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Nikolaus Heyendal flamisch auch Nicolaus Nicolaes oder Nicolas sowie Heyendael 1 September 1658 in Walhorn 5 Mai 1733 in Klosterrath war ein aus dem Herzogtum Limburg stammender Theologe und Abt der Abtei Rolduc Nikolaus Heyndal als Abt von Rolduc Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenAbstammend aus einer alten limburgischen Familie deren Mitglieder uber viele Jahrhunderte wichtige Positionen als Drossarte der Bank Walhorn und Schoffen des Hohen Gerichtes im Herzogtum Limburg bekleideten 1 besuchte der Sohn des Gemeindesekretars Henricus Heyendael 1631 1662 und der Margaretha Franck 1709 die Jesuitenschule Marianum in Aachen dem spateren Kaiser Karls Gymnasium und begann anschliessend ein Studium der Philosophie im ehemaligen Dominikanerkloster Aachen Nach zwei Jahren reiste er nach Rom um seine Studien zu vollenden wurde aber auf dem Wege dorthin von venezianischen Soldnern gefangen genommen Sie zwangen ihm eine Ausbildung zum Kriegsdienst auf und schickten Heyendal hierzu nach Korfu wo sich ein wichtiger Stutzpunkt der venezianischen Flotte befand Trotz aller Widrigkeiten eignete er sich dort die griechische Sprache an Dies verhalf ihm nach einigen Jahren nach Italien zu fliehen und zunachst in Mailand zu verbleiben wo er nun Italienisch lernte und Unterricht in Rhetorik erteilte Vier Jahre nach seiner Gefangenschaft kehrte er schliesslich wieder in seinen Heimatort Walhorn zuruck wo man gerade zu jenem Zeitpunkt ein Seelenamt fur den Totgeglaubten abhalten wollte dem er dann zur Uberraschung der Gemeinde unerwartet beiwohnte Im Jahr 1681 wechselte Heyendal zur Universitat Lowen wo er ein Studium der Rechte und alter Sprachen begann aber auch an theologischen Vorlesungen teilnahm Hierbei kam er mit Dozenten in Beruhrung die dem Jansenismus nahestanden was Einfluss auf seine weitere theologische Einstellung und Entwicklung haben sollte Nach bereits zwei Jahren meldete er sich im Sommer 1683 als Postulant im Kloster Rolduc der Augustiner Chorherren an von dem er gehort hatte dass eine Reform des gemeinschaftlichen Lebens in der Abtei durchgefuhrt und eine strengere Ordensregel eingefuhrt werden sollte Trotz anfanglichen Widerstrebens mehrerer Chorherren auf Grund seiner Militarzeit ihn aufzunehmen entschied sich der amtierende Abt Johann Bock trotzdem fur Heyendal Ein Jahr spater wurde er als Novize ubernommen und legte am 25 November 1685 sein Gelubde ab Anschliessend begann er als Novizenmeister ein Studium der Theologie und wurde 1689 von Johann Bock zum Hauptverwalter des Klosters ernannt In dieser Zeit machte sich Heyendal unter anderem auch einige seiner Glaubensbruder in Rolduc zu Gegnern als er ganz nach seinen Jansenitischen Uberzeugungen die Aachener Jesuiten auf Grund ihres vermeintlichen Irrglaubens von einem Studium in Rolduc abhalten wollte Dies fuhrte 1691 dazu dass sein Abt Bock ihn als Rektor an die Nikolauskirche in Eupen versetzte Auch hier schaffte sich Heyendal erneut Feinde als er den seiner Meinung nach schlechten Religionsunterricht besonders durch wallonische Kapuziner kritisierte Er entband diese vom Unterricht und ubernahm ihn selber Nach mehreren Mordversuchen an Heyendal und der angespannten Lage beklagten sich die Eupener Stadtvater und Burger wegen dessen Festhaltens an die Lehre des Jansenismus sowohl beim Generalstatthalter der Spanischen Niederlande Kurfurst Maximilian II Emanuel von Bayern als auch bei Joseph Clemens von Bayern welcher seit 1695 in Personalunion Erzbischof von Koln und Furstbischof von Luttich und damit auch fur Eupen und alle anderen Pfarren im Herzogtum zustandig war Daraufhin erhob Abt Johann Bock mit Genehmigung des Furstbischofs im Jahre 1695 die Nikolauskirche zur eigenstandigen Pfarrei um dadurch die Position von Heyendal nunmehr tatig als Pfarrer und nicht nur als Rektor aufzuwerten und zu starken Die Anfeindungen liessen jedoch nicht nach die durchweg erfolglosen Beschwerden und die Drohungen gingen weiter und Heyendals Predigten wurden durch Johlen und Schreien unmoglich gemacht Doch um des lieben Friedens willen beorderte Bock daraufhin Eupens ersten Pastor Heyendal am 11 August 1697 nach Rolduc zuruck und ubertrug ihm eine Professur fur Theologie Die Eupener Vorfalle schrieb Heyendal 1698 in seinem Aufsatz Persecutio Eupennensis ad anno 1694 usque ad annum 1697 nieder welcher allerdings bis auf wenige uberlieferte Textstellen als verschollen gilt Am 17 November 1706 wurde Heyendal zunachst zum Prior und nach dem Tod von Johann Bock am 24 Juni 1712 zum Abt ernannt Doch auch jetzt sollten die Anfeindungen gegen Heyendal nicht enden und besonders der ehemalige Theologieprofessor und Augustiner Bernard Desirant 1656 1725 unternahm von Aachen aus eine leidenschaftliche aber letztlich erfolglose Polemik gegen ihn und das Kloster In seiner Zeit als Prior und Abt verfasste Heyendal noch mehrere Publikationen fur deren vorzuglichen Schreibstil er calamus aureus die goldene Feder genannt wurde Hierbei war es vor allem sein Verdienst dass die Zins und Lehnbucher der Abtei neu uberarbeitet sowie die Klosterrather Jahrbucher Annales Rodenses fortgeschrieben worden sind die spater durch einen der letzten Stiftsherrn der Abtei Simon Peter Ernst 1744 1817 als Supplement herausgegeben wurden Daruber hinaus liess er 1714 den zerfallenen Klosterrather Hof in Ahrweiler der sich seit 1300 als Herrenhof im Besitz der Augustiner Chorherren von Rolduc befand neu aufbauen und mit zwei Keltern einer Ringmauer und einem Ausfahrtstor erweitern 2 Dieser Neubau wurde nun Rodderhof genannt welcher heutzutage als First Class Hotel dient Schriften Auswahl BearbeitenNicolas Heyendal Jean Bock Le Jour evangelique ou Trois cens soixante veritez tirees de la Morale du Nouveau Testament recueillies par un abbe regulier de l Ordre de S Augustin 1699 Orthodoxia fidei et doctrinae Abbatis et Canonicorum Regularium s Augustini monasterii Rodensis 1710 Apologia pro Abbate et Priore monasterii Rodensis contra eximium Bernardum Desirant Antwerpen 1710 Annales Rodenses Stadtarchiv Aachen Literatur BearbeitenFriedrich Haagen Heyendal Nikolaus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 363 f Emil Pauls Zur Lebensgeschichte des Abtes Niklas Heyendal zu Klosterrath Rolduc bei Herzogenrath In Annalen des Historischen Vereins fur den Niederrhein AHVN 1891 51 S 166 169 Textarchiv Internet Archive J W H Goossens Etude sur les etats de Limbourg et de Pays d Outre Meuse pendant le premier tiers du XVIII siecle suivie du texte de la notitia de rebus statuum provinciae limburgensis de l abbe Nicolas Heyendal dans Universite de Louvain Recueil de travaux publies par les membres des conferences d histoire et de philologie 26e fascicule Kerkrade Louvain Paris 1910 J M Gijsen Nikolaus Heyendal 1658 1733 Abt von Rolduc und seine Stellung zum Jansenismus van Gorcum Assen 1964 J Clooth Nicolaus Heyendal In Geschichtliches Eupen Jahrbuch 1984 Eupener Geschichts und Museumsverein 1984 S 43 98 Weblinks BearbeitenKurzbiografie und Bildportrat Memento vom 9 Juli 2007 im Internet Archive metall beEinzelnachweise Bearbeiten Genealogie Heyendal Klosterrather Hof Ahrweiler Memento des Originals vom 8 Juli 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www alt ahrweiler deNormdaten Person GND 100167055 lobid OGND AKS VIAF 74192298 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heyendal NikolausALTERNATIVNAMEN Heyendal Nicolas Heyendael NicolaesKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Theologe und Abt der Abtei RolducGEBURTSDATUM 1 September 1658GEBURTSORT WalhornSTERBEDATUM 5 Mai 1733STERBEORT Klosterrath Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolaus Heyendal amp oldid 225148380