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Schloss Waldenbuch war ein Jagdschloss der Herzoge von Wurttemberg in Waldenbuch im Landkreis Boblingen in Baden Wurttemberg und beherbergt heute das kulturhistorische Museum der Alltagskultur eine Aussenstelle des Wurttembergischen Landesmuseums Schloss Waldenbuch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Schlosses 2 Baubeschreibung 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte des Schlosses BearbeitenDie ursprungliche Burg wurde zwar erst 1381 genannt An der Stelle des heutigen Schlosses wird aber ein Vorgangerbau aus dem 12 Jahrhundert vermutet Als Bauherren kommen sowohl die Grafen von Hohenberg in Betracht als auch die Herren von Bernhausen denen der Ort als Lehen ubergeben worden war 1363 wird die Stadt Waldenbuch an Graf Eberhard II von Wurttemberg verkauft Herzog Ulrich ernannte Waldenbuch zum Sitz des Waldvogts uber den Schonbuch was die Bedeutung des Ortes wesentlich steigerte Der Waldvogt hatte vor allem die Aufgabe die Nutzung der Waldrechte im Schonbuch zu uberwachen Der Waldvogt entsprach einem heutigen Oberforstamt und bestand zwischen 1534 und 1807 Herzog Christoph liess zwischen 1562 und 1566 durch seinen Baumeister Aberlin Tretsch die alte Burg zum Jagdschloss ausbauen Er errichtete im Osten der Anlage ein rechteckiges zweistockiges Gebaude an dessen nordwestlicher Ecke sich der Treppenturm mit einer steinernen Spindeltreppe befand Herzog Friedrich I genugte dieser Bau seinen gesteigerten Bedurfnissen nicht mehr Das Renaissancegebaude wurde um 1607 nach Norden hin fast verdoppelt Um den notigen Raum zu schaffen wurde das Kirchenschiff der benachbarten Stadtpfarrkirche St Veit abgerissen und durch einen Neubau auf der anderen Seite des mittelalterlichen Kirchturms ersetzt Die gotischen Masswerkfenster wurden in die neue Renaissancekirche wieder eingebaut Der Baumeister von beiden Baumassnahmen ist nicht bekannt Es ist aber gesichert dass auch Heinrich Schickardt zu dieser Zeit in Waldenbuch tatig war 1650 wurde der Schlossbrunnen gebaut Die nachsten grosseren Baumassnahmen liess Herzog Friedrich Carl von Wurttemberg vornehmen Von 1687 bis 1690 wurde der Westflugel errichtet der als Kuchenbau diente Er besass zunachst keine Verbindung zum Ostflugel Dieser wurde um ein Stockwerk erhoht woran eine lateinische Inschrift uber dem Schlossportal erinnert Im Jahr 1687 am 4 Juni hat Friedrich Karl Herzog von Wurttemberg Verwalter und Vormund des jugendlichen Prinzen Eberhard Ludwig in diesem ersten wurttembergischen Jagdhaus dem Herzogsitz unter allen am nachsten gelegen zur Erhohung der Geraumigkeit und zur Erweiterung uber dem einen Stockwerk ein hoheres mit siebzehn Gemachern einwolben lassen und es dadurch hoher und fur die alljahrlichen Erholung bequemer gemacht auch das Werk am Ende des Jahres glucklich abgeschlossen 1717 beauftragte Herzog Eberhard Ludwig den Bau des dreigeschossigen Sudflugels zwischen dem Ostbau und dem zweigeschossigen Kuchenbau Der Architekt Donato Giuseppe Frisoni fugte ihn harmonisch zwischen die eher schmucklosen Zweckbauten der Renaissance ein Nur die Innenausstattung wurde nach dem barocken Zeitgeschmack ausgestaltet Die Reste der alten Burg und die Waldvogtei wurden abgerissen nbsp Historische LadeneinrichtungIn dieser Form diente es auch den nachsten wurttembergischen Herzogen als Jagdschloss bis es unter Konig Friedrich I durch das Kloster Bebenhausen abgelost wurde Bei der letzten Hofjagd am 6 November 1812 wurden 233 Wildschweine 297 Hirsche und 211 Rehe erlegt Danach diente das Schloss zeitweilig als Militarhospital und auch als Gefangnis Ende des 19 Jahrhunderts zog wieder das Forstamt ein und einige Klassen der Waldenbucher Schule Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Fluchtlinge und Heimatvertriebene dort untergebracht u a auch Walter Romberg Ab 1989 wurde das Gebaude zum Museum umgebaut Auf 2500 m Ausstellungsflache zeigt nun das Museum der Alltagskultur Schloss Waldenbuch die bauerliche und kleinburgerliche Lebenswelt bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts Zu sehen sind Wohnungen Werkstatten Bilder Kleider Reklame und Haushaltsgegenstande die in Kultur Lebensweise Mentalitaten und Weltvorstellungen breiter Bevolkerungsschichten Einblick geben Baubeschreibung Bearbeiten nbsp SchlosshofDas Renaissanceschloss besteht aus einer unregelmassigen Dreiflugelanlage mit relativ wenigem Bauzier Der Treppenturm im Ostflugel steht nicht wie sonst ublich vor der Fassade sondern ist vollig in den Bau integriert Der Zugang vom Schlosshof zum Treppenturm ist mit Steinmetzarbeiten geschmuckt Im Erdgeschoss des Ostflugels befindet sich ein grosser gewolbter Saal wie ein Durnitz Der eigentliche Haupteingang mit einer doppellaufigen Treppe befindet sich im Sudflugel an der Ecke zum Kuchenbau Durch die unterschiedliche Nutzung im 19 und 20 Jahrhundert ist die Innenausstattung des Jagdschlosses verschwunden Im Ostflugel sind im ersten Obergeschoss die historischen Raume noch sichtbar und ist die alte Wandgestaltung erhalten Im zweiten Obergeschoss ist sie nur noch teilweise sichtbar Die funktionalen Nutzungsmoglichkeiten fur die Museumsausstellung stehen nun im Vordergrund Literatur BearbeitenMartin Lang Waldenbuch auf den Fildern mit 12 Holzschnitten von Joachim Lutz Gengenbach amp Hahn Druckerei Mannheim 1926 im Band 1 Bucher der Heimat Katharina und Nikola Hild Schloss Waldenbuch Jagdresidenz im Schonbuch In Schlosser in der Region Stuttgart S 151 156 Silberburg Verlag Tubingen Bebenhausen 2009 ISBN 978 3 87407 818 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Waldenbuch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Museum der Alltagskultur48 637325 9 131051 Koordinaten 48 38 14 4 N 9 7 51 8 O Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Boblingen Schlosser Schloss Boblingen abgegangen Schloss Datzingen Schloss Deufringen Schloss Ehningen Schloss Gartringen Schloss Gultstein Schloss Herrenberg Schloss Hofingen Jagdschloss Holzgerlingen Schloss Kalteneck Holzgerlingen Schloss Leonberg Schloss Mauren Schloss Motzingen Schloss Sindlingen Amtsschloss Weil der Stadt 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