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Das Schloss Drachselsried ist ein denkmalgeschutztes Aktennummer D 2 76 120 1 Schloss in der niederbayerischen Gemeinde Drachselsried im Landkreis Regen Die Anlage wird auch als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 2 6844 0012 mit der Beschreibung untertagige Befunde des Mittelalters und der fruhen Neuzeit im Bereich des ehem Hofmarkschlosses in Drachselsried darunter die Spuren von Vorgangerbauten bzw alteren Bauphasen gefuhrt Heute ist hier das Drachselsrieder Schlossbrau untergebracht Der Bau liegt etwa 310 m sudlich der Dorfkirche St Aegidius Hofmark 1 Ebenso ist sie unter der Aktennummer D 2 76 120 1 als denkmalgeschutztes Baudenkmal von Drachselsried verzeichnet Schloss Drachselsried nach einem Stich von Michael Wening von 1726 mit dem Familienwappen derer von Frenau Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Varia 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenEin Schlossgebaude In Drachselsried wird erstmals 1717 erwahnt Nach dem Stich von Michael Wening von 1726 steht das Hofmarksschloss mit einem Zwiebelturm und einem Steildach in einem Ensemble von mehreren Gebauden die im Norden von einem Plankenzaun und im Suden von einer Randbebauung mit Wirtschaftsgebauden umgrenzt wird Am westlich gelegenen Eingang stehen das Gebaude des Wirtschaftshofes und daneben eines Stadels zwischen beiden Gebauden sind das Zugangstor und eine kleinere Eingangstur zu sehen Im Innenbereich befindet sich ein Brunnen ebenso ein Wirtschaftsgarten Das heutige barocke Hofmarkschlossgebaude geht auf die 2 Halfte des 18 Jahrhunderts zuruck und wurde nach Ende seiner Nutzung als Schloss in die Brauerei integriert und zu einer Gaststatte umfunktioniert Der Gasthof zum Schlossbrau ist ein dreigeschossiger Walmdachbau Die Fenster besitzen barockisierende Putzgliederungen Geschichte BearbeitenDie Grundung von Drachselsried geht auf die Grafen von Bogen im 12 Jahrhundert zuruck fur ihr Hauskloster Oberaltaich stifteten sie Guter in Drachselsried In einer Bulle durch Papst Lucius III vom 2 September 1184 erhielt Abt Wolfram ca 1184 1194 vom Kloster Oberaltaich auch eine Bestatigung uber dessen Besitzungen darunter wird auch Drasselesriede erstmals erwahnt Die Grafen von Bogen hatten die Vogtei uber das Kloster inne und waren bemuht den Klosterbesitz an sich zu bringen Besonders Graf Albert IV entfremdete ehemaliges Klostergut das er aber bei seinem Antritt zu dem Kreuzzug am 25 Marz 1220 wieder zuruckgab So werden in einer Urkunde von Papst Gregor X vom 24 September 1274 dem Kloster Guter in 132 Ortschaften bestatigt darunter auch in Drahselrid acht Guter und eine Muhle Die hohe und die niedere Gerichtsbarkeit stand den Grafen von Bogen und nach deren Aussterben 1242 dem Wittelsbachschen Landesherren Otto II zu Das Kloster blieb aber bis zur Sakularisation von 1803 ein wesentlicher Grundbesitzer Der Ort ist Ende des 14 Jahrhunderts nach dem Aussterben der Tuschl von Soldenau 1397 an die mit ihnen verschwagerten Degenberger gekommen Die Ortschaft blieb bis 1551 in der Hand der Degenberger Sie ubten hier die niedere Gerichtsbarkeit aus und inkorporierten Drachselsried ihrem Gut Altnussberg Durch diese enge Verbindung erschien Drachselsried nicht in den Landtafeln des 15 Jahrhunderts erst in den Landtafeln ab 1506 erscheint Hans VI von Degensberg als Besitzer der Hofmark Drachselsried 1544 wird er auch als Vogtherr uber diese Ortschaft genannt 1551 schenkt er seinem treuen Diener und Pfleger zu Degenberg Balthasar Kurmreutter die Hofmark Drachselsried mit allen Zugehorungen Aus der Hofmarksbeschreibung von 1558 war hier ain gemauert Stockel ain Hofpau ain tafern ain Mull ain smit ain alte preuens gerechtickhait 1567 verkauft der Kurmreutter die Hofmark an Christoph Preudoffer Diese Familie sass bis 1665 auf der Hofmark Der letzte aus dieser Familie war Adam Christoph Preudorffer der ab 1652 der Besitzer war 1665 verkaufen die Erben des Adam Christoph die Hofmark an Georg Schaunberger Pflegsverwalter zum Pernstain Bis 1716 blieb dieses Geschlecht die hiesigen Besitzer 1716 verkauft Joseph Joachim Schauberger die Hofmark an Johann Franz Freiherr von Wettzell kurbaierischer Gesandter beim Reichstag In der Hofmarksbeschreibung erscheinen hier erstmals ein Schloss sowie ein Mayerhaus und ein Brauhaus Der Freiherr von Wettzell verstarb bereits 1717 seine Frau verblieb aber bis 1720 auf der Hofmark Fur kurze Zeit ging diese dann an Joseph Weingartner von Haibach aber bereits 1722 an den Straubingischen Regierungskanzler und Lehensprobt David Ignaz Coloman von Frenau und Offenstetten uber In der Beschreibung durch Michael Wening heisst es Das Schlossl ist zwar von ersten Freinds Zeiten noch zimblich ruiniert doch von dem jetzigen Besitzer widerumben in guten Standt gerichtet 1758 testierte die Witwe Maria Catharina Freiin von Frenau geb von Ziegler die seit 1735 als Hofmarksinhaberin eingetragen ist ihre beiden Hofmarken Drachselsried und Wettzell dem Kloster Gotteszell allwo sie schon lange Jahre her so viele Gnaden und gutthaben genossen und ihr Sohn als Pater Wilhelm Subprior des Klosters gewesen ist Nach dem Tod der Stifterin wurde dies 1761 auch vollzogen und bis 1768 kamen die Hofmarken an das Kloster Allerdings prozessierten 1763 Verwandte und zwar Frau von Eiser und die Obristengattin von Rasso beide geb von Ziegler gegen diese Bestimmungen Letztendlich wurde gegen das Kloster entschieden das sich mit einer Geldentschadigung abfinden musste Um 1780 ging die Hofmark an die Familie Poschinger uber Der erste ist von 1780 bis 1786 Johann Michael Poschinger dieser erneuerte 1780 das Schl osschen Am 2 Januar 1787 hat er diese an seine Sohne Johann Michael Ignaz Martin Joseph Anton und Benedikt von Poschinger ubergeben Von 1813 bis 1830 wurde Benedikt von Poschinger der Lehensherr Er bemuhte sich vergeblich in Drachselsried ein Ortsgericht zu errichten hingegen wurde Patrimonialgericht I Klasse gemeinsam mit Wettzell gestattet Unter seinem Nachfolger Johann Michael II von Poschinger wurde dieses in ein Patrimonialgericht II Klasse umgewandelt und 1848 im Zuge der Neuordnung des bayrischen Gerichts und Verwaltungswesens aufgelost 1865 verkauften die Poschinger ihren hiesigen Besitz und 1871 auch noch Waldungen an den bayerischen Staat Am 5 August 1865 wurde das Gut an die damaligen Brauerei und Gutspachterseheleute Xaver und Maria Muller in Drachselsried mit 133 Tagwerk fur 53 000 fl verkauft Am 19 Mai 1880 ubergaben sie an ihren Sohn Johann Muller und dessen Braut Monika Muhlbauer Johann Muller starb bereits 1885 und die Witwe und Alleinerbin verehelichte sich 1886 zum zweiten Mal und zwar mit Franz Bruckmaier aus Arnbruck Aus dieser Ehe gingen vier Tochter und der Sohn Franz hervor In dieser Zeit wurde 1894 der Bau eines Dampfbrauhauses und 1898 der Bau eines Sudhauses unternommen so dass vom herkommlichen Winterbrauen auf ganzjahrige Biererzeugung umgestellt werden konnte Nach dem Tod ihres Gatten 1909 verehelichte sich die Witwe nochmals und zwar mit Michael Schotz einem Kramersohn aus Thalersdorf heute ein Gemeindeteil von Arnbruck Das Brauereianwesen war aber am 18 April 1910 an ihren sechzehnjahrigen Sohn Franz uberschrieben worden Franz Bruckmaier ist im 1 Weltkrieg gefallen und testamentarisch ist das Eigentum an seine vier Schwestern Maria Kamm Monika Achatz Berta und Karolina Bruckmaier gefallen Am 16 April wurde Berta Bruckmaier Alleineigentumerin die sich im darauf folgenden Jahr mit Otto Bruckmayer Posthaltersohn von Bodenmais verehelichte Otto und Berta Bruckmayer hatten die sechs Sohne Otto Franz Egon Richard Kuno und Herbert und zwei Tochter namens Berta und Martha Otto Bruckmayer verstarb 1956 und seine Witwe Berta beerbte ihn gemass Ehe und Erbvertrag vom 16 Juni 1921 Sie ubergab noch im Jahre 1956 den Gesamtbesitz an ihren Sohn Richard der zusammen mit seinen Brudern Egon Kuno und Herbert im Jahre 1957 die Brauerei in eine OHG umwandelte Seit 1978 befindet sich die Brauerei im Alleineigentum von Richard Bruckmayer bzw seit 2009 in der Hand von Marianne Bruckmayer 1 Varia BearbeitenUm das Schloss Drachselsried rankt sich eine Sage Nach dieser 2 3 soll auf dem Schloss Drachselsried ein boser Schlossherr gehaust haben Als im Dreissigjahrigen Krieg die Schweden in den Bayerischen Wald kamen erzahlten die unterdruckten Dorfbewohner von dem reichen Schlossherrn der aber seine Schatze schon weggebracht hatte Als die Schweden ihn befragten wo sein Reichtum sei sagte er er habe nichts Darauf haben ihn die Schweden gemartert und er ist an dem Schwedentrunk elendiglich verstorben der Schatz soll aber weiterhin vergraben sein und vom Teufel bewacht werden Eine fur eine Brauerei einmalige Besonderheit war das von Otto Bruckmayer zu Zeiten der beginnenden Inflationszeit am 29 August 1923 herausgegebene Notgeld namlich ein Funfhunderttausendmarkschein und ein Einmillionenschein Solches Notgeld gaben neben Kommunen ansonsten nur Banken oder grossere Unternehmen heraus Diese mit amtlicher Genehmigung herausgegebenen Zahlungsmittel waren Ersatzmittel die den Mangel an staatlichen Geldscheinen beheben sollten Die Geldscheine von der Schlossbrauerei Drachselsried waren durchnummeriert und einzeln von Otto Bruckmayer unterschrieben und sind bis heute fur Sammler als Zeitdokument von Wert Literatur BearbeitenRudolf Penzkofer Altbayern Reihe I Heft 18 Das Landgericht Viechtach und das Pfleggericht Linden Hrsg Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Historischer Atlas von Bayern Altbayern Heft 18 Munchen 1968 S 60 und 260 ff Digitalisat abgerufen am 22 Marz 2021 Weblinks BearbeitenEintrag zu Drachselsried Schloss in der privaten Datenbank Alle Burgen Geschichte von Schlossbrau Drachselsried abgerufen am 23 Marz 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Hotel amp Pension Zum Schlossbrau abgerufen am 4 Apuil 2022 Michael Waltinger Niederbayerische Sagen abgerufen am 23 Marz 2021 Die Schatztruhen auf der Frath abgerufen am 23 Marz 2021 49 105629 13 01375 623 Koordinaten 49 6 20 3 N 13 0 49 5 O Burgen und Schlosser im Landkreis Regen Schlosser Schloss Buchenau Schloss Drachselsried Schloss Ludwigsthal Schloss Oberzwieselau Neues Schloss Rabenstein Schloss SchlossauBurgen und Ruinen Burgruine Altnussberg Burgruine Kollnburg Burgruine Linden Burgruine Neunussberg Burgruine WeissensteinTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Burgstall Bischofsmais Turmhugel Exenbach Turmhugel Oberried Turmhugel TrametsriedBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Am Haus Burgstall bei Burgstall Burgstall Kollnburg Burgstall Schlossberg Bischofsmais Burgstall Steinberg Burgstall Zwiesel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Drachselsried amp oldid 231153244