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Dieser Artikel behandelt den rechten Zufluss der Mattig bei Hofen Oberosterreich Zu weiteren Bedeutungen siehe Schwemmbach Begriffsklarung Der Schwemmbach am Oberlauf auch Riedlbach alter Ach Bach oder Triftbach sowie heute noch Scheiterbach genannt entspringt im sudostlichen Kobernausserwald in Oberosterreich und mundet in die Mattig Schwemmbach Riedlbach Oberlauf 1 Mundung des Schwemmbachs in die MattigMundung des Schwemmbachs in die MattigDatenGewasserkennzahl AT HZB 2 008 281 038 DWK 30267 30572Lage Oberosterreich OsterreichFlusssystem DonauAbfluss uber Mattig Inn Donau Schwarzes MeerQuelle als Riedlbach am Steiglberg Gemeindegebiet Waldzell48 5 48 N 13 21 39 O 48 096778 13 360737 700Quellhohe 700 m u A 2 Mundung oberhalb von Uttendorf48 147472 13 126072 418 Koordinaten 48 8 51 N 13 7 34 O 48 8 51 N 13 7 34 O 48 147472 13 126072 418Mundungshohe 418 m u A 2 Hohenunterschied 282 mSohlgefalle 7 9 Lange 35 7 km 2 Einzugsgebiet 220 km Abfluss am Pegel Furth Bundesstrasse 3 AEo 188 8 km Lage 2 5 kmoberhalb der Mundung NNQ 14 06 1984 MNQ 1981 2009MQ 1981 2009Mq 1981 2009MHQ 1981 2009HHQ 03 08 1991 0 l s270 l s1 04 m s5 5 l s km 5 56 m s9 32 m sLinke Nebenflusse Hundstalbach Rabenbach HainbachRechte Nebenflusse Schwarzmoosbach Weissenbach Schalchener BrunnbachGemeinden Lohnsburg Waldzell Pondorf Lengau Munderfing Schalchen Mattighofen Helpfau Uttendorf Inhaltsverzeichnis 1 Hydrologische Beschreibung 1 1 Lauf und Landschaft 1 2 Einzugsgebiet und Zuflusse 1 3 Abfluss 2 Geschichte und Geologie des Schwemmbaches 2 1 Eiszeitliche Folgen 2 2 Wirtschaftliche Nutzung Regulierung und Hochwasserschutz 3 Literatur 4 EinzelnachweiseHydrologische Beschreibung BearbeitenLauf und Landschaft Bearbeiten Seine Quelle liegt im Gemeindegebiet von Lohnsburg am Kobernausserwald am Steiglberg auf 700 m Meereshohe 2 im Gebiet der Talungsmulde am Hauptkamm des Hausruck und Kobernausserwald Zuges zwischen Steiglberg und Hamberg ostlich Er wird ab der Abzweigung des Schwarzmoostales bei der Ortschaft Hocheck Gemeinde Pondorf als Schwemmbach benannt und heisst oberhalb dieser Stelle auch heute noch bei den Einheimischen Riedlbach FLOZ 3 Im Gewasserverzeichnis des hydrografischen Dienstes wird aber auch der oberste Abschnitt als Schwemmbach angesprochen Ab der Einmundung des Schwarzmoosbaches hat der Schwemmbach die FLOZ 4 In diesen Abschnitt zweigen zwei Nebentalchen rechts ab Hundstal zum Hamberg und Rabenbachtal zur Schranne Im Schwarzmoostal links verlauft die L508 Kobernausser Strasse zum Steiglberg und in das Innviertel Der Schwemmbach fliesst in sudwestlicher Richtung uber Hocken Gemeinde Lengau und Schneegattern zwischen Sudkante des Kobernausserwalds und Krenwald Bei Hocken endet der kobernausserwaldseitige Ausbau der L508 die L1282 Pondorfer Strasse fuhrt in das Vocklatal Bei Schneegattern mundet das Weissenbachtal bei Ober und Mittererb Erknertal und Mehrental vom Stierberg jeweils von Norden rechts Bei Friedburg tritt der Schwemmbach in das weite Mattigtal ein wo er sich nordwestwarts wendet und den Hainbach von Strasswalchen aufnimmt Uber Teichstatt und Munderfing folgt er geradlinig scharf dem Fuss des Kobernausserwald mit einigen kleinen Gerinnen Es zweigen etliche Kleintaler ab Rossmarktal bei Heiligenstatt Brautal bei Aug Parzer Tal bei Parz Achtal bei Achtal Katztal bei Katztal sowie Teufeltal bei Munderfing Bradirn Diesem weiteren Lauf folgt die B147 Braunauer Strasse und auch etwas abseits die Mattigtalbahn Dann fliesst er gegen die Talungsmitte Mattighofen zu passiert die Stadt durch einen Haken aber ostlich zwischen Stadt und Schalchen Er lauft weiter weitgehend geradlinig zur anderen Talseite wo noch der Schalchener Brunnbach einmundet Dann mundet er bei Hofen Gemeinde Helpfau Uttendorf sudlich Uttendorf von rechts in die Mattig Bis zu seiner Einmundung auf etwa 420 m u A 2 hat er eine Gesamtlange von 35 7 km 2 und entwassert ein Einzugsgebiet von rund 220 km Der Schwemmbach legt in seinem Langsverlauf einen Hohenunterschied von ca 250 Hohenmetern zuruck das Gefalle ist uber seine gesamte Lange relativ konstant und betragt durchschnittlich 6 6 Lediglich die obersten 5 km zeigen ein deutlich hoheres Gefalle von 15 Er gehort laut Fliessgewasser Grundtypen Osterreichs zu den Gewassern des nordlichen Vorlandes Einzugsgebiet und Zuflusse Bearbeiten Durch seinen Lauf entwassert der Schwemmbach die gesamte Sud und Westseite des Kobernausserwalds das obere Mattigtal wie auch das Strasswalchener Gemeindegebiet zwischen Wallerseegebiet und Vocklatal bis in die Gemeinde Oberhofen die gutteils schon zum Mondseeland und dem Salzkammergut gehort und damit auch die Nordseite des Irrsbergs des letzten Auslaufers der Alpen Salzkammergut Berge Wesentlichere Zubringer sind Hundstalbach links mit 2 8 30 km Einzugsgebiet Rabenbach links mit 2 9 30 km Einzugsgebiet Schwarzmoosbach rechts mit 2 9 30 km Einzugsgebiet Weissenbach der bei Schneegattern km 23 9 rechts einmundet entwassert ein Einzugsgebiet von ca 30 km Flache Hainbach bei Teichstatt entwassert ein Einzugsgebiet von 62 4 km um Strasswalchen Schalchener Brunnbach kurz oberhalb der Schwemmbachmundung von rechts mit einem Einzugsgebiet von ebenfalls ca 30 km Abfluss Bearbeiten Am Schwemmbach werden die Abflussverhaltnisse durch drei Schreibpegel des Hydrographischen Dienstes dokumentiert Am untersten Pegel bei Furth Fluss km 2 0 betragt das mittlere jahrliche Niederwasser MNQ der Reihe 1981 1989 0 15 m s der mittlere Abfluss MQ 0 87 m s und das mittlere Hochwasser MHQ 6 6 m s Bezogen auf das Einzugsgebiet entspricht der Mittelwasserabfluss beim Pegel Furth einer Wasserspende von nur 4 6 l s km Diese geringe Wasserspende ist aber nicht als Folge geringerer Niederschlagsmengen zu sehen sondern vielmehr als Folge der Versickerungen in den Untergrund Am Schwemmbach zeigt das Abflussregime nach den Angaben des Hydrografischen Zentralburos verglichen mit anderen Flussen in Oberosterreich nur geringe Schwankungen In den Wintermonaten Dezember bis April liegen die Abflussmittel um bzw knapp uber 1 m s in den Monaten September und Oktober um 0 5 m s Geschichte und Geologie des Schwemmbaches BearbeitenGeologisch gehort das Einzugsgebiet des Schwemmbaches zum sudlichen Teil des Alpenvorlands Die Geologen bezeichnen diesen Raum als Molassezone In diesen tertiaren Sedimentationen sind im Einzugsbereich des Schwemmbaches auch mehrere Lagen Erdgas und Erdol fuhrender Schotter und Sande eingelagert Der Kobernausser Wald ist der Rest eines riesigen Schwemmfachers der vor zehn bis zwei Millionen Jahren in das Molassebecken hinein von den aus den jungen Alpen kommenden Flussen abgelagert wurde und sich spater verfestigte Es ist anzunehmen dass das gesamte Innviertel ursprunglich von einer zusammenhangenden Decke der Hausruck und Kobernausserwaldschotter bedeckt war diese aber durch eine spatere Landhebung und dadurch bedingte starkere Erosion sowie die folgende Entwicklung neuer Entwasserungssysteme uber weite Teile unterschiedlich stark erodiert wurde Im sudlichen Teil des Siedlberges und in Teilen des Geinberges sind noch Reste dieser Schotter erhalten Im Schwemmbachtal und den weiter westlich gelegenen Teilen des Innviertels wurden diese spattertiaren Schotter bis in tiefe Lagen abgetragen und sind heute von fluvioglazialen pleistozanen Sedimenten uberlagert Im Kobernausserwald sind die Kohlefuhrenden Susswasserschichten noch die bildende Hauptmasse Eiszeitliche Folgen Bearbeiten Die Periode der Eiszeiten genannt beginnt vor etwa zwei Millionen Jahren und gestaltete den westlichen Teil des Schwemmbachtales Von den vier Eiszeiten findet man im Schwemmbachtal nur Spuren der beiden jungeren der Riss und Wurmeiszeit Der Salzachtalgletscher stiess aus den Alpen kommend und das Salzburger Seengebiet schaffend bis zu den Endmoranen bei Palting und Kerschham vor das Mattigtal war wohl typisches Gletschervorland versumpft und vielleicht mit Gletscherendsee Gegen Ende der jeweiligen Eiszeit schmolz das Gletschereis riesige Wassermengen konnten nun das vom Gletscher transportierte Material weit nach Norden verfrachten und dabei ein breites Tal zwischen Kobernausserwald und der Hochflache des Sudinnviertler Seengebiets tief ausschurfen Als das Schmelzwasser weniger wurde setzte statt Abtragung Sedimentation ein und weite ebene Terrassenflachen wurden akkumuliert In die bestehenden alteren Terrassenfluren erodierten und akkumulierten dann wieder die jungeren Schmelzwasserstrome So stammt die altere und hohere Hochterrasse aus der Risszeit die jungere tiefere Niederterrasse aus der Wurmeiszeit In jene hat sich seit Ende der Eiszeit schon wieder eine schmale etwas tiefere Alluvialebene die Talaue des Schwemmbaches eingetieft Wirtschaftliche Nutzung Regulierung und Hochwasserschutz Bearbeiten nbsp Der Schwemmbach in MunderfingAus dem Salbuch der Herrschaft Friedburg aus dem Jahre 1363 geht hervor dass das Fischereirecht am Schwemmbach dieser Herrschaft gehorte Spater ging das Recht durch Kauf an Private uber Fischereilich galt und gilt der Schwemmbach als gutes Forellenwasser wie ein Bericht aus den Jahren um 1930 in der Luxemburger Jagdzeitung Chasse et Peche zeigt Der Schwemmbach wurde bereits ab dem Jahr 1765 zum Zwecke der Holztrift umgebaut welche dem Bach schon damals eine aber noch vertragliche Begradigung und Umlegung bescherte Der Bau der Triftanlage wurde von der churbayerischen Regierung begonnen Sie bestand aus den nordlich und nordostlich von Schneegattern gelegenen vier Triftklausen Wasserspeicher und zwar der Riedlbach der Rabenbach der Achbach und der Weissenbachklause Nachdem das Innviertel 1779 an Osterreich gekommen war wurden die Ausbauarbeiten fortgesetzt und vollendet Im Jahre 1882 kam die Schwarzmoosklause hinzu Das Triftgerinne wurde durchgehend breit ausgefuhrt um eine konstante Wassertiefe wahrend der Trift zu erreichen Aus diesem Grund wurde zwischen dem Nordausgang von Munderfing und der Mundung bei Hofen der Schwemmbach entlang der Reichsstrasse verlegt wobei im Bereich von Mattighofen das kunstliche Gerinne an die ostliche Ortsgrenze geleitet wurde Der ursprungliche Schwemmbach ist der Mitterbach der durch Schalchen floss Die Leitung des Triftwesens die Aufsicht uber Klausen und Rechen die Bereitung und Zufuhr des Brennholzes sowie die Fuhrung der Verrechnung oblag dem 1812 eingerichteten Triftamt in Weissenbach bei Schneegattern Erst spater wurde unter der osterreichischen Herrschaft die Leitung des Betriebes dem k u k Forstamt in Friedburg ubertragen Die Triftstrecke betrug bis Hagenau insgesamt 52 Kilometer wobei auf den Schwemmbach 28 7 Kilometer und je 6 km auf den Riedl und Weissenbach entfielen der Rest entfiel auf die Mattig Von 1820 bis 1861 wurden jahrlich durchschnittlich 7 601 Klafter a 240 Scheiter 4 insgesamt also jahrlich rund 52000 m in Weich und Hartholz getriftet Die hochste Triftmenge hatte das Jahr 1835 mit 10 795 5 Klafter Holz Der Schwemmbach treibt alleine in der Gemeinde Munderfing drei Sagewerke und drei Kleinkraftwerke mit seiner Wasserkraft an Die dafur notigen Wehranlagen verhindern die Durchgangigkeit bis heute da keine Fischwanderhilfen eingebaut wurden Ebenso wenig wurde bei dem von der offentlichen Hand gebauten Ruckhaltebecken in Teichstatt eine Fischaufstiegshilfe geschaffen Um die Jahrhundertwende wurden im Ortsgebiet von Munderfing die ersten Hochwasserschutz Massnahmen gesetzt welche aber nur kleinraumig ausgefuhrt wurden Der Hainbach ist ein kleiner aber sehr hochwasseranfalliger Bach Ehemals war er ohne Mundung und versickerte spatestens in der Lengauer Ortschaft Bach fuhrte aber durch Versiegelungen und Drainagierungen immer mehr Wasser und drang 1964 erstmals uber Valentinhaft bis nach Munderfing vor Im Jahre 1968 wurde er in ein neues Bachbett Mittelwasseruberfuhrung genannt verlegt und spater unterhalb des heutigen Ruckhaltebeckens in den Schwemmbach eingeleitet In den Jahren 1969 bis 1971 erfolgten die Regulierungen im Raum Achenlohe und die Regulierungen sudlich von Munderfing in den Jahren 1972 bis 1976 Bei den beiden letzten Regulierungen wurde ausserhalb des Ortsgebietes im kaum bebauten Gebiet eine Begradigung mit Ufer und Sohlsicherung harte Ausfuhrung mit Blocksteinen durchgefuhrt Spater wurden in der Gemeinde Lengau zwei Hochwasserruckhaltebecken gebaut Diese beiden Becken fassen so viel Wasser dass sie mit heutigem Stand des Ausbaus mit 50 jahrlichen Hochwassern fertigwerden Da diese Hochwasserruckhaltebecken den Abfluss in den Schwemmbach mit 6 m begrenzen ist nunmehr die Hochwassergefahr am Schwemmbach weitestgehend beseitigt Literatur BearbeitenAmt der Oo Landesregierung Naturschutzabteilung Hrsg Raumeinheit Mattigtal Natur und Landschaft Leitbilder fur Oberosterreich Band 26 Lochen und Linz September 2007 zobodat at PDF 3 6 MB abgerufen am 15 November 2021 Amt der oberosterreichischen Landesregierung Mattig und Schwemmbach Untersuchungen zur Gewassergute Stand 1992 1994 Reihe Unterabteilung Gewasserschutz Hrsg Gewasserschutz Bericht 10 1995 Linz 1995 Norbert Berner Fischokologische Untersuchungen am Schwemmbach bei Munderfing Projektarbeit 2007 Gemeinde Munderfing Hrsg Munderfing am Kobernausserwald Das neue Heimatbuch Ried im Innkreis 2005 diverse Seiten Einzelnachweise Bearbeiten Detailwasserkorper Riedlbach bis Einmundung Hundstalbach DWK 302670000 km 32 Riedlbach Schwemmbach bis km 27 bei Hocken DWK 305720004 Schwemmbach bis Mundung DWK 305720005 a b c d e f DORIS Layer Wasser amp Geologie Bundesministerium fur Land und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft Hrsg Hydrographisches Jahrbuch von Osterreich 2009 117 Band Wien 2011 S OG 146 info bmlrt gv at PDF 12 1 MB ein altes Raummass fur Brennholz 1 Klafter entspricht in Osterreich 6 8224 m Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwemmbach amp oldid 235100960