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Die Postlingbergbahn ist eine 2880 Meter lange schmalspurige Bergbahn in Linz die den Stadtteil Urfahr mit dem Postlingberg verbindet Die 1897 als meterspurige Kleinbahn errichtete Strecke wurde zwischen 2008 und 2009 auf 900 Millimeter umgespurt und mit der Strassenbahn Linz verknupft Seither wird der Postlingberg von der 4140 Meter langen Strassenbahn Linie 50 bedient die vom Hauptplatz in der Innenstadt bis zur Haltestelle Landgutstrasse auf dem Strassenbahnnetz und ab dort auf der ursprunglichen Bergbahnstrecke verkehrt Die Postlingbergbahn wird wie die Strassenbahn von der Linz Linien GmbH betrieben und gilt als eine der steilsten Adhasionsbahnen der Welt Postlingbergbahn 1 Triebwagen 501 am Linzer HauptplatzTriebwagen 501 am Linzer HauptplatzKursbuchstrecke 1053 d 1944 Streckenlange 2 880 kmSpurweite bis 2008 1000 mm seit 2009 900 mmStromsystem 600 Volt Maximale Neigung 116 Minimaler Radius 43 mHochstgeschwindigkeit 25 km hLegende Ubergang zur Strassenbahn Linz seit 2009 Muhlkreisbahn seit 2009 0 000 Urfahr Bergbahnhof 264 m u A 0 20 0 Spazgasse seit 2009 277 m u A 0 70 0 Bruckneruniversitat Anm 1 317 m u A 0 90 0 Tiergarten seit 1988 338 m u A 1 40 0 Schableder 382 m u A 1 80 0 Hoher Damm 429 m u A 2 00 0 Einschnitt 445 m u A 2 20 0 Oberschableder 461 m u A 2 60 0 Postlingberg Schlossl bis 2008 Hotel 499 m u A 2 880 Postlingberg 519 m u A Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Planungen 1 2 Bau und Betrieb 1 3 Fahrgastzahlen 2 Modernisierung 2008 2009 3 Strecke 3 1 Talstation 3 2 Steigung 4 Historische Technik und Betrieb 4 1 Fahrplan 4 2 Ehemaliger Fuhrpark 4 2 1 Verbleib 5 Fahrzeugliste 6 Rezeption 7 Literatur 8 Weblinks 9 Anmerkungen 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ein Triebwagen der Strassenbahn beim Bergbahnhof Urfahr 1898 nbsp Triebwagen XV erreicht die Bergstation vor der Modernisierung 2008 nbsp Werbeplakat ungefahr 1900Vorgeschichte und Planungen Bearbeiten Seit der Mitte des 18 Jahrhunderts war der Postlingberg das Ziel von Wallfahrern und ab dem Ende desselben Jahrhunderts wurde der Berg zunehmend auch von Ausfluglern frequentiert besonders nachdem die Gipfelregion aus militarischen Grunden 1809 und in den 1830er Jahren abgeholzt wurde und eine beeindruckende Aussicht freigab Dies liess den Bau einer Bergbahn lohnend erscheinen wie sie gegen Ende des 19 Jahrhunderts auch in anderen Stadten projektiert wurden Fur den Postlingberg entwickelte der Ingenieur Josef Urbanski 1891 das Projekt einer dampfbetriebenen Zahnradbahn Urbanski fand zwar viel ideelle aber kaum finanzielle Unterstutzung Er konnte einen Trassenentwurf in Eigenregie fertigstellen und verband sich 1893 mit der Wiener Baufirma Ritschl amp Co Ritschl wurde andererseits Mitglied des 1895 von Dr Carl Beurle gegrundeten Consortiums fur die Errichtung elektrischer Anlagen in Linz dem auch die k k priv Landerbank Wien und die Union Elektricitats Gesellschaft Berlin angehorten Ziel des Konsortiums war der Bau eines Dampfkraftwerks die Elektrifizierung der Linzer Strassenbahn und der Bau einer elektrischen Adhasionsbahn auf den Postlingberg Damit geriet Urbanskis Zahnradbahnprojekt und Urbanski selbst in den Hintergrund Einzig die Trassierung stutzte sich teilweise auf Urbanskis Trassenentwurf ohne dass dessen Verdienste gebuhrend anerkannt wurden Er strengte schliesslich sogar einen Prozess um seine Urheberschaft an dem Projekt an verlor diesen aber Von der Gemeinde Urfahr erhielt er die vergleichsweise geringe Summe von 100 Gulden als Entschadigung fur seine Trassierungskosten Tief enttauscht verliess er 1897 Linz Bau und Betrieb Bearbeiten Um die Attraktivitat des Postlingbergs als Ausflugsziel zu erhohen und den elektrischen Strom in der Bevolkerung zu bewerben plante man neben dem Bau der Bergbahn eine entsprechende Umgestaltung der 1883 desarmierten Befestigungsanlage auf dem Postlingberg Daher kaufte die Baufirma Ritschl amp Co 1897 das Fort und ubertrug die Besitzrechte drei Monate spater uber die Landerbank an die neu gegrundete Tramway und Elektrizitats Gesellschaft Linz Urfahr TEG die Vorlauferin der heutigen Linz AG Linien Turm IV der Festungsanlage wurde zur Bergstation der Postlingbergbahn Das Verdeck des Turms V wurde zur Aussichtsplattform umgestaltet An der Festungsmauer zwischen Turm VI und Turm I wurde ein Hotel Restaurant das Bergbahn Hotel heute Postlingbergschlossl errichtet 1906 wurde im Turm II die Grottenbahn eroffnet Konzessionierung 2 3 wie Baubeginn bei der Bergbahn erfolgten 1897 Am Pfingstsonntag dem 29 Mai 1898 fand nach der erst am Vorabend dafur erteilten Bewilligung die Eroffnung statt 4 zwolf Tage nach dem fur Vollendung und Inbetriebsetzung bedungenen Termin 5 Die 2880 Meter lange Postlingbergbahn war zunachst als reine Ausflugsbahn fur den Sommerbetrieb konzipiert Anm 2 weshalb zunachst nur sechs offene Sommertriebwagen beschafft wurden Doch schon im ersten Betriebsjahr fuhr man bei schonem Wetter bis in den Dezember Bereits 1899 wurden daher zusatzlich zwei geschlossene Triebwagen beschafft Acht Wochen nach Streckeneroffnung ubernahm die Bahn zwei Mal taglich den Taltransport der auf dem Postlingberg anfallenden Briefpost Der Postzug verliess die Bergstation um 9 50 Uhr sowie 20 12 Uhr 6 Die Fahrradmitnahme war bis zum Umbau 2008 aussen auf der Stirnseite der Triebwagen moglich indem die Fahrrader kopfuber auf zwei Haken aufgehangt wurden 7 Mit der Wiedereroffnung wurde die Moglichkeit einer Fahrradmitnahme trotz des Widerstands der Bevolkerung abgeschafft 8 Fahrgastzahlen Bearbeiten Die Frequenz entwickelte sich bis zum Ersten Weltkrieg langsam nach oben auf knapp uber 200 000 Fahrgaste pro Jahr In den Kriegs und unmittelbaren Nachkriegsjahren stiegen die Fahrgastzahlen wegen der Hamsterfahrten der Stadter aufs Land sprunghaft bis auf 688 000 Reisende 1918 an In den 1920er Jahren pendelten die Fahrgastzahlen um die 400 000 jahrlich und sanken in den 1930er Jahren auf 300 000 jahrlich In der Kriegs und Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs erreichten die Beforderungszahlen Rekordwerte 1943 wurden beispielsweise 1 264 000 Fahrgaste befordert Bis Mitte der 1950er Jahre schwankten die Zahlen zwischen knapp 1 0 und 1 1 Millionen Fahrgasten Seitdem ist ein stetiger Ruckgang zu verzeichnen Heute benutzen jahrlich circa 500 000 Personen die Bahn Im Jahr 1988 wurde auf Einmannbetrieb umgestellt Die Triebwagen ausgenommen die Sommerwagen wurden daher mit einer Totmanneinrichtung ausgerustet Ferner erhielten die Weichen die bisher vom Schaffner gestellt werden mussten elektrische Antriebe und Schlusselschalter mit denen sie vom Wagenfuhrer selbst umgestellt werden konnen Fur den Fahrkartenverkauf wurden Automaten aufgestellt Modernisierung 2008 2009 Bearbeiten nbsp Triebwagen 502 am Hauptplatz der neuen Endstation seit 2009 nbsp Inneneinrichtung nbsp Die seit 2009 bestehende Gleiskreuzung mit der MuhlkreisbahnNachdem am 24 Janner 2005 bei der Haltestelle Schableder ein Wagen der Postlingbergbahn entgleist war begann eine Diskussion hinsichtlich der Sicherheit und Burgermeister Dobusch schlug vor die Bahn umzuspuren und bis zum Hauptplatz zu fuhren 9 Im Juli 2006 wurde die Modernisierung der Postlingbergbahn beschlossen 10 11 Der Verkehr wurde mit 24 Marz 2008 vorubergehend eingestellt Wahrend der Bauarbeiten gab es einen Schienenersatzverkehr mit Bussen der Linz Linien Die Gesamtkosten fur den Umbau betrugen 35 Millionen Euro davon 20 Millionen Euro fur die Fahrzeuge und 15 Millionen Euro fur den Umbau der Strecke selbst sowie der neuen Endstelle auf dem Hauptplatz 12 Wichtigste Anderung war die Umspurung auf 900 Millimeter Die Gleisanlagen wurden komplett neu gebaut wobei statt der bisherigen Keilkopfschienen auf Stahlschwellen nun Vignolschienen auf Betonschwellen verwendet wurden Es wurden drei neue in einem Retro Design gestaltete Niederflurtriebwagen bei Bombardier beschafft 1 Daneben wurden drei Alttriebwagen mit neuen Untergestellen sowie neuer Elektrik ausgerustet und fur den Einsatz in Doppeltraktion ertuchtigt Als Bremsen kommen statt der Zangenbremsen nun Magnetschienenbremsen zum Einsatz Nach der Wiedereroffnung im Mai 2009 wurde zunachst ein 30 Minuten Takt eingefuhrt Betriebszeit ist zwischen 5 30 sonn und feiertags 7 00 und 22 30 Uhr Von Mai bis Oktober fahrt die Bahn an Samstagen Sonn und Feiertagen von 10 00 bis 17 00 Uhr im 15 Minuten Takt ebenso zu Ostern an den Adventsonntagen sowie zu Maria Empfangnis Seit Eroffnung der Bruckneruni am Hagen fahren an Schultagen in der Fruh zusatzlich kurzgefuhrte Zuge zwischen Hauptplatz und Bruckneruniversitat Diese sind wie auch die Einziehfahrten zum Bergbahnhof Urfahr als Linie 50 gekennzeichnet Die Betriebszeit der Bahn wurde im Kulturhauptstadtjahr 2009 auf bis 22 51 Uhr verlangert sie fahrt vorlaufig alle 30 Minuten Seit August 2010 fahren die Wagen im Mischbetrieb an Wochenenden und Feiertagen im 15 Minuten Takt Zur vollen und halben Stunde fahren die neuen Niederflurtriebwagen und dazwischen fahren zwei umgebaute Altfahrzeuge All diese Anderungen waren Voraussetzung fur die Verbindung der Postlingbergbahn mit der Linzer Strassenbahn Von der dadurch moglichen Direktverbindung Hauptplatz Postlingberg erhofften sich die Verantwortlichen eine Belebung der Bahn durch mehr Touristen die vom Hauptplatz oder von den Schiffsanlegestellen kommen Viele Oberosterreicher wie beispielsweise der Linzer Altburgermeister Hugo Schanovsky befurchteten eine Beeintrachtigung des Erscheinungsbildes der historischen Garnituren im Zuge der Modernisierung 13 Das erste der drei neuen Fahrzeuge I III beziehungsweise 501 503 Beschaffungspreis je 4 6 Millionen Euro vom Typ Bombardier Mountainrunner wurde am 2 April 2009 in der Remise Kleinmunchen angeliefert Die restlichen zwei Fahrzeuge folgten bis Anfang Mai Die Lieferung der drei umgebauten Fahrzeuge VIII X und XI erfolgte zu einem spateren Zeitpunkt Die offizielle Eroffnung der neuen Postlingbergbahn fand am 29 Mai 2009 zum 111 Geburtstag statt 14 Die Remise der Fahrzeuge der Bergbahn befindet sich am Gelande des Bergbahnhofs Strecke Bearbeiten nbsp Talstation nbsp Bergstation in einem ehemaligen BefestigungsturmTalstation Bearbeiten Bei der Eroffnung im Jahr 1898 lag die Talstation direkt bei der Endstation der Strassenbahn was eine Kreuzung mit der Muhlkreisbahn erforderte Wegen Problemen mit dieser Kreuzung Naheres siehe Abschnitt Historische Technik und Betrieb wurde die Talstation 1899 auf die nordliche Seite der Muhlkreisbahn verlegt Dabei entstand auch das heute noch bestehende Gebaude mit Fachwerk Ziegelmauer und Turmchen Im Zuge des Umbaus wurde die alte Talstation ab 2008 funktionslos und beherbergt nun ein kleines Museum uber die alte Postlingbergbahn Die neue Postlingbergbahn mit einer Spurweite von 900 Millimetern kreuzt wieder die Muhlkreisbahn und fuhrt sudlich von Talstation und Muhlkreisbahn zur Kaarstrasse wo sie an der Haltestelle Landgutstrasse Endhaltestelle der Strassenbahnlinien 3 und 4 mit dem Strassenbahnnetz verknupft ist Auf diesem fahrt sie bis zum Hauptplatz wo sich die neue Abfahrtsstelle befindet Steigung Bearbeiten Die Postlingbergbahn gilt als steilste Adhasionsbahn der Welt Ihre Maximalsteigung wurde ursprunglich mit 105 angegeben neuere Vermessungen ergaben sogar einen Wert von 116 am sogenannten Hohen Damm Eine noch grossere Steigung weist nur die Linie 28E der Strassenbahn Lissabon auf die auf einem kurzen Abschnitt sogar 135 erreicht Ausserdem gab es in der Stadt Laon von 1899 bis 1971 eine Strassenbahn mit einer 750 Meter langen und 129 steilen Rampe eine dort vorhandene Zahnstange diente allerdings nur zum sicheren Bremsen Historische Technik und Betrieb Bearbeiten nbsp Sommertriebwagen II und Triebwagen XV im Postlingbergbahnhof 1970 nbsp Schleppweiche in der Bergstation vor 2008 Bis zum Umbau 2008 bildete die Postlingbergbahn eine vollkommen abgeschlossene und nicht mit dem ubrigen Netz verbundene Bahn Durch ihre zum Grossteil noch aus der Anfangszeit stammenden Technik war sie zudem ein Uberbleibsel aus den fruhen Tagen der Elektrotechnik Das Hauptproblem bei Steilbahnen ist nicht das Bewaltigen der Steigung beim Bergauffahren sondern das sichere Bremsen bei der Talfahrt und das auch bei ungunstigsten Umstanden Dazu ist eine von der Reibung zwischen Rad und Schiene unabhangige Bremse notig Man entschied sich fur die sonst hauptsachlich bei Standseilbahnen ubliche Zangenbremse Diese besteht aus Bremsbacken die die Fahrschienen zangenformig umgreifen Das keilformige Schienenprofil ist an die Form der Bremszangen angepasst Zeitweilig gab es Probleme fur dieses seltene Schienenprofil einen Hersteller zu finden In den Kurven verminderten ab 1909 zusatzliche Leitschienen die ubermassige Abnutzung von Schienenprofil und Spurkranzen Zuvor hat man mit doppelseitigen Spurkranzen experimentiert die das Problem zwar minderten aber nicht losten Da wegen der Zangenbremse beiderseits der Schienen ein Spurkanal freigehalten werden musste konnten keine herkommlichen Zungenweichen verwendet werden Die Postlingbergbahn verwendete daher sogenannte Schleppweichen bei denen fur jede Fahrtrichtung ein eigenes Schienenstuck herein bzw herausgedreht wurde Als Besonderheit musste auch das Herzstuck durch eine drehbare Schiene ersetzt werden Herzschlepp Aus dem gleichen Grund konnte auch die ursprunglich vorhandene Kreuzung mit der Muhlkreisbahn nur mit einer Spezialkonstruktion erfolgen die Schienen der Postlingbergbahn lagen uber den Schienen der Muhlkreisbahn und konnten angehoben und weggedreht werden Dieser Vorgang erwies sich als so schwerfallig dass noch im Eroffnungsjahr mit dem Bau einer neuen und auf der anderen Seite der Bahn gelegenen Talstation begonnen wurde Die Spurweite wurde mit 1000 mm etwas breiter als bei der Strassenbahn 900 mm gewahlt um mehr Platz fur den Einbau leistungsstarkerer Motoren zu haben nbsp Schienenprofil der Keilkopfschiene nbsp Aufbau der Zangenbremse nbsp Schema der ZangenbremseFahrplan Bearbeiten nbsp Sommertriebwagen II im 10 Minuten Takt Ausweiche Hagen 1970 Die Postlingbergbahn fuhr ursprunglich meist im 20 Minuten Takt Die Hochstgeschwindigkeit war mit 12 km h fur die Berg und 13 5 km h fur die Talfahrt festgelegt 15 Die Fahrzeit betrug 16 Minuten nach acht Minuten fand in der Station Schableder die Kreuzung statt Bei starkem Andrang verkehrten jeweils zwei selten drei Triebwagen im Folgezugbetrieb auf Sicht hintereinander Der fuhrende Triebwagen trug in diesem Fall eine runde rote Scheibe mit weissem Rand als Zeichen dass ein weiterer Triebwagen folgt wichtig fur die Abwicklung von Zugkreuzungen Die vorhandenen Ausweichen ermoglichten auch eine Taktverdichtung auf bis zu zehn Minuten Mit Fahnchen an den Triebwagen wurde lange Jahre das Intervall signalisiert rot stand fur den regularen 20 Minuten Takt weiss fur ein 10 Minuten Intervall und blau fur einen 30 Minuten Takt In den 1930er Jahren gab es zusatzlich blau weisse Fahnchen fur einen Stundentakt und blaue fur ein 80 minutiges Intervall 15 Ehemaliger Fuhrpark Bearbeiten nbsp Sommertriebwagen III im Historama Ferlach 2009 nbsp Triebwagen XIV in der Nahe der Station Schableder nbsp Triebwagen XVI bei der Ausfahrt aus der Remise nbsp Triebwagen XV in der Haltestelle Tiergarten nbsp Fuhrerstand eines Bergbahn Triebwagens mit dem Fahrschalter Union B9 links und der Handbremskurbel rechts Unter der Abdeckung ganz rechts befindet sich das Handrad fur die Zangenbremse Auf der Postlingbergbahn verkehrten bis 2008 ausschliesslich zweiachsige Triebwagen mit kurzem Achsstand Es standen drei offene Triebwagen Sommerwagen Betriebsnummern I bis III und zehn geschlossene Wagen Nummern VI VIII X bis XII und XIV bis XVIII zur Verfugung Ursprunglich waren samtliche Fahrzeuge lediglich offene Sommerwagen nach und nach wurden geschlossene Triebwagen angeschafft bzw umgebaut In den 1950er und 1960er Jahren wurden die Triebwagen in den Werkstatten der ESG ein letztes Mal umfassend modernisiert und erhielten neue Wagenkasten Zuletzt wurde noch in den 1980er Jahren eine Totmanneinrichtung fur den Einmannbetrieb eingebaut Die elektrische Ausstattung der Triebwagen stammte von der Union Elektrizitats Gesellschaft UEG und grosstenteils noch aus den Anfangsjahren der Bahn Die Triebwagen waren mit je zwei Schleifringfahrschaltern vom Typ B9 jeweils sechs Fahr und sechs Bremsstufen und Tatzlager Motoren zuletzt der Type GE 53 5 mit je 24 Kilowatt Leistung ausgerustet Die Stromabnahme erfolgte mittels Stangenstromabnehmern nach dem System Thomson Houston Diese waren seit dem Ersten Weltkrieg nicht mehr mit Kontaktrollen sondern mit Schleifschuhen ausgestattet Dieses bei Bahnen eher seltene Prinzip entsprach dem bei Oberleitungsbussen weltweit ublichen System 15 Neben der Klotzbremse gab es eine elektrische Widerstandsbremse Beharrungsbremse fur die Talfahrt und als Notbremse die bereits oben erwahnte Zangenbremse Die Triebwagen waren einheitlich zwischen 6 480 Sommerwagen und 8 330 mm geschlossene Wagen lang und besassen einheitlich einen Achsstand von 2 000 mm Das Gewicht betrug je nach Type 8 8 Sommerwagen 10 bzw 10 5 geschlossene Wagen bis 10 7 Tonnen Wagen V mit Stahlkasten Die Bergische Stahlindustrie Remscheid lieferte fur alle Triebwagen die Untergestelle 15 Verbleib Bearbeiten Der historische Sommerwagen IV steht seit 1995 als Dauerleihgabe auf der Gmundner Strassenbahn in Betrieb und wird seither als GM 100 bezeichnet Wagen XIII wurde 1979 an die Museumsbahn St Florian abgegeben und dort auf 900 Millimeter umgespurt Insgesamt drei Triebwagen wurden im Lauf der Zeit verschrottet Zwei Triebwagen je ein Sommerwagen und ein geschlossener Triebwagen befinden sich heute im Museum an der ehemaligen Talstation drei Triebwagen wurden umfassend modernisiert und umgebaut und erhielten u a eine vollig neue elektrische Ausrustung und neue Fahrwerke Die restlichen Fahrzeuge wurden an Interessenten abgegeben Wegen der starken Steigung gab es auf der Postlingbergbahn keine Beiwagen Lediglich fur den Materialtransport gab es kleine Loren ausserdem stand fur Fahrleitungsarbeiten ein Turmwagen zur Verfugung mit anpassbarer Spurweite 900 1000 Millimeter Fahrzeugliste BearbeitenFolgende Fahrzeuge verkehrten und verkehren auf der Postlingbergbahn Nummer Baujahr Hersteller BemerkungenTriebwagen501 2009 Bombardier Wien vierachsiger Niederflur Gelenktriebwagen 900 mm Spurweite 502 2009 Bombardier Wien vierachsiger Niederflur Gelenktriebwagen 900 mm Spurweite 503 2009 Bombardier Wien vierachsiger Niederflur Gelenktriebwagen 900 mm Spurweite 504 2011 Bombardier Wien vierachsiger Niederflur Gelenktriebwagen 900 mm Spurweite I 1898 Grazer Waggonfabrik Sommertriebwagen aktuell Museumsstuck im Bergbahnhof UrfahrII 1898 Grazer Waggonfabrik Sommertriebwagen 1901 Einbau von seitlichen Turen ab 1905 VI 1937 Turen ausgebaut und fortan als V bezeichnet 1960 verschrottetIII 1898 Grazer Waggonfabrik Sommertriebwagen an die Nostalgiebahnen Karnten verliehen Museum Ferlach IV 1898 Grazer Waggonfabrik Sommertriebwagen an die Gmundner Strassenbahn verliehenV 1898 Grazer Waggonfabrik 1920 Wagenkasten fur Strassenbahn Beiwagen 82 verwendetV 1921 Selischkar 1937 als VI bezeichnetV 1962 Lohner 1989 abgestelltVI 1898 Grazer Waggonfabrik ab 1905 als II bezeichnetVI 1958 ESG An Stern amp Hafferl verliehenVII 1899 Grazer Waggonfabrik 1950 verschrottetVII 1951 ESG 1979 verschrottetVIII 1899 Grazer Waggonfabrik ab 1950 als VII bezeichnet 1951 verschrottetVIII 1950 Grazer Waggonfabrik 2009 umgespurt modernisiertIX 1904 Drobil 1941 Kobelverglasung 1952 ausgemustertIX 1952 ESG 1979 ausgemustertX 1912 Grazer Waggonfabrik 1958 ausgemustertX 1959 ESG 2009 umgespurt modernisiertXI 1948 ESG 2009 umgespurt modernisiertXII 1950 ESGXIII 1953 ESG 1979 an die Museumsbahn St Florian abgegebenXIV 1954 ESGXV 1954 ESGXVI 1955 ESG An Stern amp Hafferl verliehenXVII 1957 ESGXVIII 1958 ESGSonstige FahrzeugeI 1898 LoreII 1898 Lore 1971 ESG TurmwagenRezeption BearbeitenAnlasslich des hundertjahrigen Jubilaums der Postlingbergbahn brachte die Osterreichische Post eine Sonderbriefmarke heraus 16 Literatur BearbeitenFuhrer auf der Postlingbergbahn und durch Linz Fink Linz a d Donau 1899 AC09879824 Alfred Laula Die Postlingbergbahn Steilste Adhasionsbahn Europas Verlag Peter Pospischil Wien 1976 AC04683616 Peter Wegenstein Othmar Bamer Fotogr Die Unternehmung Stern amp Hafferl 3 Bahn im Bild Band 80 Pospischil Wien 1991 AC00770301 Christian Hager Robert Schrempf Unsere Postlingbergbahn ESG Verkehr Linz 1998 ISBN 3 901838 20 1 Wolfgang Kaiser Strassenbahnen in Osterreich GeraMond Verlag Munchen 2004 ISBN 3 7654 7198 4 Robert Schrempf Postlingbergbahn Album Verlag Schwandl Linz 2009 ISBN 978 3 936573 24 4 Die Linzer Postlingbergbahn Nostalgie und Moderne harmonisch vereint Linz Linien GmbH November 2021Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Postlingbergbahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung durch den Betreiber Linz AG Linien Harald Hartmann Die Postlingbergbahn in Linz Video Mitfahrt Postlingberg UrfahrAnmerkungen Bearbeiten 2009 bis 2015 Hagen zeitweise Merkursiedlung Bereits fur den ersten Sonntag nach der Eroffnung wurde im Hinblick auf Schonwetter der Betriebsbeginn fur 6 00 Uhr in Aussicht genommen Siehe Postlingbergbahn In Tages Post 5 Juni 1898 S 6 Mitte links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung tptEinzelnachweise Bearbeiten a b Die Linzer Postlingbergbahn Nostalgie und Moderne harmonisch vereint PDF Broschure auf linzag at abgerufen am 2 Marz 2019 Kundmachung des Eisenbahnministeriums vom 30 April 1897 betreffend die Concessionirung einer mit elektrischer Kraft zu betreibenden schmalspurigen Kleinbahn von Linz nach Urfahr und von da auf den Postlingberg RGBl Nr 121 1897 Kundmachung des Bundesministeriums fur Handel und Verkehr vom 20 Oktober 1936 betreffend die Abanderung der Konzessionskundmachung vom 30 April 1897 R G Bl Nr 121 fur die mit elektrischer Kraft zu betreibende schmalspurige Kleinbahn von Linz nach Urfahr und von da auf den Postlingberg BGBl Nr 354 1936 Betriebseroffnung der Postlingbergbahn In Tages Post 1 Juni 1898 S 5 Mitte links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung tpt Kundmachung des Eisenbahnministeriums vom 26 November 1897 betreffend die Erstreckung des Bautermines fur die Kleinbahn von Linz nach Urfahr und von da auf den Postlingberg RGBl Nr 273 1897 Postlingberg Post In Tages Post 2 August 1898 S 6 Mitte links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung tpt Austria Linz Postlingbergbahn In viennaslide com Abgerufen am 25 Februar 2020 Keine Fahrrader in Postlingbergbahn 800 Unterschriften Oberosterreichische Nachrichten 11 Marz 2009 abgerufen am 25 Februar 2020 Erhard Gstottner Auf Zeitreise mit der Postlingbergbahn Oberosterreichische Nachrichten 29 Mai 2009 abgerufen am 25 Februar 2020 30 Mio Euro Investition Linzer Postlingbergbahn wird revitalisiert ORF OO 6 Juli 2006 abgerufen am 25 Februar 2020 Grunes Licht fur Postlingbergbahn ORF OO 10 Oktober 2006 abgerufen am 25 Februar 2020 35 Millionen Euro Oberosterreichische Nachrichten 29 Mai 2009 abgerufen am 25 Februar 2020 Linzer Wahrzeichen ORF OO 25 Oktober 2005 abgerufen am 25 Februar 2020 Jungfernfahrt Oberosterreichische Nachrichten 30 Mai 2009 abgerufen am 25 Februar 2020 a b c d Robert Schrempf Postlingbergbahn Album 1 Auflage Robert Schwandl Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 936573 24 4 Eisenbahnen 100 Jahre Postlingbergbahn Sonderpostmarke In austria lexikon at Abgerufen am 18 Dezember 2010 48 311111111111 14 276388888889 Koordinaten 48 18 40 N 14 16 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Postlingbergbahn amp oldid 238883937