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Die Schlacht von Bergtheim oder Schlacht bei Bergtheim fand am 11 Januar 1400 nach anderen Quellen am 4 Januar 1400 zwischen Truppen des Furstbischofs von Wurzburg Gerhard von Schwarzburg und einem Heer aufstandischer hungernder Burger und Bauern aus Wurzburg und anderen Stadten vor den Toren Bergtheims statt Die Schlacht von Bergtheim in einer zeitgenossischen Darstellung aus der Friesschen Chronik Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung des Konflikts 2 Schlacht von Bergtheim 3 Folgen der Schlacht 4 Literarische Aufarbeitung 5 Literatur 6 WeblinksEntwicklung des Konflikts BearbeitenZwischen Juli 1396 und 1399 schloss sich Wurzburg mit den Stadten des Hochstiftes Wurzburg zum Elfstadtebund zusammen Diese waren Arnstein Bischofsheim an der Rhon Ebern Fladungen Gerolzhofen Hassfurt Iphofen Karlstadt Konigshofen im Grabfeld Meiningen Mellrichstadt Neustadt an der Saale Sesslach und Stadtschwarzach Der Bund strebte die Reichsunmittelbarkeit an da die Besteuerung durch das hochverschuldete Hochstift als ungerecht empfunden wurde Konig Wenzel stellte im Oktober 1397 diese elf Stadte unter seinen Schutz gleichzeitig wurden sie den ubrigen Reichsstadten gleichgestellt In Wurzburg wurde aus Begeisterung uber den koniglichen Schutz der Reichsadler an die Stadttore geschlagen und ein vergoldetes Wappenpaar auf den Giebel des Rathauses gesetzt Die alten Rechte des Bischofs wurden jedoch von Wenzel bestatigt und bereits zwei Jahre spater forderte der Konig die Stadte auf dem Bischof zu huldigen Die Spannungen fuhrten dazu dass der Bischof die Stadt mit dem Bann belegte woraufhin Wurzburger Burger drei Geistliche aus dem Hause Schwarzburg gefangen nahmen Bischof Gerhard von Schwarzburg konnte sich auf die Festung Marienberg retten wo er zwei Wochen spater von seinem Bruder Gunther XXVII befreit wurde Von Schwarzburg hatte auch mit dem Bau einer Zwingburg begonnen um die Burger niederhalten zu konnen Diese wurde allerdings von den Wurzburgern schon im Ansatz zerstort Schlacht von Bergtheim BearbeitenAls die Spannungen zum Krieg fuhrten unterwarfen sich 1399 die Stadte Meiningen und Ebern der Aufforderung des koniglichen Stellvertreters Borivoj von Svinar wahrend sich Hassfurt sieben Wochen lang verteidigen konnte Wurzburg wurde von den bischoflichen Truppen die von den Grafen von Schwarzburg den Grafen von Henneberg den Burggrafen von Nurnberg sowie durch Truppen Herzog Ludwigs von Bayern unterstutzt wurden vom Nachschub abgeschnitten sodass die Belagerten Hunger zu leiden hatten Entgegen den Warnungen des Rates entschieden die Zunfte daraufhin einen Ausfall zum vier Fussstunden entfernten Bergtheim zu wagen da sich im dortigen befestigten Kirchhof die Kornvorrate des Domkapitels befanden Der Ausfall des angeblich 3 000 Mann starken Burgerheers fand dann in der Nacht zum 11 Januar 1400 nach anderen Quellen in der Nacht zum 4 Januar 1400 statt Bischof Gerhard von Schwarzburg lag krank in der Wasserburg Werneck durch Verrat erfuhr er jedoch von dem Vorhaben und liess den Bergtheimer Kirchhof besetzen Daruber hinaus schickte er unter dem Kommando von Dompropst Johann I von Egloffstein und dem Ritter Wilhelm Geyer von Giebelstadt das Aufgebot seines Stiftadels 650 bewaffnete Reiter los Nachdem die Schlachtordnung der Aufstandischen nach zwei Stunden Kampf bei der Verfolgung der Bischoflichen schon in der Auflosung begriffen war traf ein Trupp von 62 Rittern und Edelknechten aus den Hassbergen auf dem Schlachtfeld ein Mit dieser Verstarkung formierten sich die Truppen des Bischofs neu Sie stimmten das Kreuzfahrerlied In Gottes Namen fahren wir an und nahmen erneut den Kampf auf wobei nun der Grossteil der Reiter abgestiegen war und zu Fuss kampfte Die Schlacht endete in einer Niederlage der Aufstandischen von denen etwa 1 100 fielen und etwa 400 in Gefangenschaft gerieten Folgen der Schlacht BearbeitenDie Wortfuhrer der Aufstandischen wurden gekopft oder im Main ertrankt Vier Patrizier des Rates wurden gevierteilt und zur Abschreckung an den Stadttoren Wurzburgs aufgehangt Es waren dies Hans Weibler Jakob vom Lowen Seifried vom Rebstock und Hans von Erfurt Da das Patriziat fluchtete und viele wohlhabende Burger ebenfalls die Stadt verliessen erlitt Wurzburg hierdurch herben wirtschaftlichen Schaden So waren beispielsweise 1398 2 600 steuerpflichtige Burger registriert wahrend es wenige Jahre nach der Schlacht von Bergtheim nur noch 1 400 waren Ausserdem musste finanzielle Wiedergutmachung geleistet werden Literarische Aufarbeitung BearbeitenBernhard von Uissigheim kampfte als Angehoriger des Ortsadels von Uissigheim auf der Seite der bischoflichen Streitmacht Seine literarische Verarbeitung der Schlacht fuhrte zur umfangreichsten politischen Ereignisdichtung des Spatmittelalters und der Fruhen Neuzeit Sein Gedicht mit etwa 2 200 Versen stellt die Aufstandischen lacherlich dar und lasst sie als Verrater erscheinen wahrend der frankische Adel positiv hervorgehoben wird Die Dichtung reagiert auch auf Spottdichtungen der Gegenseite 1525 wurde sie im Auftrag der Obrigkeit gedruckt zuvor war sie nur in Handschrift vorhanden Die folgenden Auszuge beschreiben den Auszug der Aufstandischen unter ihrem Hauptmann Kunz Steckrube Ihr mancher war gewappnet wohl auch war seine Blase Weines vollsein Schild war ein Korb mit Miste damit er Weib und Kinder friste ein grober Filz sein EisenhutBrustblech und sein Harnischkapp und seiner Beckenhauben Schlapp das war eine Pfann mit HaberbreiLiteratur BearbeitenKlaus Arnold Schlaglicht Die Schlacht von Bergtheim 1400 In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg Band I Verlag Theiss Stuttgart 2001 S 110 113 ISBN 3 8062 1465 4 Carlheinz Grater Bei Bergtheim ging die Stadtfreiheit unter In Frankische Nachrichten vom 11 Januar 2000Weblinks BearbeitenSchlacht von Bergtheim In wuerzburgwiki de Sonja Kerth Bernhard von Uissigheim Vom Wurzburger Stadtekrieg In Historisches Lexikon Bayerns vom 6 Mai 2010 abgerufen am 3 Juni 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Bergtheim amp oldid 220912377