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Die Gelfand Neumark Satze nach Israel Gelfand und Mark Neumark und die GNS Konstruktion bilden die Ausgangspunkte der mathematischen Theorie der C Algebren Sie verbinden abstrakt definierte C Algebren mit konkreten Algebren von Funktionen und Operatoren Die ersten Beispiele von C Algebren die man direkt nach der Definition angeben kann sind die Algebra C 0 X displaystyle C 0 X der stetigen Funktionen X C displaystyle X rightarrow mathbb C auf einem lokalkompakten Hausdorff Raum X die im Unendlichen verschwinden siehe hierzu C0 Funktion und die Unter C Algebren von L H displaystyle L H wobei L H displaystyle L H die Algebra der beschrankten linearen Operatoren auf einem Hilbertraum H ist Die Gelfand Neumark Satze zeigen dass dies bis auf isometrische Isomorphie bereits alle moglichen C Algebren sind Diese Resultate sind erstaunlich denn in der Definition der C Algebren ist weder von lokalkompakten Hausdorff Raumen noch von Hilbertraumen die Rede Inhaltsverzeichnis 1 Satz von Gelfand Neumark kommutativer Fall 1 1 Konstruktion des lokalkompakten Hausdorffraums 1 2 Bemerkungen 2 Satz von Gelfand Neumark allgemeiner Fall 2 1 Konstruktion des Hilbertraums 2 2 Bemerkungen 2 3 Satz von Segal 2 4 Weitere Bemerkungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseSatz von Gelfand Neumark kommutativer Fall BearbeitenIst A eine kommutative C Algebra so gibt es einen lokalkompakten Hausdorff Raum X und einen isometrischen Isomorphismus zwischen A und C 0 X displaystyle C 0 X nbsp Konstruktion des lokalkompakten Hausdorffraums Bearbeiten X ist die Menge aller von der Nullabbildung verschiedenen Homomorphismen x A C displaystyle chi colon A rightarrow mathbb C nbsp Zu jedem a A displaystyle a in A nbsp ist durch a x x a displaystyle tilde a chi chi a nbsp eine Abbildung a X C displaystyle tilde a X rightarrow mathbb C nbsp definiert Schliesslich kann man beweisen dass die Topologie der punktweisen Konvergenz X zu einem lokalkompakten Hausdorff Raum macht und dass a a displaystyle a rightarrow tilde a nbsp ein isometrischer Isomorphismus zwischen A und C 0 X displaystyle C 0 X nbsp ist Bemerkungen Bearbeiten Nach diesem Satz kann ein Element einer kommutativen C Algebra wie eine stetige Funktion behandelt werden was sich zum sogenannten stetigen Funktionalkalkul ausbauen lasst So ist z B das Spektrum eines Elementes nichts weiter als der Abschluss des Bildes der zugehorigen stetigen Funktion Dieser Satz eroffnet ein sehr fruchtbares Zusammenspiel zwischen algebraischen Eigenschaften von C Algebren und topologischen Eigenschaften lokalkompakter Raume Ist A C 0 X displaystyle A cong C 0 X nbsp so hat man neben vielen anderen folgende Entsprechungen A hat ein Einselement displaystyle Leftrightarrow nbsp X ist kompakt A ist endlich erzeugt displaystyle Leftrightarrow nbsp X ist homoomorph zu einer Teilmenge eines endlichdimensionalen Vektorraums A ist separabel displaystyle Leftrightarrow nbsp X genugt dem zweiten Abzahlbarkeitsaxiom 1 A hat eine abzahlbare Approximation der Eins displaystyle Leftrightarrow nbsp X ist s kompakt 2 Der Adjunktion eines Einselementes entspricht die Einpunktkompaktifizierung von X Dem Ubergang zur Multiplikatorenalgebra entspricht die Stone Cech Kompaktifizierung Topologische Begriffsbildungen werden in algebraische Eigenschaften kommutativer C Algebren ubersetzt und dann auf nicht kommutative C Algebren verallgemeinert das ist haufig der Ausgangspunkt weiterer Theorien Aus diesem Grunde bezeichnet man die Theorie der C Algebren auch als nicht kommutative Topologie Satz von Gelfand Neumark allgemeiner Fall BearbeitenIst A eine C Algebra so gibt es einen Hilbert Raum H so dass A isometrisch isomorph zu einer Unter C Algebra von L H ist Konstruktion des Hilbertraums Bearbeiten Sei f A C displaystyle f A rightarrow mathbb C nbsp ein stetiges lineares Funktional mit f 1 displaystyle f 1 nbsp und f x x 0 displaystyle f x x geq 0 nbsp fur alle x A displaystyle x in A nbsp Solche Funktionale nennt man auch Zustande von A Zum Zustand f displaystyle f nbsp setze N f x A f x x 0 displaystyle N f x in A f x x 0 nbsp Dann definiert die Formel x N f y N f f y x displaystyle langle x N f y N f rangle f y x nbsp ein Skalarprodukt auf dem Quotientenraum A N f displaystyle A N f nbsp Die Vervollstandigung bzgl dieses Skalarproduktes ist ein Hilbertraum H f displaystyle H f nbsp Fur jedes a A displaystyle a in A nbsp lasst sich die Abbildung x N f a x N f displaystyle x N f mapsto ax N f nbsp zu einem stetigen linearen Operator p f a displaystyle pi f a nbsp auf H f displaystyle H f nbsp fortsetzen Dann zeigt man dass die so erklarte Abbildung p f A L H f displaystyle pi f A rightarrow L H f nbsp ein Homomorphismus ist Schliesslich konstruiert man aus der Gesamtheit der so gewonnenen Hilbertraume H f displaystyle H f nbsp einen Hilbertraum der gewunschten Art Bemerkungen Bearbeiten Ein Element einer abstrakt definierten C Algebra kann also wie ein beschrankter linearer Operator auf einem Hilbertraum behandelt werden Die oben beschriebene Konstruktion von p f displaystyle pi f nbsp aus f heisst die GNS Konstruktion wobei GNS fur Gelfand Neumark und Segal steht Man nennt Homomorphismen der Art p A L H displaystyle pi A rightarrow L H nbsp auch Darstellungen von A auf H Nach obigem Satz hat jede C Algebra eine treue d h injektive Darstellung auf einem Hilbertraum Eine Darstellung heisst topologisch irreduzibel wenn es keinen echten von 0 verschiedenen abgeschlossenen Unterraum U von H gibt fur den p a U U displaystyle pi a U subset U nbsp fur alle a A displaystyle a in A nbsp gilt Satz von Segal Bearbeiten Ist A eine C Algebra so ist der Zustandsraum S A konvex und f S A displaystyle f in S A nbsp ist genau dann ein Extremalpunkt wenn die Darstellung p f A L H f displaystyle pi f A rightarrow L H f nbsp topologisch irreduzibel ist Jede irreduzible Darstellung von A ist von der Form p f displaystyle pi f nbsp fur einen extremalen Zustand f von A Weitere Bemerkungen Bearbeiten Auf dieser Grundlage wurde eine sehr weit reichende Darstellungstheorie fur C Algebren entwickelt C Algebren lassen sich durch die Bilder ihrer irreduziblen Darstellungen weiter klassifizieren So heisst eine C Algebra liminal wenn das Bild einer jeden irreduziblen Darstellung mit der Algebra der kompakten Operatoren zusammenfallt Eine C Algebra heisst postliminal wenn das Bild einer jeden irreduziblen Darstellung die Algebra der kompakten Operatoren enthalt Literatur BearbeitenJacques Dixmier Les C algebres et leurs representations 2 edition Gauthier Villars Paris 1969 Cahiers Scientifiques 29 ISSN 0750 2265 I M Gelfand M A Neumark On the embedding of normed rings into the ring of operators in Hilbert space In Matematiceskij sbornik Recueil mathematique 54 NS 12 1943 ISSN 0368 8666 S 197 213 online PDF 1 88 MB Richard V Kadison John R Ringrose Fundamentals of the Theory of Operator Algebras Band 2 Advanced Theory Academic Press New York NY 1986 ISBN 0 12 393350 1 Pure and Applied Mathematics 100 2 I E Segal Irreducible Representations of Operator Algebras In Bulletin of the American Mathematical Society 53 1947 ISSN 0002 9904 S 73 88 Dirk Werner Funktionalanalysis 5 erweiterte Auflage Springer Berlin u a 2005 ISBN 3 540 21381 3 S 466ff Springer Lehrbuch Einzelnachweise Bearbeiten Chun Yen Chou Notes on the separability of C algebras Taiwanese Journal of Mathematics Band 16 2 2012 Seiten 555 559 Gert K Pedersen C Algebras and Their Automorphism Groups Academic Press Inc 1979 ISBN 0 1254 9450 5 Satz 3 10 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Satz von Gelfand Neumark amp oldid 195015398