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Simon Peter Ernst 6 August 1744 in Aubel 11 Dezember 1817 in Afden heute Ortsteil von Herzogenrath war ein aus dem Herzogtum Limburg stammender katholischer Ordensgeistlicher und Geschichtsschreiber Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur und Quellen 4 WeblinkLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn des Burgermeisters der Gemeinde Fouron Saint Martin nl Sint Martens Voeren sowie Gemeindesekretars von Aubel Guillaume Ernst 1719 und der Marie Jeanne Dael 1713 erhielt zunachst auf Wunsch des Vaters welcher selbst ein ehemaliger Schuler des Professor fur kanonisches Recht Zeger Bernard van Espen gewesen war Unterricht in Latein und wurde dann auf ein Gymnasium in Mainz geschickt Anschliessend trat Ernst im Jahre 1763 als Novize bei den Augustiner Chorherren der Abtei Rolduc ein und legte ein Jahr spater am 17 August 1764 sein Gelubde ab Nach kurzzeitigem Einsatz als Bibliothekar und Archivar begann Ernst an der Universitat Lowen sein Studium der Theologie welches er mit der Promotion abschloss Anschliessend wurde er am 23 September 1769 in Luttich zum Priester geweiht Im Jahre 1774 folgte er einen Ruf wieder zuruck an seine fruhere Wirkungsstatte in Rolduc wo er die Professur fur Theologie ubernahm Hier setzte sich Ernst in seiner Lehrtatigkeit massgeblich dafur ein dass die noch unter Abt Johann Bock im Jahr 1680 begonnenen Reformen zur Ruckbesinnung auf ein strengeres Ordensleben und das Festhalten an uberlieferten konservativen Traditionen beibehalten werden sollten und stellte sich damit gegen das von Kaiser Joseph II erlassene Toleranzpatent Nachdem er seine Ansichten ab 1783 auch in mehreren Broschuren publiziert hatte ging dies einem einflussreichen Teil seiner Glaubensbruder zu weit die sich eher mit dem so genannten Josephinismus anfreunden konnten und sie veranlassten daraufhin im Jahre 1787 seine Entlassung aus dem Kloster Sie ubertrugen ihm eine vakante Pfarrstelle in dem benachbarten Ort Afden heute zu Herzogenrath gehorend welche unter dem Patronat des Klosters stand In den folgenden Jahren fand Ernst in diesem Amt genugend Zeit sich zum Teil auch anonym literarisch zu entfalten Mit den nun auch einsetzenden Auswirkungen durch die Franzosische Revolution und der Annexion der osterreichischen Niederlande durch die Franzosen schloss sich Ernst im Gegensatz zur Mehrheit seiner Glaubensbruder der von den Franzosen auf kirchlichem Gebiet eingefuhrten neuen Ordnung wie beispielsweise der Trennung von Staat und Kirche und die Pluralitat der religiosen Bekenntnisse an Er verteidigte in diesem Zusammenhang unter anderem in vielen meist anonym gedruckten Kundgebungen den Priestereid auf die neue Verfassung Mit dem Konkordat von 1801 hatten sich diese Streitpunkte fur Ernst schliesslich erledigt Zwischenzeitlich war wahrend der franzosischen Besatzungszeit die Abtei Rolduc am 1 September 1796 durch die Franzosen aufgelost worden aber Simon Peter Ernst sorgte mit sechs ehemaligen Mitbrudern dafur dass die leerstehenden Gebaude und die Landereien zuruckgekauft und 1817 nach seinem Tode dem Bistum Luttich ubergeben werden konnten welches die Abtei spater ab 1831 als Priesterseminar nutzte Mit dieser Initiative sicherte Ernst den Fortbestand von Rolduc auf Dauer In seinen letzten etwa 15 Lebensjahren beschaftigte sich Ernst hauptsachlich und intensiv mit der Erforschung der Geschichte Limburgs die er in sieben Banden niederschrieb Die Herausgabe des Werkes erlebte er selbst aber nicht mehr sondern sein Neffe Edouard Lavalleye ubernahm 1837 diese Aufgabe In seinem Gesamtwerk integrierte er in der Ausgabe des sechsten Bandes die Jahrbucher von Rolduc die Annales Rodenses welche erstmals im Jahre 1104 begonnen worden waren und vom Abt Nikolaus Heyendal zu Beginn des 18 Jahrhunderts fortgeschrieben wurden Ernst hatte diese Annalen vor den Zugriff der Franzosen in seiner Pfarrei verborgen gehalten Die Histoire de Limbourg beinhalten ferner aufschlussreiche und neue Erkenntnisse uber die Grafschaft Lowen das Haus Limburg Arlon die Herrschaft Heinsberg und Valkenburg die Vereinigte Herzogtumer Julich Kleve Berg Grafschaft Mark und das Herzogtum Geldern und deren jeweiligen Regenten Daruber hinaus schrieb er fur die Stadt Aachen ein Kopialbuch fur das Aachener Munster und rettete vor allem durch seine rechtzeitige Abschrift der Annales Aquensis dessen Originalurkunden wahrend der franzosischen Okkupation verloren gingen diese vor dem endgultigen Verlust Der spatere Aachener Heimatforscher und Bibliothekarsleiter Christian Quix ubernahm schliesslich diese Abschriften in seinem 1830 angefertigten codex diplomaticus aquensis Weiterhin verfasste Ernst selbst einen ausfuhrlichen codes diplomaticus uber die Grafen von Ardenne und Hennegau sowie uber das Haus Lothringen und begann einen weiteren uber die Grafen von Salm Dyck welchen er aber bedingt durch seinen Tod am 11 Dezember 1817 nicht mehr beenden konnte Fur seine historischen und literarischen Erfolge wurde Ernst als Mitglied in die Konigliche Akademie der Wissenschaften in Brussel aufgenommen Bereits zu Lebzeiten unterstutzte er die Armen in seiner Gemeinde mit ausgiebigen Spenden und hinterliess ihnen nach seinem Tod noch weitere 1000 Reichstaler Seine umfangreiche Bibliothek vererbte er dem Priesterseminar in Luttich Im Jahre 2001 benannte die Stadt Kerkrade auf deren Gebiet die Abtei Rolduc liegt einen Weg nach Simon Peter Ernst Schriften Auswahl BearbeitenOrdines Apud Brabantos Ejusdem Cum Eorum Principibus Esse AEtatis Ad Illustrissimorum Ordinum Sententiam in Libellis 29 Jan amp 23 Apr datis expressam Trajecti ad Mosam Leekens Maastricht 1788 Digitalisat Histoire abregee du tiers etat de Brabant ou memoire historique dans lequel on voit l origine des communes en Brabant l epoque amp les causes de l intervention de leurs deputes aux Assemblees de la Nation amp les occasions ou elles se sont particulierement distinguees Lekens Maastricht 1788 Observations sur l instruction en forme de catechisme publiees par le professeur Eulogius Schneider a Bonn par un ami de la verite Koln 1791 Reflexions sur le decret de Rome et la decision de quelques eveques Relativement au Serment de haine amp c exige en vertu de la Loi du 19 Fructidor an 5 Nypels Maastricht 1798 Tableau historique et chronologique des suffragants ou coeveques de Liege Vise 1806 Notice historique sur le chateau et les anciens Seigneurs d Argenteau Vise 1806 Des comtes de Durbuy et la Roche au XI e XII siecle 1816 Simon Peter Ernst Edouard Lavalleye Hrsg Histoire de Limbourg suivie de celle des comtes de Daelhem et de Fauquemont des annales de l abbaye de Rolduc par M S P Ernst cure d Afden ancien chanoine de Rolduc l un des auteurs a veritier les dates a Liege chez Collardin 7 Bande Luttich 1837Literatur und Quellen BearbeitenFriedrich Haagen Ernst Simon Peter In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 327 329 A E M Janssen De betrokkenheid van Simon Pieter Ernst bij de abdij Rolduc Drijfveren en activiteiten van een gewetensvol handelend kanunnik in PSHAL 900 jaar Rolduc 2004 ISSN 0167 6652Weblink BearbeitenKanunnik Ernstpad 2001 ndl Normdaten Person GND 116557796 lobid OGND AKS LCCN no2009183450 VIAF 120699093 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ernst Simon PeterKURZBESCHREIBUNG niederlandischer katholischer Ordensgeistlicher und GeschichtsschreiberGEBURTSDATUM 6 August 1744GEBURTSORT AubelSTERBEDATUM 11 Dezember 1817STERBEORT Herzogenrath Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simon Peter Ernst amp oldid 205756920