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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Literatur und Einzelnachweise fehlen komplett Qcomp Diskussion 16 24 11 Jul 2021 CEST Gefrierpunktserniedrigung GPE auch Schmelzpunktserniedrigung SPE bzw Schmelzpunktdepression SPD bezeichnet das Phanomen dass der Schmelzpunkt von Losungen niedriger liegt als der Schmelzpunkt der reinen flussigen Losungsmittel Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Beispiele 3 Hintergrund 4 Anwendungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenDie Gefrierpunktserniedrigung D T displaystyle Delta T nbsp ist fur verdunnte Losungen proportional zur Molalitat b der Teilchen des gelosten Stoffes d h zur Konzentration aller gelosten Teilchen des Stoffes in Mol pro Kilogramm Losungsmittel und nicht zur Ausgangskonzentration des Stoffes D T E n b displaystyle Delta T E n cdot b nbsp Dabei senkt sich der Gefrierpunkt pro Mol gelostem Stoff pro Kilogramm Losungsmittel um einen losungsmittelspezifischen Wert Bei der Berechnung der Molalitat der gelosten Stoffe ist zu beachten dass z B Salze in wassriger Losung dissoziieren Kochsalz NaCl zerfallt z B in die Ionen Na und Cl Aus 1 mol Natriumchlorid entstehen also 2 mol Teilchen und dieser Wert ist in oben angefuhrter Gleichung zu berucksichtigen Das geschieht durch Multiplikation mit dem Van t Hoff Faktor i displaystyle i nbsp der angibt in wie viele Teilchen der geloste Stoff durchschnittlich dissoziiert D T E n b i displaystyle Delta T E n cdot b cdot i nbsp E n displaystyle E n nbsp ist die kryoskopische Konstante die nur vom Losungsmittel und nicht vom gelosten Stoff abhangt bei Wasser als Losungsmittel betragt dieser Wert 1 86 K kg mol Sie lasst sich aus dem Raoultschen Gesetz und der Clausius Clapeyronschen Gleichung ableiten zu E n R T g 2 L S displaystyle E n R frac T g 2 L S nbsp dd mit der Gaskonstanten R displaystyle R nbsp 8 314472 J mol K dem Gefrierpunkt T g displaystyle T g nbsp des Losungsmittels in K der spezifische Schmelzenthalpie L S displaystyle L S nbsp des Losungsmittels in J kg Diese Beziehung gilt nur fur stark verdunnte Losungen Konzentrationen lt 0 1 mol L bei hoher konzentrierten Losungen ist die Aktivitat der Ionen und des Wassers zu beachten Sehr stark konzentrierte Losungen haben auch einen Tripelpunkt bei der die Salzlosung gefriert vorher friert nur Wasser aus der Losung aus die Losung wird immer weiter aufkonzentriert Da der Gefrierpunkt jeweils genau um 1 86 K sinkt wenn man ein Mol Teilchen in einem Kilogramm Wasser lost wird die dazugehorige Temperaturdifferenz auch molare Gefrierpunktserniedrigung genannt Dieser Effekt ist unabhangig von der Art des gelosten Stoffs es handelt sich um eine kolligative Eigenschaft Auch der Siedepunkt von Losungen hangt von der Molalitat bzw der Konzentration der gelosten Stoffe ab er steigt Man spricht hier von molarer Siedepunktserhohung Ursache fur diese Effekte ist eine Erniedrigung des chemischen Potentials der Losung gegenuber dem reinen Losungsmittel durch die Mischungsentropie Beispiele BearbeitenLosungsmittel Gefrierpunkt in C Gefrierpunkterniedrigungin K kg molWasser 0 1 86Naphthalin 80 2 6 80Chloroform 63 5 4 68Benzol 5 5 5 12Campher 179 39 7Ethanol 114 6 1 99Cyclohexan 6 4 20 2Tetrachlormethan 23 30Hintergrund BearbeitenNeben der Siedepunkterhohung ist die Gefrierpunkterniedrigung eine weitere Folge die mit dem verringerten Dampfdruck von Losungen zusammenhangt Steht ein flussiges Gemisch aus dem festen Stoff A und dem Losungsmittel B im Gleichgewicht mit dem festen Stoff A so ergibt sich der Ansatz m A l m A s displaystyle mu A l mu A s nbsp mit m displaystyle mu nbsp als Chemisches Potential Es gilt weiterhin fur die Differentiale d m A l d m A s displaystyle mathrm d mu A l mathrm d mu A s nbsp Hierbei bezeichnet der Index l displaystyle l nbsp die flussige Phase wahrend s displaystyle s nbsp die feste Phase kennzeichnet Aus obiger Gleichung lassen sich die totalen Differentiale aufstellen V A l d p S A l d T R T d ln x A V A s d p S A s d T displaystyle V A l cdot mathrm d p S A l cdot mathrm d T R cdot T cdot mathrm d ln x A V A s cdot mathrm d p S A s cdot mathrm d T nbsp wobei x displaystyle x nbsp der Molenbruch des gelosten Stoffes im Losungsmittel ist Arbeitet man bei konstantem Druck nimmt die Gleichung die vereinfachte Form an S A l S A s d T R T d ln x A displaystyle S A l S A s mathrm d T R cdot T cdot mathrm d ln x A nbsp Die Differenz der Entropie des festen und des flussigen Zustandes S A l S A s displaystyle S A l S A s nbsp entspricht der molaren Schmelzentropie der Substanz A Diese Grosse lasst sich als D H Schm T Schm displaystyle Delta H text Schm T text Schm nbsp beschreiben nbsp Gefrierpunkterniedrigung DT in einem p T DiagrammAls T Schm displaystyle T text Schm nbsp wird die Schmelzpunkttemperatur der reinen festen Phase bezeichnet Setzt man diesen Zusammenhang in die obige Gleichung ein und integriert zwischen den Grenzen der Temperaturen T Schm displaystyle T text Schm nbsp und T bzw 1 und dem Molenbruch x A displaystyle x A nbsp so ergibt sich T T Schm D H Schm R T 2 d T 1 x A d ln x A displaystyle int T T text Schm frac Delta H text Schm R cdot T 2 mathrm d T int 1 x A mathrm d ln x A nbsp D H Schm R 1 T 1 T Schm ln x A displaystyle frac Delta H text Schm R cdot left frac 1 T frac 1 T text Schm right ln x A nbsp mit x A 1 x B displaystyle x A 1 x B nbsp und lim x B 0 ln 1 x B x B displaystyle lim x B rightarrow 0 ln 1 x B x B nbsp und T Schm T D T displaystyle T text Schm T Delta T nbsp erhalt man die Gleichung D H Schm R D T T T Schm x B displaystyle frac Delta H text Schm R cdot frac Delta T T cdot T text Schm x B nbsp Ersatz von x B displaystyle x B nbsp durch n B n displaystyle frac n B n nbsp wobei n n A displaystyle n approx n A nbsp und n B m B M B displaystyle n B frac m B M B nbsp bzw n A m A M A displaystyle n A frac m A M A nbsp ist fuhrt bei Einfuhrung von Molalitaten auf die folgenden Gleichungen mit T Ts displaystyle s nbsp Ts 2 displaystyle s 2 nbsp D T K kry m B M B m A displaystyle Delta T K text kry cdot frac m B M B cdot m A nbsp mit K kry M A R T Schm 2 D H Schm displaystyle K text kry frac M A cdot R cdot T text Schm 2 Delta H text Schm nbsp Durch Umformen der Gleichung kann man die molare Masse des gelosten Stoffes aus der beobachteten Gefrierpunkterniedrigung bestimmen Es gilt M B K kry m B m A D T M A R T Schm 2 D H Schm m B m A D T displaystyle M B K text kry cdot frac m B m A cdot Delta T frac M A cdot R cdot T text Schm 2 Delta H text Schm cdot frac m B m A cdot Delta T nbsp Anwendungen BearbeitenEine praktische Anwendung der Gefrierpunkterniedrigung gibt es im Winter wenn Tausalz Natriumchlorid bei Minusgraden auf Eis und Schneeflachen ausgebracht wird Eine gesattigte Kochsalzlosung hat einen Gefrierpunkt von 21 C das Losen des Salzes ergibt eine flussige Salzlosung das Eis taut auf Zur Herstellung einer Kaltemischung in einem chemischen Labor oder fruher bei der Speiseeis Erzeugung werden Eis Kochsalz Gemische eingesetzt Die Schmelzenthalpie wird dabei dem Kochsalz Eis Wasser Gemisch entzogen die Mischung kuhlt sich ab Der Zusatz von Kryolith verringert die Schmelztemperatur von Aluminiumoxid bei der Aluminiumherstellung nach dem Hall Heroult Verfahren Aus der Gefrierpunkterniedrigung lasst sich die Molekularmasse des gelosten Stoffes bestimmen 1 Das Messverfahren hierzu bezeichnet man als Kryoskopie 2 Diese Methode der Molmassenbestimmung fand vor allem fruher breite Anwendung in der organischen und anorganischen Chemie wenn es galt die molare Massen neu synthetisierter oder isolierter Verbindungen zu bestimmen Dazu werden nach Moglichkeit Losungsmittel ausgesucht die eine grosse kryoskopische Konstante aufweisen Heutzutage erfolgt die Molmassenbestimmung meist massenspektrometrisch Weblinks BearbeitenVideo Kryoskopie und Ebullioskopie als kolligative Eigenschaften Eine Losung siedet und gefriert spater als das reine Losungsmittel Jakob Gunter Lauth SciFox 2013 zur Verfugung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek TIB doi 10 5446 15677 Einzelnachweise Bearbeiten Siegfried Ebel und Hermann J Roth Herausgeber Lexikon der Pharmazie Georg Thieme Verlag 1987 S 281 ISBN 3 13 672201 9 Charles E Mortimer Ulrich Muller Johannes Beck Chemie Das Basiswissen der Chemie Stuttgart 2015 ISBN 978 3 13 484312 5 S 219 Normdaten Sachbegriff GND 4156262 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefrierpunktserniedrigung amp oldid 230220788