www.wikidata.de-de.nina.az
Die Segenskirche ist ein evangelisches Gotteshaus im Stil der Neoromanik und ein hessisches Kulturdenkmal in Griesheim einem Stadtteil von Frankfurt am Main Segenskirche von SudostenInnenraum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Orgel 2 2 Glocken 3 Weblinks 4 LiteraturGeschichte BearbeitenIm Mittelalter gehorte Griesheim kirchlich zu Nied und war eng mit dessen Geschichte verbunden Seit 1342 gehorten beide Orte zur Grafschaft Hanau die 1554 die lutherische Reformation einfuhrte Danach kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit dem Erzbistum Mainz Mitte des 17 Jahrhunderts lebten nur wenige Protestanten in Griesheim die nach Bockenheim Ginnheim oder zum Gutleuthof in den Gottesdienst gingen Durch einen Tauschvertrag zwischen Hanau und Mainz fielen im Jahr 1684 Griesheim und Nied ganzlich an Mainz In diesem Vertrag wurde den Bewohnern Religionsfreiheit zugesichert wie es im Westfalischen Frieden von 1648 festgelegt worden war 1779 durfte erstmals der evangelische Pfarrer vom Gutleuthof in Griesheim Amtshandlungen vornehmen 1803 kamen Griesheim und Nied zum Herzogtum Nassau Im Jahr 1828 wurde in Nied die Simultankirche errichtet die seitdem auch die evangelischen Griesheimer nutzen konnten Im Jahr 1861 wurde den Griesheimern aufgrund einer grosszugigen Spende von Louise von Bose die Erlaubnis von der Nassauischen Regierung erteilt eine eigene evangelische Kirchengemeinde zu grunden Im Gegenzug erhielt die Stifterin das Patronatsrecht und bestimmte als ersten Pfarrer Eugen Heydenreich Fur das neue Kirchengebaude wahlte man ein Grundstuck in der Alten Falterstrasse auf dem von 1815 bis 1830 der erste Friedhof war Nachdem weitere finanzielle Mittel bei Gustav Adolf Vereinen gesammelt und der Architekt Heinrich Burnitz mit der Planung beauftragt worden war konnte mit dem Kirchenneubau begonnen werden Am 20 Oktober 1863 feierte man Grundsteinlegung und am 20 September 1865 wurde die neue Kirche eingeweiht Das Sandsteinrelief uber dem Portal wurde 1881 erganzt 1893 errichtete man den Glockenturm nach Planen des Architekten Ludwig Hofmann durch den der bisherige Dachreiter uberflussig wurde 1894 wurde der Innenraum mit floralen Motiven ausgemalt und 1906 die Empore an der Ruckseite eingefugt Der Innenraum wurde 1925 nach einem Entwurf von Otto Linnemann renoviert Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main beschadigt und danach in Eigenhilfe wieder instand gesetzt 1955 bis 1956 erfolgte eine grundlegende Sanierung unter Leitung des Architekten Arnold Rakete bei der auch Buntglasfenster eingebaut wurden Architektur BearbeitenDie Segenskirche liegt im Ortskern von Griesheim in der Alten Falterstrasse 6 Die Hallenkirche hat einen halbrunden Chorabschluss im Westen und ein Satteldach Die Grundflache betragt etwa sechsundzwanzig auf zwolf Meter Die Aussenwande bestehen uberwiegend aus rotem Sandstein und sind durch einen Bogenfries im Bereich der Traufe und der Giebelwand gestaltet Die Gestaltung mit Rundbogen ist typisch fur neoromanische Architektur Lisenen und funf Rundbogenfenster gliedern die Langswande Die ostliche Giebelwand an der Eingangsseite ist teilweise verputzt und ebenfalls vertikal mit Mauerblenden gegliedert Das Portal besteht aus glatt behauenem Sandstein im Gegensatz zur rauen Oberflache der ubrigen Fassaden Das Sandsteinrelief von Heinrich Petry uber dem Portal zeigt Jesus und die Junger in Emmaus Der Innenraum ist gepragt von dem grossen Bogen in der Wand vor dem Chor und der sichtbaren Dachkonstruktion Die Gestaltung der Holzbalken greift das neoromanische Motiv der Rundbogen auf Vor den hell verputzten Wanden ist eine zweiseitige Empore angeordnet Ihre Brustung ist mit senkrechten Holzleisten verkleidet Die dreizehn Buntglasfenster wurden nach einem Entwurf von Hermann Goepfert von Hans Bernd Gossel in den Glaswerkstatten der Stadelschule angefertigt Die Themen der Bilder wurden aus der Genesis und der Offenbarung des Johannes entnommen Orgel Bearbeiten nbsp Empore Orgel und DachkonstruktionDie Orgel auf der ruckwartigen Empore stammt von dem Orgelbauer Wilhelm Sauer wurde als Opus 475 im Jahr 1887 ursprunglich fur die Evangelische Kirche im Bochumer Stadtteil Laer hergestellt und 1974 wegen Abriss der Kirche eingelagert Das historische Instrument wurde von der hessischen Landeskirche erworben und 1995 eingebaut Es ist fur die Wiedergabe von Orgelmusik des 19 Jahrhunderts besonders gut geeignet Die Orgel hat 28 Register mit mechanischer Spiel und Registertraktur und folgende Disposition I Manual C f3Bordun 16 Prinzipal 8 Gedackt 8 Flute harmonique 8 Viola die Gamba 8 Rohrflote 4 Octave 4 Quinte 5 1 3 Mixtur IVCornett III IVTrompete 8 II Manual C f3Lieblich Gedackt 16 Prinzipal 8 Rohrflote 8 Salicional 8 Aeoline 8 Voix celeste 8 Traversflote 4 Fugara 4 Progressio II III Pedal C d1Contrabass 16 Violonbass 16 Subbass 16 Violoncello 8 Prinzipal 8 Quintbass 10 2 3 Gemshorn 4 Posaune 16 Koppeln II I I P II PGlocken Bearbeiten Die Segenskirche verfugt uber vier Glocken von der Glockengiesserei Rincker In beiden Weltkriegen wurden 1917 und 1942 je drei Glocken beschlagnahmt Nr Nominal Gewicht Durchmesser Jahr Spruch1 f1 780 kg 1 11 m 1954 Wachet auf ruft uns die Stimme2 a1 390 kg 0 89 m 1954 Wir warten eines neuen Himmels und einer neuen Erde nach seiner Verheissung3 c2 240 kg 0 75 m 1954 Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende4 d1 137 kg 1923 Eine feste Burg ist unser GottWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Segenskirche Frankfurt Griesheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite der Kirchengemeinde Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ev Segenskirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenLiteratur BearbeitenJoachim Proescholdt Jurgen Telschow Frankfurts evangelische Kirchen im Wandel der Zeit Societats Verlag Frankfurt am Main 2011 ISBN 978 3 942921 11 4 Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen II Regierungsbezirk Darmstadt Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2008 Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt Griesheim Hrsg Festschrift zum 150 jahrigen Bestehen der Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt Griesheim Frankfurt am Main 2012 50 09142 8 60671 Koordinaten 50 5 29 1 N 8 36 24 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Segenskirche Frankfurt Griesheim amp oldid 215622525