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Die Gemeine Schmerwurz Dioscorea communis Syn Tamus communis L ist eine Pflanzenart aus der Familie der Yamswurzelgewachse Dioscoreaceae Der Trivialname leitet sich von mittelhochdeutsch S ch mer Fett ab fur die schleimigen schmierigen Wurzeln Weitere Bezeichnungen sind Echte Schmerwurz Gewohnliche Schmerwurz Schmerzwurz Stickwurz Feuerwurzel Gemeine SchmerwurzGemeine Schmerwurz Dioscorea communis bluhende PflanzeSystematikKlasse Bedecktsamer Magnoliopsida MonokotyledonenOrdnung Yamswurzelartige Dioscoreales Familie Yamswurzelgewachse Dioscoreaceae Gattung Yams Dioscorea Art Gemeine SchmerwurzWissenschaftlicher NameDioscorea communis L Caddick amp WilkinSchmerwurz Dioscorea communis IllustrationSchmerwurz Rechtswinder linksgangige HelixSchmerwurz fruchtende weibliche Pflanze Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Vorkommen 3 Inhaltsstoffe 4 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenEs sind zweihausig getrenntgeschlechtige diozische einkeimblattrige Pflanzen mit unterirdischen Knollen Die Stangel werden bis zu 4 Metern lang Sie sind gestreift kahl und manchmal verzweigt Die zugespitzten Laubblatter sind ungeteilt wechselstandig mit langem Blattstiel pfeil bis herzformig etwa 8 15 20 cm lang und 4 11 16 cm breit ganzrandig lang zugespitzt dunkelgrun und glanzend mit 3 9 bogig verlaufenden Nerven aber von netznerviger Verzweigung Selten kommen auch dreilappig spiessformige Blatter vor Solche Exemplare wurden von Carl von Linne Tamus cretica genannt doch kommt ihnen hochstens der Rang einer Varietat zu 1 Am Grunde des Blattstiels treten hakenformige feste Gebilde auf die zum Anklammern dienen und wahrscheinlich umgebildete Nebenblatter sind 2 Die rechtswindende Kletterpflanze tragt von Mai bis Juni entweder mannliche oder weibliche Bluten Die Blutenstande sind achselstandige Trauben die weiblichen sind kleiner Die eingeschlechtlichen gestielten Bluten sind dreizahlig grun gelb und etwa 3 6 mm gross Die Blutenhulle der mannlichen Bluten ist urnenformig glockig mit sechs fast gleichen Zipfeln Sie enthalten 6 Staubblatter und einen reduzierten Pistillode Die Blutenhulle der weiblichen Bluten besteht aus sechs schmalen kleinen Zipfeln Dazu gehort der unterstandige Fruchtknoten mit einem kurzen dreiastigen Griffel Staminodien konnen vorkommen Die Fruchte sind rote selten gelbliche rundliche wenigsamige Beeren die 10 12 mm im Durchmesser sind und bis zu 6 Samen enthalten Die kleinen Samen sind kugelig Die Chromosomenzahl betragt 2n 48 3 Vorkommen BearbeitenDie Gemeine Schmerwurz ist die einzige auch in Mitteleuropa vorkommende Art dieser Familie z B in Suddeutschland Oberrhein Hochrhein Bodensee Das Verbreitungsgebiet umfasst Makaronesien Nordafrika Westeuropa und reicht vom Mittelmeerraum bis zum Iran 4 Die Schmerwurz wachst an Randern von Laubwaldern in Hecken und Gebuschen auf frischen und nahrstoffreichen Boden wo sie eine Hohe von bis zu drei Metern erreicht Sie ist eine Charakterart der Ordnung Prunetalia kommt aber auch in Gesellschaften der Verbande Alno Ulmion oder Tilio Acerion und im Mittelmeergebiet auch im Verband Pruno Rubion ulmifolii vor 3 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 feucht Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch 5 Inhaltsstoffe BearbeitenWegen in den Pflanzenteilen enthaltener Saponine und Kalziumoxalat ist die Schmerwurz giftig Beim Reiben des Safts der Beeren oder der Wurzeln auf der Haut kann eine Hautreizung erzeugt werden die durch winzige Oxalatkristalle und Histamin im Saft hervorgerufen wird 6 Die Wurzel enthalt weiterhin Phenanthren Derivate und die Glykoside Dioscin und Gracillin sowie deren Abkommlinge In einer Laborstudie gab es Hinweise auf entzundungshemmende Wirkung des Wurzelsafts 7 In der Volksheilkunde wurde die Pflanze fruher u a gegen Rheuma und Prellungen verwendet daher auch die franzosische Bezeichnung herbe aux femmes battues Kraut der geschlagenen Frauen Heute spielt sie in der Homoopathie noch eine Rolle Einzelnachweise Bearbeiten Vernon Hilton Heywood Dioscoreaceae In Thomas Gaskell Tutin u a Flora Europaea Band 5 Cambridge University Press 1980 ISBN 0 521 20108 X S 84 85 Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band 2 2 Teil Verlag Carl Hanser Munchen 1939 S 374 377 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 140 Dioscorea communis In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 24 Juni 2018 Tamus communisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 6 April 2021 R J Schmidt S P Moult The dermatitic properties of black bryony Tamus communis L In Contact Dermatitis 9 5 1983 390 6 PMID 6627925 N Mascolo u a Local anti inflammatory activity of Tamus communis In Journal of Ethnopharmacology 19 1 1987 81 4 PMID 3586696 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemeine Schmerwurz Dioscorea communis Album mit Bildern Videos und Audiodateien Gemeine Schmerwurz FloraWeb de Gemeine Schmerwurz In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeine Schmerwurz amp oldid 223053247