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Die evangelische Christuskirche ist eine ehemalige Simultankirche die von beiden christlichen Konfessionen genutzt wurde Sie ist ein hessisches Kulturdenkmal im Stil des Klassizismus in Nied einem Stadtteil von Frankfurt am Main ChristuskircheChristuskirche AltarraumInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Pfarrei wurde in Nied erstmals im Jahr 1160 und eine Kirche im Jahr 1218 urkundlich erwahnt Der Landesherr Philipp von Hanau verfugte 1489 den Bau einer steinernen Kirche Zu diesem Zeitpunkt ist das Patrozinium St Martin dokumentiert 1 Seitdem gab es Querelen zwischen der Grafschaft Hanau und dem Erzbistum Mainz die sich noch verscharften als die Hanauer 1554 evangelisch wurden In Nied gab es uber viele Jahrhunderte katholische und evangelische Christen fur die es jedoch keine dauerhafte kirchliche Versorgung gab Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Nied stark zerstort und die Kirche schwer beschadigt Seit 1684 gehorte der Ort zum katholischen Kurmainz 1803 kam Nied zum Herzogtum Nassau und seitdem konnten wieder evangelische Gottesdienste gefeiert werden In den Jahren 1826 bis 1828 wurde im kirchlich liberalen Nassau die heutige Simultankirche anstelle der alten Kirchenruine gebaut sodass uber knapp ein Jahrhundert beide Konfessionen dasselbe Kirchengebaude nutzen konnten Gegen Ende des 19 Jahrhunderts waren beide Gemeinden so sehr gewachsen dass der Wunsch nach eigenen Kirchen entstand Die evangelische Gemeinde zahlte im Jahr 1907 die katholische Gemeinde aus und behielt seither das Kirchengebaude Die katholische Gemeinde baute die St Markus Kirche Seither heisst das evangelische Gotteshaus Christuskirche Es wurde von dem Architekten Ludwig Hofmann im Jahr 1908 zu einer rein evangelischen Predigtkirche umgestaltet Das Wiesbadener Programm war dabei Richtschnur Renovierungen und Veranderungen wurden in den Jahren 1931 1958 1977 und 2009 vorgenommen Architektur BearbeitenDie Christuskirche befindet sich im historischen Ortskern in der Strasse Alt Nied Der kubische Bau ist etwa 26 Meter lang und knapp 15 Meter breit Die klassizistisch gestaltete Saalkirche schliesst im Nordosten mit einer Apsis ab Das Walmdach wurde ehemals von einem Dachreiter auf der sudwestlichen Eingangsseite bekront Dieser wurde durch den Turm ersetzt der 1908 seitlich errichtet wurde Die Kirche ist durch eine steinsichtige Fassade aus rotem Sandstein und dunkler Basaltlava gepragt Die Westfront wird durch einen auf zwei Risaliten ruhenden Giebel und das Eingangsportal gegliedert Die ursprungliche Tur mit einem Rundbogen wurde von Ludwig Hoffmann durch ein Portal mit Gestaltelementen des Jugendstils ersetzt Die Langswande haben jeweils drei hohe Rundbogenfenster Der Turm aus der Umbauzeit ist der klassizistischen Kirche gestalterisch angepasst Wahrend der Zeit als Simultankirche war der Innenraum fur beide Konfessionen gestaltet In der Apsis stand ein silberblauer Hochaltar aus der sakularisierten Franziskanerkirche in Hadamar der von zwei Engeln flankiert war Daruber war an der Decke ein Dreieck mit dem Auge Gottes als Symbol der Trinitat angebracht Hinter dem Altar stand ein grosses Kruzifix Eine halbhohe Barriere trennte den Chorraum vom Kirchenschiff entsprechend dem katholischen Verstandnis Vor der Barriere stand seit 1846 ein evangelischer Altartisch Einzelne Teile der Ausstattung wurden mit Tuchern verdeckt je nachdem welche Gemeinde Gottesdienst feierte Im Zuge des Umbaus von 1908 wurde der Innenraum grundlegend verandert Aus der simultanen Kultuskirche wurde eine Ringkirche In der tiefen Apsis wurde eine grosse Orgel aufgestellt Davor wurde eine halbkreisformige Sitzflache fur den Chor geschaffen Die andere Halfte des Gemeindekreises bildet die im Halbrund sitzende Gemeinde Der Altar steht in der Mitte die auch durch ein an die Decke gemaltes Kreuz markiert wurde Die Kanzel wurde seitlich neben dem Chorgestuhl angeordnet Der schlichte Altartisch wurde 1928 um ein Kruzifix Kerzen Paramente und eine Bibel erganzt Das Deckenkreuz ubermalte man im Rahmen einer Renovierung im Jahr 1931 Ein Marmoraltar der um eine weitere Stufe erhoht wurde ersetzt seit 1960 den einfachen Tisch Bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1977 entdeckte man Malereien von 1931 in Muschelsymbolik die erneut aufgetragen wurden Im Jahr 2009 wurde die Christuskirche zu einer Veranstaltungskirche fur Konzerte und Theaterauffuhrungen umgestaltet Die Orgel aus dem Jahr 1908 umfasst 28 Register und 2 Manuale Das Instrument von Steinmeyer wurde 1955 1971 von Euler und 2009 von Orgelbau Hardt verandert und erganzt Im Jahr 1923 glichen drei Eisenhartgussglocken von Ulrich amp Weule mit den Schlagtonen f1 as1 b1 die im Ersten Weltkrieg abgegebenen Bronzeglocken aus Sie wurden 2005 durch vier Bronzeglocken mit den Schlagtonen e1 fis1 a1 h1 gegossen 1955 von den Gebr Rincker ersetzt die von der Bornheimer Heilandskirche nach deren Abriss ubernommen wurden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christuskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite der Evangelischen Gemeinde Nied Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ev Christuskirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenLiteratur BearbeitenJoachim Proescholdt und Jurgen Telschow Frankfurts evangelische Kirchen im Wandel der Zeit Frankfurter Societatsverlag 2011 ISBN 978 3 942921 11 4 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen II Regierungsbezirk Darmstadt Deutscher Kunstverlag 2008 Heinz Andres Die Evangelische Christuskirchengemeinde in Frankfurt Nied Frankfurt 1967 Adalbert Vollert Kirche in Nied 1160 1992 Frankfurt 1992Einzelnachweise Bearbeiten Nied Stadt Frankfurt am Main Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS 50 09987 8 56529 Koordinaten 50 5 59 5 N 8 33 55 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christuskirche Frankfurt Nied amp oldid 215621056