomputern damals noch wesentlich langsamere Bandlaufwerke verwendet aber bei den professionellen CP M und MSDOS Computern waren die schnelleren aber teuren 8 und 5 Diskettenlaufwerke Standard Der etwa zur gleichen Zeit wie der QL erschienene Apple Macintosh enthielt sogar schon eines der brandneuen 3 Laufwerke von Sony mit 400 KB Fur den QL waren anfangs nur 5 Laufwerke erhaltlich im Herbst 1984 schliesslich auch 3 Laufwerke mit 720 KB Speicherkapazitat Anfang 1985 begannen die Preise fur Diskettenlaufwerke stark zu fallen tauchten somit zunehmend standardmassig bei Homecomputern auf und liessen die Microdrives des QL umso exotischer erscheinen Fur einige Lander so Deutschland und Frankreich wurden lokalisierte QL produziert Die deutsche Version wich in einigen Details von der englischen ab Neben einer QWERTZ Tastatur war auch das Betriebssystem eingedeutscht etwa bei den Fehlermeldungen Zudem hatte der deutsche QL andere Joystick und serielle Anschlussbuchsen Ausserdem war das Gehause durch eine Metallbedampfung und den Einbau einer Drossel besser funkentstort Markterfolg BearbeitenEine Reihe von Faktoren trugen dazu bei dass der QL im Vergleich zu seinen Vorgangern Sinclair ZX81 und ZX Spectrum ein kommerzieller Misserfolg wurde Zunachst verging zwischen der Ankundigung und Auslieferung eine relativ lange Zeit die britische Computerpresse interpretierte das Kurzel QL daher auch als quite late ziemlich spat Im Fruhjahr 1984 wurden noch unfertige QL ausgeliefert Da das Betriebssystem auf ROM nicht rechtzeitig fertiggestellt worden war musste es bei diesen fruhen Exemplaren in Form eines aus dem Gehause ragenden Dongles auch kludge dt Behelfslosung genannt erganzt werden wodurch die geplanten 32 KB ROM auf 48 erweitert wurden Auch spater wurden QL auffallig haufig als defekt reklamiert Dadurch wurde der Ruf des Rechners fruhzeitig beschadigt Als er schliesslich Ende 1984 in grosseren Stuckzahlen und funktionierenden Exemplaren ausgeliefert werden konnte nun mit 48 KB eingebautem ROM war der QL angesichts der raschen Entwicklung Mitte der 1980er Jahre einem deutlich starkeren Konkurrenzdruck ausgesetzt Der QL unterstutzte zwar Multitasking farbige Rastergrafik und eine fruhe Version der Fenstertechnik wurde jedoch ausschliesslich durch Tastaturkommandos bedient Eine grafische Benutzeroberflache mit Schreibtischmetapher Icons und Mausbedienung wie sie bei Xerox in den fruhen 1970er Jahren entwickelt und 1984 mit dem Erscheinen des Apple Macintosh Stand der Technik wurde gab es nicht Sinclairs amerikanische Wettbewerber Atari und Commodore stellten 1985 mit dem Atari ST bzw Amiga ebenfalls Modelle vor die wie die Apple Computer uber eine grafische Benutzeroberflache mit Mausbedienung verfugten und zudem leistungsfahiger waren da sie den Motorola 68000 Prozessor mit 16 Bit Datenbus verwendeten Somit war der QL als Burocomputer nicht konkurrenzfahig Ein weiterer Aspekt mit dem der QL ins Hintertreffen geriet war die Verwendung des proprietaren Microdrives als integrierter Massenspeicher Microdrive Cartridges waren gegenuber Disketten die die im Heimanwenderbereich noch verbreiteten Kassetten als Speichermedien verdrangten in mehrfacher Hinsicht im Nachteil Sie wurden kurz nach Erscheinen des QL von den zunachst teureren Diskettenlaufwerken preislich unterboten waren im Zugriff langsamer als jene galten als storanfallig und fassten lediglich etwa 110 KB in Hard und Software nicht kompatibel mit den 85 KB beim Spectrum Qualitatsprobleme bei Laufwerken und Medien sowie das Quasi Monopol von Sinclair auf Datentrager und Produktion machte das System fur Softwareproduzenten eher unattraktiv Software fur den Sinclair Spectrum und Sinclair ZX81 war zuvor oft auf der weiter verbreiteten Kassette ausgeliefert worden Zwar konnten an den QL externe Diskettenlaufwerke angeschlossen werden dafur musste aber zuerst ein Diskettencontroller von einem von mehreren Fremdanbietern erworben werden wahrend die spateren Konkurrenzmodelle von Atari Atari ST und noch spater auch von Commodore Amiga mit fertig eingebauten 3 Laufwerken aufwarteten Alle Anwendergruppen des QL mussten jeweils teure Hardware dazukaufen So ging das Konzept fur jeden etwas zu einem gunstigen Preis zu bieten erstmals seit Entwicklung des ZX80 nicht mehr auf Die Sinclair typischen Verspatungen und die teils fehlende Qualitatskontrolle passten nicht mehr in die Zeit die von qualitativ guten Produkten wie dem Commodore C 64 und dem Amstrad CPC bestimmt waren Die fehlende Maus und die fehleranfalligen Sinclair Microdrive Bandlaufwerke machten den Rechner dem Atari ST dem Amiga dem Archimedes und auch dem Apple Macintosh unterlegen Die neue Rechnerarchitektur und die geanderte Datentragerformatierung der Laufwerke machten ihn zum Spectrum und ZX81 inkompatibel Zur CP M und IBM Welt bestanden keine Schnittpunkte Die gunstige und modernisierte Hardware und das teils leistungsfahige Betriebssystem kamen wie die angedachte und eingebaute Vernetzung nicht mehr zum Tragen Der QL konnte keine der Kernzielgruppen wirklich ansprechen Die One Per Desk Variante betraf einen anderen Markt Diese Faktoren fuhrten zu einem schleppenden Verkauf des QL die Sinclair in finanzielle Schwierigkeiten brachte Erschwerend kam hinzu dass das Elektrofahrzeug Sinclair C5 sich 1985 als volliger Flop erwiesen hatte In dieser Situation setzte man wieder auf den rasch veraltenden aber popularen ZX Spectrum von dem 1986 eine erweiterte Version mit 128 KB RAM erschien Dies war jedoch bereits zu spat im April 1986 sah sich Sir Clive Sinclair schliesslich gezwungen das angeschlagene Unternehmen an den britischen Konkurrenten Amstrad zu verkaufen der die QL Produktion einstellte und die restlichen Rechner unter Buchwert absetzen musste Trivia BearbeitenDer englische Computerhersteller ICL liess einen auf dem QL basierenden jedoch mit anderem Betriebssystem versehenen Burorechner namens OPD One per desk fertigen Der Linux Erfinder Linus Torvalds machte seine ersten ernsthaften Programmiererfahrungen mit einem QL so analysierte er das QDOS und schrieb eine Software fur einen Floppycontroller 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sinclair QL Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sinclair QL bei Oldcomputers net Sinclair QL bei old computers com Umfangreichste Fotogalerie uber 1000 Bilder zum Sinclair QL Die Geschichte des Sinclair QLs auf YouTube Engl Gmove Blitter von Linus Torvalds 1986Einzelnachweise Bearbeiten der Treiber fur den Floppy Controller war so schlecht dass ich mir schliesslich selbst einen schrieb Bei dieser Gelegenheit fand ich ein paar Fehler im Betriebssystem S 52 Linus Torvalds David Diamond Just for Fun Wie ein Freak die Computerwelt revolutionierte Carl Hanser Verlag Munchen 2001 ISBN 3 446 21684 7 englisch Just for Fun The story of an accidental revolutionary Ubersetzt von Doris Martin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sinclair QL amp oldid 231569746