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Der Intel 80286 auch iAPX 286 oder Intel 286 war ein x86 Mikroprozessor mit 16 Bit Architektur des Unternehmens Intel der am 1 Februar 1982 als Nachfolger des 8086 auf den Markt kam Der 286er wie der 80286 haufig auch genannt wird gesprochen Zweisechsundachtziger wurde zunachst in Buro Mikrocomputeranlagen eingebaut die unter Unix liefen 1984 brachte dann das Unternehmen IBM den PC AT auf 80286 Basis als Nachfolger des PC XT heraus Fast ausschliesslich durch die PC AT Computer und deren kompatible Nachbauten fand der 80286 Verbreitung lt lt Intel 80286 gt gt Intel CPU 80286 im PGA Gehause fur 8 MHz Produktion 1982 bis fruhe 1990erProduzenten Intel AMD IBMHarris Intersil Siemens AGFujitsuProzessortakt 4 MHz bis 25 MHzFertigung 1 5 µm NMOSBefehlssatz x86 16 BitSockel PGA CLCC und PLCC 68 Pin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Features 3 1 Protected Mode 3 2 Memory Extender 3 3 DOS Extender und Windows 3 4 Unix 4 Technische Daten 5 Peripheriebausteine 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Intel 80286 erschien 1982 auf dem Markt kurz nach dem Erscheinen des ersten IBM Personal Computer und vier Jahre nach dem 8086 Er stellt eine komplette Uberarbeitung des 8086 dar Er weist bei gleicher Taktfrequenz etwa die 3 bis 4 fache Leistung gegenuber einem 8086 auf Die ersten Versionen waren noch vergleichsweise langsam mit 4 MHz 6 MHz und 8 MHz getaktet spatere Versionen erlaubten Taktfrequenzen bis 12 5 MHz AMD und Harris stellten spater auch CPUs mit 16 MHz 20 MHz und 25 MHz her Technologisch setzt er letztmals auf einen NMOS Prozess mit 1 5 µm Strukturbreite Spatere Prozessoren wie auch Nachbauten des 80286 durch Intersil und Fujitsu wechselten zum stromsparenderen CMOS Prozess Architektur Bearbeiten nbsp Intel 80286 FunktionsblockschaltbildGrundlegende Unterschiede in der Architektur zum 8086 kein gemultiplexter Adress Datenbus mehr 8086 Daten und Adressbus gemultiplext Schnellere Speicherzugriffe 2 Takte 8088 und 8086 4 Takte zusatzlicher Adder fur Adressberechnung 8086 normale ALU wurde zur Adressberechnung genutzt 4 Takte zusatzlich bei einfachen Adressberechnungen BP SI 8 Takte bei doppelten BP SI nn Hardware Multiplizierer 16 Bit Multiplikation in 21 Takten 8086 118 133 Takte Z80 214 667 Takte in SW 1 Hardware Dividierer 16 Bit Division in 22 Takten 8086 144 162 Takte schnellerer Shifter aber noch keinen Barrel Shifter 1 Takt pro Verschiebung 8086 4 Takte Zusatzliche Befehle Verschiebe Befehle ROR ROL RCR RCL SAL SAR SHL immediate MUL immediate PUSH immediate PUSHA POPA ENTER LEAVE INS OUTS BOUND Unterstutzung eines Protected Mode der physisch bis zu 16 MiB und logisch bis zu 512 MiB adressieren konnte 4 weitere Adressleitungen A20 bis A23 zur Adressierung von 16 MiB statt 1 MiB Gleitkommabefehle fur den 80287 erfordern keine Synchronisation mittels FWAIT mehr Geschwindigkeitsgewinn des 80286 gegenuber 8088 taktbereinigt ca 3 5 bis 4 Geschwindigkeitsgewinn des 80287 gegenuber 8087 taktbereinigt ca 1 bis 1 15 interne Verarbeitungsgeschwindigkeit identisch schnellerer Bus Features BearbeitenProtected Mode Bearbeiten nbsp Prozessorkern Die eines Intel 80286 8 MHz Bezuglich seines Befehlssatzes ist der 80286 abwartskompatibel zum 8086 er fuhrte aber einen zusatzlichen Betriebsmodus ein den Protected Mode Der zum 8086 abwartskompatible Betriebsmodus erhielt die Bezeichnung Real Mode Die Bezeichnung Real Mode wurde derart gelaufig dass sogar bis heute haufig uber den 8086 und dessen Bruder 8088 vereinfachend gesagt wird sie wurden im Real Mode laufen denn im Real Mode war der 80286 fast vollstandig softwarekompatibel zum 8086 einschliesslich der Beschrankung auf 1 MiB Adressraum Der Protected Mode dagegen erlaubt es uber den 24 Bit breiten Adressbus bis zu 16 MiB zu adressieren Die Beschrankung auf maximal 64 KiB grosse Segmente blieb jedoch auch in diesem Betriebsmodus bestehen alle Adressregister waren nach wie vor nur 16 Bit breit Allerdings konnte ein Segment auf eine nahezu beliebige Adresse im 24 Bit Adressraum gelegt werden Nur so erschloss sich fur Programmcode der gesamte Adressraum Durch die Speicherverwaltungsmoglichkeit des Protected Modes steht ein virtueller Speicher von knapp 1 GiB 16383 Segmente zu max 64 KiB zu Verfugung Siehe dazu auch 16 Bit Protected Mode Der Protected Mode unterstutzte Multitasking Speicherschutz und weitere im Real Mode nicht verfugbare Erweiterungen Obwohl der Protected Mode schwieriger zu programmieren war als der Real Mode bot er eine Vielzahl von Vorteilen und neuen Moglichkeiten Die Entwickler von Intel glaubten dass alte Programme die sich an gewisse Regeln hielten unverandert im neuen Modus laufen wurden In der Praxis zeigte sich jedoch dass aufgrund vieler Probleme mit der PC Architektur und dem Betriebssystem MS DOS fast keine Real Mode Programme im Protected Mode lauffahig waren Bill Gates bezeichnete den 80286 auch als hirnlosen Chip da die CPU in einer Windows Umgebung nicht mehrere MS DOS Programme gleichzeitig abarbeiten konnte 2 Dies wurde erst im Nachfolger 80386 ermoglicht der dafur einen eigenen Betriebsmodus den Virtual 8086 Mode bekam Die CPU konnte zwar relativ einfach in den Protected Mode geschaltet werden der Weg zuruck war jedoch nur uber einen Reset moglich oder durch Benutzen eines undokumentierten Befehles LOADALL 0x0F05 lade alle Prozessorregister aus dem Speicher Es wurde viel spekuliert warum Intel keine einfachere Moglichkeit bot vom Protected Mode in den Real Mode zuruckzukehren die am haufigsten angefuhrten Grunde sind Intel betrachtete den Protected Mode als derart uberlegen dass niemand in den Real Mode wurde zuruckschalten wollen Ein entsprechender Befehl sei vorgesehen gewesen er habe jedoch nicht richtig funktioniert und wurde vor Markteinfuhrung kurzfristig stillgelegt Ein Designfehler an der Mikroarchitektur des 80286 habe ein problemfreies Zuruckschalten nicht ohne tiefgreifende Veranderungen an dieser ermoglicht Die Implementierung des Befehls wurde schlicht und einfach vergessen nbsp Intel 80286 mit 10 MHz PLCC Gehause 3 nbsp Siemens SAB 80286 PLCC Gehause nbsp IBM 80286 fur 8 MHz PGA Gehause Memory Extender Bearbeiten 1987 mit Windows 2 1 realisierte das Unternehmen Microsoft zum ersten Mal einen sogenannten Memory Extender der den Protected Mode des 80286 zu Hilfe nahm Mit solchen Memory Extendern kann aus DOS heraus Speicher oberhalb der 1 MiB Grenze und des High Memory das sogenannte Extended Memory genutzt werden 1988 wurde dieser Zugriff standardisiert Der Standard hiess XMS Die Memory Extender hiessen XMS Extender Der bekannteste unter ihnen wurde der ab 1990 mit DOS 5 0 mitgelieferte Extender HIMEM SYS DOS Extender und Windows Bearbeiten Ab 1990 kamen dann auch DOS Extender zur verbesserten Nutzung des Protected Mode der 80286 und 80386 Prozessoren auf Bis Windows 3 0 wurde der Real Mode des PC XT 8086 88 unterstutzt bis Windows 3 1 der Standard Mode d h der 16 Bit Protected Mode des AT 80286 Windows fur Workgroups 3 11 lief allerdings nur noch im Enhanced Mode d h 32 Bit Protected Mode der einen 80386 Prozessor oder hoher erfordert 4 Ebenso setzte Windows 95 einen 80386 Prozessor oder besser voraus Unix Bearbeiten Das bereits zuvor von Microsoft und SCO auf den 8086 portierte Unix System V erschien 1985 als Xenix 286 System V Release 2 0 auch fur den 80286 5 Auch Coherent lief auf dem 80286 jedoch konnte PC Unix erst mit dem 80386 auf der x86 Architektur richtig Fuss fassen Technische Daten BearbeitenMax adressierbarer Speicher 16 MiB Verarbeitungsbreite 16 Bit Datenbus 16 Bit Adressbus 24 Bit L1 Cache nicht vorhanden L2 Cache nicht vorhanden Bauform PGA PLCC oder LCC mit 68 Pins Betriebsspannung VCore 5 V Erscheinungsdatum 1982 Fertigungstechnik 1 5 µm Die Grosse 47 mm bei 134 000 Transistoren max Taktfrequenzen 0 4 MHz nur fur kurze Zeit erhaltlich externer Takt 8 MHz 0 6 8 10 12 16 MHz 20 MHz nur Harris Intersil CS80C286 20 und AMD N80C286 20 25 MHz nur Harris Intersil CS80C286 25Peripheriebausteine BearbeitenIntel 82284 Taktgeber Intel 82288 Bus Controller Intel 82289 Bus ArbiterSiehe auch BearbeitenAm286 Kopie von AMD produziert ab 1986 U80601 DDR Nachbau aus dem Kombinat Mikroelektronik Erfurt produziert ab 1989 Literatur BearbeitenC Vieillefond Programmierung des 80286 SYBEX Verlag 1987 ISBN 3 88745 668 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Intel 80286 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Intel 80286 Informationen und Fotos der verschiedenen Versionen bei cpu collection de englisch Aus Anlass 20 Jahre PC Programmierung Wie kriege ich Hauptspeicher Einzelnachweise Bearbeiten Z80 Advanced Math gt Multiplication base case In z80 heaven wikidot com 21 Marz 2021 abgerufen am 18 November 2022 englisch Die Geschichte der x86 CPUs Intel 286 In computerwoche de Abgerufen am 3 August 2009 Intel Inc Hrsg 80286 and 80287 Programmer s Reference Manual Intel Literature Sales Santa Clara CA USA 1987 ISBN 1 55512 055 5 englisch bitsavers org PDF 27 3 MB abgerufen am 14 Marz 2021 Raymond Chen If Windows 3 11 required a 32 bit processor why was it called a 16 bit operating system In devblogs microsoft com 17 Mai 2010 abgerufen am 5 Februar 2012 englisch Fred Hantelmann LINUX fur Durchstarter 2 Auflage Springer Verlag 1999 ISBN 978 3 540 65215 1 2 Entwicklung von Unix S 16 2 3 PC Unix Varianten eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Kurz nach der breiten Verfugbarkeit von Intel 80286 Prozessoren stellte SCO im Jahre 1985 das Xenix 286 System V Release 2 0 vor Aufgrund starker Inanspruchnahme des Prozessors allein fur die Steuerung des Betriebssystems hatte es diese Implementierung jedoch zunachst schwer mit dem auf demselben Prozessortyp etablierten MS DOS zu konkurrieren Intel Mikroarchitekturen x86 Mikroarchitekturen 8086 80186 80286 80386 80486 P5 P6 NetBurst Core Solo Core Duo Core 2 Nehalem Westmere Sandy Ivy Bridge Haswell Broadwell Skylake Kaby Lake Coffee Lake Whiskey Lake Cannon Lake Cascade Lake Ice Lake Comet Lake Tiger Lake Rocket Lake Alder Lake Raptor Lake Meteor Lake AtomNon x86 Mikroarchitekturen Mikrocontroller MCS 48 MCS 51 MCS 96 XScale Server Itanium Itanium 2GPU Mikroarchitekturen Larrabee Intel HD Graphics Alchemist nbsp Intel ProzessorenListe aller Prozessoren ab 1970 alle Modellnummern von 2004 bis 2009 Vor x86 Prozessoren Desktop 4004 4040 8008 8080 8085iAPX 86 bis zur 4 Generation Desktop 8086 8088 80186 80188 80286 80386 i386 80486 i486 Overdrive VersionenPentium Serie Desktop Pentium MMX Pentium II Pentium III Pentium 4 Pentium 4 XE Pentium D Pentium XE Pentium Dual Core Overdrive VersionenMobil Mobile Pentium 4 Pentium M Pentium Dual CoreServer Pentium ProCeleron Serie Desktop Celeron P6 Celeron NetBurst Celeron D Celeron Core Celeron Dual CoreMobil Mobile Celeron Celeron MCore Serie Desktop Core Core Solo Core Duo Core 2 Core i Core MXeon Serie ii Server Xeon P6 Xeon NetBurst Xeon Core Xeon Nehalem Xeon Sandy Bridge Xeon Ivy Bridge Xeon Haswell Xeon Broadwell Xeon Skylake Xeon Kaby Lake Xeon Coffee Lake Xeon Cascade Lake Xeon Ice Lake Xeon Sapphire Rapids Atom Serie Desktop Atomx86 kompatible SoCs Desktop Quark EdisonNicht x86 Prozessoren Desktop iAPX 432 i860 i960 Itanium Itanium 2 XScaleWeitere Listen Celeron Pentium Core 2 Core i Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Intel 80286 amp oldid 238961923