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Die Schonstatter Marienschwestern ISSM sind ein Sakularinstitut kirchenrechtlich auch ein Institut des geweihten Lebens das 1926 von Josef Kentenich gegrundet wurde Damit ist die Gemeinschaft das alteste Sakularinstitut der romisch katholischen Kirche Pater Josef Kentenich Grunder der Schonstattbewegung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gemeinschaft 3 Verbreitung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenPater Kentenich hatte vor dem Ersten Weltkrieg mit jungen Mannern die Schonstatt Bewegung gegrundet Wahrend des Krieges schlossen sich auch Frauen der Bewegung an 1920 wurden die ersten Frauen aufgenommen und der Schonstatter Frauenbund gegrundet der sich rasch ausbreitete Pater Kentenich hatte die Absicht einen neuen Typ Frau zu schaffen und bemuhte sich um die Grundung einer neuartigen Frauengemeinschaft Es gab fur diese noch kein Vorbild und in der damaligen Kirche auch keine Rechtsgrundlage 1 1920 wurden Gertraud von Bullion und Marie Christmann in die Gemeinschaft aufgenommen 2 Gegrundet wurde die Gemeinschaft der Marienschwestern am 1 Oktober 1926 durch Pater Kentenich 1 Die ersten Schwestern zogen in das leerstehende Alte Haus 3 das ehemalige Studienseminar der Pallottiner direkt neben dem Urheiligtum ein Unter den ersten Schwestern waren Anna Pries und Emilie Engel Ab 1928 erwarben die Marienschwestern weitere Immobilien um den Grundungsort Das Haus Schonfels beherbergt heute die Buchhandlung des Patris Verlags 1929 folgte das Haus Sonneck das bis 1967 als Mutterhaus diente und dann an die Schonstatt Patres abgegeben wurde 3 Das Haus Wildburg wurde 1930 erworben und beherbergt seit 1946 die Marienschule Im Jahr 1933 wurden die ersten Schwestern nach Sudafrika ausgesandt 1935 nach Brasilien und Argentinien 1949 nach Nordamerika und 1951 nach Australien Die ersten indischen Schwestern wurden 1984 nach Kerala entsendet 1 1934 entstand der Zweig der Anbetungsschwestern 1 nbsp Das ehemalige Weidtmansche Schlosschen in Koblenz Metternich heute das Haus Providentia der Schonstatter MarienschwesternIn Uruguay errichteten Marienschwestern 1945 das erste Filialheiligtum als originalgetreuen Nachbau des in Schonstatt stehenden Urheiligtums ab 1950 folgten weitere Nachbauten auch in Europa 1 Erst 1947 wurde mit dem Rahmengesetz fur Sakularinstitute die kirchenrechtliche Anerkennung der Gemeinschaft moglich 4 und 1948 erfolgte die diozesanrechtliche Errichtung als Sakularinstitut 1 Die Satzungen des Instituts wurden 1994 endgultig approbiert Von 1946 bis 1950 erfolgte die Konstituierung von Provinzen als regionale Gliederungen So wurde 1950 im Weidtmanschen Schlosschen in Koblenz Metternich das Provinzialat der Westprovinz eingerichtet und im Garten ein originalgetreuer Nachbau des Urheiligtums erbaut Nach einer bischoflichen Visitation der Marienschwestern durch den Trierer Weihbischof Bernhard Stein im Februar 1949 5 kritisierte Kentenich den Visitationsbericht auf sehr direkter Weise in einem Brief vom 31 Mai 1949 Epistola perlonga und provozierte damit einen Konflikt mit der Amtskirche In der Folge erlebte die Bewegung eine lange kirchenamtliche Prufung deren Hohepunkt die papstliche Visitation durch das Heilige Offizium von 1951 bis 1953 bildete 6 Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde das Schonstattwerk 1965 papstlich bestatigt Seit 1952 verlegten die Marienschwestern ihren Schwerpunkt immer mehr auf Berg Schonstatt da dort grossere Ausbreitungsmoglichkeiten vorhanden waren Dort entstanden ein Schulungsheim ein Noviziatshaus eine Missionszentrale und ein Mutterhaus Im 1960 erworbenen Haus Marienfried wurde eine Paramentenwerkstatt eroffnet Aus Dank fur die auf Fursprache Mariens erbetene Verschonung der Schonstatt Bewegung vor der Zerstorung durch den Nationalsozialismus gelobten die Marienschwestern am 18 Oktober 1945 die Errichtung der Anbetungskirche die 1968 fertiggestellt wurde Betreut wird die Kirche von den Anbetungsschwestern deren Haus direkt an den Kirchenbau angeschlossen ist Nach der Wende und der Offnung des Ostblocks konnten die Marienschwestern wieder verstarkt in Osteuropa tatig werden Seit 1991 sind die Schonstatter Marienschwestern im Konigsberger Gebiet und im ehemaligen Ostpreussen tatig um den damals nach Jahrzehnten der kommunistischen Herrschaft wenigen verbliebenen Katholiken wieder Seelsorge Sakramente und Gottesdienste anzubieten In der Zwischenzeit bauen sie dort mit westlicher Hilfe Sozialstationen Kinderheime und Kirchen auf 7 Der erste Seligsprechungsprozess fur eine Marienschwester wurde 1999 fur die 1955 verstorbene ehemalige Oberin Emilie Engel eroffnet Gemeinschaft BearbeitenDie Marienschwestern sind keine Ordensfrauen im eigentlichen Sinn Sie legen keine Gelubde auf Lebenszeit ab sondern erneuern ihr Versprechen jahrlich im Rahmen einer liturgischen Feier und sind nur durch einen zivilrechtlichen Vertrag an die Gemeinschaft gebunden Marienschwestern leben dennoch nach den klassischen Evangelischen Raten ehelos und sind dadurch frei fur ihre Arbeit innerhalb des Schonstattwerkes Sie bilden miteinander in den Schonstatthausern eine Dach und Tischgemeinschaft Sie verpflichten sich zum Gehorsam gegenuber ihren Oberinnen und zu einem einfachen Lebensstil Die meisten Schwestern tragen ein Ordenskleid mit Schleier gelegentlich aber auch zivile Kleidung Der Weg in die Gemeinschaft der Schonstatter Marienschwestern entspricht der bei Ordensschwestern ublichen Abfolge mit Kandidatur Postulat und Noviziat Nach Ablauf der zeitlichen Bindung uber zweimal drei Jahre kann sich die Schwester im Tertiat ein halbes Jahr lang prufen Hiernach kann sie Gott dann ein Versprechen fur die Zeit ihres Lebens geben Sie legt aber kein kirchenrechtlich starker bindendes Gelubde ab und ist daher frei die Gemeinschaft jederzeit zu verlassen Verbreitung BearbeitenDas Zentrum der Marienschwestern befindet sich auf Berg Schonstatt in Vallendar am Grundungsort der Schonstattbewegung Daneben gibt es in Deutschland funf Provinzen Weltweit wirken die Marienschwestern in 29 Landern In Europa gibt es Niederlassungen in Frankreich Osterreich Polen Portugal Russland Schottland Schweiz Spanien Tschechien Ungarn Belarus Weite Verbreitung haben sie auch in den lateinamerikanischen Landern Argentinien Brasilien Chile Dominikanische Republik Ecuador Mexiko Paraguay Puerto Rico Uruguay sowie den Vereinigten Staaten Ausserdem sind sie in Burundi Indien Sudafrika Australien und auf den Philippinen vertreten Generaldirektor ist Pfarrer Bernd Biberger ein Mitglied des Schonstatt Instituts Diozesanpriester Literatur BearbeitenHinrich E Bues Christwerden im Geiste Marias Charisma und Geschichte der Darmstadter und Schonstatter Marienschwestern eine Studie zur missionarischer Spiritualitat neuer geistlicher Gemeinschaften Patris Verlag Vallendar 2006 ISBN 3 87620 292 2 Dissertation Phil Theol Hochschule Vallendar Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Zeittafel In Sakularinstitut Schonstatter Marienschwestern Abgerufen am 17 Oktober 2012 Biografie von Gertraud von Bullion a b Joachim Schmiedl Schonstatt Ort In Hubertus Brantzen Hrsg Schonstatt Lexikon Fakten Ideen Leben 2 unveranderte Auflage Patris Verlag Vallendar 2002 ISBN 3 87620 195 0 moriah de Die Arbeitsgrundlage und die kanonischen Rechte fur die Sakularinstitute wurden mit der Apostolischen Konstitution Provida mater ecclesia durch Papst Pius XII am 2 Februar 1947 festgeschrieben Joachim Schmiedl Stein Bernhard In Hubertus Brantzen Hrsg Schonstatt Lexikon Fakten Ideen Leben 2 unveranderte Auflage Patris Verlag Vallendar 2002 ISBN 3 87620 195 0 S 384 moriah de abgerufen am 17 Oktober 2012 Joachim Schmiedl Schonstatt Geschichte In Hubertus Brantzen Hrsg Schonstatt Lexikon Fakten Ideen Leben 2 unveranderte Auflage Patris Verlag Vallendar 2002 ISBN 3 87620 195 0 moriah de abgerufen am 17 Oktober 2012 Hinrich E Bues Gott in die atheistische Wuste gebracht In Preussische Allgemeine Zeitung Nr 11 11 19 Marz 2011 suche ostpreussenarchiv de abgerufen am 17 Oktober 2012 Weblinks Bearbeitenschoenstaetter marienschwestern orgNormdaten Korperschaft GND 1156951062 lobid OGND AKS LCCN n78035903 VIAF 4488152563110115560005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schonstatter Marienschwestern amp oldid 238133410