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Schmidhausen im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg war einst eine eigenstandige Gemeinde und wurde 1971 nach Beilstein eingemeindet mit dem es heute zusammengewachsen ist Zur Gemeinde Schmidhausen gehorten einst auch die Weiler Billensbach Gagernberg Jettenbach Kaisersbach Klingen und Maad Schmidhausen Beilstein Stadt BeilsteinWappen von Schmidhausen Beilstein Koordinaten 49 3 N 9 20 O 49 041666666667 9 3325 245 Koordinaten 49 2 30 N 9 19 57 OHohe 245 mFlache 8 33 km Einwohner 620 2009 Bevolkerungsdichte 74 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1971 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Flagge 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Blick ins BernbachtalDie Ortsmitte von Schmidhausen liegt uber einen guten Kilometer ostlich der Ortsmitte Beilsteins am rechten Ufer des Schmidbachs der hier in sudsudwestlichem Lauf aus seinem Tal in den Lowensteiner Bergen tritt und etwa anderthalb Kilometer weiter talab in die Bottwar mundet Die neueren Siedlungsflachen liegen westlich am flachen rechten Talhang wo die Gemarkung dann in hochstens 400 m Entfernung vom Bachlauf an der Beilsteins endet Im Nordwesten erhebt sich nahe aber schon auf Beilsteiner Gebiet der Fohlenberg der an seinem Hang von Weinbergen bestanden ist und auf seiner Hochflache Wald tragt Die anderen ehemals zur Altgemeinde gehorenden Orte liegen in bis zu viereinhalb Kilometern Entfernung in nordnordostlicher bis ostnordostlicher Richtung beidseits des Schmidbachtals zumeist auf Hangen und Hochflachen beidseits der Seitentaler 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Schmidhausen in den Forstlagerbuchern Andreas Kiesers 1686 nbsp Ehemaliges Rathaus in Schmidhausen Fachwerkbau um 1700Schmidhausen entstand vermutlich als eine frankische Waldrodungssiedlung auf Veranlassung des frankischen Konigshofes in Ilsfeld Der Ausbau erfolgte vermutlich vom spater abgegangenen Ort Kratzheim aus Das damals waldreiche Land des Schozachgaus wurde durch Rodungskolonisation erschlossen Die Orte im Schmidbachtal entstanden vermutlich sukzessive talaufwarts beginnend mit Schmidhausen und endend mit Etzlenswenden Die Rodungskolonisation war vermutlich bereits vor der Jahrtausendwende abgeschlossen womit die Orte im Schmidbachtal alter sind als der heutige Hauptort Beilstein der sich als Burgweiler erst im 12 13 Jahrhundert entwickelte Von Schmidbach aus erfolgten spater weitere Rodungsausbauten z B der um 1200 begrundete Weiler Kaisersbach oder das wohl erst in der Mitte des 16 Jahrhunderts entstandene Maad Die altesten schriftlichen Erwahnungen Schmidhausens datieren auf das 14 15 Jahrhundert Der Ort hiess zunachst nur Hausen und wurde dann zur Unterscheidung von gleichnamigen Orten in Schmi e dhausen umbenannt Hier befanden sich einst wohl eine Schmiede und eine Schleifmuhle Kirchlich gehorte Schmidhausen zum abgegangenen Kratzheim ab dem 14 Jahrhundert zu Gronau Als fruheste Besitzer des Ortes treten die Herren Hummel von Lichtenberg auf die Schmidhausen und seine Weiler an Graf Eberhard II den Greiner von Wurttemberg verkauften von dem der Ort an die Herren von Urbach uberging Diese verkauften Schmidhausen mit seinen Weilern 1443 an die Pfalzgrafen bei Rhein und damit an die Grafschaft Lowenstein Nach 1510 war die Grafschaft Lowenstein ein Mannlehen unter wurttembergischer Hoheit Schmidhausen fiel bis 1611 der Linie Lowenstein Wertheim Freudenberg zu Das Amt Schmidhausen hatte insbesondere fur Bau und Reparaturen des lowensteinischen Jagdschlosses Stocksberg aufzukommen weitere Frondienste waren im Strassenbau zu erbringen Die Jagd und Baufronen bestanden bis zum Ablosungsvertrag vom 1 Mai 1843 1806 kam Schmidhausen durch die Mediatisierung der Grafschaft Lowenstein zum Konigreich Wurttemberg Schmidhausen wurde selbststandige Gemeinde zunachst im Oberamt Backnang Im Juli 1809 erfolgte die Zuordnung zum Oberamt Beilstein und nach dessen Auflosung 1810 zum Oberamt Marbach Bei der Verwaltungsreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg gelangte Schmidhausen 1938 zum Landkreis Heilbronn 1945 wurde die Gemeinde Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehorte somit zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Baden das 1952 im jetzigen Bundesland Baden Wurttemberg aufging In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die rund 600 Einwohner zahlende Gemeinde rund 150 Fluchtlinge auf Schmidhausen mit seinen Ortsteilen wurde aufgrund einer Eingliederungsvereinbarung vom 15 Januar 1971 zum 1 Juli 1971 nach Beilstein eingemeindet Aufgrund der Ausweisung von grossen Neubauflachen sind Beilstein und Schmidhausen heute zu einer durchgangigen Siedlungsflache zusammengewachsen Wappen und Flagge Bearbeiten nbsp Ehemaliges Wappen von SchmidhausenDie Blasonierung des ehemaligen Wappens von Schmidhausen lautet In Blau zwei schraggekreuzte silberne Pflugmesser Die Flagge der Gemeinde war Weiss Blau Zwei Fleckensiegel Schmidhausens von 1624 und 1651 zeigten in geteiltem Schild oben einen nach links 1624 bzw rechts 1651 schreitenden Lowen unten zwei schraggekreuzte Hammer Ein Siegel des 18 Jahrhunderts zeigt in Art eines Allianzwappens zwei Wappenschilde nebeneinander im vorderen der Lowe auf einem Dreiberg im hinteren die schraggekreuzten Hammer uber einem sechsstrahligen Stern Die Hammer gehen vermutlich auf den Ortsnamen zuruck fur den Lowen und den Stern ist keine besondere Bedeutung nachgewiesen In spateren Ortssiegeln werden diese Wappenfiguren nicht mehr verwendet Das Schultheissenamtssiegel von 1930 zeigt zwei schraggekreuzte von drei lilienartigen Gebilden bewinkelte Pflugmesser uber einem Stern Die Pflugmesser sind ein Hinweis auf die Landwirtschaft Die wurttembergische Archivdirektion empfahl 1938 eine Vereinfachung des Wappens und die Festlegung der Farben Wappen und Flagge wurden der Gemeinde am 22 Februar 1963 vom baden wurttembergischen Innenministerium verliehen 2 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas Schmidhauser Rathaus wurde um 1700 als Wohnhaus erbaut 1753 erwarb das Amt Schmidhausen die Halfte des Gebaudes als Rathaus Die Doppelnutzung als Wohn und Rathaus blieb bis zur Eingemeindung nach Beilstein und der damit verbundenen Aufgabe des Rathauses 1971 bestehen Lothar Spath war hier 1955 als Verwaltungskandidat beschaftigt Literatur BearbeitenSchmidhausen In Christoph Friedrich von Stalin Hrsg Beschreibung des Oberamts Marbach Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 48 H Lindemann Stuttgart 1866 S 287 291 Volltext Wikisource Otto Rohn Dietmar Rupp Hrsg Beilstein in Geschichte und Gegenwart Stadt Beilstein Beilstein 1983 Einzelnachweise Bearbeiten Geographie nach Geoportal Baden Wurttemberg Hinweise Eberhard Gonner Wappenbuch des Stadt und des Landkreises Heilbronn mit einer Territorialgeschichte dieses Raumes Veroffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden Wurttemberg 9 Archivdirektion Stuttgart Stuttgart 1965 S 134 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schmidhausen Beilstein amp oldid 236362273