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Das Schloss Hagen geschichtlich auch Der Haaggen war ein Landgut am Fusse des Postlingbergs im Linzer Stadtteil Urfahr Zentrum 1 Das Gut fand 1414 erstmals Erwahnung in einer urkundlichen Nachricht von Reinprecht II von Walsee Hauptmann ob der Enns 2 Im Jahr 1609 wurde es zu einem freien Edelmannsitz erhoben und unterstand fortan der Herrschaft des jeweilig regierenden Landesfursten Ab diesem Zeitpunkt wird das Gut als Schloss Hagen betitelt In den folgenden Jahrhunderten wechselte es mehrfach den Besitzer Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss durch Bombenangriffe beschadigt 3 1963 kam es zum endgultigen Abriss des Schlosses 4 Abbildung des Schlosses Hagen von 1677 von Georg Matthaus VischerLinz mit Schloss Hagen Mitte 19 Jh Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung des Namens 2 Geschichte 2 1 Fruhe Geschichte vom 14 Jahrhundert bis Ende des 16 Jahrhunderts 2 2 Geschichte im 17 Jahrhundert 2 3 Geschichte im 18 Jahrhundert 2 4 Geschichte vom 19 Jahrhundert bis zur Gegenwart 2 5 Beruhmte Gaste 3 Die Hagen Brauerei und die ehemalige Bierhalle 4 Die Garten des Schlosses 5 Sagen und Legenden rund um das Schloss Hagen 6 Die Hagenstrasse und die Postlingbergbahn 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBedeutung des Namens BearbeitenBezuglich der historischen Bedeutung und Herleitung des Wortes Hagen gibt es verschiedene Ansatze Entweder es stammt vom Wort Gehacke ab was so viel bedeutete wie verschlagenes Holz zur Verteidigung oder vom Wort Gehege was einen eingefriedeten Platz fur Vieh bezeichnete 3 Des Weiteren konnte der Name von der Hagenbuche abstammen die oftmals fur Einfassungen verwendet wurde beispielsweise fur Kultstatten 5 Laut der gangigsten und wahrscheinlichsten Interpretation leitet sich der Name Hagen von sogenannten Haken ab Darunter wird ein Symbol auf Steinen in Steinkreisen verstanden das ungefahr wie ein gespiegelter Einser aussieht 6 Weitere Schreibweisen fur den Namen des Schlosses waren Haaggen Haggen und Hakken Geschichte BearbeitenFruhe Geschichte vom 14 Jahrhundert bis Ende des 16 Jahrhunderts Bearbeiten nbsp Eine Statue des hl Nepomuk aus den ehemaligen Garten des Schlosses HagenIm Mittelalter der Zeitraum ist nicht mehr genau datierbar entstand eine Vielzahl von Bauernhofen und Gutern am Fusse des Postlingbergs Eines dieser Guter war das spatere Schloss Hagen Es war bis Anfang des 17 Jahrhunderts noch ein einfaches Gut das im Laufe der Jahrhunderte verschiedensten Herrschaften unterworfen war 4 Das spatere Schloss Hagen fand am 17 Janner 1414 erstmals urkundliche Erwahnung in einer Nachricht von Reinprecht II von Walsee Hauptmann von Osterreich ob der Enns sowie Hofmeister von Albrecht V Er belehnte darin seinen Diener Hanns Alt mit dem Gut am Hagen Zuvor hatte sich das Gut im Besitz von Engelhart Kammerer befunden Reinprecht II verstarb 1422 und sein Nachfolger Reinprecht IV von Walsee belehnte 1423 abermals Hanns Alt mit dem Gut Hagen 1426 verstarb Hanns Alt Sein gleichnamiger Sohn wurde der nachste Lehensmann des Gutes Insgesamt verweilte das Gut 40 Jahre lang im Eigentum von Hanns Alt und seinen Nachfahren 7 8 In den folgenden Jahrzehnten wechselte das Gut mehrfach den Besitzer bis im Januar 1571 Christoff Hackl zu Lustenfelden samtliche Rechte daran erwarb und das Gut durch einen Neubau ersetzte Auch der Meierhof und die Brauerei wurden umgebaut Wurde das spatere Schloss bis 1571 noch oftmals als einfaches Gut bezeichnet wandelte es sich durch die tiefgreifenden Um und Ausbaumassnahmen zu einem ansehnlichen Landgut Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann angenommen werden dass Christoff Hackl nicht vorhatte das Landgut weiterhin landwirtschaftlich zu nutzen Nach seinem Tod 1577 kam es zu grossen Streitigkeiten um sein Erbe Der Kaiser musste schliesslich eingreifen um den Besitz des Landgutes Hagen zu regeln Schlussendlich ging das Landgut irgendwann zwischen 1582 und 1586 an Niclas Khueberger der genaue Zeitpunkt ist nicht bestimmbar wobei es nur einige Jahre in seinem Besitz verweilte Die nachste Besitzerin war Barbara die Tochter von Niclas Khueberger Moglicherweise war das Schloss ein Geschenk zu ihrer Hochzeit Es gibt Hinweise darauf dass unter dem Besitz von Barbara Khueberger und ihrem Ehemann Stefan Engl das Landgut weiter aus und umgebaut worden sein konnte Nach dem Tod ihres ersten Mannes heiratete Barbara Khueberger erneut und hiess von da an Barbara Bischof 9 Die alteste bekannte bildliche Darstellung des Landguts Hagen ist ein Stich von Georg Hufnagel vom Ende des 16 Jahrhunderts Auf dem Bild ist das Gut als dreigeschossiges vierkantiges Gebaude mit einem Hof in der Mitte und zwei Eckturmen zu sehen Diese Form Massivitat und damit verbundene gute Eignung des Schlosses etwaigen Angriffen standzuhalten ist durchaus als ungewohnlich fur Landguter in jener Zeit zu bezeichnen An der sudostlichen Seite des Gebaudes schloss sich ein weiterer Bau an dessen Nutzung heute nicht mehr nachvollziehbar ist Es konnte sich hierbei um ein Wirtschaftsgebaude gehandelt haben 10 Geschichte im 17 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Erzherzog Matthias der das Landgut 1609 zum Schloss erhobBereits 1604 ersuchte Barbara Bischof den Kaiser Rudolf II das Landgut Hagen zu einem Edelmannsgut zu erheben Unter der Herrschaft dieses Kaisers kam es aber zu keinerlei Entscheidung in dieser Angelegenheit Erst am 6 August 1609 wurde das Landgut Hagen von Erzherzog Matthias dem Bruder Kaiser Rudolfs II zu einem freien Edelmannsgut erhoben und trug fortan den Namen Schloss Hagen 4 Die Befreiung von Schloss Hagen bedeutete dass es nur mehr der Herrschaft des Landesfursten unterstand Des Weiteren wurde es der Besitzerin Barbara Bischof sowie ihren Erben erlaubt sich von Haggen zu nennen 3 Die Ernennung des Landgutes Hagen zu einem Edelmannsgut brachte eine Vielzahl von Vorteilen Beispielsweise wurde es vor Eingriffen benachbarter Landgerichte geschutzt Der jeweilige Besitzer erhielt das sogenannte niedere Jagdrecht das ihm erlaubte auf fremden Grunden zu jagen 11 Es ist sehr wahrscheinlich dass Schloss Hagen wahrend des 9 wochigen Bauernaufstands in Linz im Jahr 1626 stark zu leiden hatte Der Nordwesttrakt des Schlosses scheint davon besonders stark betroffen gewesen zu sein Es ist nicht ganz klar ob dieser Trakt nach dem Bauernaufstand komplett neu erbaut oder stark renoviert werden musste Auch der Sudwesttrakt erlitt mit grosser Wahrscheinlichkeit Beschadigungen Er wurde entweder nur mehr niedriger wiedererbaut oder in nur reduzierter Form 12 Inzwischen war Schloss Hagen in das Eigentum der Familie Schmidtauer ubergegangen 13 1636 verausserte der damalige Schlossherr Hans Adam Schmidtauer rund die Halfte des zum damaligen Zeitpunkt zum Schloss gehorenden Besitzes an seinen Schwager Georg Carl Fueger 14 Uber den Zustand des Schlosses in den 40er Jahren des 17 Jahrhunderts ist nur wenig bekannt Es ist zu vermuten dass es weiter abgewirtschaftet wurde und stark an Ansehen verlor 15 1645 oder 1647 wechselte das Schloss erneut den Besitzer Es gehorte fortan Georg Christoph Ernst Freiherr von Schallenberg 15 Nun wurde das Aussehen des Schlosses erneut stark verandert Dies ergibt sich aus einer Darstellung des Schlosses in einer Federzeichnung von Wenzel Hollar aus den 30er Jahren des 17 Jahrhunderts Hier bestanden erstmals zwei Erkerturmchen auf der nordlichen Seite Diese beiden Erkerturmchen sind vor allem relevant weil sie bis in das 20 Jahrhundert hinein das Aussehen des Schlosses gepragt haben Zu Mitte des 17 Jahrhunderts bestand des Weiteren eine Kapelle mit einem Turm die sich an den Nordflugel des Schlosses anschloss 16 Aufgrund der Bautatigkeiten am Schloss Hagen kam es zu zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen dem Freiherrn und der Stadt Linz 15 Die Ziegelei die dazumal Teil des Schlosses Hagen war 17 genauer gesagt die Ziegelherstellung und der Verkauf blieb bis ins 19 Jahrhundert eine wirtschaftliche Einnahmequelle fur das Schloss Unter Hans Adam Schmidtauer waren der Ziegelstadel und der Ofen veraussert worden Dabei war es jedoch nicht geblieben denn Christoph Ernst von Schallenberg hatte die Ziegelei zuruckgekauft 17 Unter anderem wurden Ziegel fur das Landhaus und das Kremsmunsterer Stiftshaus angefertigt 18 Bis 1670 blieb das Schloss Hagen im Besitz von Christoph Ernst von Schallenberg Am 15 Marz 1670 ging das Schloss in das Eigentum von Sara Sophia von Cronpichl eine geborene Schmidtauer uber 19 In den 70er Jahren des 17 Jahrhunderts veranderte sich das Aussehen des Schlosses erneut Die fruheren Turme des Nordtraktes wurden zu Runderkern reduziert Auf der nordostlichen Seite des Schlosses befand sich ein richtiger Eckturm Das Schloss verfugte zu dieser Zeit uber vier Tore und einen grossen Hof in dem sich ein Schopfbrunnen befand Die Aussen und Innenfassaden des Schlosses Hagen wiesen Sgraffitodekorationen auf Im bereits zuvor genannten Hof befand sich zu jener Zeit das Sgraffito einer Sonnenuhr Gewiss ist dass eine Kapelle zum damaligen Zeitpunkt zum Schloss gehorte Unklar ist jedoch wo sich diese genau befand Die Abbildung eines grosseren Rauchfangs auf der ostlichen Seite des Schlosses lasst auf die Existenz einer Brauerei schliessen 20 Unter Sara Sophias Sohn Ferdinand Carl zu Cronpichl erlebte die Brautatigkeit einen Aufschwung was zu erneuten Auseinandersetzungen mit der Stadt Linz fuhrte 21 Geschichte im 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Leopold Anton von Firmian einer der beruhmtesten Gaste des Schlosses Hagen im Jahr 17321700 verkaufte Ferdinand Carl zu Cronpichl das Schloss an Johann Ferdinand Graf von Salburg Gemass den noch erhaltenen Unterlagen bezuglich dieses Verkaufes waren das Schloss selbst und die zu dieser Zeit zum Schloss gehorenden vier Gebaude sowie die Ziegelei in keinem guten Zustand Grund fur diesen Kauf konnte dennoch das zu dieser Zeit ertragreiche Brauhaus gewesen sein 22 Der Graf von Salburg nahm kleinere Umbauten am Schloss vor 23 Er verstarb 1725 Die nachste Schlossherrin war seine Tochter Maria Franzisca Freifrau von Clam Darauffolgend erbte es ihr Sohn Johann Nicolaus Freiherr von Clam Zu den glanzvollen Hohepunkten im Besitz der Freiherrn von Clam gehorte 1732 die Nutzung des Schlosses durch Leopold Anton von Firmian Fursterzbischof von Salzburg Er verweilte zu dieser Zeit aufgrund einer Audienz bei Kaiser Karl VI einige Tage in Linz 24 Es konnte sein dass im Zusammenhang mit diesem Treffen ein weiteres Wirtschaftsgebaude auf der westlichen Seite des Schlosses entstand 25 26 Im Mai 1748 wechselte das Schloss erneut den Besitzer und gehorte fortan Heinrich Maximilian Graf von Starhemberg In seinem Besitz wurde das Schloss vielfach verpachtet und erlitt in den damaligen Kriegen schwere Schaden Das Schloss verfiel daraufhin immer mehr denn weder die Starhemberger noch die jeweiligen Pachter hatten grosses Interesse daran die Gebaude instand zu halten 27 Geschichte vom 19 Jahrhundert bis zur Gegenwart Bearbeiten 1868 wurde das Schloss verkauft und verweilte bis 1892 im Besitz von Vinzenz Schweeger Die nachste Schlossherrin war Marie Anna Stoger 28 Ein Jahr nach der Besitzubernahme durch sie kam es im Mai 1893 zu einem Brand im Schloss Danach wurde wahrscheinlich der Sudostturm gebaut Die Zwiebelhelme der Turme des Schlosses wurden im 19 Jahrhundert in Spitzhelme umgewandelt 25 Von Marie Anna Stoger erwarben das Schloss 1896 die Bruder Josef und Karl Weingartner und hielten es uber mehrere Jahrzehnte in ihrem Besitz 28 Die Brauerei hingegen wurde 1900 an die Linzer Aktienbrauerei verkauft 29 Beim funfzehnten Fliegerangriff auf Linz am 8 Janner 1945 wurde Schloss Hagen von Bomben getroffen und beschadigt 30 31 Der Maler Rudolf Steinbuchler hatte eine Zeitlang sein Atelier im Schloss 3 Sein Werk Blick von Schloss Hagen auf die Schlosskaserne in Linz wurde 1948 von der Osterreichischen Galerie Belvedere angekauft 32 1956 wurde das Schloss an eine Versicherungsanstalt verkauft In den 1960er Jahren wurde jedoch eine notwendige Renovierung beziehungsweise ein Wiederaufbau des Schlosses vom damaligen Eigentumer aus wirtschaftlichen Uberlegungen abgelehnt 1963 wurden die letzten noch bestehenden Teile des Schlosses Hagen endgultig abgerissen 4 Nur das Gebaude der 1906 geschlossenen Brauerei blieb erhalten 25 Danach lagen die Grunde des ehemaligen Schlosses Hagen fur viele Jahre brach Im Mai 2011 fand der Spatenstich fur den Neubau des Universitatsgebaudes der Anton Bruckner Privatuniversitat statt die mit dem Wintersemester 2015 2016 vom Standort Wildbergstrasse hier herauf ubersiedelte Hauptartikel Anton Bruckner Privatuniversitat Beruhmte Gaste Bearbeiten Folgende bekannte Personlichkeiten hielten sich in Schloss Hagen auf 33 1459 Georg von Peuerbach errichtete einen astronomischen Saal im Hackhen 1612 Johannes Kepler erhielt von Schlossbesitzerin Barbara Bischoff einige Mobelstucke fur seinen ersten Hausstand in Linz 1724 Der Infant von Portugal vermutlich Joseph I von Portugal war am 26 Oktober zu Gast im Schloss Hagen 1732 Leopold Anton von Firmian Fursterzbischof von Salzburg wohnte mit seinem Gefolge eine Woche lang auf Schloss Hagen um an der Erbhuldigung fur den im Linzer Schloss residierenden Kaiser Karl VI teilzunehmen 1762 Der erst sechsjahrige Wolfgang Amadeus Mozart war wahrend seiner Konzertreise nach Wien am 1 Oktober 1762 zu Gast im Schloss Hagen 1825 Franz Schubert 1848 1865 Adalbert Stifter nutzte das Schloss 17 Jahre lang als Kurzzeiterholungsdomizil Nach dem Tod der Witwe Amalie Stifter kam ein Teil des Mobiliars aus Stifters Stadtwohnung ins Schloss Hagen Das spater zum Stifter Museumsraum ernannte Stifterzimmer befand sich im Herrschaftsbereich des ersten Stockes des Schlosses Hagen und wurde 1949 unter Denkmalschutz gestellt Einige der erhaltenen Stifter Mobel befinden sich heute wieder im Linzer StifterHaus 34 1936 1961 Rudolf Steinbuchler lebte und arbeitete auf Schloss Hagen Die Hagen Brauerei und die ehemalige Bierhalle Bearbeiten nbsp Ehem Bierhalle der Hagenbrauerei bis 1990 Gasthaus HagendieleBereits im 16 Jahrhundert war die Brauerei Bestandteil des Gutes und spateren Schlosses Hagen 3 Ob das Schloss im Zuge der Erhebung zum freien Edelmannsgut das Schankrecht erlangte ist unklar Belegt ist dass bereits Barbara Bischof ausschenkte Die Stadt Linz billigte dies jedoch keinesfalls und es ist anzunehmen dass daraufhin ein Schankverbot fur das Schloss ausgesprochen wurde 35 Definitiv belegt ist die Existenz der Brauerei sowie einer Taverne fur das Jahr 1633 da es deswegen erneut zu Streitigkeiten zwischen dem damaligen Eigentumer des Schlosses und der Stadt Linz gekommen war Im Laufe der darauffolgenden Jahrhunderte ereignete sich eine Vielzahl von Auseinandersetzungen zwischen den jeweiligen Schlossherren und der Stadt Linz bezuglich des Schankrechts sowie der Braugerechtigkeit 36 Uber die Produktion des Brauhauses sind einige Daten erhalten geblieben Um 1700 sollen 4450 Eimer Bier sowie 30 Eimer Branntwein erzeugt worden sein Diese Angaben ergeben sich aus einer Aufstellung des damaligen Besitzers des Schlosses Ferdinand Carl von Cronpichl als dieser das Schloss verkaufen wollte 37 Weitere Auskunft diesbezuglich geben die Mengen an Bier die von Schloss Hagen zwischen 1714 und 1718 nach Linz uberfuhrt wurden 1714 waren es zirka 1366 Eimer Bier 1715 1629 Eimer 1716 1399 Eimer 1717 1756 Eimer und 1718 waren es 2085 Eimer 1728 produzierte sie 2000 Eimer Bier und 1731 stellte die Brauerei in einem Monat ungefahr 219 Eimer Bier her 23 29 Ende des 18 Jahrhunderts hatte sich die Produktion bereits auf 4734 Eimer Bier erhoht 29 Um 1900 ging die Brauerei in den Besitz der Linzer Aktienbrauerei uber und wurde 1906 endgultig geschlossen 3 29 Die ebenfalls 1906 geschlossene Bierhalle der Hagen Brauerei ist das einzige noch bestehende Gebaude der Schlossanlage Hagen Es blieb bis 1990 als Gastronomiebetrieb unter dem Namen Hagendiele erhalten Die Brauerei wurde einst im Schweizerhausstil erbaut Von diesem Stil und von den geschwungenen Zierbrettern der Fenster und der Veranda aus Holz ist heute aufgrund zahlreicher Umbaumassnahmen im Laufe des 21 Jahrhunderts nicht mehr allzu viel zu erkennen 38 Die Garten des Schlosses Bearbeiten nbsp Der Teich des Schlosses Hagen heuteLaut einer nicht datierten aus der Mitte des 17 Jahrhunderts stammenden Quelle verfugte das Schloss zu dieser Zeit uber zwei von Mauern umgebene Garten in denen sich zahlreiche Obstbaume befanden 39 Ab 1645 bestand weiters ein Garten in dem Pfauen gehalten wurden Pfauengarten der von der Ehefrau des damaligen Schlossbesitzers Graf Christoph Ernst von Schallenberg angelegt wurde 40 Auch zu Beginn des 18 Jahrhunderts finden sich Erwahnungen in der Literatur bezuglich der Garten des Schlosses 39 Ende des 18 Jahrhunderts wuchsen in ihnen noch Orangen und Zitronenbaume sowie Ananas und Kaffeepflanzen Die Grunanlagen des Schlosses wurden im Zuge des Napoleonischen Franzosenkrieges verwustet 41 Im nordwestlichen Bereich des Grundstucks befand sich ein kleiner Teich mit einer Insel die einst uber einen Steg zugangig war Andere Teile des Grundstucks sind im Laufe der Jahre verwaldet 39 Von den Garten ist heute bis auf wenige Sandsteinfiguren nichts mehr erhalten geblieben Nur durch Literaturstellen und Abbildungen ist das Aussehen der ehemaligen Parkanlagen zu erahnen Eine lebensgrosse Sandsteinfigur des Hl Nepomuk konnte gerettet werden und steht nun in der Ecke Ottensheimerstrasse Flussgasse in Linz Urfahr 42 Sagen und Legenden rund um das Schloss Hagen BearbeitenEs existieren zahlreiche historische Legenden Sagen und Erzahlungen uber Schloss Hagen und seine Grunde Einige der wichtigsten und bekanntesten sollen fortfolgend erwahnt werden Unter der Bevolkerung gab es viele Geruchte daruber dass unterirdische Gange auf den Grunden des Schlosses bestanden Ausserdem sollen in diesen Gangen Wertgegenstande und Nahrungsmittelvorrate wahrend kriegerischer Auseinandersetzungen versteckt worden sein 43 Eine andere Erzahlung besagt dass wahrend des Bauernaufstandes zu Beginn des 17 Jahrhunderts einige Bauern Zuflucht auf den Grunden des Schlosses fanden Es wurde ihnen ermoglicht dort zu nachtigen und ihre Wunden und Verletzungen versorgen zu lassen Weiters wurde ihnen Nahrung zur Verfugung gestellt Als dies jedoch bekannt wurde und der Gegner sich auf den Weg machte um das Schloss einzunehmen zog ein starkes Unwetter auf wodurch die Bauern Zeit gewannen sich zu rusten Es kam schlussendlich zum Kampf in dem die Bauern die Gegner mehrfach zuruckschlagen konnten Die Gegner waren weitaus machtiger und konnten nur durch das Lauten der Glocke der Schlosskapelle zum Ruckzug bewegt werden 44 Eine weitere bekannte Sage befasst sich mit der weissen Frau von Rosenberg Damit war Katharina von Walsee geb von Rosenberg gemeint Sie war die Ehefrau von Reinprecht IV dem Hauptmann ob der Enns im 15 Jahrhundert Gemass bestehender Legenden hielt sie sich gerne im Schloss Hagen auf Als sie starb soll sie in weisser Kleidung zum Schloss zuruckgekehrt sein um es vor jeglicher Gefahr zu beschutzen Unter anderem soll sie die in der Stadt Linz wutende Pest vom Schloss ferngehalten haben Andere Erzahlungen besagen dass sich Katharina gewunscht hatte auf Schloss Hagen beerdigt zu werden Als dies nach ihrem Tod nicht geschah soll sie in weissem Gewand auf das Schloss zuruckgekehrt sein Einmal soll sie sich auch der Meierin Verwalterin des Schlosses in der Kapelle gezeigt haben Vor der Ankunft Napoleons wurde sie schwebend uber Schloss Hagen gesichtet 45 nbsp Die Postlingbergbahn Sommertriebwagen vor der Ausweiche Hagen 1970Die Hagenstrasse und die Postlingbergbahn BearbeitenDie Hagenstrasse in Linz Urfahr wurde 1875 nach dem gleichnamigen Schloss Hagen am Fusse des Postlingbergs benannt Sie fuhrt auch heute noch an den Grunden des ehemaligen Schlosses Hagen Hagenstrasse 59 vorbei 46 Die Strecke der Postlingbergbahn wurde 1897 entlang der Grundgrenzen des zum Schloss Hagen gehorenden Landes errichtet Eine nach dem Schloss benannte Haltestelle der Bahn befindet sich an der Kreuzung der folgenden drei Strassen Hagenstrasse Berggasse und Hohe Strasse 47 Literatur BearbeitenWalter Aspernig Geschichte des Landgutes Hagen bei Linz In Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1971 Linz 1972 S 33 77 ooegeschichte at PDF Hanna Schaffer Herbert Schaffer Merkwurdiges aus dem Hagen Linz Historische Legenden Anekdoten Sagen und Besonderheiten unter Einbeziehung des ortlichen herrschaftlichen und geschichtsbezogenen Umfeldes Linz 2009 Friedrich Schober Unsere Burgen und Schlosser sterben Ein Nachruf fur Schloss Hagen In Muhlviertler Heimatblatter Linz 1962 Jahrgang 2 S 23 25 ooegeschichte at PDF Norbert Wibiral Zur Baugeschichte des Schlosses Hagen bei Linz In Kunstjahrbuch der Stadt Linz 1971 Linz 1972 S 3 16 Georg Grull Burgen und Schlosser im Muhlviertel Wien 1962 S 36 38 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Hagen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Schloss Hagen in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 25 Februar 2019 Aspernig 1972 S 34 a b c d e f Friedrich Schober Unsere Burgen und Schlosser sterben Ein Nachruf fur Schloss Hagen In Muhlviertler Heimatblatter Linz 1962 Jahrgang 2 S 23 25 ooegeschichte at PDF a b c d Aspernig 1972 S 33 76 Schaffer 2009 S 4 Hanna und Hebert Schaffer Schloss Hagen bei Linz Die Geschichte einer Herrschaft im Spiegel von historischer Legende Anekdote Sage und Erzahlung In Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 62 Linz 2008 S 144 land oberoesterreich gv at PDF Georg Grull Burgen und Schlosser im Muhlviertel Wien 1962 S 36 f Aspernig 1972 S 37f Aspernig 1972 S 42ff Norbert Wibiral Zur Baugeschichte des Schlosses Hagen bei Linz In Kunstjahrbuch der Stadt Linz 1971 Linz 1972 S 3 Aspernig 1972 S 50f Norbert Wibiral Zur Baugeschichte des Schlosses Hagen bei Linz In Kunstjahrbuch der Stadt Linz 1971 Linz 1972 S 3ff Aspernig 1972 S 52f Aspernig 1972 S 54 a b c Aspernig 1972 S 55 Norbert Wibiral Zur Baugeschichte des Schlosses Hagen bei Linz In Kunstjahrbuch der Stadt Linz 1971 Linz 1972 S 3f a b Aspernig 1972 S 57f Schaffer 2009 S 15 Aspernig 1972 S 59 Norbert Wibiral Zur Baugeschichte des Schlosses Hagen bei Linz In Kunstjahrbuch der Stadt Linz 1971 Linz 1972 S 4ff Aspernig 1972 S 59ff Aspernig 1972 S 61 a b Aspernig 1972 S 64 Aspernig 1972 S 63ff a b c Norbert Wibiral Zur Baugeschichte des Schlosses Hagen bei Linz In Kunstjahrbuch der Stadt Linz 1971 Linz 1972 S 7 Aspernig 1972 S 65 Aspernig 1972 S 65ff a b Aspernig 1972 S 67 a b c d Hans Sperl Materialien zur Wirtschafts und Sozialgeschichte des Muhlviertels Ehemalige Brauereien im Bezirk Urfahr Umgebung In Oberosterreichische Heimatblatter Linz 1987 4 S 323 ooegeschichte at PDF Freiwillige Feuerwehr Postlingberg Feuerwehreinsatz nach dem Bombenangriff auf das Schloss Hagen Abgerufen am 13 Januar 2012 Richard Kutschera Die Fliegerangriffe auf Linz im zweiten Weltkrieg In Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1966 Linz 1967 S 311 ooegeschichte at PDF 7 2 MB Rudolf Steinbuchler Blick von Schloss Hagen auf die Schlosskaserne in Linz In sammlung belvedere at Abgerufen am 27 Januar 2023 Hanna Schaffer Herbert Schaffer Bedeutende Personlichkeiten und Begebenheiten im ehemaligen Landgut Schloss Hagen In Oberosterreichische Heimatblatter Linz 2013 S 22 31 land oberoesterreich gv at PDF Hanna Schaffer Herbert Schaffer Adalbert Stifter und Schloss Hagen bei Linz in Oberosterreich Linz 2013 S 18 22 Web Book auf austria forum org Aspernig 1972 S 51 Aspernig 1972 S 53 Aspernig 1972 S 63 Archiv der Stadt Linz Ehemalige Bierhalle am Hagen In stadtgeschichte linz at Denkmaler in Linz a b c Eva Berger Historische Garten Osterreichs Garten und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930 Band 2 Wien Koln Weimar 2003 S 82f Schaffer 2009 S 17 Aspernig 1972 S 66f Archiv der Stadt Linz Skulptur Johannes Nepomuk In stadtgeschichte linz at Denkmaler in Linz Schaffer 2009 S 48f Schaffer 2009 S 48 Schaffer 2009 S 31 Archiv der Stadt Linz Hagenstrasse In stadtgeschichte linz at Linzer Strassennamen LinzWiki Haltestelle Hagen Abgerufen am 7 Februar 2012 deutsch 48 310762 14 269454 Koordinaten 48 18 38 7 N 14 16 10 O nbsp Dieser Artikel wurde am 15 Februar 2012 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 28 10 min 13 1 MB Text der gesprochenen Version 26 Februar 2015 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Normdaten Geografikum GND 1026235995 lobid OGND AKS VIAF 264993343 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Hagen Linz amp oldid 232279416