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Schwenckia ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Nachtschattengewachse Solanaceae Die 25 Arten kommen in tropischen und subtropischen Regionen Mittel und Sudamerikas vor eine Art ist auch als Ruderalpflanze in Ostafrika zu finden SchwenckiaSystematikKerneudikotyledonenAsteridenEuasteriden IOrdnung Nachtschattenartige Solanales Familie Nachtschattengewachse Solanaceae Gattung SchwenckiaWissenschaftlicher NameSchwenckiaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 1 4 Chromosomenzahl 2 Inhaltsstoffe 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Botanische Geschichte und Etymologie 6 Literatur 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Schwenckia sind einjahrige oder ausdauernde Pflanzen die aufrecht kriechend oder in Ausnahmefallen auch rankend wachsen und 0 4 bis 1 5 2 5 m hoch werden Die Pflanzen sind mit drusigen und nichtdrusigen Trichomen besetzt Drusen werden in den Rinden und Markzellen sowie in den Laubblattern Mesophyll Zellen gebildet Die Rindenzellen des Stamms weisen Caspary Streifen auf Kristallsand tritt in den Pflanzen nicht auf Die Laubblatter sind meist gestielt mit Blattstielen einer Lange von 0 4 2 bis 25 mm gelegentlich sind sie auch fast oder vollstandig aufsitzend Die Blattspreiten haben eine Lange von 0 3 2 bis 9 cm Blutenstande und Bluten Bearbeiten Die in den Achseln oder terminal stehenden Blutenstande sind oft traubig oder rispig die Blutenstandstiele haben dann eine Lange von 0 5 2 bis 4 16 mm Teilweise bestehen die Blutenstande jedoch auch nur aus einer einzelnen Blute oder sie stehen in Gruppen von bis zu drei Bluten Die Kelchrohre ist rohren bis glockenformig radiarsymmetrisch oder leicht zygomorph und besitzt eine Lange von 2 5 bis 4 12 mm Die meist dreieckigen Kronlappen oder zahne haben drei langs gerichtete Nerven sie sind so breit wie lang oder langer sind kurzer als die Kelchrohre oder in Ausnahmen leicht langer Die gelbe grunliche oder violette Krone ist radiarsymmetrisch oder zygomorph 8 bis 30 mm lang nur in der Art Schwenckia micrantha betragt die Lange nur 2 bis 3 mm Die Kronrohre ist eng rohrenformig gerade oder als Ausnahme gebogen Der Kronsaum ist schmal besteht aus funf Kronlappen die sehr komplex und bizarr geformt sein konnen Das Androeceum besteht meist aus zwei fertilen Staubblattern und drei auf die Staubfaden reduzierten Staminodien die sehr kurz oder auch lang sein konnen Nur in funf oder sechs Arten werden vier fertile Staubblatter gebildet die dann in zwei verschiedenen Formen auftreten Die Staubfaden sind allgemein zylindrisch leicht pfriemformig oder stark eingedruckt Sie sind unbehaart oder behaart und etwa drei bis neunmal so lang wie die Staubbeutel Die Staubfaden sind in verschiedenen Hohen an der Kronrohre fixiert entweder am unteren Rand der Rohre am oberen Rand der Rohre oder in der Mitte zwischen beiden Randern Die Staubbeutel sind ventral mit den Staubfaden verwachsen meist eng elliptisch in Ausnahmen eiformig gelegentlich beinahe miteinander verwachsen in Ausnahmen uber die Krone herausstehend Sie sind 0 5 1 bis 1 8 2 mm lang nur in Schwenckia micrantha erreichen sie kaum eine Lange von 0 2 bis 0 4 mm Die Theken der Staubbeutel sind leicht unterschiedlich gross und stehen im unteren Viertel getrennt voneinander Die Pollen sind leicht gestreckt oder gestreckt kugelformig und mit einer Grosse von 12 bis 18 µm relativ klein Das Fruchtblatt ist zweilappig und besitzt viele gegenlaufige anatrope Samenanlagen Die Nektarien sind eingestulpt schalenformig und gelegentlich recht breit Die Narbe ist klein und scheibenformig kopfchenformig oder scheibenformig Fruchte und Samen Bearbeiten Die Fruchte sind kugelformige oder gelegentlich eher eiformige Kapseln die zugespitzt sein konnen Sie besitzen einen Durchmesser von 2 3 5 bis 5 7 mm sind meist langer als der sich wahrend der Fruchtreife vergrossernde Kelch Sie bestehen aus zwei vollstandig ausgebildeten glatten Fruchtkapselfachern Meist enthalten die Fruchte zehn bis 20 oder 40 Samen manchmal auch 50 bis 70 oder auch nur knapp sechs bis 14 Sie sind meist 0 6 bis 0 8 1 mm lang in Schwenckia micrantha nur 0 3 bis 0 4 mm sind wurfelformig die Oberflache ist netzartig strukturiert Der Embryo liegt gerade im Samen die Kotyledonen sind kurzer als der restliche Embryo Endosperm ist reichlich vorhanden Chromosomenzahl Bearbeiten Chromosomenzahlen sind von der Art Schwenckia lateriflora Vahl Carvalho bekannt dort wurde eine Basischromosomenzahl von n 12 displaystyle n 12 nbsp festgestellt Bei Schwenckia americana D Royen ex L wurde 2n 20 gefunden 1 Inhaltsstoffe BearbeitenIn den Wurzeln wurden Tigogenin und Gitogenin zwei Steroid Glykoside nachgewiesen Vorkommen BearbeitenDie Arten der Gattung Schwenckia kommen in den tropischen und subtropischen Regionen Mittelamerikas bis in die Antillen im Nordosten Argentiniens vor Brasilien und Venezuela bilden mit 16 beziehungsweise neun Arten die Lander mit der grossten Artenzahl Die am haufigsten zu findende Art Schwenckia americana ist seit dem fruhen 19 Jahrhundert als Ruderalpflanze in Ostafrika vor allem aus Senegal Guinea und Sierra Leone bekannt Systematik BearbeitenInnerhalb der Gattung Schwenckia werden 25 Arten unterschieden Die Gattung wird innerhalb der Systematik der Nachtschattengewachse von William D Arcy und Armando Hunziker in die Tribus Schwenckieae der Unterfamilie Cestroideae eingeordnet in der Systematik nach Richard Olmstead werden sie in eine eigene Unterfamilie Schwenckioideae platziert 2 3 Hier eine Auswahl der Arten Schwenckia americana D Royen ex L Kuba und Mexiko bis tropisches Sudamerika 4 Schwenckia lateriflora Vahl Carvalho Nicaragua bis Costra Rica Venezuela bis Guayana ostliches Brasilien ostliches Bolivien 4 Schwenckia micrantha Benth Costa Rica bis nordliches und nordostliches Brasilien 4 Botanische Geschichte und Etymologie BearbeitenDie Gattung wurde erstmals 1764 von Carl von Linne in der 6 Ausgabe seines Werkes Genera Plantarum beschrieben Als Autor nennt er David van Royen In der Uberschrift zur Beschreibung der Gattung nennt er diese Schwenkia also ohne c vor dem k in der Nennung des Artnamens schreibt er Schwenckia americana Diese unterschiedliche Schreibweise des Gattungsnamens hat in der Folge oftmals dazu gefuhrt dass beide Schreibungen parallel in der Literatur genutzt wurden Zudem ist auf der Seite der Gattungsbeschreibung statt der richtigen Seitenzahl 577 falschlicherweise 567 angegeben was so auch in zahlreichen Werken als Angabe der Erstbeschreibung zu finden ist Linne ehrte mit der Wahl des Gattungsnamen Martin Wilhelm Schwencke 1707 1785 einen Botaniker und Physiker aus Den Haag 5 Dieser schrieb wahrscheinlich uber diese Ehrung hochsterfreut 1766 eine achtseitige Veroffentlichung uber die nach ihm benannte Gattung Diese Veroffentlichung wurde 1767 in der nachsten Ausgabe von Linnes zitiert wahrscheinlich ohne dass er diese selbst gelesen hatte Dabei vereinheitlichte er die Schreibweise des Gattungsnamens auf Schwenkia Da Linne jedoch in ahnlichen Namen das ck nicht latinisiert hat wie beispielsweise bei den Gattungen Baeckea oder Osbeckia wird davon ausgegangen dass es sich dabei um ein Versehen handelt der korrekte Gattungsname also Schwenckia heissen muss 6 Literatur BearbeitenArmando T Hunziker The Genera of Solanaceae A R G Gantner Verlag K G Ruggell Liechtenstein 2001 ISBN 3 904144 77 4 Einzelnachweise Bearbeiten Schwenckia americana bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Vgl J A M van Balken Overview of Solanaceae Species Memento des Originals vom 29 September 2007 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hvanbalken com online R G Olmstead et al Phylogeny and Provisional Classification of the Solanaceae Based on Chloroplast DNA PDF 131 kB In Solanaceae IV Advances in Biology and Utilization Editoren M Nee D E Symon J P Jessup and J G Hawkes Royal Botanic Gardens Kew 1999 Seiten 111 137 a b c Datenblatt Schwenckia bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 online H Heine On the Correct Spelling of the Generic Name Schwenckia D van Royen ex L Solanaceae with a Note about Martin Wilhelm Schwencke In Kew Bulletin Volume 16 Nummer 3 1963 Seiten 465 469 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwenckia amp oldid 205244875