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Schussweite ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Fur das historische Langenmass siehe Kanonenschussweite Die Aussenballistik untersucht die Bahn antriebsloser ungelenkter ballistischer Geschosse Die Aussagen der Aussenballistik gelten fur Geschosse aus Rohrwaffen fur ballistische Raketengeschosse Kurz bis Mittelstreckenraketen nach dem Brennschluss und fur die Flugbahn von Bomben Die Bahn angetriebener oder gelenkter Geschosse Raketen und Bomben wird in der Raketenballistik behandelt Die vier Hauptaufgaben der Aussenballistik sind Ermittlung der Geschossbahn nach dem klassischen Bahnmodell unter meteorologischen und ballistischen Normalbedingungen Untersuchungen der Starrkorperbewegungen des Geschosses und deren Einflusse Berucksichtigung der Abweichungen von den Normalbedingungen also die Storrechnung Ermittlung von Schusstafeln und BombenwurftafelnInhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 1 1 Schuss mit Gelandewinkel 2 Streuung 3 Geschossbahnen in der Atmosphare 3 1 Modellatmosphare und Standardatmosphare 3 2 Maximale Schussweite 3 3 Aerodynamischer Einfluss auf Geschosse 3 4 Einfluss auf Geschossbahnen 4 Direktes Feuer und bestrichener Bereich 5 Bombenwurf 5 1 Horizontaler Abwurf 5 2 Abwurf aus dem Steigflug 6 Literatur 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGrundlagen BearbeitenDas einfachste Modell der Aussenballistik beschreibt die Bewegung eines Massenpunktes im Schwerefeld der Erde unter Vernachlassigung der Erdkrummung und des Luftwiderstandes auf der Wurfparabel Dieses Modell wird als parabolisches Bahnmodell bezeichnet Seine Aussagen werden haufig als Ausgangswerte fur Naherungsverfahren komplexerer Modelle verwendet Ausserdem beschreibt dieses Modell recht gut die Bahnen langsamer Geschosse und Bomben Eine Verbesserung des Modells berucksichtigt den Luftwiderstand und die Abhangigkeit der Fallbeschleunigung von der geodatischen Hohe jedoch nicht die Starrkorperbewegungen des Geschosses Das so erhaltene Modell heisst Klassisches Bahnmodell Es ist fur viele Zwecke etwa fur die Feuerleitung im Allgemeinen ausreichend Die beiden Modelle zahlen zu den Modellen mit drei Freiheitsgraden nbsp Die Flugzeit t1 und t2 beim horizontalen Schuss ist gleich der Fallzeit t3 aus der Hohe der Mundung sAbgefeuerte Geschosse unterliegen auf ihrer Bahn der Fallbeschleunigung wodurch sich ihre Bewegung aus der Vorwartsbewegung und der Fallbewegung zusammensetzt Die Wirkung der beiden Komponenten ist beim waagerechten Schuss ohne Berucksichtigung des Luftwiderstandes anschaulich darstellbar Die Bewegungen entlang der Horizontalen und der Vertikalen konnen hierbei entsprechend dem Superpositionsprinzip getrennt beobachtet werden Schuss mit Gelandewinkel Bearbeiten nbsp Anderung der Schussweite bei Schiessen mit GelandewinkelLiegt das Ziel auf einer anderen Hohe als der Abschusspunkt muss bei gleicher horizontaler Distanz der Abschusswinkel angepasst werden Bei hoher liegenden Zielen muss der Aufsatzwinkel bzw die Anfangsgeschwindigkeit vergrossert werden bei tiefer liegenden Zielen verringert In der Illustration ist g displaystyle gamma nbsp der Abschusswinkel ausgehend von der Horizontalen 8 displaystyle theta nbsp der Winkel zum Ziel Die Schussweite s 1 displaystyle s 1 nbsp im luftleeren Raum ergibt sich aus 1 s 1 2 v 0 2 g cos 8 sin 8 g cos 2 g displaystyle s 1 frac 2 cdot v 0 2 g cdot frac cos theta cdot sin left theta gamma right cos 2 gamma nbsp Streuung BearbeitenHauptartikel Streuung Ballistik Auch bei scheinbar gleichen Ausgangsbedingungen ist es sehr unwahrscheinlich dass eine Waffe mit aufeinander folgenden Schussen den exakt gleichen Punkt trifft Durch geringe nicht vermeidbare Variationen der Ausgangsparameter von Waffe und Munition sowie der Luft bewegen sich die Geschosse bei jedem Schuss auf einer etwas abweichenden Bahn Das Mass dieser Abweichung ist die Streuung Geschossbahnen in der Atmosphare BearbeitenModellatmosphare und Standardatmosphare Bearbeiten Fur die Berechnung der Bahnelemente eines Geschosses sind Kenntnisse uber die Physik der Atmosphare notwendig Grundlage aller aerodynamischen Berechnungen in der Ballistik ist eine Modellatmosphare fur die die Hohenabhangigkeit ihrer Eigenschaften mathematisch formuliert wird Die mathematische Beschreibung der Modellatmosphare basiert auf den Daten der wissenschaftlichen Erforschung der Erdatmosphare wie sie seit langem mit Luft und Raumfahrzeugen durchgefuhrt wird Ziel ist es fur jede Hohe die Beziehungen und Abhangigkeiten der atmospharischen Parameter durch mathematische Formeln darstellbar zu machen Fur die Ballistik sind Parameter von Interesse die den Luftwiderstand eines Geschosses mitbestimmen Das sind Luftdichte und Luftdruck sowie die Schallgeschwindigkeit und der Einfluss der Luftfeuchte auf diese Grossen Bei hohen Bahnen ist auch die Abnahme der Fallbeschleunigung mit zunehmender Hohe zu berucksichtigen Aufbauend auf den Gesetzmassigkeiten der Modellatmosphare wird eine Standardatmosphare festgelegt fur die diese Gesetzmassigkeiten auf konkrete Zahlenwerte angewendet werden Fur die Standardatmosphare werden in der Regel die Zahlenwerte der atmospharischen Parameter in Bodennahe festgelegt und deren Hohenabhangigkeit gemass den Vorgaben der Modellatmosphare ermittelt Die Parameter umfassen Lufttemperatur am Boden Luftdruck am Boden Luftdichte am Boden die sich aus ihnen und der Luftzusammensetzung ergibt Schallgeschwindigkeit am Boden Fallbeschleunigung am Boden Adiabatenexponent am Boden Molare Masse der Luft am Boden dynamische Zahigkeit der Luft am Boden mittlere freie Weglange der Luftmolekule am Boden ErdradiusZur Berechnung der Luftdichte werden die 1952 von der ICAO eingefuhrten Modelle fur die Normalatmosphare benutzt 1 die es erlauben sowohl den aktuellen Luftdruck sowie die Hohe uber mittlerem Meeresniveau entsprechend in den Berechnungen zu berucksichtigen Es werden international verschiedene Standardatmospharen fur ballistische Berechnungen genutzt wobei auch an bestimmte Einsatzfelder und klimatische Bedingungen angepasste artilleristische Normalatmospharen verwendet werden die zum Teil einige der Parameter aus praktischen Grunden vernachlassigen Maximale Schussweite Bearbeiten Fur schnelle weitreichende Geschosse ergeben sich vor allem durch den Luftwiderstand erhebliche Abweichungen von der Wurfparabel Ohne Luftwiderstand wurde ein unter einem Winkel von 45 mit einer Mundungsgeschwindigkeit von 700 m s abgefeuertes Geschoss etwa 50 km weit fliegen Leichte Geschosse wie etwa aus Buchsen erreichen durch die Einwirkung des Luftwiderstands jedoch nur eine maximale Flugweite von 3 bis 4 km Durch die starke Abbremsung erreichen Buchsengeschosse ihre maximale Schussweite nicht beim theoretisch optimalen Abschusswinkel von 45 sondern bei etwa 30 bis 35 2 und die noch leichteren Schrotkugeln von Flinten erreichen ihre maximale Flugweite bei Abschusswinkeln von 20 bis 30 3 Die Geschosse weitreichender Geschutze durchqueren auf ihrer Bahn hohe Atmospharenschichten in denen der Luftwiderstand durch die geringere Luftdichte deutlich niedriger ist als in Bodennahe Der Aufsatzwinkel des Geschutzes muss in diesem Fall uber 45 liegen um zu erreichen dass die Geschosse beim Erreichen der Hohenbereiche niedrigeren Luftwiderstands einen Winkel von 45 aufweisen was nach dem parabolischen Modell optimal fur das Erzielen einer maximalen Schussweite ist Fur reichweitenoptimierte Geschosse mit einer Mundungsgeschwindigkeit von 1000 bis 1500 m s liegt der Abschusswinkel bei 50 bis 55 Zwischen Anfangsgeschwindigkeit und optimalem Abschusswinkel besteht dabei ein komplizierter nichtlinearer Zusammenhang so wurde bei einer weiteren Steigerung der Anfangsgeschwindigkeit der Winkel fur eine maximale Reichweite wieder sinken da die dichten Luftschichten schneller durchflogen werden 2 Aerodynamischer Einfluss auf Geschosse Bearbeiten Ein abgefeuertes Geschoss wird in der Atmosphare von Luft umstromt was zur Wirkung verschiedener Krafte fuhrt die die Bahn des Geschosses beeinflussen In erster Linie ist das der Luftwiderstand der das Geschoss abbremst und zu einer Abweichung der Bahn von der Wurfparabel fuhrt Geschosse wie Raketen Pfeilgeschosse oder Flintenlaufgeschosse werden aerodynamisch stabilisiert Bei diesen Geschossen liegt der aerodynamische Druckpunkt hinter dem Masseschwerpunkt Kippen diese Geschosse in der Langsachse werden sie durch den hinter dem Schwerpunkt liegenden Druckpunkt wieder ausgerichtet Diese Geschosse besitzen Leitwerke oder ein leichtes Heck wodurch der Druckpunkt nach hinten verschoben wird Bei den meisten Geschossen mit Drallstabilisierung liegt der Druckpunkt vor dem Masseschwerpunkt Durch diese aerodynamische Instabilitat entsteht ein Kippmoment nach hinten so dass sie sich ohne Drall nach dem Verlassen des Laufes uberschlagen wurden Durch den Drall werden sie ahnlich einem auf der Spitze stehenden Kreisel durch Kreiselkrafte stabilisiert Diese Geschosse verlassen den Lauf nicht exakt in Flugrichtung ausgerichtet sondern mit einem geringen Anstellwinkel Folge des Anstellwinkels sind Krafte die quer zur Luftwiderstandskraft wirken Zum einen ist das eine Auftriebskraft die in der Ebene des Anstellwinkels wirkt zum anderen erzeugt der Drall durch den Magnus Effekt eine Querkraft die senkrecht zu dieser Ebene wirkt Die Auftriebskraft wirkt immer in Richtung des Anstellwinkels kann also bei entsprechender Ausrichtung des Anstellwinkels auch nach unten gerichtet sein Die Querkrafte bewirken eine seitliche Ablenkung des Geschosses in Drallrichtung also nach rechts bei Rechtsdrall Bei Artilleriegeschossen konnen die Querkrafte zu einer seitlichen Beschleunigung von 0 15 bis 0 25 m s fuhren wobei dieser Wert mit wachsender Flugdauer abnimmt 4 nbsp Uberproportionaler Anstieg von Masse m und Querschnittsbelastung Q bei Erhohung des KalibersObwohl aus Geschutzen abgefeuerte schwere Geschosse den gleichen aerodynamischen Einflussen unterliegen und in der Regel mit Handfeuerwaffen vergleichbare Mundungsgeschwindigkeiten aufweisen erreichen sie deutlich grossere maximale Schussweiten von etwa 20 bis 40 km Die Ursache hierfur liegt in der Querschnittsbelastung der Geschosse Steigt das Kaliber eines Geschosses steigt die Querschnittsflache quadratisch zum Durchmesser Gleichzeitig steigt jedoch das Volumen des Geschosses proportional zur dritten Potenz des Durchmessers und damit steigt seine Masse ebenfalls proportional zur dritten Potenz Bei gleicher Geschossform und dichte bewirkt eine Verzehnfachung des Kalibers eine Vertausendfachung der Masse und eine Verhundertfachung der Querschnittsbelastung Dadurch dass die auf die Querschnittsflache wirkende Gewichtskraft starker steigt als der durch die Kalibererhohung steigende Luftwiderstand wird das Geschoss langsamer abgebremst Neben der Querschnittsbelastung ist der Luftwiderstandsbeiwert c W displaystyle c W nbsp Wert entscheidend fur die Reichweite eines Geschosses Geschosse moderner Waffen erreichen Geschwindigkeiten vom hohen Unterschall bis in den hohen Uberschallbereich Vor allem im Bereich der Schallgeschwindigkeit um Mach 1 steigt der c W displaystyle c W nbsp Wert durch die Entstehung einer Bugwelle aus komprimierter Luft steil an Wellenwiderstand Dieser Bereich komprimierter Luft erzeugt einen Uberschallknall Bei hoheren Geschwindigkeiten nimmt der c W displaystyle c W nbsp Wert wieder ab wobei der Anteil des Wellenwiderstands am Gesamtwiderstand bis uber 70 liegt Fur die Berechnung des Luftwiderstandes eines Uberschallgeschosses werden die c W displaystyle c W nbsp Werte der Geschossspitze des Geschosskorpers des Heckkonus und des Hecksoges getrennt betrachtet und addiert 5 Die Abhangigkeit des c W displaystyle c W nbsp Wertes von der Geschwindigkeit c W displaystyle c W nbsp als Funktion von v displaystyle v nbsp muss bei der Berechnung der Bahnelemente eines Geschosses berucksichtigt werden In der Regel wird diese Funktion nicht fur jeden Geschosstyp neu ermittelt sondern ein Standard Luftwiderstandsgesetz verwendet das dann mittels eines Formkoeffizienten fur den jeweiligen Geschosstyp korrigiert wird Fur den Uberschallbereich ausgelegte Geschosse wie moderne Langgeschosse bzw Artilleriegranaten besitzen oft ogival geformte Spitzen Die ogivale Spitze ist fur Uberschallflugkorper am stromungsgunstigsten Ein ogivales Heck ist bei Rohrwaffen konstruktiv nicht umsetzbar so dass das Heck meist nur als Kegelstumpf Heckkonus ausgeformt ist um die Abbremsung durch den Hecksog zu vermindern Fur die Berechnung der Reichweite wird aus Luftwiderstandsbeiwert und Gewicht eines Geschosses auch ein Ballistischer Koeffizient ermittelt In der Ballistik gibt es mehrere Definitionen des Ballistischen Koeffizienten was bei Berechnungen die auf diesem Wert aufbauen berucksichtigt werden muss 6 Einfluss auf Geschossbahnen Bearbeiten Eine Geschossbahn in der Atmosphare besitzt bei Abschusswinkeln zwischen 0 und 90 ebenfalls eine vertikale und eine horizontale Komponente nbsp Horizontale Komponente u und vertikale Komponente w der Geschossbewegung Weg s und Hohe h Die Geschwindigkeitskomponenten u displaystyle u nbsp und w displaystyle w nbsp errechnen sich aus dem Abschusswinkel ϑ und der Geschwindigkeit v u v cos ϑ displaystyle u v cdot cos vartheta nbsp w v sin ϑ displaystyle w v cdot sin vartheta nbsp Wahrend beim Schuss im Vakuum die horizontale Komponente der Geschwindigkeit konstant bleibt gleichformige Bewegung sinkt sie beim Schuss unter Einfluss des Luftwiderstandes monoton ab auch wenn die vertikale Geschwindigkeitskomponente nach dem Geschwindigkeitsminimum wieder zunimmt Der fallende Abschnitt der Geschossbahn ist daher grundsatzlich steiler als der steigende Der horizontale Geschwindigkeitsanteil folgt dabei der Geschwindigkeit eines waagerecht fliegenden Geschosses dessen Geschwindigkeit durch den Luftwiderstand standig abnimmt Analog folgt der Verlauf der vertikalen Geschwindigkeitskomponente dem eines Projektils das mit dem anteiligen Geschwindigkeitswert der vertikalen Komponente senkrecht nach oben geschossen wurde Nach Uberschreiten des Bahngipfels konnen Geschosse eine Grenzgeschwindigkeit erreichen wobei sich ein Gleichgewicht zwischen der Gewichtskraft und der Luftwiderstandskraft einstellt Bei Flugbahnen im Vakuum tritt das Minimum der Geschossgeschwindigkeit im Bahngipfel auf bei Flugbahnen in Luft erst nach dem Bahngipfel da die Abbremsung durch den Luftwiderstand zunachst die Geschwindigkeitszunahme durch die Fallbeschleunigung uberwiegt Bei flachen Bahnen kann das Geschoss darum das Ziel vor Eintreten dieses Minimums erreichen so dass die Geschossgeschwindigkeit bis zum Ziel ohne erneuten Anstieg nach dem Bahngipfel permanent sinkt 7 Fur genauere Berechnungen werden in der Ballistik weitere Werte genutzt und verschiedene Storfaktoren genauer betrachtet 8 Diese Storfaktoren sind vor allem Anderungen der atmospharischen Bodenwerte Abweichungen der hohenabhangigen Verlaufe Gradienten der atmospharischen Parameter von der Normalatmosphare Windeinflusse und auch Wettereinflusse wie Regen oder Schneefall Bei weitreichenden Bahnen muss der Einfluss der Erdkrummung und der Erddrehung in die Berechnung einbezogen werden Fur die Berechnung der Bahnabweichungen durch die atmospharischen Storfaktoren existieren keine exakten mathematischen Modelle so dass nur Naherungslosungen moglich sind Bevor leistungsfahige computergestutzte Feuerleitrechner zur Verfugung standen wurden die Richtdaten der Geschutze uber Schusstafeln ermittelt und korrigiert Ausgehend von den festen Parametern Anfangsgeschwindigkeit Abschusswinkel und einem Geschossparameter wie dem ballistischen Koeffizienten werden dabei abhangig von den auftretenden Abweichungen die Richtdaten aus den Schusstafeln entnommen Je grosser die Schussweite ist desto grosseren Einfluss bekommt die Hohenabhangigkeit der atmospharischen Parameter Luftdruck Luftdichte und Lufttemperatur und damit auch die Schallgeschwindigkeit verandern sich mit zunehmender Hohe All diese Eigenschaften sind bestimmend fur den Luftwiderstand eines Geschosses und die Kenntnis ihres hohenabhangigen Verlaufes wesentlich fur die Vorhersage der Flugbahnelemente Daneben hat auch die Luftfeuchte Einfluss auf den Druckverlauf und die Schallgeschwindigkeit Oberhalb von etwa 90 km verandern sich die Eigenschaften der Atmosphare durch die zunehmende mittlere freie Weglange dahingehend dass die Atmosphare nicht mehr als ideales Gas wirkt und grundlegende Gesetze der Stromungslehre nicht mehr angewandt werden konnen Betrachtungen zu Geschossbahnen in solchen Hohen sind vor allem Gegenstand der Raketenballistik Direktes Feuer und bestrichener Bereich BearbeitenDer Bereich des direkten Feuers etwa von Flachfeuergeschutzen liegt innerhalb der Entfernung in der der Scheitelpunkt der Geschossbahn unter dem hochsten Punkt des Ziels liegt In diesem Bereich haben aussere Storungen den geringsten Einfluss so dass in der Praxis die Flugbahn des Geschosses mit ausreichender Naherung mit der Wurfparabel im Vakuum ubereinstimmt Liegt der Scheitelpunkt hoher als das Ziel sind die Abschnitte der Geschossbahn die mit dem Ziel auf gleicher Hohe liegen der bestrichene Bereich Die Grosse des Bereiches des direkten Feuers hangt von der Rasanz der Geschossbahn ab Bombenwurf BearbeitenHorizontaler Abwurf Bearbeiten Beim Abwurf freifallender ungelenkter Bomben aus Flugzeugen ist fur ein Treffen des Ziels vor allem der Zeitpunkt des Ausklinkens der Bombe fur die Treffsicherheit entscheidend Dieser Zeitpunkt ist abhangig von der Hohe h displaystyle h nbsp und der Fluggeschwindigkeit v 0 displaystyle v 0 nbsp des Flugzeuges Je schneller und hoher das Flugzeug fliegt in desto grosserer Distanz vor dem Ziel muss die Bombe ausgeklinkt werden Beim Abwurf aus dem Horizontalflug folgt die Falldauer t F displaystyle t F nbsp unter Vernachlassigung des Luftwiderstandes aus dem Fallgesetz g displaystyle g nbsp ist die Fallbeschleunigung die als konstant angenommen wird t F 2 h g displaystyle t F sqrt frac 2 cdot h g nbsp Die Distanz s D displaystyle s D nbsp die die Bombe bis zum Auftreffen uber dem Boden zurucklegt ergibt sich in diesem Fall aus s D v 0 2 h g displaystyle s D v 0 cdot sqrt frac 2 cdot h g nbsp Die Bombe muss in dieser Distanz vor dem Ziel abgeworfen werden Die Berechnung der Bahnelemente von Bomben kann vereinfacht werden wenn als zusatzlicher Parameter p a r displaystyle par nbsp das Verhaltnis aus der potentiellen Energie W p displaystyle W p nbsp und der kinetischen Energie W k displaystyle W k nbsp der Bombe im Moment des Abwurfes ermittelt wird Die Bombe mit der Masse m displaystyle m nbsp befindet sich im Flugzeug in der Hohe h displaystyle h nbsp uber dem Boden Die potentielle Energie ergibt sich aus W p m g h displaystyle W p m cdot g cdot h nbsp Durch die Geschwindigkeit v displaystyle v nbsp des Flugzeuges erhalt die Bombe eine kinetische Energie W k m v 2 2 displaystyle W k frac m cdot v 2 2 nbsp Der Parameter p a r displaystyle par nbsp ist der Quotient aus beiden Werten p a r W p W k displaystyle par frac W p W k nbsp Der Tangens des Auftreffwinkels ϑ Z displaystyle vartheta Z nbsp der Bombe bei Abwurf aus horizontalem Flug kann mit Hilfe dieses Parameters einfach ermittelt werden tan ϑ Z p a r displaystyle tan vartheta Z sqrt par nbsp nbsp Bombenauslosung bei Vorhaltewinkel fIm Fall einer rein optischen Zielerfassung ermittelt der Bombenschutze nicht die Entfernung zum Ziel in der er die Bombe auslosen muss sondern misst den Winkel zwischen Flugzeug und dem Ziel bis dieser Winkel dem der Hohe und Geschwindigkeit angemessenen Vorhaltewinkel ϕ displaystyle phi nbsp entspricht Der Tangens des Vorhaltewinkels ergibt sich aus tan f h s D h v 0 g 2 h 1 2 p a r displaystyle tan varphi frac h s D frac h v 0 cdot sqrt frac g 2h frac 1 2 sqrt par nbsp Abwurf aus dem Steigflug Bearbeiten Bei einem Abwurf aus dem Steigflug mit dem Winkel ϑ 0 displaystyle vartheta 0 nbsp ergeben sich umfangreichere Formeln Die Zeit t G displaystyle t G nbsp vom Abwurf der Bombe bis zum Erreichen des Bahngipfels ergibt sich aus t G v 0 sin ϑ 0 g displaystyle t G frac v 0 cdot sin vartheta 0 g nbsp Die Flugzeit t F displaystyle t F nbsp ergibt sich aus t F t G 1 1 p a r sin 2 ϑ 0 displaystyle t F t G cdot left 1 sqrt 1 frac par sin 2 vartheta 0 right nbsp Der Weg s G displaystyle s G nbsp bis zum Bahngipfel ergibt sich aus s G v 0 2 2 g sin 2 ϑ 0 displaystyle s G frac v 0 2 2g cdot sin 2 vartheta 0 nbsp Die horizontale Wurfdistanz s D displaystyle s D nbsp ergibt sich aus s D s G 1 1 p a r sin 2 ϑ 0 displaystyle s D s G left 1 sqrt 1 frac par sin 2 vartheta 0 right nbsp Literatur BearbeitenBeat P Kneubuehl Ballistik Theorie und Praxis 2 Auflage Springer 2022 ISBN 978 3 662 64792 9 Hellmuth Molitz Reinhold Strobel Aussere Ballistik Springer 1984 ISBN 3 540 02943 5 Felix Poklukar Modelle fur Aussenballistik Zielballistik HTLB Ferlach 2005 PDF 303 kB Memento vom 20 Marz 2018 im Internet Archive Bernd Brinkmann Burkhard Madea Handbuch gerichtliche Medizin Band 1 Kapitel 9 6 Aussenballistik ISBN 978 3 540 00259 8 Carl Cranz Ballistik Kapitel 18 1903 in der Encyklopadie der mathematischen Wissenschaften mit Einschluss ihrer Anwendungen Uni Gottingen online einsehbarSiehe auch BearbeitenDirekter Schuss Reichweite Rakete Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Artillerieballistik Sammlung von Bildern nbsp Commons Aussenballistik verschiedener Patronen Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b Felix Poklukar Modelle fur Aussenballistik Zielballistik HTLB Ferlach 2005 PDF 303 kB Memento vom 20 Marz 2018 im Internet Archive eingesehen am 11 Dezember 2009 a b Gunter Hauck Aussere Ballistik 1 Auflage Militarverlag der DDR 1972 Willi Barthold Jagdwaffenkunde VEB Verlag Technik Berlin 1969 bearbeitete Auflage 1979 S 182 G Hauck Aussere Ballistik 1 Auflage Militarverlag der DDR 1972 S 513 G Hauck Aussere Ballistik 1 Auflage Militarverlag der DDR 1972 S 133 G Hauck Aussere Ballistik 1 Auflage Militarverlag der DDR 1972 S 140 G Hauck Aussere Ballistik 1 Auflage Militarverlag der DDR 1972 S 195 ff Bernd Brinkmann Burkhard Madea Handbuch gerichtliche Medizin Band 1 Kapitel 9 6 Aussenballistik Seite 611 eingesehen am 22 November 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aussenballistik amp oldid 238548467 Maximale Schussweite