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MCS 48 ist die Bezeichnung einer 1976 von Intel vorgestellten Familie von 8 Bit Mikrocontrollern Bei einem Mikrocontroller sind im Optimalfall alle Teile eines Computersystems Prozessor Programmspeicher Datenspeicher und Ein Ausgabeeinheiten in einem einzigen Baustein zusammengefasst Die MCS 48 Baureihe zahlt zu den ersten derartigen Systemen Zu Beginn hatte sie nur drei Mitglieder mit den Bezeichnungen 8048 8035 und 8748 Beim 8035 befindet sich das Anwendungsprogramm in einem externen Baustein wohingegen sich beim 8048 und 8748 das Anwendungsprogramm im Baustein selbst befindet entweder in einem maskenprogrammierten ROM 8048 oder in einem EPROM 8748 1 Intel 8048 gt gt Intel P8048HProduktion 1976 bis 1990erProduzenten Intel Philips Semiconductors NECSiemens AGProzessortakt 6 MHzBefehlssatz 8 BitSockel 40 pin DIPBereits 1980 wurde mit Einfuhrung des Intel 8051 eine leistungsfahigere Nachfolgefamilie vorgestellt die unter dem Namen MCS 51 bekannt wurde Der Erfolg der 8048 Serie in vielen Anwendungsbereichen sorgte aber dafur dass er auch spater noch massiv verwendet wurde und sogar bis heute Verwendung findet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Verwendung 2 Architektur 3 Varianten 4 Bekannte Gerate mit MCS 48 Bausteinen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und Verwendung BearbeitenIm Jahr 1976 erschienen der 8048 8035 und 8748 Im Jahr 1978 folgten die Low cost Varianten 8020 8021 und 8022 die weniger Anschlusse hatten und deshalb nur mit internem Programmspeicher betrieben werden konnten 1 2 Gleichfalls 1978 wurden die entsprechenden Varianten 8039 und 8049 im Jahr 1981 der 8749 mit jeweils doppeltem ROM und RAM vorgestellt 1 Im Jahr 1978 wurde auch die erganzende Bausteinreihe UPI 41 Universal Peripheral Interface vorgestellt Hier ist der 8 Bit Datenbus direkt herausgefuhrt so dass der Prozessor als Slave Prozessor verwendet werden kann Im Vergleich zum 8048 mit 96 Befehlen besitzt der 8041 nur 90 Befehle Zu Beginn bestand die Reihe nur aus den beiden Mitgliedern mit den Bezeichnungen 8041 und 8741 der bekannteste Einsatz durfte der des spater erschienenen 8042 als Tastaturcontroller im 1984 vorgestellten IBM PC AT sein 3 nbsp Intel D8749 nbsp UdSSR Klon eines Intel 8748Die Familie wurde zunachst in NMOS Technologie ab Beginn der 1980er Jahre dann auch in der heute ublichen CMOS Technologie hergestellt Philips Semiconductors heute NXP hatte eine Lizenz diese Familie herzustellen und hat auf Basis der Architektur die eigene MAB8400 Familie entwickelt die u a das erste I C Interface enthielt und in den ersten Philips CD Spielern z B CD 100 eingesetzt wurde 4 Auch fur die in den 1980er Jahren verbreiteten Genius Computer Mause wurde ein 8048 verwendet ebenso wie er auch im Sinclair QL als Co Prozessor Verwendung fand Unsichtbar sind MCS 48 Bausteine auch heute noch in einer Unzahl von Geraten von der Nachttischuhr uber den Videorekorder bis hin zur Waschmaschine zu finden Architektur BearbeitenDie MCS 48 Baureihe ist grundsatzlich entsprechend der Harvard Architektur aufgebaut wobei zum Programm und zum Datenadressraum noch ein eigener Ein Ausgabeadressraum hinzukommt Die Lange der Programmadresse betragt 12 Bit womit 4 KByte adressiert werden konnen Diese sind als zwei unabhangige 2 KByte Programmbanke organisiert Da Bank 2 immer extern liegt Ausnahme 8050 kann durch Benutzung von Ausgabeleitungen zusatzlicher Programmspeicher adressiert werden Der interne Datenspeicher 64 256 Bytes kann extern durch weitere 256 Bytes erweitert werden Die Speicherzellen sind statisch ausgefuhrt sie konnen uber eine Standby Versorgungsleitung auch im abgeschalteten Zustand mit Strom versorgt werden und so die Daten erhalten Eine Erweiterung der Ein Ausgabeleitungen erfolgt im einfachsten Fall uber den Portextender Baustein 8243 der vier 4 Bit Ports zur Verfugung stellt Dabei wird der 8243 mit speziell dafur vorgesehenen Befehlen in das Gesamtsystem eingebunden Ausserdem konnen Standard MCS 80 85 I O Bausteine im Datenadressraum betrieben werden Bei der Entwicklung wurde besonders auf einen Befehlssatz geachtet der leistungsfahige Bitbefehle bietet andererseits aber auch so kompakt wie moglich ist Die meisten Befehle sind nur 1 Byte lang mit implizitem Operanden einige wenige haben einen Operanden in einem zweiten Byte codiert Dadurch ergeben sich sehr kurze Programme die auf die vorgegebene Speichergrosse abgestimmt sind Ein grosser Nachteil der Architektur war dass bedingte Sprunge nur absolut innerhalb einer 256 Byte Seite durchgefuhrt werden konnten Dies fuhrte bei Programmerweiterungen zu Nachjustierung nachfolgender bedingter Sprunge durch Nachschaltung direkter langer Sprunge um die 256 Byte Seitengrenze zu uberwinden was in der Folge zu weiteren Codeverschiebungen mit Korrekturen fuhrte Mehrere Eingriffe im Assemblercode und anschliessende Assemblierungen waren die Folge Beim nachfolgenden MCS 51 wurde dieser Nachteil beseitigt indem die bedingen Sprunge relativ 127 Byte zum Sprungbefehl durchgefuhrt werden konnten und nicht an Seitengrenzen gebunden waren Gemeinsamkeiten aller MCS 48 Bausteine 8 Bit Prozessorkern min 64 Bytes internes RAM optional externes RAM und ROM Intervallzeitgeber 2 Interrupt QuellenVarianten Bearbeiten nbsp Blick auf den 8749HMCS 48 Varianten Typ ROM intern RAM intern Bemerkung8020 1024 64 maskenprogrammierte Low Cost CPU keine Interrupts kein externer Programmspeicher abgespeckter 8048 Befehlssatz 20 Anschlusse 13 Ein Ausgange8021 1024 64 maskenprogrammierte Low Cost CPU keine Interrupts kein externer Programmspeicher abgespeckter 8048 Befehlssatz 28 Anschlusse 21 Ein Ausgange 5 8022 2048 64 maskenprogrammierte Low Cost CPU A D Wandler Spannungskomparator Eingange kein externer Programmspeicher abgespeckter 8048 Befehlssatz 6 8035 64 ROM lose Version des 8048 Programm in externem Baustein 7 8039 128 ROM lose Version des 8049 Programm in externem Baustein 8 8040 256 ROM lose Version des 8050 Programm in externem Baustein 9 8048 1024 64 erster Mikrocontroller von Intel begrundete die MCS 48 Familie 7 8049 2048 128 Weiterentwicklung des 8048 mit grosserem Daten und Programmspeicher 8 8050 4096 256 Weiterentwicklung des 8049 mit grosserem Daten und Programmspeicher 9 8648 1024 64 einmalig programmierbarer 8048 Factory OTP8748 1024 64 reprogrammierbarer 8048 EPROM statt ROM 7 8749 2048 128 reprogrammierbarer 8049 EPROM statt ROM 9 87P50 256 Piggyback Huckepack Version bei der im Chipgehause ein Sockel fur ein 2716 EPROM 2 KB vorhanden ist nbsp Blick auf den 8741UPI 41 Varianten Typ ROM intern RAM intern Bemerkung8041 1024 64 vom 8048 abgeleiteter Slave Prozessor mit asynchronem Datenregister zur Kommunikation mit einem Master Prozessor bspw 8048 49 50 10 8042 2048 128 vom 8049 abgeleiteter Slave Prozessor mit asynchronem Datenregister zur Kommunikation mit einem Master Prozessor bspw 8048 49 50 11 8641 1024 64 einmalig programmierbarer 8041 Factory OTP 10 8741 1024 64 reprogrammierbarer 8041 EPROM statt ROM 12 8742 2048 128 reprogrammierbarer 8042 EPROM statt ROM 13 8271 Programmierbarer Floppy Disk Steuerbaustein festprogrammierter Schnittstellenbaustein auf Basis 8041 8273 Programmierbarer HDLC SDLC Steuerbaustein festprogrammierter Schnittstellenbaustein auf Basis 8041 8278 Programmierbarer Tastatur Schnittstellenbaustein festprogrammierter Schnittstellenbaustein auf Basis 8041 8292 IEC Steuerbaustein festprogrammierter Schnittstellenbaustein auf Basis 8041 8294 Datenverschlusselungs Baustein festprogrammierter Schnittstellenbaustein auf Basis 8041 8295 Steuerbaustein fur Punktmatrix Drucker festprogrammierter Schnittstellenbaustein auf Basis 8041 Bekannte Gerate mit MCS 48 Bausteinen BearbeitenPhilips G7000 Spielkonsole 1978 als Hauptprozessor Sinclair QL Homecomputer 1984 als Coprozessor fur Peripherie IMSAI 8080 Computer 1979 zur Abfrage des Bedienpanels Nintendo Donkey Kong Spielautomat 8035 Clone MB8884 als Sound Prozessor Kosmos CP1 Lerncomputer Entex Adventure Vision Spielkonsole 1982 Motorsteuergerat Digijet VW T3 2 1 Liter Einspritzmotor Kennbuchstabe DJ Roland CR 78 Drumcomputer 1978 arbeitet mit einem 8048 Roland Jupiter 4 Synthesizer 1978 arbeitet mit zwei 8048 zur Parametersteuerung und Keyboard Abfrage Roland ProMars Synthesizer 1979 arbeitet mit zwei 8048 zur Parametersteuerung und Keyboard Abfrage Korg Poly 61 Synthesizer 1982 arbeitet mit zwei 8049 zur Parametersteuerung und Keyboard Abfrage Korg Polysix Synthesizer 1981 arbeitet mit einem 8048 zur Parametersteuerung und einem 8049 zur Keyboard Abfrage Sequential Circuits Pro One Synthesizer 1981 arbeitet mit einem 8021 u a fur den SequenzerLiteratur BearbeitenMCS 48 J Koch Bearb Die Mikrocomputer Familie MCS 48 Eigenschaften und Anwendungen Philips Valvo 1980 ISBN 3 87095 253 9 J Koch Bearb Die Mikrocomputer Familie MCS 48 Befehlsvorrat Philips Valvo 1979 ISBN 3 8709 250 4 Horst Pelka Der Ein Chip Mikrocomputer Franzis Verlag Munchen 1981 141 S ISBN 3 7723 6831 X Mikrocomputer SAB 8048 8049 Befehlsliste Hrsg von der Siemens AG Bereich Bauelemente Balanstrasse 73 8000 Munchen 80 Bestell Nr B 2516 Helmut Steffen Steuern Prozessdatenverarbeitung im Technikunterricht Funktionsmodelle mit dem INTEL Einchip Computer 8048 Ferd Dummler Verlag Bonn 1995 103 S ISBN 3 427 53411 1 MCS 48 Single Component Microcomputer Applications Seminar Notebook 1978 Intel Corporation MCS 48 Microcomputer User s Manual PDF 7 2 MB 1978 Intel Corporation Lionel Smith Cecil Moore Serial I O and Math Utilities for the 8049 Microcomputer Application Note AP 49 January 1979 Intel Corporation A High Speed Emulator for Intel MCS 48 Microcomputers Application Note AP 55A August 1979 Intel Corporation Phil Dahm Stuart Rosenberg Intel MCS 48 and UPI 41A Microcontrollers Reliability Report RR 25 December 1979 Intel Corporation Microcontroller Handbook Intel 1984 Order number 210918 002 8 Bit Embedded Controllers Intel 1991 Order number 270645 003 UPI 41 UPI 41A User s Manual Intel 1980 Order number 9800504 02 Rev B Microprocessor Peripherals UPI 41A 41AH 42 42AH User s Manual PDF 718 kB Oktober 1993 Order number 231318 006 Intel Corporation Johan Beaston Jim Kahn An 8741A 8041A Digital Cassette Controller Application Note AP 90 May 1980 Intel Corporation Weblinks Bearbeiten nbsp Commons MCS 48 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grokking the MCS 48 System PDF 3 4 MB Einzelnachweise Bearbeiten a b c Intel s CPU family trees Memento vom 14 Marz 2011 im Internet Archive MCS 48 Microcomputer User s Manual Memento des Originals vom 21 Juli 2011 im Internet Archive PDF 7 2 MB nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sharpmz org Intel Corporation 1978 Technische Universitat Chemnitz Das Motherboard des AT Memento des Originals vom 6 Januar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft 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Handbook archive org a b 8041AH 8041AH 2 8641A 8741A Universal Peripheral Interface 8 Bit Microcontroller Intel Fair Applications Handbook archive org UPI 41AH 42AH Universal Peripheral Interface 8 Bit Slave Microcontroller Intel Fair Applications Handbook archive org 8741A Universal Peripheral Interface 8 Bit Microcomputer PDF 214 kB Oktober 1989 Order number 290241 001 Intel Corporation Intel Fair Applications Handbook archive org 8742 Universal Peripheral Interface 8 Bit Slave Microcomputer PDF 216 kB November 1991 Order number 290256 001 Intel Corporation Intel Fair Applications Handbook archive org Intel Mikroarchitekturen x86 Mikroarchitekturen 8086 80186 80286 80386 80486 P5 P6 NetBurst Core Solo Core Duo Core 2 Nehalem Westmere Sandy Ivy Bridge Haswell Broadwell Skylake Kaby Lake Coffee Lake Whiskey Lake Cannon Lake Cascade Lake Ice Lake Comet Lake Tiger Lake Rocket Lake Alder Lake Raptor Lake Meteor Lake AtomNon x86 Mikroarchitekturen Mikrocontroller MCS 48 MCS 51 MCS 96 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