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Das Schloss Elsum ist ein Wasserschloss westlich des Wassenberger Stadtteils Birgelen Seine Geschichte verdeutlicht die typische Entwicklung rheinischer Wasserburgen von einem befestigten Hof uber eine Motte zu einer zweiteiligen wasserumwehrten Burganlage die in der fruhen Neuzeit zu einem Wasserschloss umgebaut wurde Sudwest Ansicht der Kernburg von Schloss ElsumDie Anlage steht seit dem 11 September 1984 unter Denkmalschutz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Elsum um 1875Schloss Elsum ging aus einer Motte hervor deren Wurzeln wiederum in einem allodialen Hof zu suchen sind dessen Eigentumer im Jahr 1280 ein Franko von Elsum war 2 Dieser ist wohl identisch mit Franko von Koslar dem damaligen Burggrafen von Wassenberg 2 Da er 1288 in der Schlacht von Worringen mit seinem Lehnsherrn auf Seiten der Verlierer stand kam der Hof Elsum in brabantischen Besitz Der Herzog von Brabant belehnte 1325 den Edelherrn von Wassenberg mit Elsum 1374 war dann Lambert von Heinsberg Lehnsnehmer 3 1375 verpfandete Johann IV von Brabant Haus Elsum an Johann von Gronsfeld 3 Bis 1424 blieb es ein Offenhaus der Brabanter Herzoge in jenem Jahr kam das Anwesen dann in den Besitz des Hauses Heinsberg Im Jahr 1503 kam Haus Elsum durch Heirat an Rutger von Aldenbruck auch Aldenbruggen genannt Vellbruggen Er liess die Kernburg der Anlage neu bauen Seine Familie blieb bis in das 17 Jahrhundert Besitzerin 1628 kam der Besitz durch Heirat an Adolf Sigismund Raitz von Frentz zu Kendenich 3 Um 1700 ging er an Melchior von Kesselstadt der 1714 die Gebaude der Vorburg neu errichten liess 3 1748 verkaufte er das Anwesen an den Kolner Burgermeister Melchior Rutger von Kerich dem die Familie von Mirbach zu Harff Verwandte der Familie von Aldenbruck den Besitz streitig machen wollte In einem langen Rechtsstreit konnte sich Melchoir Rutger aber gegen sie behaupten und Elsum fur sich behalten Durch Heirat kam die Anlage an Everhard von und zum Putz dann im 18 Jahrhundert an dessen Schwiegersohn den kurmainzischen Hofrat Freiherrn Franz Sebastian Dominicus von Leykam Von dem letzten Familienmitglied der von Leykam kam Elsum 1929 4 an dessen Neffen Werner Freiherr von Negri dessen Familie es 1876 durch Heinrich Wiethase um und ausbauen liessen Diese ist noch heute Eigentumerin der Anlage Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde Schloss Elsum im Januar 1945 4 fast vollstandig zerstort und brannte aus Dabei gingen grosse Teile der umfangreichen Gemaldesammlung und der Bibliothek verloren Unter Oswald Freiherr von Negri folgte von 1952 bis 1955 ein vollstandiger Wiederaufbau 5 Beschreibung Bearbeiten nbsp Grundriss der KernburgSchloss Elsum ist eine zweiteilige Anlage bestehend aus einer zu Beginn des 16 Jahrhunderts erbauten Kernburg sowie einer nordwestlich davon gelegenen Vorburg aus dem ersten Viertel des 17 Jahrhunderts Als Material fur das Mauerwerk kam hauptsachlich Backstein zum Einsatz wahrend fur Tur und Fenstergewande Blaustein verwendet wurde Die Schlossanlage ist beinahe komplett von Wassergraben umgeben Die Vorburg ist ein fast vollstandig geschlossener Vierflugelbau Ihr mittelalterlicher Vorganger war wohl von runden Eckturmen flankiert diese sind aber ebenso wie Teile des einst geschlossenen Wassergrabenrings um die Vorburg nicht erhalten Die schlichten Ziegelbauten besitzen hofseitig einige korbbogige Tore die von Pilastern gerahmt sind Die Jahreszahl 1714 in einem kleinen Giebel zeugt vom Errichtungsjahr der Gebaudeflugel 6 An anderer Stelle erinnern eiserne Maueranker in Form der Zahl 1814 an bauliche Erneuerungen Die auf eine spatgotische Wasserburg zuruckgehende Kernburg steht auf einer unregelmassig viereckigen kunstlich aufgeschutteten und ummauerten Schlossinsel deren Zugang von der Vorburg aus uber eine ansteigende Bogenbrucke erfolgt Das in L Form errichtete zweiflugelige Herrenhaus ist von drei diagonal stehenden Vierecksturmen bewehrt deren oberstes Geschoss uber einem Klotzchenfries leicht auskragend ist Der Ostturm ist nicht nur kraftiger als die beiden ubrigen Turme und besitzt eine grossere Kantenlange sondern ist auch um ein Geschoss hoher Seine Aussenmauern sind so dick dass sie eine Treppe in der Mauerstarke aufnehmen konnen Er verfugt uber ein abgewalmtes Dach mit kurzem First die beiden anderen Turme tragen hingegen schlanke achtseitige Helme In der Nordwest Ecke der Kernburginsel steht die 1860 erbaute Schlosskapelle im Stil der Neugotik Dort stand zuvor ein barockes Gartenhauschen das wohl wiederum am Ort des dort ursprunglich vorhandenen vierten Eckturms erbaut wurde 2 Der zwischen dem Ost und Sudturm gelegene dreigeschossige Teil des Herrenhauses wurde erst wahrend der 1876 nach Planen von Heinrich Wiethase ausgefuhrten Wiederherstellungs und Erweiterungsarbeiten an der Stelle eines schmaleren eingeschossigen Gebaudes errichtet Der Sudwestflugel war der einstige Wohnbau der Wasserburg Er ist durch Fenster in sechs Achsen unterteilt und besitzt ebenso wie der Sudosttrakt an seinen beiden Schmalseiten Stufengiebel Literatur BearbeitenKarl Franck Oberaspach Edmund Renard Die Kunstdenkmaler des Kreises Heinsberg Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 8 Abt 3 L Schwann Dusseldorf 1906 S 16 22 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band 1 Deutscher Kunstverlag Munchen 1967 S 65 Hanns Ott Rheinische Wasserburgen Geschichte Formen Funktionen Weidlich Wurzburg 1984 ISBN 3 8035 1239 5 S 177 178 Gregor Spohr Wie schon hier zu vertraumen Schlosser am Niederrhein Pomp Bottrop Essen 2001 ISBN 3 89355 228 6 S 142 143 Walther Zimmermann Hugo Borger Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 3 Nordrhein Westfalen Kroners Taschenausgabe Band 273 Kroner Stuttgart 1963 DNB 456882847 S 75 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Elsum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kapelle von Schloss ElsumEinzelnachweise Bearbeiten Kurzbeschreibung der Denkmalbehorde Zugriff am 18 Januar 2020 a b c Hanns Ott Rheinische Wasserburgen 1984 S 178 a b c d Karl Franck Oberaspach Edmund Renard Die Kunstdenkmaler des Kreises Heinsberg 1906 S 17 a b Gregor Spohr Wie schon hier zu vertraumen Schlosser am Niederrhein 2001 S 142 Historische Bauten amp Anlagen auf der Website der Stadt Wassenberg Zugriff am 18 Januar 2020 Karl Franck Oberaspach Edmund Renard Die Kunstdenkmaler des Kreises Heinsberg 1906 S 18 51 115107785278 6 1339437961111 Koordinaten 51 6 54 4 N 6 8 2 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Elsum amp oldid 228423825