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Postliminale C Algebren bilden eine in der Mathematik betrachtete Klasse von C Algebren Alternative Bezeichnungen die weiter unten motiviert werden sind GCR Algebra oder Typ I C Algebra Es handelt sich um eine Verallgemeinerung der Klasse der liminalen C Algebren Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Charakterisierungen 2 1 Bilder irreduzibler Darstellungen 2 2 Kompositionsreihen 2 3 Typ I 2 4 Spektrum 3 Beispiele 4 Eigenschaften 5 QuellenDefinition BearbeitenEine C Algebra A displaystyle A nbsp heisst postliminal wenn fur jedes echte abgeschlossene zweiseitige Ideal I A displaystyle I subset A nbsp die Quotientenalgebra A I displaystyle A I nbsp ein von 0 displaystyle 0 nbsp verschiedenes liminales Ideal enthalt Damit ist der Begriff der postliminalen C Algebra auf den der liminalen C Algebra zuruckgefuhrt und stellt offenbar eine Verallgemeinerung dar Das wird auch durch die erste der folgenden Charakterisierungen deutlich Charakterisierungen BearbeitenBilder irreduzibler Darstellungen Bearbeiten Ist p displaystyle pi nbsp eine irreduzible Darstellung der C Algebra A displaystyle A nbsp auf dem Hilbertraum H displaystyle H nbsp so enthalt A ker p displaystyle A mbox ker pi nbsp nach Definition ein von 0 displaystyle 0 nbsp verschiedenes liminales Ideal Man kann zeigen dass durch p a ker p p a displaystyle tilde pi a mbox ker pi pi a nbsp eine irreduzible Darstellung p displaystyle tilde pi nbsp dieses Ideals definiert wird Da I displaystyle I nbsp liminal ist fallt das Bild p I displaystyle tilde pi I nbsp mit der Algebra K H displaystyle K H nbsp der kompakten Operatoren zusammen und daraus folgt p A K H displaystyle pi A supset K H nbsp Das Bild einer jeden irreduziblen Darstellung umfasst also die kompakten Operatoren und davon gilt sogar die Umkehrung Eine C Algebra A displaystyle A nbsp ist genau dann postliminal wenn p A K H displaystyle pi A supset K H nbsp fur jede irreduzible Darstellung p A L H displaystyle pi A rightarrow L H nbsp von A displaystyle A nbsp Fur liminale C Algebren hat man eine fast gleich lautende Charakterisierung die Inklusion ist lediglich durch eine Gleichheit ersetzt siehe Artikel liminale C Algebra Da man liminale C Algebren wegen dieser Beziehung zu den kompakten Operatoren auch CCR Algebren nennt CCR completely continuous representations heissen postliminale C Algebren aus demselben Grunde auch GCR Algebren GCR generalized completely continuous representations Kompositionsreihen Bearbeiten Eine Kompositionsreihe einer C Algebra A displaystyle A nbsp ist eine Familie I b 0 b a displaystyle I beta 0 leq beta leq alpha nbsp von abgeschlossenen zweiseitigen Idealen I b A displaystyle I beta subset A nbsp wobei a displaystyle alpha nbsp ist eine Ordinalzahl b displaystyle beta nbsp durchlauft also alle Ordinalzahlen bis a displaystyle alpha nbsp einschliesslich I 0 0 displaystyle I 0 0 nbsp und I a A displaystyle I alpha A nbsp Fur 0 b g a displaystyle 0 leq beta leq gamma leq alpha nbsp gilt I b I g displaystyle I beta subset I gamma nbsp Ist g 0 a displaystyle gamma in 0 alpha nbsp eine Limeszahl so ist I g displaystyle I gamma nbsp der Abschluss von 0 b lt g I b displaystyle bigcup 0 leq beta lt gamma I beta nbsp Mit dieser Begriffsbildung kann man folgende Charakterisierung beweisen Eine C Algebra A displaystyle A nbsp ist genau dann postliminal wenn es eine Kompositionsreihe I b 0 b a displaystyle I beta 0 leq beta leq alpha nbsp von A displaystyle A nbsp gibt so dass alle Quotienten I b 1 I b displaystyle I beta 1 I beta nbsp liminal sind Im Falle separabler C Algebren kann man hier den Begriff der Ordinalzahl umgehen denn wenn die Ideale der Kompositionsreihe alle verschieden sind was keine weitere Einschrankung darstellt so ist a displaystyle alpha nbsp maximal w N displaystyle omega mathbb N nbsp und man kann die Kompositionsreihe mit naturlichen Zahlen indizieren Typ I Bearbeiten Eine Darstellung p A L H displaystyle pi A rightarrow L H nbsp einer C Algebra A displaystyle A nbsp heisst vom Typ I falls die vom Bild p A displaystyle pi A nbsp erzeugte Von Neumann Algebra vom Typ I ist das heisst wenn der Bikommutant p A L H displaystyle pi A subset L H nbsp eine Typ I Von Neumann Algebra ist Eine C Algebra A displaystyle A nbsp ist genau dann postliminal wenn jede Darstellung vom Typ I ist Daher nennt man postliminale C Algebren auch Typ I C Algebren Diese Bezeichnung kann aber zur Verwirrung Anlass geben denn eine Typ I Von Neumann Algebra die ja auch eine C Algebra ist ist im Allgemeinen keine Typ I C Algebra wie das Beispiel A L H displaystyle A L H nbsp mit unendlich dimensionalem Hilbertraum H displaystyle H nbsp zeigt Spektrum Bearbeiten Ist p displaystyle pi nbsp eine Aquivalenzklasse irreduzibler Darstellungen von A displaystyle A nbsp also ein Element des Spektrums A displaystyle hat A nbsp so hangt das Ideal ker p displaystyle mbox ker pi nbsp nur von der Aquivalenzklasse p displaystyle pi nbsp und nicht von der konkreten Darstellung p displaystyle pi nbsp ab Da die Kerne irreduzibler Darstellungen definitionsgemass die primitiven Ideale sind ist die Kernbildung p ker p displaystyle pi mapsto ker pi nbsp eine Abbildung A Prim A displaystyle hat A to mbox Prim A nbsp vom Spektrum in den Raum der primitiven Ideale Diese ist nach Konstruktion surjektiv im Allgemeinen aber nicht injektiv Ist A displaystyle A nbsp eine postliminale C Algebra so ist die Kernabbildung A Prim A displaystyle hat A to mbox Prim A nbsp injektiv Ist A displaystyle A nbsp separabel so gilt hiervon die Umkehrung Es ist offen ob die genannte Umkehrung auch im Falle nicht separabler C Algebren gilt Beispiele BearbeitenLiminale C Algebren sind postliminal Es sei T displaystyle T nbsp die vom Shiftoperator s L ℓ 2 displaystyle s in L ell 2 nbsp erzeugte C Algebra die sogenannte Toeplitz Algebra nach Otto Toeplitz Da 1 s n s n displaystyle 1 s n s n nbsp die Orthogonalprojektion auf den von den Basisvektoren e 1 e n ℓ 2 displaystyle e 1 ldots e n in ell 2 nbsp erzeugten Unterraum und damit ein kompakter Operator ist kann man zeigen dass K H T displaystyle K H subset T nbsp Weiter gilt dass T K H C S 1 displaystyle T K H cong C S 1 nbsp wobei S 1 C displaystyle S 1 subset mathbb C nbsp die Kreislinie ist denn T K H displaystyle T K H nbsp wird von der Restklasse s K H displaystyle s K H nbsp erzeugt und diese hat die Kreislinie als Spektrum Man hat sogar eine exakte Sequenz 0 K H T C S 1 0 displaystyle 0 rightarrow K H rightarrow T rightarrow C S 1 rightarrow 0 nbsp Jedenfalls ist durch I 0 0 I 1 K H I 2 T displaystyle I 0 0 I 1 K H I 2 T nbsp eine Kompositionsreihe von T displaystyle T nbsp gegeben und die Quotienten T K H C S 1 displaystyle T K H cong C S 1 nbsp und K H 0 K H displaystyle K H 0 cong K H nbsp sind liminal Daher ist T postliminal aber nicht liminal denn id T T L ℓ 2 displaystyle mbox id T T rightarrow L ell 2 nbsp ist eine irreduzible Darstellung die den nicht kompakten Operator s displaystyle s nbsp im Bild enthalt L ℓ 2 displaystyle L ell 2 nbsp ist ein Beispiel fur eine C Algebra die nicht postliminal ist Die Calkin Algebra ist ein weiteres Beispiel einer nicht postliminalen C Algebra Eigenschaften BearbeitenEine Unter C Algebra einer postliminalen C Algebra ist wieder postliminal Ist I A displaystyle I subset A nbsp ein abgeschlossenes zweiseitiges Ideal in der postliminalen C Algebra A displaystyle A nbsp so ist auch A I displaystyle A I nbsp postliminal Ist I A displaystyle I subset A nbsp ein abgeschlossenes zweiseitiges Ideal in der C Algebra A displaystyle A nbsp und sind I displaystyle I nbsp und A I displaystyle A I nbsp postliminal so ist auch A displaystyle A nbsp postliminal Postliminale C Algebren sind nuklear Ist A displaystyle A nbsp postliminal so besitzt A displaystyle A nbsp eine Kompositionsreihe I b 0 b a displaystyle I beta 0 leq beta leq alpha nbsp so dass alle Quotienten I b 1 I b displaystyle I beta 1 I beta nbsp C Algebren mit stetiger Spur sind Das verscharft die oben mittels Kompositionsreihen gegebene Charakterisierung Eine postliminale C Algebra A displaystyle A nbsp ist genau dann liminal wenn jeder Punkt in A Prim A displaystyle hat A cong mbox Prim A nbsp abgeschlossen bzgl der Zariski Topologie ist das heisst wenn das Spektrum A displaystyle hat A nbsp ein T1 Raum ist Quellen BearbeitenW Arveson Invitation to C algebras Springer Verlag 1976 ISBN 0 387 90176 0 J Dixmier Les C algebres et leurs representations Gauthier Villars 1969 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Postliminale C Algebra amp oldid 239484299