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Das Schloss Plotzkau im Ort Plotzkau Verbandsgemeinde Saale Wipper Sachsen Anhalt ist ein Renaissanceschloss an der Stelle einer mittelalterlichen Grafenburg Bekannt wurde es vor allem als Residenz des Furstentums Anhalt Plotzkau 1611 1665 Das Schloss wird von der Kulturstiftung Sachsen Anhalt als Eigentumer verwaltet Schloss Plotzkau von Suden aus der Luft gesehenSchloss PlotzkauSchloss PlotzkauBlick in den InnenhofSchloss Plotzkau Bergfried zum Schlossturm umgebautGeschichte BearbeitenDie mittelalterliche Rundburg wurde 1049 erstmals urkundlich erwahnt Bernhard von Hecklingen ist wohl der erste Graf von Plotzkau Er grundete ein Benediktinerkloster im nahegelegenen Kakelingen Vermutet wird dass die Errichtung der Grafschaft im Zusammenhang mit der Burgenpolitik Heinrichs IV stand Sein Sohn Dietrich wurde urkundlich als Graf von Plotzkau genannt Helperich der Sohn Dietrichs erhielt 1112 die Nordmark als Lehen von Kaiser Heinrich V Im Zuge der Aufstande des sachsischen Adels gegen Heinrich V der 1115 bei der Schlacht am Welfesholz mit der Niederlage des Kaisers endete konnte er seine Anspruche aber nicht durchsetzen Offensichtlich blieb die Familie dem Kaiserhaus eng verbunden denn der Sohn Helperichs Konrad wurde 1130 wiederum mit der Nordmark belehnt Konrad konnte seinen Besitz aber nicht lange geniessen denn er fiel bereits 1133 beim Italienfeldzug Konig Lothars I Konrads Bruder Bernhard der letzte Graf von Plotzkau kam 1147 im Zweiten Kreuzzug um Um das Erbe der Plotzkauer Grafen entbrannte ein erbitterter Streit zwischen Markgraf Albrecht dem Baren und dem Sachsenherzog Heinrich dem Lowen Im Kampf der Askanier gegen die Welfen zerstorte 1139 der Erzbischof Konrad von Magdeburg die Burg Letztendlich konnte sich Albrecht durchsetzen Spater gelangte Plotzkau unter die Lehnsherrschaft des Stiftes Gernrode Die Gernroder setzen die Ministerialen aus den Familien von Hoym und von Freckleben als Lehnsnehmer ein Das Ministerialengeschlecht von Plotzkau entstammte moglicherweise einer dieser Familien 1436 zog Furst Bernhard VI von Anhalt Bernburg nach einem Vergleich Plotzkau als erledigtes Lehen ein Bei der Landesteilung von 1554 wurde der uble Zustand der Burg erwahnt der einen Neubau erforderlich machte Zur Finanzierung verzichtete Furst Joachim auf die Ausgleichszahlung von 74 Gulden die Bernhard Joachim Ernst und Karl fur den Mehrwert von Plotzkau hatten zahlen mussen Er zahlte sogar 1555 56 fur den Bau 1000 Gulden In den Jahren 1566 bis 1573 errichtete Bernhard das noch heute weitgehend erhaltene Renaissanceschloss Beginnend mit dem Sudflugel folgten im Bauablauf Ost und Nordseite sowie die Westfront Unter Verwendung des mittelalterlichen Bergfriedes wurde der Turm auf sieben Stockwerke aufgestockt Er erhielt eine Haube mit vier Giebeln Das Alte Haus am Turm blieb bestehen und wurde erst 1600 abgerissen Als Baumeister sind uberliefert 1566 Bastian aus Dessau Steinmetz Nickel aus Alsleben Steinmetz Wulf Steinmetz 1567 68 Georg Schroter Bildhauer 1570er Jahre Christoph Bildhauer nbsp Die FurstentafelKunstgeschichtlich interessant ist der von Georg Schroter errichtete Kamin im Furstensaal Seine Formensprache weist enge Beziehungen zum Bernburger Schloss auf 1611 erhielt Furst August von Anhalt in Nachbesserung der anhaltischen Erbteilung von 1606 die Herrschaft Plotzkau aus dem Furstentum Anhalt Bernburg und begrundete hier die furstliche Linie Anhalt Plotzkau In der Folgezeit erfolgten Umbauten an den Schlossgebauden im Zeitgeschmack des Barock 1665 gelangte das Schloss an die Linie Bernburg Harzgerode und spater durch Erbfall zuruck an die Linie Anhalt Bernburg 1720 trat Furst Karl Friedrich die Regierung in Bernburg an Sein Sohn Victor Friedrich residierte auf Schloss Plotzkau Es wurden weitere barocke Umbauten durchgefuhrt Die Innenraume stattete man luxurios aus Der Burggraben erhielt eine neue Funktion als Hunde und Hirschgraben Die wirtschaftliche Nutzung der Herrschaft erfolgte durch die Einrichtung einer Domane Doch bald endete die Nutzung als reprasentative Furstenresidenz Schon 1741 vermeldete man die Einrichtung einer Japanischen Fabrik in den Schlossraumen Von 1840 bis 1874 nutzte man die Schlossgebaude als Straf und Besserungsanstalt Im 19 Jahrhundert wurden die charakteristischen 21 Giebelgauben immer schadhafter sodass eine 1833 einsturzte Deshalb wurden von 1865 bis 1870 alle Giebelgauben fur 4000 Taler durchgreifend saniert und erneuert Nach Auflosung der Strafanstalt wurde das Schloss durch die Domanenverwaltung genutzt Nach 1945 wohnten zeitweise Fluchtlinge in den Wohnraumen Spater bewahrte das Landesmuseum fur Ur und Fruhgeschichte sein Depot hier auf Diese Nutzung wahrte bis 1992 Heute steht das Schloss unter der Verwaltung der Kulturstiftung Sachsen Anhalt Literatur BearbeitenDehio Handbuch der Kunstdenkmaler Der Bezirk Halle Akademie Verlag Berlin 1976 Handbuch der historischen Statten Deutschlands Provinz Sachsen Anhalt Alfred Kroner Verlag Stuttgart 1987 Franz Stieler Schloss Plotzkau Die Straf und Besserungsanstalt Plotzkau In Schriftenreihe des Kothener Heimatmuseums Bernburg 1930 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Plotzkau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Plotzkau e V 51 744125 11 688563888889 Koordinaten 51 44 38 9 N 11 41 18 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Plotzkau amp oldid 237390626